Lieber Mario! Es ist mir ein Bedürfnis dir zu schreiben da die Art wie deine geliebte Frau zu Tode kam der wie meine Mama starb sehr ähnlich ist. Meine Mama ist am 12. Jänner auch einfach umgefallen. Um 21.00 Uhr hat sie noch fern gesehen und Nachrichten an die Familie geschrieben und um 21.15 stand sie auf und hatte höllische Kopfschmerzen. Sie wurde noch ins Spital gebracht hatte aber hier keine Chance mehr um 1.30 Uhr in der Nacht war alles vorbei. Ein großes Aneurysma! Mein Vater war bei ihr als es geschah und wir haben alles richtig gemacht aber auch wir konnten nicht helfen. 50% versterben einfach sofort! Meine über alles geliebte Mama, meine starke lebensfreudige Mama war einfach weg von jetzt auf gleich ohne nur ein einziges Wort mit ihr wechseln zu können ohne Abschied ohne nichts... Einfach so!!
Meine Mama war zwar "schon" 58 Jahre aber es war mir auch viel zu früh, denn das ist es leider immer.
Aber was ich dir noch viel mehr schreiben möchte ist folgendes. Ich habe 2 Kinder (4 und 2,5 Jahre) und diese beiden haben leider, leider nun schon so einige Verluste mit machen müssen. Zuerst meine Schwiegermutter/Krebs gestorben innerhalb weniger Monate... Dann unser Hund und nun auch noch die geliebte Oma die ihnen so viel Lebensfreude und Unbeschwertheit ihn ihr Leben gezaubert hat. Mir ihr haben wir so gar nicht gerechnet... Mein Schwiegervater liegt im sterben und mein eigener Vater ist auch leider nicht gesund und immer wieder mit dem Herz belastet vor allem jetzt wo sein Frau gestorben ist.
Diese Situation konnte ich so gar nicht Akzeptieren und ich war und bin wirklich völlig weg von allem gewesen. Es hat mir den Boden unter den Füßen weg gezogen.
Ich weine seit Jänner fast durch! Die Menschen helfen anfangs gerne aber sie haben keine Vorstellung was es nach ein paar Monaten noch immer für uns bedeutet. Sie haben ja "noch" ihre heile Welt. Aber das wird sich auch bei denen ändern... Und vor allem haben sie keine Vorstellung wie sehr wir uns als Familie geliebt haben...
Geplagt von Vorwürfen warum wir nichts gemerkt haben wie es Mama wirklich geht. Es gab Anzeichen! Aber man ist so betriebsblind und man kommt nicht auf so etwas!
Jedes mal wenn ich meine Kinder anblicke und diese Situation so gar nicht für meine Kinder möchte und vor allem für meine Mama nicht so viele Pläne wie wir hatten, so viel wollten wir noch unternehmen... Meine Mama hatte kein leichtes Leben und nun wurde es endlich leichter und dann muss sie gehen. Man kann es einfach nicht akzeptieren...
Aber das merke dir!
Meine Kinder sind mein einziger halt. Sie schaffen es mich immer wieder ins Leben zurück zu führen! Ich musste einfach aufstehen und Frühstück machen, ich muss kochen ich muss den Haushalt schmeissen. Stelle dir vor du müsstest das nicht ohne Aufgabe!! ich würde nicht aufstehen!
Deine Kinder sind dein Licht ja das stimmt!!! Und es gibt kurze Momente wo man wirklich nicht daran denkt!
Das ich den "neuen" so andern Alltag annehme. Ihnen die schönen Seiten des Lebens zeige(trotzdem Ostern, Fasching feiere obwohl ich am liebsten schreiend davon rennen möchte) denn sie haben es sich so verdient! Nur sie halten mich am Leben natürlich auch mein Mann. Aber in erster Linie nur sie. Dieser Abschied ist so bitter weil man keine Vorstellung und keine Vorbereitungszeit hatte. Ich muss das alles erst nach dem Tot meiner Mama verarbeiten... wenn man vorbereitet ist, kann man sich darauf einstellen das ist ein enormer Unterschied. Ich war auch bei einer Trauerbegleiterin: Elke Kohl! Die hat meiner Tochter sehr geholfen die ist in St. Pölten zu Hause. Da könntest du vielleicht fragen? Selbst bin ich auch bei einer Psychologin aber das hilft nur bedingt. Ein Buch habe ich ganz gut gefunden: Ich lebe mit meiner Trauer von Chris Paul Eigentlich meint sie es ist alles normal etc... Keiner kann einem den Schmerz nehmen! Du wirst sehen dein Sohn wird dir die Kraft zum überleben schenken! Und anfangs ist es wirklich nur das überleben/weiter leben. Fühle dich vor allem verstanden!! GlG