Liebe Sverja,
(es fällt mir ein wenig schwer, dich mit diesem Namen anzusprechen, liegt doch ein anderer immer noch tief in meinem Herzen)
ihr habt mich entlarvt, was jetzt aber wohl nicht mehr allzu schwierig war
Wir Angehörigen" können "nur" begleiten und unterstuetzen in seelischer Hinsicht oder durch gutes essen zubereiten fuer diesen geliebten Menschen .
Das ist zwar auch in gewisser Weise aktiv sein , doch meinem Gefuehl nach in einer doch passiveren , ja teilweise nur "zusehen können". Art und Weise.. Manchmal fuehle ich mich ohnmächtig ...also ohne Macht ...
Da stimme ich dir voll zu. Ich denke öfters, es ist für das liebende Umfeld manchmal schwieriger als für den Erkrankten, wobei es für mich egal ist, welche Krankheit es ist. Das mehr oder weniger nur hilflos zusehen können, das kennen wir ja beide schon von früher.
Wobei, vielleicht stimmt deine Bella mir da zu, während der Akut-Therapie habe ich das Gefühl, auch nur dem zusehen zu können, was von Ärzten, etc. über mich bestimmt wird.
Im Jänner war es - ja was - du weißt ich glaube nicht an den "Zufall" - vielleicht doch eine gewisse Verbindung zu euch, Intuition, die mich gedrängt hat hier nachzusehen ob ihr noch hier schreibt. - Und 14 Tage später bekam ich meine Diagnose.
Danke für das Foto von meinem "Besuch" bei euch, meine Gedanken waren wirklich oft bei euch im Norden, wie gerne würde ich euch nicht nur in Gedanken besuchen.
Das Video werde ich mir am Abend in Ruhe ansehen.
Liebe Sonnenente
du kannst dir gar nicht vorstellen, wie meine Gänsehaut beim Lesen deiner Zeilen immer stärker wurde. Ich las meine Gedanken, 1 zu 1. Nur dass ich sie im Moment nicht so treffend niederschreiben könnte.
Die "Angst", wenn ich mich nicht selbst aktiv entferne, alles was ich weggeschickt habe wieder einzuholen.
Und - wenn ich nicht bewusst meinen Ballast einem anderen Menschen aufbürde bleibt er (zumindest mehr oder weniger) für alle anderen unsichtbar und somit "ungefährlich".
Ja, es gibt kein richtig oder falsch, jede/r muss den Weg finden, der für sich selbst richtig ist. Oftmals ein schwieriges Unterfangen, aber mit ein bissl Hartnäckigkeit gelingt es schon.
Wenn ihr Orkney und Shetland auf der Reiseliste hattet kann ich dir nur empfehlen, es zu gegebener Zeit "nachzuholen". Meine Mutter hat das nach dem Tod von Vati gemacht und die Reisen alleine, teilweise auch mit mir, gemacht, zu denen leider keine Zeit mehr war. Es war zwar oft auch schwierig, aber meist hat es ihr sehr gut getan. Vati hat sie in ihrem Herzen immer begleitet. Wir standen z.B. Hand in Hand und mit Tränen in den Augen unter den Nordlichtern, aber es war trotzdem "gut"
Ihr Lieben alle ich wünsche euch einen "guten" Tag. Kraft, Licht und Liebe schickt euch
Jutta