Ein Jahr später

    Im Juni letzten Jahres ist meine Mama mit der Diagnose Hirntumor ins Krankenhaus gekommen.
    Es ist im Moment so, dass es jeden Tag daran denke, was im vergangenen Jahr passiert ist. Es ist, als ob alles erst gestern passiert ist, und nun wieder da ist.
    In mir ist eine sehr grosse Traurigkeit, es ist mir im Moment so bewusst, dass sie nicht mehr hier ist. Sie fehlt so sehr.....


    Man sagt ja, es wird besser. Im Moment ist es aber sehr sehr schwer. Um mich herum sind alle längst wieder in ihrem "normalen" Leben angekommen, sie erwarten das man fröhlich ist und wieder so wie vorher.


    Eine traurige


    Sverige

    Meine liebe Sverige,


    du weisst, das meine Umarmung an dich von ganzem Herzen kommt....


    Du und deine Mutter hatten eine tiefe und gute Bindung... Es ist VÖLLIG normal, das du an den "besonderen Tagen" seelisch etwas entgleist... Ruhe brauchst... einfach traurig sein WILLST....Ein Jahr ist meiner Meinung nach erst gerade ein "zurechtfinden in der Trauerzeit"... Selbst jetzt, nach 17 Jahren vermisse ich manchmal meine Mama und möchte so gerne sie fühlen , spüren...


    Vielleicht als kleiner Trost... Ich musste am diesjährigen 19.06. auch wieder zu der Kreisverwaltung Simmern fahren und da komme ich immer an dem Krankenhaus vorbei, wo Burkard das MRT gemacht bekam...und dann die Tatsache hinnehmen musste, das er dableiben muss und er 2 Hirntumore, schon mit Verdacht auf Glioblastome, ...hatte .


    Jedesmal , wenn ich sonst vorbeifuhr, kamen unweigerlich die Tränen... Diesmal war ich durchaus traurig, aber konnte wirklich FÜHLEN...das er FREI ist... und ich LEBE eben hier auf diesem Planeten.... Manchmal traurig ... aber durchaus auch immer mehr glücklich ... bewusst lebend...
    aber...
    dieser 19.06 ist bei mir 3 Jahre her...
    An diesem Wochenende war es bei einer Frau aus unserer Lebens- Trauergruppe auch 2 Jahre her, dass ihr Mann die Diagnose bekam... und sie viel weinen musste... und konnte... und dies alles AKZEPTIERT wurde...


    Wir sind alle "anders " geworden... weil wir zu unserer... und das ist GUT so....Trauer stehen und sie nicht verdrängen...
    Dennoch leben wir "hier" alle und haben Zeiten des wirklich empfunden Glücks... denke ich...


    Liebe Sverige,


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    und wie Tessa , die immer noch eine sehr gute Freundin ist, sagt: "das schaffen wir auch noch"...nach langen, für uns als gut angesehen... gefühlten... geführten ...laaangen Telefonaten...


    Habe dich sehr lieb
    deine Gramytola