Beiträge von Sabine Purple

    24.12. - Weihnachten- das zweite mal ohne meinen geliebten Großen, ohne meine geliebte Oma die mich wie ihr eigenes Kind großgezogen hat.... unerträglich.

    Es hat letztes Jahr nicht funktioniert und es wird auch dieses Jahr so wie in allen folgenden nicht funktionieren. Der Abend davor...Baum schmücken....alle versammelt im Wohnzimmer und das Gefühl dass einfach alles ok ist, weil wir beisammen sind. Nichts wird wieder so und ich ein neues Ritual erfinden- das bin ich den 4 anderen Kindern schuldig. Und doch fühle ich mich wie eine Verräterin. Während mein Kind in der kalten Erde liegt soll ich versuchen den Glanz in den Augen meiner anderen Kinder zu erwecken- ich will nicht. Ich will schreien bis ich nicht mehr kann. Es darf einfach nicht Realität sein und ich Frage mich jeden Tag wie lange es noch dauert bis ich endlich aufwachen darf aus diesem Alptraum. Mein Kopf ist hohl mein Herz blutet und nein Verstand dreht sich- ich weiss nicht was richtig und falsch ist. Was gut und was böse ist. Ich habe mich verloren. Es herrscht nur noch Chaos in mir.

    Danke für eure Worte.

    Ich habe soviel zu sagen und doch scheint es alles so sinnlos und vergebens. Wenn ich nachts auf den Friedhof schleiche, weil ich das Tageslicht nicht ertragen kann. All die Gräber und dort soll auch mein Sohn sein? Nein, das kann nicht sein, er sollte sich gerade auf sein Leben vorbereiten, zum Heer gehen, eine Freundin suchen, seine Geschwister besuchen und mit ihnen all den großen Bruder Blödsinn machen über den ich mich dann aufregen kann. Ich will seine dreckigen Socken in der Wohnung herum liegen haben, und ich will mich über sein Lachen freuen wenn er mir einen Streich gespielt hat.

    Ich will keine beschissene Grabkerze aussuchen, keine Blumen pflanzen... ich will das er lebt.

    Patrick, ich kann nicht mehr in deine Augen sehen oder durch dein Haar streichen. Auch ganz fest an mich drücken und dir sagen, dass du immer mein Baby sein wirst kann ich nicht mehr. Aber ich werde niemals aufhören dir zu sagen, dass ich dich liebe egal wo du auch sein magst.

    Ich sitze im Wohnzimmer an der Stelle an der du in meinen Armen gestorben bist. Es tut mir so leid, dass ich dich nicht retten konnte. Vielleicht habe ich etwas falsch gemacht. Ganz sicher sogar sonst würdest du noch hier sein und ich müsste nicht wütend auf die gesamte Menschheit und noch viel mehr auf mich selbst sein.