Beiträge von MissH

    Liebe Namensvetterin Heidi,

    Auch Dir herzlichen Dank für Deine Worte und ebenfalls mein aufrichtiges Beileid für deinen schrecklichen Verlust.

    Das ist genauso, man ist einfach verletzt und Sinn entleert.

    Ich habe auch diese Momente, in denen ich denke es ist alles ein schlechter Scherz und er ruft mich gleich wie gewohnt an, insofern kann ich deine Gedanken wenn du einen Rettungswagen hörst, gut verstehen.

    Wir waren auch nicht verheiratet.

    Ich bin aber froh dass die Familie mich stark eingebunden hat bei der Planung der Beisetzung und ich ganz viel mitentscheiden durfte. Das tat gut.

    Am Tag selber ( das war erst letzte Woche) konnte ich dann komischerweise gar nicht weinen und war seltsam gut drauf. Ich fand das selbst schräg, aber vielleicht war es nur ein Schutz. Einen Tag später brachen dann die Dämme.

    Ich hab noch 2 Kinder aus vorheriger Beziehung und muss irgendwie funktionieren. Manchmal denke ich,das ist gut. Aber abends wenn sie im Bett sind, bricht dann alles aufgestaute raus.

    Fühl dich mal virtuell gedrückt,

    Von Heidi zu Heidi

    Hallo Maike,

    "In einem Forum wo keiner sein möchte",das ist irgendwie schön Formuliert.

    Danke Dir für die lieben Wünsche

    Liebe Heidi,

    mein ganz herzliches Beileid zu deinem großen Verlust. Es zieht einem den Boden unter den Füßen weg, das ist wahr. Von einem Augenblick zum nächsten ist der Mensch weg, mit dem am am allermeisten vertraut war, so habe ich es auch empfunden. Mein Mann ist im Januar ebenfalls ganz plötzlich und unerwartet verstorben, an einem Herzinfarkt, mit 64 Jahren. Ich war im Nebenzimmer, habe ihn sofort gefunden, die Reanimation versucht, aber er hatte keine Chance, haben mir die Ärzte später gesagt. Er war sofort bewusstlos, hat also nicht leiden müssen. Wenigstens ein kleiner Trost ... Vermutlich ist es bei deinem Partner ähnlich schnell gegangen, davon würde ich an deiner Stelle mal ausgehen. Wie gut, dass du dieses Forum schon so schnell gefunden hast. Ich wünsche dir sehr dass es auch dir dabei hilft, dich in deinem Schmerz nicht so allein zu fühlen. Wir alle hier haben einen langen und schwierigen Weg vor uns, um mit unserer Trauer leben zu lernen, und da kann ein bisschen Unterstützung sehr hilfreich sein.

    Mitfühlende Grüße

    Sabiene

    Hallo Sabiene,

    Danke Dir für deine Worte. Das tut mir auch wahnsinnig leid mit Deinem Mann.

    Ja von einem Moment auf den anderen ändert sich alles. Die Hilflosigkeit ist schlimm. Und zu begreifen, dass es unveränderlich ist.

    Es tut gut, dass man nicht alleine ist. Ich habe wahnsinnig Angst vor den nächsten Wochen. Er fehlt einfach schon jetzt sooo sehr und die Sehnsucht kann doch einfach nicht kleiner werden.

    Du hast Recht: es ist ein Trost zu wissen, dass es schnell gegangen ist. Ich hoffe es so sehr.

    Wir haben ihn nicht obduzieren lassen...aber ich glaube es könnte auch ein Herzinfarkt gewesen sein, er hatte so seine Risiken wie z.b Blutdruck und Übergewicht.

    Schick Dir mal mitfühlende Grüße zurück!

    Liebe Caro, ja das ist grausam. Ich habe auch so viele Fragen in mir. Und ich hätte ihm noch so viel sagen wollen.

    Aber das kennst du ja dann wohl.

    Mich tröstet nur der Gedanke, dass er selbst wenn er seinen Tod hätte wählen können, wohl am Liebsten genauso verstorben wäre.

    LG, Heidi

    Vielen Dank für Eure lieben Antworten. Es tut gut zu wissen, dass man nicht alleine ist, auch wenn ich gerne jedem einzelnen von Euch das Schicksal erspart hätte.

    Die eigenen Eltern zu verlieren ist so ein fundamentaler Verlust, DIE wichtigste Bindung im Leben.

    carmen : das tut mir auch total leid. So eine fiese Krankheit. Wie alt war dein Schatz?

    Danke Dir, das tut gut, was Du schreibst. Ja, es ist genauso. Trauer ist soooo anstrengend. Ich bin auch immer wahnsinnig müde,liege ich jedoch im Bett rattert der Kopf oder ich schlafe ein und wach 30 Minuten später panisch wieder auf . Im Moment bin ich sehr gefangen darin " sein Leben " nachzuleben,ich höre seine Musik, schaue dieselben Sendungen die er geguckt hat, lese seine Bücher. Ich habe das Gefühl ihm dann nahe zu sein.

    Darf ich höflich fragen wen du verloren hast?

    LG Heidi

    Danke Linchen,bisher kann ich es nicht glauben dass dieser große Schmerz irgendwann aufhört. Fühle mich nur leer und taub. Es ist so unfair. Wir hatten so viel vor miteinander. Und ich konnte mich noch nicht einmal verabschieden. Das tut einfach nur weh

    Hallo, Ihr Lieben,

    Auch ich möchte mich Eurer Leidensgemeinschaft anschließen, da ich hoffe einfach verstanden zu werden und etwas virtuellen Trost zu bekommen.

    Ich habe am 10.08 meinen Partner verloren. Wir hatten just eine Woche zuvor seinen 50.Geburtstag in einem Wellnesshotel gefeiert, als er sich an dem Tag morgens nicht im homeoffice anmeldete und der Arbeitgeber die Polizei informierte ( wir hatten getrennte Wohnungen). Er wurde dann tot im Bett aufgefunden, er ist nachts eines natürlichen Todes gestorben, ganz plötzlich. Wir haben uns gegen eine Obduktion entschieden, aber es sieht nach schweren Herzinfarkt oder Embolie aus, sagte der Hausarzt.

    Ich stehe noch völlig neben mir und fühle mich wie amputiert. Er fehlt einfach so. Mein Seelenverwandter, dem ich einfach alles erzählt habe. Wir hatten zwar erst eine kurze ( seit 3 Jahren) aber sehr innige Beziehung. Kein Morgen ohne whatsapp Nachricht von ihm, kein Abend ohne ein " ich liebe Dich."

    Ich habe das Gefühl ohne ihn ist alles sinnlos, ich existiere, aber ich weiß nicht warum oder für wen. Ich suche ihn in meinem Bett und wache morgens mit Panik auf. Ich rieche an seinen Shirts und möchte seinen Körpergeruch für immer konservieren. Ich träume jede Nacht von ihm.

    Es tut einfach so schrecklich weh und es sind so viele ungeklärte Fragen. Ich hoffe, er hatte während des Sterbens keine Angst oder Schmerzen.

    Auch mache ich mir Vorwürfe. Er war übergewichtig und hatte in den letzten Monaten den einen oder anderen Warnschuss.

    Hätte ich ihn mal massiver bearbeitet zum Arzt zu gehen!

    Mein Umfeld bietet mir Hilfe an, aber ich habe nicht das Gefühl verstanden zu werden. Es kommen kluge Floskeln oder sie denken, sie wissen wie ich mich fühle.

    Seine Familie ist wieder schnell zur Tagesordnung über gegangen. Er war " nur" der Bruder und der Onkel, für mich war er die Liebe meines Lebens.

    Noch nie habe ich mich so geborgen und geliebt gefühlt.

    Ich hoffe Die Zeit wird es erträglicher werden lassen.

    Danke für Euer Ohr,

    LG, Heidi