Beiträge von Cinderella

    an einem Herzstillstand. Genau wissen wir es noch nicht, das wird der toxologische Befund zeigen, ob er irgendwelche Schlaftabletten oder sowas genommen hat.


    Aber du brauchst dir glaub ich keine zu großen Sorgen machen, allein an einem kleinen Rausch stirbt man ja nicht. aber wie gesagt, genaueres ist auch mir zur Zeit unbekannt.


    lg

    wenn ich darüber nachdenke, erscheint es mir auch logisch, dass ich momentan irgendwie wie "betäubt" bin. zeitweise zumindest, es ändert sich ja schlagartig.


    und dieses "trauma" das ich erlitten habe, dürfte mir tief drinnen doch mehr zu schaffen machen als ich glaube..


    ich möchte euch kurz erzählen, wie dieser wohl schlimmste Moment meines Lebens abgelaufen ist:


    er kam am vortag nach hause und hatte ein bisschen etwas getrunken (es war ja ein Match). dann gingen wir schlafen. er schnarchte so komisch und ich lag bis ein uhr nachts wach, weil ich immer wieder seine atmung beobachtete und versuchte, ihn aufzuwecken, dass er sich umpositioniert, wenn er offensichtlich so schlecht luft bekommt. dann hab ich mir gedacht, ich geh ins wohnzimmer schlafen, diese eigenartige schnarcherei halt ich nicht aus. bin dann doch nicht gegangen, weil ich mir dachte, "falls was ist, das ich da bin."


    in der früh gegen sechs hat der wecker geläutet. er schnarchte noch immer so eigenartig. ich hab ihn ein paar mal angestupst. dann hat er dreimal hintereinander geschluckt, wie wenn man viel speichel im mund hat. und dann war nichts mehr. ich habe mich umgedreht und da lag er mit offenen augen. für den bruchteil einer sekunde hab ich geglaubt, er veräppelt mich. dann war mir aber sofort klar, dass er tot ist. ich bin völlig hysterisch geworden, hab ihn beim leiberl gepackt und in die höh gezogen und er ist wieder nach hinten gefallen, wie eine puppe. ich hab sofort die rettung angerufen und die dame hat mir erklärt, dass ich ihn auf den boden legen solle und sie erklärt mir die herzmassage. das hab ich dann gemacht und mir eingebildet, er atmet wieder (ich hab ihm natürlich lediglich die luft rausgedrückt bei der herzmassage) dann musste ich ihm in den mund schauen und hineingreifen, ob sich erbrochenes darin befindet.. der notarzt hat dann ewig nicht zu unserem wohnhaus gefunden, weil so blöd angelegt. ich lief auf die straße und deutete, war aber völlig fertig, weil ich dadurch ja ihn alleine oben lassen musste...


    ich saß dann im wohnzimmer. es schien ewig zu dauern. ich rief meine kollegin an (das hat sie mir nachher erzählt, ich wusste es nicht mehr) und sagte ihr, dass ich heute nicht ins büro kommen könne, weil er aufgehört hat zu atmen, aber die rettung sei schon da und es wird alles gut werden, wir werden dann ins spital fahren.


    ich hatte solche panik, dass die schlafzimmertüre aufgeht und der notarzt heraus kommt. ich wusste, was er sagen würde. ich redete mir ein "sein herz fängt wieder an zu schlagen und er atmet wieder..." das hab ich mir vorgesagt, wie ein gebet.


    dann kam der notarzt aus dem schlafzimmer. er sagte mir, womit ich eigentlich gerechnet hatte.


    alles weitere verlief irgendwie wie in einem schlechten film, es war einfach schrecklich.


    manchmal tut es gut, wenn ich darüber rede/schreibe, dann kann ich wieder nichtmal darüber nachdenken.


    den augenblick, als ich mich umdrehte und ihn da mit offenen augen liegen sah, vergesse ich mein ganzes leben lang nicht.


    die abstände, in denen die bilder kommen, werden aber größer. die psychologin meint, dass das schon ein gutes zeichen sei.

    ich denke auch, dass ich irgendwann auf dieses, wohl schwärzeste kapitel meines lebens zurückblicken kann und es mir dabei nicht mehr so schlecht geht.


    gestern war ich am friedhof. ich hab mich gefühlt wie auf einem filmset, wie wenn ich das alles durch eine kamera betrachten würde. ich hab nicht geweint und mir auch nicht vorstellen können, dass das das grab meines freundes, des menschen, der meine ganze zukunft bedeutet hat, ist.


    hatte anschließend gott sei dank einen termin mit der psychologin. auf meine nicht vorhandenen gefühle angesprochen meinte sie, dass es einfach ein schutzmechanismus meines körpers ist, 1. das extreme trauma, das es zu verarbeiten gilt und 2. die trauer zu bewältigen. weil das kein mensch aushalten könnte, gäbe es diesen schutz nicht.


    Das habe ich eh schon des öfteren gehört, nur fühle ich mich zeitweise einfach so "leer". ich habe keine gefühle in mir und keine tränen mehr. am abend, wenn ich dann über ihn nachdenke und mir vorstelle, wie wir uns umarmen oder miteinander lachen, tut es mir körperlich weh, so sehr vermisse ich ihn.


    es sind jetzt zwei wochen und ein tag. die zeit hat momentan auch irgendwie keine bedeutung, die stunden vergehen und vergehen.


    ich kann es nicht erwarten, bis sich endlich ein alltag und eine normalität eingeschlichen hat.


    lg

    danke für eure Worte. Sie trösten und helfen wirklich sehr.


    Es war heute fast schlimmer, als ich angenommen habe. 600 Leute waren da, er war ja sehr bekannt und geschätzt.


    Die Halle war voller Blumen und die Musik hat das ganze sehr, sehr würdig untermalt. Zuerst hat es "my way" gespielt. dann kam der redner und erzählte von seinem leben, von seinem beruf und unserer partnerschaft. es gab keinen pfarrer, keine kirchenmusik und keine gebete, das wollten wir nicht und er schon gar nicht.


    der weg zum grab und das hinunterlassen war mit abstand das schlimmste. ich hab ihm eine rose und den brief, den ich ihm gestern geschrieben habe, mit gegeben. in dem moment hab ich wirklich geglaubt, mein herz zerspringt in tausend teile. es gab so viele bewegende augenblicke, so viele menschen, die ihm wichtig waren und auch mir, waren da.


    vor fünf jahren starb ja seine schwester und er liegt nun neben ihr. der moment, als seine mutter alleine davor stand, vor ihren beiden kindern, die ihr genommen wurden... man mag es sich gar nicht vorstellen.


    es war wirklich sehr würdig, einfach gewaltig. es hätte ihm gefallen, da bin ich sicher.


    dananch waren wir nur in kleinem kreis - die familie und seine engsten freunde, in einem lokal.


    da wurde mir erst wirklich bewusst, dass er nicht mehr da ist. sein bester freund hat einige ihrer legendären jugendgeschichten erzählt, die sie normalerweise immer gemeinsam erzählt haben und alle so lustig gefunden haben. jetzt erzählt er sie alleine. wir saßen beisammen, alle seine leute. nur er fehlte.


    es ist jetzt wieder ein anderes gefühl. wirklicher. echter. vielleicht noch schmerzlicher, ich kanns nicht sagen.


    ich bin so froh, dass es vorbei ist.


    ein weiterer starker moment war, als die eltern am grab standen. sein vater ist eigentlich ein richtiger schwarz-weiß denker, aber wirklich ein lieber kerl. ein ewig hart arbeitender mann, der alles für die familie gegeben hat. als sie beide da so standen, nahm er sie in die arme und sagte zu ihr "wir sehen ihn ja wieder". hat mich sehr berührt.


    jetzt beginnt auf alle fälle ein neues kapitel. wie sehr er mir fehlt, kann ich nicht beschreiben.


    vielen dank nocheinmal an euch für eure aufbauenden worte!


    lg

    Danke für die aufbauenden, verständnisvollen Worte.


    Ich habe manchmal auch das Gefühl, dass ich so extrem "gut drauf" bin, wie wenn es eine Schutzwand gegen das ganze Grauen wäre.


    Andererseits eben wieder dieser Gedanke "trifft mich das alles denn überhaupt, wenn ich so normal reagiere?"


    Vielleicht schickt mir auch einfach jemand Kraft und Energie. Ich wohne derzeit mit meiner Mama in dem Haus der Mutter ihres Lebensgefährten.


    Diese ist voriges Jahr verstorben, und nachdem es gleich an das Haus von Mama und ihrem Lebensgefährten angebaut ist, werde ich mich dort einrichten. Wie gesagt, zur Zeit wohnen Mama und ich drinnen, es muss halt noch viel gemacht werden. Aber darauf freue ich mich richtig. Es ist viel Arbeit und es wird schön werden.


    Und obwohl es ein kleines Haus mit der Einrichtung einer alten Frau ist, düster und alt, fühle ich mich darin so wohl. Sobald ich dort bin, geht es mir besser. Gott sei Dank habe ich die Möglichkeit, so kann ich immer in der Nähe meiner Mama sein und auch allein sein wann ich will. Abgesehen davon ist es eine wunderschöne Gegend.


    Trotz allem weiß ich nicht, ob ich je wieder einen Menschen so sehr lieben kann wie ihn. Ich kann und will meine Pläne von Baby etc. nicht ohne ihn verwirklichen. So denke ich jetzt zumindest. alles andere wäre wohl auch komisch nach so kurzer zeit.


    Er war vor mir vier Jahre Single, weil er immer auf DIE Frau gewartet hat. Er hat es mir oft genug verdeutlicht, wie sehr ich DIESE Frau für ihn bin. Vorher hatte er nur immer kurze Bettgeschichten, zu denen zählte ich anfangs auch. Aber sofort am nächsten Tag haben wir beide gemerkt, dass das viel, viel mehr war.


    Wir hatten die gleichen Vorstellungen von Zukunft, Kindererziehung, Regelungen. Es hat nicht viele Streitpunkte gegeben. auch keine gravierenden. Er war ein einzigartiger Mensch, wirklich. Komplett durchgeknallt, teilweise sehr hart, aber unendlich liebenswert. Er hat alle Punkte erfüllt, die ich mir von einem Mann immer erträumt hatte. Ich dachte immer, so manche schlimme Zeit in der Vergangenheit war dazu gut - dass ich ihn gefunden habe. Ich musste überall durch, nur um zu ihm zu finden. Und jetzt ist er weg. Den Sinn hinter dem ganzen werde ich wohl erst erfahren, wenn ich wieder bei ihm bin.


    Wenn ich nur wüsste, dass er schon jetzt nah bei mir ist. Ich bin zwar überzeugt davon, nur spüren kann ich nichts.


    Vor fünf Jahren starb seine große Schwester an einem Autounfall. Vielleicht feiern sie noch ihr Wiedersehen. Darüber freue ich mich für ihn. Ich glaube nicht, dass es ihm schlecht geht.


    Ich werde mich morgen (nach zwei Wochen mal wieder) ein wenig herrichten, ein bisschen hübsch machen. für ihn. und hoffen, dass er mich seine Anwesenheit irgendwie merken lässt.


    Ich brauche ihn so sehr.

    Ich danke euch für eure Antworten.


    Der Satz, dass mein Körper nur meine Seele vor der nächsten Talfahrt schützt, tut sehr gut. Denn er macht mir meinen zeitweise eigenartigen Gemütszustand verständlich. danke dafür.


    Morgen ist es so weit. Ich lese aber zur Zeit ein tolles Buch mit dem Titel "Witwe sein ist anders". Auch bezogen auf unverheiratete Frauen, die ihren Partner verloren haben. Es gibt viele Passagen, die genau auf mich zutreffen.


    Unter anderem wird auch der Umgang mit der Beerdigung behandelt. Und darin wird vorgeschlagen, das ganze als Zeremonie der Dankbarkeit für die schöne Zeit zu sehen. Und nicht als endgültiges AUS. Denn er ist immer bei mir und begleitet mich auch auf diesem grauslichen Gang.


    Ich bin eigentlich ein Mensch, der sich viel mit dem Thema Leben nach dem Tod beschäftigt hat und beschäftigt.


    Nur spüre ich ihn nicht. Weder wenn ich alleine bin, noch im Haus seiner Eltern, nirgends.


    Vielleicht kommt das noch, es wäre so tröstlich, ihn in irgendeiner Weise bei mir zu wissen.


    Für die Sterbeforschung ist es ja nichts anderes als das Übergehen in einen anderen Bewusstseinszustand. Wie ein Schmetterling aus seinem Kokon entschwindet. Daran klammere ich mich und hoffe, er teilt mir in irgendeiner Weise mit, sei es in Träumen oder in Gedanken, dass es ihm gut geht. Dass er bei mir ist.


    Ich schreibe ihm heute einen Brief und gebe ihm diesen morgen mit.


    Mit viel Kraft und Nerventropfen werde ich den morgigen Tag überstehen.


    Danke euch nocheinmal,


    lg

    Hallo!


    Ich habe mich gerade hier registriert, weil ich im Moment einfach das Bedürfnis habe, mich mitzuteilen.


    Vergangene Woche, am 09.11.2009 ist mein Freund gestorben. Neben mir im Bett. Er war sofort tot, keine Herzmassage und kein Notarzt konnte mehr etwas tun.


    Die erste Woche hatte ich sehr mit den Bildern und den "was wäre wenn"-Gedanken zu kämpfen. Dank vielen Gesprächen und psychologischer Betreuung habe ich das halbwegs in den Griff bekommen.


    Jetzt bleibt nur mehr der Verlust. Und der ist so hart. Wir waren nur ein Jahr zusammen und haben alle kitschigen, klassischen Pläne von Baby und Haus gehabt. Wir hatten eine wundervolle, harmonische Beziehung, waren verliebt wie am Anfang.


    Ich habe mein Leben mit ihm so sehr geliebt, unsere wunderschöne Wohnung, unseren Alltag. Jetzt ist alles anders. Mein gesamtes Leben ändert sich und vor allem muss ich es ohne ihn führen.


    Am Samstag ist das Begräbnis und ich habe so eine Angst davor. 100%ig realisieren kann ich alles noch nicht.


    Manchmal geht es mir auch so erstaunlich "gut", ich bin so normal. Dann habe ich ihm gegenüber ein schlechtes Gewissen und fühle mich kalt und herzlos. Heute war ich einkaufen und habe die ganzen Sachen, die er so gerne gegessen hat gesehen und mitten im Supermarkt zu heulen angefangen. Es ist so eine Berg- und Talfahrt, mal so, mal so.


    Ich würde mich über Berichte bzw. Kontakte mit Frauen, denen es ähnlich geht/ging freuen. Ich weiß momentan nicht, ob mein Verhalten "normal" ist.


    Ich weiß so vieles nicht. Außer, dass er mir unendlich fehlt.


    LG