Hallo Ihr,
ich weiß gar nicht so richtig wie ich anfangen soll...
Ich schreibe hier in deinem Thread, weil ich mich hier durchgelesen habe und die Situationen ähnlich sind.
Ich bin 32. Meine Mama ist vor einem Jahr gestorben, auf den Tag genau 10 Jahre und 11 Monate nach meinem Papa.
Wie oft habe ich mich gefragt, was ich den schlimmes getan habe, dass mir sowas passiert, während alle meine Freunde noch beide Eltern haben.
A. Auf diese Frage wird es niemals eine Antwort geben, es ist müßig sich so etwas zu fragen.
B. Das Leben müssen wir vorwärts leben, verstehen tuen wir es nur rückwärts. Nachdem mein Papa gestorben war, habe ich das Abitur nachgeholt, habe angefangen zu studieren. Ob ich das ohne dieses Erlebnis getan hätte? Wahrscheinlich nicht. So viele Entscheidungen, die wir treffen, werden durch diese Ereignisse beeinflusst. Nichts davon macht es besser, aber....naja wie soll ich das ausdrücken...keine Ahnung, ich hoffe ihr versteht was ich meine. Ich möchte in keiner Weise sagen, dass es den Verlust rechtfertigt, oder besser macht. Man lernt das Leben vielleicht mehr zu schätzen, die Zeit mehr zu genießen. Ich persönlich habe meine Prioritäten sehr verändert. Es geht nicht mehr um ein schönes Haus oder um "mehr" Geld verdienen, Karriere machen. Es geht um uns: Meinen Freund, unseren Sohn und mich und darum, so viele schöne Erlebnisse zu sammeln wie möglich.
C. Wir haben unsere Eltern oder Väter oder Mütter gehabt. Ich wache jeden Morgen mit der Gewissheit auf, dass sie mich geliebt haben, dass sie stolz auf mich wären. Niemand kann mir das wegnehmen. Sie sind nicht mehr da, aber ihre Liebe begleitet mich jeden Tag. Sie ist unendlich und auch durch den Tod nicht weg. Klingt ein wenig abgedroschen, aber wie viele zerrüttete Eltern-Kind-Beziehungen gibt es?
Sie fehlen mir so unendlich. Und wenn ich daran denke, dass ich noch 50 Jahre Erlebnisse sammeln werde und sie nicht Teil davon sind, dann würde ich mich am liebsten in mein Bett verkriechen und die Decke über den Kopf ziehen. Es gab, seit dem meine Mama gestorben ist, nicht einen Tag an dem ich nicht geweint habe, an dem mir nicht beide fehlen.
Die Sache mit der Wut....ich kenne das. Nachdem mein Papa gestorben war, hat mich alles genervt, alles wütend gemacht. Die "Probleme" der anderen, die ich nicht verstanden habe, die mich wütend gemacht haben. Ich denke das ist normal. Es ging irgendwann vorbei.