...einfach nur traurig

  • Hallo,


    da ich im realen Leben mit niemandem wirklich über meine Trauer sprechen kann, habe ich mich hier angemeldet.


    Meine Mutter ist am 01.10.14 gestorben, genau einen Tag vor ihrem 82. Geburtstag - und nun komm ich überhaupt nicht mehr klar.


    Wir haben ca. 450 km voneinander entfernt gewohnt, aber wir haben sie alle 6-8 Wochen besucht und ich habe fast jeden Tag mit ihr telefoniert. Ich konnte mit ihr über alles reden, sie war immer mein Ansprechpartner - und nun ist sie nicht mehr da und ich komm aus dem Tal der Tränen nicht mehr raus.


    Ich hatte meine Mama so lieb und kann mit der Situation zur Zeit überhaupt nicht umgehen.


    Zwei Wochen vor ihrem Tod ist sie gestürzt und wurde mit einem Oberschenkelbruch ins Krankenhaus gebracht. Während der Voruntersuchungen für die OP wurden Auffälligkeiten an der Lunge festgestellt. und nach erfolgreicher Operation des Bruchs führten die Ärzte eine Bronchoskopie durch. Danach stand der Verdacht auf ein inoperables Lungenkarzinom im Raum.
    Meine Mutter hat in den letzten Monaten vor dem Sturz immer mehr an Gewicht verloren und irgendwann fing sie an zu husten. Von ihrer Hausärztin, die regelmäßig bei ihr vorbei schaute, wurde sie auf grippalen Infekt mit Antibiotika behandelt. Eine Untersuchung beim Radiologen hat meine Mutter abgelehnt, da sie aufgrund von Makulardegeneration nur noch über eine begrenzte Sehkraft verfügt hat und deshalb das Haus nicht mehr gerne verlassen hat.


    Während ihres Krankenhaus-Aufenthaltes ging es rapide bergab. Sie wurde von der Intensiv dann auf die Palliativ-Station verlegt, d.h. eine Behandlung wie z.B. Chemo oder Bestrahlung kam für die Ärzte auf Grund ihres geringen Gewichtes und des schlechten Allgemeinzustandes nicht mehr in Frage.


    Knapp 14 Tage nach ihrem Unfall ist sie dann - lt. Aussage der Krankenschwester - am frühen Morgen ganz ruhig eingeschlafen.


    Seitdem ist für mich nichts mehr so, wie es war und ich habe keine Ahnung, wie es jetzt weitergehen soll..


    Mir ist schon klar, dass man sich irgendwann von seinen Eltern verabschieden muss - meinen Vater habe ich schon im Januar 2005 verloren - ebenfalls durch eine Krebserkrankung. Aber der Tod meiner Mutter hat mich jetzt so unvermutet getroffen, dass ich total fassungslos bin.


    Ich hoffe, dass die Trauer irgendwann leiser wird und darauf warte ich..


    Vielen Dank fürs "Zuhören"...


    Petra

  • Ich verstehe dich so gut, in meinem Leben ist auch nichts mehr so wie vor dem Tod meines Bruders. Ich mag nicht mehr essen, ich mag nicht mehr lachen, ich mag nicht mehr am Leben teilnehmen. Mein Umfeld reagiert mit Unverständnis.
    Ich hoffe aber, dass die tiefe Trauer den guten Erinnerungen weicht, dass man dann eines Tages sagen kann, ohne zu weinen: "Danke für die schöne Zeit mit dir, danke, dass du ein Teil meines Lebens warst."