Hallo Blaumeise,
ich möchte nicht wieder gehen, bevor ich dir ein paar Zeilen hier lasse.
Dein Post stimmt mich nachdenklich und es tut mir sehr leid, was du mitmachen musstest. Ich kann es nur erahnen. Ich hatte selber keine gute Beziehung zu meiner Mutter und sie starb Anfang des Jahres.
Zum einen zum auflassen des Grabes. Wann ist es soweit?
Gäbe es die Möglichkeit, etwas vom Grab an dich zu nehmen, eine Vase, einen Stein oder etwas, was dich an deine Pflegeeltern erinnert und du mit nach Hause nehmen kannst? Quasi ein "Gedenkstein", wo du Blumen hinstellen oder Kerzen anzünden kannst? Oder ein Foto?
Mit dem auflösen des Grabes kommt auch die Erinnerung wieder hoch.
Deine Mutter war sehr sehr krank und sah nur mehr diesen Ausweg aus ihrem Leid.
Lese ich richtig, dass du es bei deinen Pflegeeltern gut hattest?
Ich denke, Trauer ist nie vorbei sondern anders. Es ist wieder eine Welle der Trauer bei dir angekommen. Vielleicht ist es diesmal möglich, in dieser Phase des Abschieds, dich von deiner Mutter zu verabschieden und "Frieden" zu schließen mit dem was in deiner Kindheit war. Vielleicht hilft auch professionelle Unterstützung. Ich gehe gelegentlich zu einer Therapeutin um meine Gedanken und Gefühle zu ordnen, es hilft mir sehr. Ich bin dabei, mich mehr als Erwachsene wahrzunehmen und die Bedürfnisse meines inneren Kindes zu erkennen und zu respektieren.
Ich wünsche dir alles Gute und Viel Kraft für die Chemo!
Lieben Gruß