Ihr Lieben,
bin gescheitert beim Versuch arbeiten zu gehen. Aber ich glaube es war gut, es zumindest versucht zu haben.
Der Wille war da, aber mir hat einfach noch die Kraft gefehlt.
Ja, liebe Kornblume, so fühlt es sich an, wie Schwerstarbeit. Die kurzen Momente der Ruhe und Ablenkung geben mir im Moment einfach noch nicht genug Kraft, wieder den Alltag mit allem drum und dran aufzunehmen und mit meiner Traurigkeit zurechtzukommen. Ich werde jetzt versuchen es zuzulassen und mir die Zeit zu geben, die ich brauche.
So hast Du es mir gestern auch geschrieben liebe Mirachen, Zeit lassen aber trotzdem nicht in der Trauer versinken.j Die letzten 2 Wochen sind irgendwie im Rausch an mir vorbeigegangen. Ich habe funktioniert, habe mich gekümmert und in ruhigen Momenten nur noch geweint. Meine Familie hat mich unterstützt wo es nur ging, aber letztendlich bin ich in mir mit meiner Traurigkeit allein.
Am Sonntag ist irgendwas in mir passiert und ich glaube erst da wurde mir erst so richtig bewusst, dass Mutti nie mehr wiederkommt, dass es wirklich endgültig ist. Wir waren schon einige Male bei Ihr zu Hause, da wo sie gelebt hat,wo sie gestorben ist und da wo jetzt Ihr Lebensgefährte alleine wohnt. Am Sonntag fiel es mir sehr schwer in die Wohnung zu gehen, ich konnte kaum ins Wohnzimmer gehen, habe sie in Gedanken überall sitzen sehen und immer auf ihr Rufen aus dem Schlafzimmer gewartet. Umgeben von Ihren Sachen und Photos von Ihr, uns und den Enkelkindern kam die Verzweiflung mit solch einer Wucht, dass ich nur noch weinen konnte. Als wir über Weihnachten gesprochen haben, wurde mir erst so richtig klar, dass ich dass erste Mal ohne meine Mama den heiligen Abend verbringen werde und dass, wie ich es drehe und wende, wie sehr ich es mir auch wünsche, Mutti nicht mehr da sein wird.
Auch mein kurzer Besuch im Kindergarten, dort arbeite ich als Erzieherin, hat so weh getan. Da habe ich am 21. Nov den Anruf beikommen, dass etwas mit meiner Mutter nicht stimmt und auch die Nachricht, dass sie in der Nacht gestorben ist. Heute Morgen habe ich mich gesehen, wie ich weinend durch die Einrichtung laufe, meine Kollegin versucht mich aufzufangen und auch da wurde mir so wirklich bewusst, es ist wirklich wahr,sie kommt nicht mehr wieder.
Es tut so unendlich weh wenn sich der Nebel lichtet und die knallharte Wahrheit in meinem Kopf so richtig ankommt, aber ich hoffe, dass ich jetzt auf dem richtigen Weg bin. Wenn ihr versteht was ich meine.
Ein lieber Gruß an Euch
Suesi