Beiträge von Pusteblume

    Ich war ja auch dabei. Freitag Abend waren wir alle im Krankenhaus. Warum auch immer hat sie zu jedem tschüss gesagt. Ich hatte ein komisches Gefühl und bat die Schwester mich anzurufen, falls was ist. Die Nacht war grausam. Ich schlief so gut wie gar nicht. Hatte Herzklopfen. Ich war froh, dass das Telefon nicht klingelte. Morgens stand ich sehr früh auf. Ich musste früh ins Krankenhaus. Irgendwie hab ich gespürt, dass die Zeit wegläuft. Als ich in ihr Zimmer kam bin ich erschrocken. Sie sah sehr schlecht aus, eingefallenes Gesicht, eingefallene Augen. Sie atmete sehr stark mit Rasseln. Ihre Hände waren bläulich verfärbt. Da wusste ich, dass sie bald gehen wird. Viel reden konnten wir nicht. Aber sie hatte mich noch oft angeschaut. Wir hatten noch 2 Stunden und 20 min. bevor sie um 10:50 Uhr verstarb. Sie atmete erst schwer, dann wurde sie immer leiser während ihr Blick ins Leere ging.... es war so schlimm. Wir blieben bei ihr bis um 13:30 Uhr.

    Es ist immer noch für mich nicht begreifbar, dass sie nie wiederkommt.


    Schön Hajduk, dass du noch mit deiner Mama sprechen konntest. Ich hätte mir auch sehr gewünscht, dass sie mir noch etwas sagt und mit auf den Weg gibt.


    Ach Svetlana, das tut mir sehr leid. Man hört ja oft, dass Menschen sterben, wenn die Angehörigen nicht dabei sind, um es ihnen und sich selbst leichter zu machen. Das ist kein Trost, ich weiß.

    Ich bin froh, dass ich dabei sein konnte, auch wenn ich diesen Anblick nie vergessen werde. Meine Mama sah für mich leider nicht friedlich aus.


    Mein und eure Schicksale machen mich so traurig..... Seid alle lieb gedrückt!

    Danke Martina. Dir sende ich auch viel Kraft und hoffe, dass bei dir die guten Tage überwiegen.


    Meine Mama wäre im Oktober 63 Jahre alt geworden. Sie hat sich die ganze Zeit noch Gedanken über ihre Rente gemacht....

    Mama hatte ein neuroendokrines Karzinom in der Brust. Lange Überlebenschance gleich null, da er G3 war. Das wusste meine Mutter nicht oder wollte es nicht wahrhaben.

    Ich denke, es war alles zu viel. Sie bekam den Kopf bestrahlt und kurz darauf fing die Chemo an. Ich denke, dass hat ihr die letzte Kraft geraubt. Das einzige was mich etwas tröstet ist, dass ihr Leiden ja relativ kurz war. Manche leiden so lange, sind monatelang bettlägerig. Sie war „nur“ insgesamt 3 Wochen kraftlos. Diese Gedanken machen mich auch grad verrückt Svetlana. Ich grübel und grübel, auch wenn’s nichts ändert. Es hört nicht auf in meinem Kopf.

    War einer von euch beim Sterben dabei?

    Seid alle lieb umarmt.

    Tut mir leid, dass ich jetzt erst antworte. Vielen Dank Stille Perle, Svetlana und Regentropfen. Seid alle lieb umarmt.


    Gestern Abend kam die Traurigkeit über mich. So langsam begreift mein Herz wohl, dass sie nicht mehr wiederkommt. Ich würde sie so gerne anrufen wie wir es immer gemacht haben. Ihr einfach unnützes Zeug erzählen. Sie hat immer zugehört....

    Ich frage mich immer wieder, ob es besser gewesen wäre, wenn sie die letzte Chemo nicht gemacht hätte. Vielleicht hätte sie mehr Zeit bekommen. Dann denk ich wieder, denk nicht, denn es bringt sie nicht zurück. Dieses Wirrwarr im Kopf macht mich wahnsinnig.


    Svetlana, wie alt war deine Mutter, wenn ich fragen darf?

    Vor 2 Wochen und einem Tag ist meine Mama gestorben. Seit letzten September wussten wir, dass sie Krebs hat. Ein sehr blöder, aggressiver Krebs. Sie hatte bei der Diagnose direkt Metastasen in der Leber. Kurz darauf kamen noch welche in den Knochen und Gehirn dazu. Außerdem hatte sie Thrombosen im Arm und Bein. Es wurde ein Aneurysma festgestellt. Sie hat alle Behandlungen so tapfer gemeistert und konnte alles selbständig erledigen. Haushalt, kochen, etc. Man hat ihr die Krankheit angesehen trotzdem war sie uns gegenüber nie ohne Hoffnung und war immer zuversichtlich. Vor 4 Wochen ging es plötzlich rapide bergab. Sie hatte stark abgenommen und war sehr schwach. Sie kam ins Krankenhaus. Sie konnte nicht mehr aufstehen und hat viel geschlafen. Nach fast 2 Wochen im Krankenhaus ist sie in unserem Beisein gegangen. Ich konnte ihr noch sagen, dass ich sie lieb habe. Sie konnte mir wegen der schlechten Atmung nicht antworten, hat mich aber angeschaut und gelächelt. Das Sterben zu sehen, war das Schlimmste , was ich je erlebt habe. Ich habe geweint und danach noch an 2 Tagen. Seitdem bin ich wie versteinert. Ich komme mir vor, als wäre ich auch tot. Keine Emotionen nichts. Was stimmt nicht mit mir? Ich vermisse meine Mama und ich bin traurig, aber ich kann nicht weinen. Ich fühle nichts.....