Beiträge von Hudipfupf

    Danke euch.

    Ja, sie war wunderschön, bis ins hohe Alter. Ihr Charakter war einzigartig, so brav und liebenswert. Jeder der sie kennenlernen durfte hatte sie gern.

    Lieber Ronny. Ich kann dich so gut verstehen. Ich musste vor zwei Tagen mein über alles geliebtes Seelenpferd über die Regenbogenbrücke schicken. Sie war 36 Jahre alt und seit 26 Jahren an meiner Seite. Ich war in all den Jahren jeden Tag bei ihr. Wir haben viele schöne Ausritte zusammen unternommen und in letzter Zeit Spaziergänge. Sie war mir eine Stütze als mein Vater vor drei Jahren starb und auch als ich diesen Februar nach 40 Jahren meinen Job veror. Meine Welt ist nicht mehr wie sie war und mein Herz ist gebrochen. Wir haben unseren Lieblingen beigestanden bis zum letzten Atemzug und das ist der grösste Liebesbeweis. Sie hatten ein gutes Leben bei uns, besser als viele andere arme Kreaturen. Mit dieser Liebe konnten sie friedlich hinübergehen und glaub mir, sie hätten alles getan um uns diese Trauer zu ersparen. Wir waren ihr Mittelpunkt, wie sie der unsere. Jetzt haben sie keine Schmerzen mehr und ich bin sicher, sie sind immer noch an unserer Seite. Die Lücke die sie hinterlassen tut weh, aber irgendwann werden wir einem anderen Seelentier unsere Liebe geben. Ich werde nie mehr ein Pferd haben, denn dieses soll für immer das eine gewesen sein. Aber ich werde nie ohne Tiere sein....und die Tränen wählen. Lass die Trauer zu und weine.

    Guten Morgen Ihr Lieben

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    Und Hudipfupf danke dir für dein Beileid.Es ist ungewohnt für mich,weil es ja schon länger her ist.Aber es freut mich

    Ich bin sicher, einen geliebten Menschen, der vor einem gegangen ist, vermisst man sein Leben lang. Vielleicht werden die Tränen mit der Zeit weniger, aber eine Lücke wird bleiben.

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    An sich ist meine Erfahrung, wenn man sich von gewissen Sachen trennt, auch wenn es schmerzhaft ist..... befreit es trotzdem einen .. man kann besser atmen..... und wir können in uns denken: Die Sachen werden weiter genutzt und gebraucht und dadurch werden sie auch weiter in Ehren halten sogar von fremden Menschen auch wenn sie es nicht wissen.

    Genau so ist das für mich auch. Wir haben die Sachen zwar weit unter dem Wert verkauft, an zwei kleine Drechslereien, die aus den Rohlingen das herstellen werden, wofür sie mein Vater gedacht hatte. Die eine Drechslerin musste 30 Kisten mit Holz vom Dachboden nach unten tragen. Jedes mal 40 Stufen. Für das Holz musste sie praktisch nichts bezahlen und für die Maschinen auch sehr wenig. Sie hat sich das wahrlich auch verdient.

    Mein Vater hatte Holz gelagert, das hätte für zwei Leben gereicht. Es hat sogar immer noch welches oben.

    Wir wollten von Anfang an, dass mit diesem Holz sein Werk weiter geführt wird, das war uns sehr wichtig.

    Wir werden uns Zeit lassen, damit alles zum richtigen Ort kommt.

    Ich habe aus einem Geschäft seine letzten Pfeffermühlen geholt, ich möchte nicht, dass diese noch verkauft werden. Sie stehen bei mir Zuhause und ich werde vielleicht die eine oder andere jemandem schenken, der mir wichtig ist, denn jede Mühle ist ein Unikat und keine sieht aus wie die andere.

    Vor einem Jahr habe ich meinem Vater ein Brennstempelset besorgt und das hat er bei seinen letzten Arbeiten zum verzieren eingesetzt. Ich bin froh, habe ich drei Exemplare Zuhause.

    Meine Mutter hat auch noch einiges, aber sie ist weniger sentimental und verkauft alles, wenn jemand nachfragt.

    Aber am Marktstand, die Kugelschreiber....das hat mir schon einen Stich gegeben, denn Fremde werden sie kaufen, ohne zu wissen wer sie gemacht hat.


    Herzliche Grüsse

    aus der Schweiz

    Hallo Astrid


    Ja, gerade viele Dinge die dem Verstorbenen so wichtig waren verlieren mit seinem Tod an Bedeutung.

    Ich vermeide es im Moment in die Werkstatt zu gehen. Es macht mich zu traurig.


    Liebe Grüsse

    Monika

    Hudipfupf hat in der Schweiz eine ähnliche Bedeutung wie "Mumpitz". Das wäre dann auch ein Pseudo welches mir gefallen würde. Einfach nur weil mir das Wort gefällt.

    Von der sinngemässen Bedeutung her, heisst das; etwas ist nicht so wichtig, so Pippifax mässig...


    Ja, drechseln war seine grosse Leidenschaft. Er hatte sich auf dem Dachboden meines Elternhauses eine grosse Werkstatt mit allen Schikanen eingerichtet. Er hatte sich gewünscht, dass ich oder mein Bruder die Werkstatt übernehmen würden. Wir haben aber beide kein Interesse und auch andere Hobbies (ich habe ein altes Pferd, welches viel Zeit beansprucht.)

    Alles geordnet, angeschrieben und inventiert. Auch noch viele angefangene Arbeiten, Pfeffermühlen-Rohlinge, Kugelschreiber-, Windlicht-,Uhren-Rohlinge.

    Auch liegen noch Bleistift-Skizzen herum. Es sieht aus, als mache er nur schnell eine Pause, um dann weiter zu arbeiten.

    Die Hobelspäne hat meine Mutter weggeputzt.

    Trotzdem ist er sehr präsent, wenn ich in seiner Werkstatt stehe. Es fällt mir sehr schwer.

    Jetzt versuchen wir die Maschinen zu verkaufen. Wir bekommen aber nur einen kleinen Bruchteil des eigentlichen Wertes. Es ist schon schmerzhaft, wenn man seine Heiligtümer für so wenig Geld verschachern muss. Alles was ihm wichtig war, wofür er gelebt hat, ist jetzt unbedeutend.


    Wir wühlen in seinem Schreibtisch, in den persönlichen Sachen, alles was einzig und allein ihm gehört hatte, wovon nur er wusste, alles offenbart. Das macht mir schwer zu schaffen.

    Ich habe ein Diktiergerät gefunden, mit besprochenen Kassetten und habe bis Heute nicht geschafft es abzuhören, seine Stimme wieder zu hören....irgendwann vielleicht.

    Irgendwie weiss man erst richtig wie viel einem eine Person bedeutet, wenn sie gegangen ist.

    Soeben hat mich wieder so eine Welle der Trauer erfasst. Mein Vater war Hobbydrechsler und hat bis fast zum Schluss wunderschöne Pfeffermühlen und vieles mehr gemacht.

    Heute ist Markt in meiner Heimatstadt und es hat auch Stände mit Gedrechseltem. Es machte mich traurig das zu sehen. Mit einem Marktfahrer habe ich kurz gesprochen, da er noch Kugelschreiber meines Vaters verkauft. Ich habe ihn danach gefragt und er meinte, er habe meinen Vater lange nicht mehr gesehen. Ich sagte ihm, dass er gestorben sei und es tat so weh.

    Tja das Leben geht weiter und andere machen auch Pfeffermühlen.....

    Ich danke Euch für das Teilen Eurer Erfahrungen.

    Ich bin überzeugt davon, wenn man stirbt, geht man nur in ein anderes Zimmer und manchmal, vor allem am Anfang, steht die Verbindungstür offen.

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    Ich setzte mich also in einer stillen Stunde hin, schrieb ihm einen Brief und sagte ihm genau das.

    Ich finde das überhaupt nicht durchgeknallt. Ich habe sogar das "von ihm" Gewünschte im Internet bestellt und in den Himmel steigen lassen. Ich bin sicher, dass das Aufsteigen der Himmelslaternen meinem Dad und uns geholfen hat loszulassen.

    Seit da habe ich auch keine eindeutigen Zeichen mehr bekommen. Bis auf gelegentliches Licht flackern, wenn wir als Restfamilie zusammen sitzen und über ihn sprechen.

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    Die Qualität des Traumes war anders, es war wie wenn ich auf einer anderen Ebene als nur die des Traumes mit ihr kommuniziert hätte...

    Das war bei mir genau so. Ich erinnere mich auch nach 6 Monaten noch an jedes einzelne Wort, das in meinem Traum gesprochen wurde. Normalerweise hat man das schon beim Aufwachen vergessen.

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    Der "Schwiegersohn" hatte eher Panik, der hatte Gänsehaut, glaubt schon an ein eventuelles Zeichen, möchte sich aber damit nicht beschäftigen, da er eher Angst bekam.

    Das kann ich gut verstehen. Ich bin auch sehr erschrocken, als sich die Aufzugstür hinter mir öffnete und wieder schloss, ohne dass jemand ausstieg. Obwohl ich sicher war, dass das mein Vater gewesen sein musste (er war zu Lebzeiten schon sehr willensstark), hatte ich doch Angst, ich flüsterte zu ihm "Bitte nicht so, ich habe Angst" und war blitzschnell in meiner Wohnung.

    Ich finde solche Zeichen sind ein Geschenk.<3

    Ich danke Euch vielmals für Eure mitfühlenden Worte. Solche Zeichen sind im Moment wirklich sehr tröstlich und man wünscht sich mehr davon. Leider kann man das selber nicht beeinflussen. Mich hat sehr erstaunt, dass ich sie erhalten habe und nicht meine Mutter.

    Was mich neben der Trauer sehr beschäftigt ist die Endlichkeit des Lebens und meine erste richtige Konfrontation damit. Mein Vater war immer sehr stark. Während seiner Krankheit sagte er immer, er habe keinen Krebs und seine Schmerzen seien "nur" Rückenschmerzen, das habe er schon seit Jahren. Er müsse jetzt nur wieder kräftiger werden, dann ginge es ihm wieder gut. In unserer Familie gab es nie Krankheit oder Tod, ich kannte das nicht. Sein Tod hat mich auch deshalb so erschüttert. Er glaubte er lebe ewig. Vielleicht war sein Gesichtsausdruck deshalb so erstaunt, als er starb.

    Ich habe Angst vor der Zukunft, aber nicht wegen mir, sondern wegen derer die mich noch verlassen werden. Ich glaube selber zu gehen ist einfacher, als zu bleiben...

    Wie war das Leben mit 30 doch unbeschwert!

    Danke Amitola für den Hinweis und das hochschieben des Fadens, ich werde die Beiträge gerne lesen....

    Hallo an alle.

    Ich habe erst mal viel in diesem Forum gelesen. Es gibt hier so viel schwerere Verluste und Schicksale, als meines.

    Mein Vater ist Ende April im Alter von 85 Jahren gestorben. Er hatte sein Leben gelebt und sein Tod war würdevoll und sanft. Nach zweijähriger Krankheit durfte er friedlich in seinem Bett hinübergleiten. Meine Mutter hielt während dessen seine Hand. Sie erzählte mir, dass im Augenblick des Todes Erstaunen in seinem Blick war, keine Angst und kein Schmerz, nur Erstaunen.

    Sein Verlust schmerzt mich sehr, da er mir mein ganzes Leben lang zur Seite stand. Egal wo ich hinschaue, alles erinnert an ihn. Seltsam, als er noch lebte war mir das alles nicht so bewusst, aber er war immer da, wenn in meinem Leben etwas Wichtiges anstand. Gegen Ende seines Lebens war er nur noch ein Schatten seiner selbst und sein Anblick schmerzte mich sehr. Er brauchte Hilfe, aber ich konnte ihm nicht einen Bruchteil dessen zurückgeben, was er für mich alles getan hat.

    Ich denke er war einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht an ihn denke und weinen muss. Ich frage mich, wie lange noch.

    Ein kleiner Trost ist, dass er beim Sterben nicht leiden musste und dass er sich bei mir kurz darauf zweimal bemerkbar gemacht hat. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, oder es ist nur Wunschdenken, aber ich glaube fest daran, dass er das war. Er glaubte nie an so etwas, war überzeugt dass nach dem Tod alles zu Ende ist.

    Das erste mal war am Tag seiner Kremierung. Ich kam Nachhause, nachdem ich auf dem Amt den Totenschein abgeholt hatte. Ich fuhr mit dem Aufzug in das Stockwerk meiner Wohnung. Die Aufzugstür schloss sich wie üblich hinter mir, ging aber gleich wieder auf, als ob noch jemand den Lift verlassen wollte. Dann schloss sie sich erneut. Ich erschrak ein wenig, denn das ist weder vorher noch nachher je passiert und ich wohne 15 Jahre schon dort.

    Das zweite mal machte er sich in einem sehr realistischen Traum bemerkbar. Er rief mich aufs Handy an, er meldete sich genau so wie zu Lebzeiten. Ich sagte ihm dass es doch unmöglich sei, er könne mich nicht anrufen, er sei doch gestorben. Er meinte; aber ich bin es und es geht mir schon besser, ich kann schon wieder recht gut laufen. Ich solle ihm unbedingt etwas aus dem Internet besorgen, ich wisse ja wie das gehe. Er brauche solche Lampions, die man anzündet und in den Himmel steigen lässt. Er wisse nicht wie die heissen, aber ich finde die dann schon. Dann erwachte ich. Ich bestellte dann im Internet solche Himmelslaternen und wir liessen sie im Beisein meiner Mutter und meines Bruders am Auffahrtsabend steigen. Es war der 60. Hochzeitstag meiner Eltern.

    Ich kann mich noch an jedes Wort in diesem Traum erinnern und seine Stimme war kräftig wie zu gesunden Zeiten. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das nur ein Traum war, vielleicht auch weil ich es nicht möchte.

    Danach ist nie wieder etwas Ähnliches geschehen, vielleicht ist er gegangen.

    Ich wünsche mir so, dass er in einer besseren Welt ist und wir uns eines Tages wiedersehen.

    Vielleicht hat jemand auch schon solche "Zeichen" erhalten und es ist wahr?