Beiträge von JaRo

    Danke für eure lieben Worte!

    Mein Papa war der fürsorglichste Mensch, den ich jemals kennen gelernt habe. Leider hat er nicht auf sich und seine Gesundheit geachtet und sich aufgeopfert. Er pflegte meinen Zwillingsbruder da, er von Geburt an im Rollstuhl sitzt. Also 35 Jahre lang.
    Dazu kümmerte er sich noch um meine Mutter, die Demenz und Diabetes hat. Er selber ging nicht zum Arzt, obwohl er Wasser im Bauch und in den Beinen hatte. Er müsse sich doch um seinen Sohn und seine Frau kümmern und könne nicht ins Krankenhaus gehen, sagte er immer.

    Er wollte nicht, dass ich ihn bei der Pflege unterstütze. Er meinte ich hätte genug um die Ohren und müsse mich um meine Kinder kümmern.

    Vor ca. acht Wochen rief ich gegen seinen Willen den Krankenwagen, da es ihm sehr schlecht ging. Dort wurden Tumore in der Leber und Nieren festgestellt. Die Ärzte konnten nichts mehr machen, außer ständig Wasser punktieren und Schmerzen lindern. Es ging so schnell. Plötzlich war er selber ein Pflegefall und bettlägerig. Der Körper ist doch nicht plötzlich voller Krebs. Er muss doch lange Zeit davor gelitten haben.

    Hätten wir mehr auf ihn achten müssen? Die Ärzte meinten, er wäre ein starker Charakter und leide heimlich.

    Dazu kommt noch, dass ich nicht trauern darf. Mein Lebensgefährte meint, ich müsse mich zusammenreißen und mich um meine Kinder kümmern und aufhören zu weinen.

    Gestern kam er dann auf die Idee mit seinen Nachbarn grillen zu müssen, Ablenkung wäre gut für mich. Spinnt er? Habe natürlich nicht mitgegrillt. Ich kann nicht fröhlich sein. Mein Papa fehlt mir so sehr! Ich weiß gar nicht, wie ich diese Lücke schließen soll, die er hinterlässt.

    Vor drei Tagen starb mein Vater. Ich kann es noch nicht fassen und weiß nicht wie es weiter gehen soll. Ich brauch ihn doch! Er wollte nicht sterben. Er sagte im Krankenhaus, dass er bis zum Schluss alles gibt. Vor vier Wochen wurde er in die Kurzzeitpflege entlassen, da die Palliativstation voll war. Er pendelte immer zwischen Krankenhaus und Pflegeheim. Nirgends durften wir ihn besuchen, wegen Corona. Beim letzten Lebensweg braucht man doch die Angehörigen. Ich komme damit nicht klar, dass ich nicht für ihn da sein konnte. Dienstag durfte er Besuch empfangen, aber nur von einer Person. Meine Mutter fuhr hin und kurz nachdem sie das Zimmer betrat, verstarb mein Papa. Ich habe mich so auf Mittwoch gefreut, da ich ihn dann hätte besuchen dürfen. Ich komme mit dem Verlust nicht klar und alle sagen, sei doch froh er ist erlöst