Hallo, ich bin ganz neu hier, lese aber seit kurzem im
Stillen öfters in eurem Forum mit.
Ich möchte erstmals Danke für diese tolle Seite sagen – danke an alle, die hier
schreiben.
Hier nun meine Geschichte:
Meine Mutter ist am 9.9.2014 gestorben, mein Schwiegervater vor nicht ganz 11 Jahren.
Den Tod von meinem Schwiegervater habe ich, glaube ich zumindest mittlerweile ganz
gut verkraftet – das schlimme damals war nur, dass ich gerade zu meinem Sohn
schwanger war. Schlimm nur, weil ich mir dachte, ein neuer Mensch wächst unter meinem
Herzen und ein anderer muss gehen. Mein Kleiner ist ein absolutes Wunschkind.
Meine kleine Tochter war gerade 2 Jahre alt.
Ich muss nun vorausschicken, dass ich eine ganz tolle Familie habe, die mich
unterstützt. Der Zusammenhalt bei uns ist enorm. Meinen Mann habe ich damals
beim Todesfall von seinem Vater so gut
es ging unterstützt, jetzt beim Tod meiner Mutter hat er das gleiche oder noch
viel mehr für mich getan.
Meine Mutter starb im Alter von 76 Jahre nach zwei Jahren im Altersheim. Voraus
geht eine langjährige Demenz und Pflege davor zuhause (hauptsächlich von meinem
Vater). Ich muss noch erwähnen, dass meine Eltern gemeinsam im Haus leben bzw.
meine Mutter vorm Altersheim auch im selben Haus lebte wie meine Familie mit
mir. Wir hatten einige Tage Zeit, uns damit auseinanderzusetzen, dass meine
Mutter nicht mehr lange leben wird. Trotzdem war es dann schwer begreiflich.
Durch ihre Krankheit hat sie uns schon länger nicht mehr erkannt, irgendwie war
es wie „ein Sterben in Raten“. So empfinde ich es jetzt im Nachhinein.
Was mir zurzeit zu schaffen macht, sind Vorwürfe wie: habe ich sie zu selten im
Altersheim besucht, haben wir in den letzten Tagen auch alles für sie getan
usw. Wie kann ich meinen Kindern zur Zeit eine Stütze sein? Meine Tochter ist fast 13 und weint vor uns
gar nicht, mein Sohn mit 10 Jahren kämpft sehr mit dem Verlust der Oma. Am
Vortag bevor meine Mutter starb, hatte er noch den Schulwechsel ans Gymnasium.
Die Zeit zwischen 9.9.2014 und jetzt ist für mich im Rückblick wie ... ich glaube, es gibt dafür keinen richtigen
Ausdruck oder ich kenne ihn auch einfach nur nicht. Ich habe irgendwie
funktioniert, mehr oder weniger – aber das kennen sicher viele. Jetzt finde ich
so langsam in die Realität zurück, in die Realität, die nicht mehr die gleiche
ist wie vorher.
Ich trage noch soviel in mir, aber ich glaube, dass werde ich erst später
schreiben, wenn es jemand von euch hören will.
So, ich werde dann mal wieder zum Friedhof fahren und schauen ob alle Kerzen eh
noch brennen.
Danke fürs lesen und allen, die auch trauern, viel Kraft!
Hat gut getan, mir das von der Seele zu schreiben.