Beiträge von Celestial90

    Liebe Sarah,


    vielen Dank. Ja, da hast du Recht - hier wird man verstanden. Ich denke, fast jeder hier fühlt sich von seiner Umgebung teilweise nicht verstanden. Viele können mit dem Tod und der Trauer nicht umgehen, und in unserem Alter (ich bin 29 Jahre) haben die meisten auch noch keine Erfahrung damit gemacht. Das Forum hier tut deshalb wirklich gut, da man merkt dass man nicht alleine ist!


    Liebe Lena,

    Ich kann dich so so gut verstehen! Unsere Väter scheinen ein ähnliches Schicksal zu haben. Auch mein Vater hatte eine schwere Herzinsuffizienz mit langem Krankenhausaufenthalt, welches die Hölle auf Erden für meine Familie und mich bedeutete. Auch mir wurde einige Tage vor seinem Tod gesagt, dass er sterben wird, was mir den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Ich kenne auch das Gefühl der Erleichterung. Ich wünsche dir alles Liebe.

    SarahMe

    Es tut mir sehr leid, was deinem Papa und deiner Familie passiert ist. Ich fühle mit dir und kann deine Gedanken voll und ganz nachvollziehen! Mein Papa ist im Oktober mit 69 Jahren gestorben, ebenfalls nach einem langen Leidensweg - kein Krebs, aber ein schwaches Herz und weitere Baustellen. Die letzten 3 Jahre waren ein Auf und Ab, die letzten 3 Monate lag er auf der Intensivstation und hat dort jeden Tag um sein Leben gekämpft. Es war eine schreckliche Zeit, die mir und meiner Familie ebenfalls die Kraft geraubt hat. Zu sehen, wie der eigene doch eigentlich so starke Papa so sehr abbaut und so doll leiden muss, tut einem schrecklich weh und ist kaum zu ertragen. Wir können unsere Trauer nicht mindern, aber ich weiß, wie du dich fühlst. Alles Liebe für dich und deine Familie.

    Hallo Kitesurfer,


    nur weil man nicht den ganzen Tag weint und sich verkriecht, heißt es nicht, dass man nicht "gut" oder "genug" trauert. Jeder Mensch geht anders mit seiner Trauer um und das ist auch vollkommen okay. Man verarbeitet Trauer auch, in dem man sich ablenkt und sich selbst was Gutes tut.


    Ich konnte mich auch relativ schnell tagsüber ganz gut ablenken, meiner Arbeit nachgehen, auch unterwegs sein. Mir geht es zB häufig abends schlecht, wenn ich im Bett liege. Dann kommt alles hoch. Diesen "inneren Frieden", wie du ihn beschreibst, kenne ich aber auch. Auch wenn ich meinen Papa immer vermisse. Und dann gibt es wieder Tage, die mich irgendwie runter ziehen. Es ist also ein auf und ab. Dennoch würde ich auch von mir sagen, dass ich insgesamt (bisher) relativ gut klar komme. Und auch ich habe deshalb oft ein "schlechtes Gewissen". Aber dann denke ich mir, dass sich mein Papa darüber freuen würde, dass ich nicht komplett in ein schwarzes Loch falle, sondern mich immer wieder aufraffe. Ich denke, er wäre sehr stolz auf mich. Und dein Vater würde es mit Sicherheit genau so sehen! Vielleicht hilft dir das ja ein wenig.

    Hallo zusammen,


    mir ging bzw. geht es mit einigen meiner Freunden, von denen ich immer dachte, sie seien immer für mich da (wir kennen uns teilweise schon unser ganzes Leben) genau so. Ich bin auch 29 Jahre alt und habe im Oktober leider meinen Papa verloren. Bis zur Beerdigung hatte ich das Gefühl, von so ziemlich allen meiner engsten Freunde sehr unterstützt zu werden. Danach war bei sehr vielen Funkstille - nichts. Oder noch schlimmer - man trifft sich und die Freundin ignoriert einfach, dass ich trauere. Und macht einfach weiter wie zuvor. Ob ich will oder nicht. Ich war wochenlang neben meiner Trauer total traurig und wütend wg.dieser Reaktionen, es hat mich unendlich runtergezogen. Freundschaften sind mit extrem wichtig und ich dachte immer, wir können uns in jeder Situation aufeinander verlassen. Mittlerweile komme ich langsam aus diesen negativen Gedanken raus.


    An Silvester hat mir eine Freundin gesagt, dass sie sich selbst manchmal in Erinnerung rufen muss, dass bei mir auf einmal alles anders ist und die Welt still steht, während bei ihr nach ein paar Tagen (sie kannte meinen Papa auch schon lange) alles wieder seinen gewohnten Weg gegangen ist und man in die Normalität mit den alltäglichen Problemen abtaucht. Daneben denke ich auch, dass viele Leute mit dem Tod von Angehörigen nicht konfrontiert werden möchten und nicht wissen, wie sie mit Trauernden Personen umgehen müssen. In meinem Freundeskreis hat auch noch niemand ein Elternteil verloren. Auch ich habe mir geschworen, dass ich anders reagieren werden, sollte es bei einer von Ihnen mal soweit sein.