Alles anzeigenLiebe Furchii,
Dein Verlust tut mir sehr leid- und denoch "schön", dass du zu uns ins Forum gefunden hast. Du siehst hier findest du Gleichgesinnte die gut nachvollziehen können was du durchmachst. Danke für das Vertrauen uns deine ganz persönliche Geschichte zu erzählen.
Ein schöner Gedanke ist, dass er deine lieben Zeilen noch gelesen hat, und mit dem Wissen deiner großen Liebe zu ihm gehen konnte.
Schreib hier jederzeit wenn dich etwas belastet und fühl dich willkommen
Isabel
Vielen Dank für deine lieben Worte.
Ja, es tut gut, mal alles aufzuschreiben und es hilft ein wenig.
Alles anzeigenLiebe Furchi!
Mein Beileid und herzlich willkommen hier im Forum.Hier bist du genau richtig und kannst
dir alles von der Seele schreiben.Es tut mir so leid,was da geschehen ist.Die Welt ist so
ungerecht und ihr hättet noch soviele schöne Jahre zusammen haben können.Mein Mann
ist am 24.12.2020 verstorben und ich vermisse ihn unendlich.Am anfang haben soviele
angerufen,alle wollten helfen und dann kaum noch,dann kamen die Sprüche,ach das
wird schon wieder oder warte mal erst ein Jahr.Wir waren 33 Jahre zusammen und er war
57 und es kam ganz plötzlich,am mittag ist er ins Krankenhaus und ein paar Stunden
später ist er verstorben.Ich wußte auch nicht wie es weitergehen sollte,denn er war
Koch und hat die ganzen Jahre für uns gekocht,das brauchte ich nie,jetzt mußte ich es
erst lernen,aber es klappt so einigermaßen.Und er durfte nicht mehr arbeiten,auf grund
eines Schlaganfalls,also hat er viel im Haushalt gemacht und ich bin arbeiten gegangen,
aber nur ehrenamtlich,denn ich mußte was tun.Aber es hat alles gut funktioniert.Er
war alles für mich.Ja dann habe ich seine Kleidung für einen guten Zweck weggegeben,
und das war richtig,denn es hätte mir so weh getan,jeden Tag in den Schrank zu schauen.
Und dann nach und nach einige andere Sachen.Ein paar Sachen habe ich natürlich behalten.
Ja er roch auch immer so gut und sein o de toilette habe ich noch und rieche immer daran,
davon konnte ich nie genug bekommen.Seine Mutter ist im gleichen Jahr im Januar
verstorben und er hat noch einen Zwillingsbruder,zwas zweieiig,aber man sieht es ganau.
Ja wir haben auch immer über so etwas gesprochen und ich habe auch gesagt,wenn er
mal nicht mehr da wäre,dann würde ich mir nie einen anderen Partner suchen und
das hätte ich auch nicht,aber manchmal ist das Schicksal so,das doch passiert.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit,die ja im moment wiso
so schlimm ist.Liebe Grüße Helga
Hallo Helga,
es tut mir sehr leid, dass du deinen Mann auch verloren hast. Ich glaube, man kann gar nicht irgendwann darüber hinwegkommen, so wie alle immer sagen...
Ich habe wirklich Angst davor, irgendwann zu vergessen, wie er gerochen hat, wie er gesprochen hat, wie er gelacht hat, wie seine Berührungen sich angefühlt haben...
Es ist so belastend für mich, dass ich keine Zeit hatte, mich mit der Situation auseinanderzusetzen, es irgendwie zu verarbeiten und "anzunehmen", dass er totkrank ist. Hätte er zumindest ein paar Wochen oder Monate mehr gehabt, hätte zumindest ein Prozess stattfinden können, mich damit auseinander zu setzen und verstehen zu können, dass er so krank ist.
Außerdem glaube ich, dass die Ärzte ihm nicht gut genug geholfen haben.
Er wurde am 9.3 ins Krankenhaus eingeliefert, weil er so Schmerzen in der Brust hatte. Wasser in der Lunge. 5 Tage später haben sie ihn schon wieder entlassen, da hab ich mich schon sehr gewundert. Schon 2 Tage danach hatte er wieder so Schmerzen, dass er wieder ins Krankenhaus ging. Wieder das selbe, sagten die Ärzte, Wasser in der Lunge. Erst am 19.3 haben sie andere Untersuchungen veranlasst und ein PET CT gemacht, wo dann feststand, dass er Lungenkrebs im Endstadium mit Metastasen hat. Warum haben die nicht schon vorher Untersuchungen veranlasst, als Arzt muss man doch aufgrund der Anamnese schon wissen, dass der Verdacht auf Lungenkrebs bestanden hat! Sogar ich als Laie habe schon die Vermutung gehabt, dass es kein Wasser in der Lunge war, sondern ein Pleuraerguss (was ja typisch ist für Lungenkrebs).
Und ich bin überzeugt davon, dass er ohne Chemo länger gelebt hätte. Die Chemo (er hat nur 2x eine bekommen) hat seine Niere und sein Immunsystem komplett zerstört. Er konnte nicht mehr aufs Klo, hat kein Wasser mehr gelassen. Flüssigkeit hat sich in seinem ganzen Körper gesammelt, seine Hände und Füße waren so dick. Ich habe die Ärztin auf das Wasser in seinem Körper hingewiesen, dass das so ja nicht bleiben kann, weil es ja gefährlich ist. Sie meinte nur "wir schauen eh immer auf ihn"...
Er konnte keine Dialyse machen, weil er solche Schmerzen hatte. Sie haben ihm aber kein Morphium gegeben, warum nicht? Am Freitag bevor er gestorben ist, haben sie ihm noch einen Port eingesetzt, diese OP hat ihm meiner Meinung nach den Rest gegeben, er musste 2 Stunden durchgehend auf dem Rücken liegen, das tat ihm immer extrem weh. Er hatte danach noch extremere Schmerzen. Zu diesem Zeitpunkt mussten die Ärzte schon gewusst haben, dass der Sterbeprozess schon eingesetzt hat, warum machen die noch so eine OP und quälen ihn?
Vielleicht hätte sein Leben nicht verlängert werden können, aber ganz bestimmt hätte die Qualität seiner letzten Tage viel besser sein können, unsere letzten Tage zusammen hätten ganz anders sein können.
Wäre er bloß auf die Onkologie oder in ein Hospiz verlegt worden, denn das Personal auf der Lungenstation kennt sich eben nur mit Lungenkrankheiten aus....