Guten Morgen ihr lieben,
@Hanna63 Das mit deinem Mann das tut mir sehr sehr leid. Aber auf der einen Seite ist es doch tröstend das es auch andere Betroffene noch gibt mit dennen man sich austauschen kann, und nicht alleine da ist!? Ja da hast du recht, als Angehöriger nimmt man das alles gar nicht mehr richtig wirklich wahr, man hat genug mit Pflege zu tun, mit Arzt fahrten besorgungen und dann noch die eigene Sorge um die Person und die Angst wie alles weiter geht. Die ernsthaftigkeit dieser Krankheit habe ich erst seit dem Koma verstanden. Vorher wusste ich genau so wie du es beschreibst, es ist alles irgendwann wieder gut - doch ist es das nicht, und ich denke das ist es was uns so fertig macht, wir haben - so wie du auch - bis zum Schluss gehofft und vielleicht auch gebetet das alles wieder gut wird und es gut bleibt - bis zum nächsten mal. Als Außenstehender ist es schwer dies zu verstehen, das habe ich schon sehr oft festgestellt, die Menschen wissen nicht wie sie sich verhalten sollen und es kommt dann einfach zu ausgrenzungen. Es gibt wirklich Menschen die sich Abwenden von jemanden und das habe ich nie wirklich richtig verstanden. Sie hatte hinter her gar keine Freunde mehr - auch Arbeitskollegen die sie sehr gerne hatte und auch viel mit zu tun hatte, auch privat haben sich abgewendet. Aber ich denke einfach weil sie nicht damit Umzugehen wussten. Was sehr schade ist. War das bei deinem Mann auch der fall? Das der Mensch einen Einsam vorkommt.. ?
@Amitola Ja da hast du recht, im Prinzip weiß ich das es nur noch Hülle war, kam mir auch ehrlich an dem Tag so vor, wie ne Hülle. Kein Leben mehr - nichts. So als hätte sie den Körper wirklich verlassen. Und ich habe meine Uroma sterbend und Tod gesehen und meinen Opa auch begleitet - ich meine ich war 14 Jahre alt bei meinem Opa, aber nie kam mir es so vor als ob es wirklich nur ne hülle war. Bei Opa sah es so aus als würde er schlafen und bei meiner Uroma eigentlich auch. Nur bei ihr da ist es irgendwie anders. Aber es hat auch bei keinem so weh getan wie bei Oma. Und auch hast du irgendwie bei dem Sterbevorgang recht, es schaltet sich nacheinander ab weil es nicht mehr gebraucht wird, aus dieser Perspektive habe ich das Sterben auch noch nicht betrachtet. Bisher habe ich das Sterben IMMER mit Schmerzen verbunden. Was ich leider wohl feststellen musste ist das der Tod ein Gesicht hat, irgendwie sehen alle merkwürdig gleich aus. Schon sie selber und doch anders, aber die Veränderung war bei allen die ich bisher gesehen habe gleich.Da du aus dem Medizinischen Bereich kommst, hast du das auch schon so erlebt das die Menschen irgendwie im Tode immer eine ähnlichkeit haben von den Gesichtszügen hinter? Ich meine sie verändern sich vom aussehen her ja komplett, während dieses Prozesses. Und ich habe eine frage an dich - vielleicht merkwürdig ich weiß es nicht. Sie hatte ein paar minuten die Augen vorher noch geöffnet, diese waren bleich und starr, richtig Gruselig. Weißt du zufällig Warum Menschen in den letzten paar Atemzügen noch mal die Augen aufmachen? Sorry wenns ne blöde frage ist, aber mich interessiert es wirklich. Ich denke immer sie wollte uns noch mal sehen, doch die Augen sahen so aus als würden sie nicht mehr sehen können, und doch irgendwie mit einem strahlen. Sie hatte die Augen sonst die ganze Zeit geschlossen gehabt bis halt kurz vorher.
vielen lieben Dank für eure netten und aufbauenden Worte. Ich habe meiner Tochter an dem selben Tag noch erzählt das Ihre Oma jetzt im Himmel ist und auf sie aufpassen wird. Die beiden hatten wirklich ein besonderes Verhältnis zusammen, man hat die Liebe und die Zuneigung gemerkt, jeden Morgen wenn meine Tochter aufgestanden ist, ist sie zuerst schauen gegangen ob die Oma schon wach ist, und wollte mit Ihr spielen oder mit ihr "Reden", ich verstehe es ja wenn sie nach ihr fragt. Leider sagten wir Ihr auch das sie jetzt wieder Gesund ist und sie ganz Krank war und deswegen in den Himmel eingezogen ist, so kam dann vorgestern von Ihr Oma Irmi so hat sie sie immer genannt ist wieder gesund, sie soll wieder in die Küche kommen. Eure Buchvorschläge sind Interessant, ich werde sie mir mal ansehen, wir lesen sehr gerne zusammen, vielleicht hilft es doch etwas zu verstehen.
Im nachhinein betrachtet war es irgendwie vorauszusehen das es zu ende ging, sie hatte immer mehr abgebaut trotz PEG Sonde. Hat die letzten paar male als ich ihr den Beutel hingehangen habe (Schütteln hat sie nicht mehr wirklich so geschafft.) Ihn nicht mehr benutzt und kaum noch gegessen. Was sie wohl noch getan hat, ist getrunken das hat sie an dem Freitag morgen - mittag noch gemacht. Ich machte ihr noch einen Kaffee und sie wollte Cola. Von jedem zwar nur ein paar schlücke doch immerhin, das war auch das was mich an ihrem Sterben zweifeln ließ, da man sagt das Sterbende alles verweigern.
Was mich sehr beruhigt ist das ich Ihr noch sagen konnte Danke für alles und das ich sie lieb habe. Das hat sie noch mit bekommen und ich habe da auch noch antwort erhalten. Ich habe mich aber nicht getraut mit ihr noch über IHR Sterben zu sprechen. Das tut mir irgendwie leid, hätte sie gerne gefragt ob sie Angst hatte oder der gleichen. Schmerzen hatte sie keine das hatte sie Mittags noch gesagt. Ist ja auch klar durch das Morphium, Ihr war einfach nur schlecht von dem Morphium.
Ich wünsche euch einen schönen Tag!
Liebe Grüße