Vollwaise mit 31 Jahren

  • Hallo Thomas,


    vielen Dank für deine Antwort.

    Eigentlich glaube ich auch nicht dran, das ich so abgehärtet oder abgestumpf bin. Das kann man nicht, wenn die eigenen Eltern gestorben sind, zu denen man immer ein gutes Verhältnis hatte.

    Wahrscheinlich liegt es wirklich an all den Aufgaben die mich ablenken.

    Ich fühle mich ein wenig schlecht, ich denke ich müsste mehr und intensiver trauern. Aber vllt lässt mir die Trauer einfach nur eine Pause zum durchatmen. Sie kommt ganz bestimmt wieder.


    Liebe Grüße Mausbeen

  • Liebe Mausbeen,

    es ist ein bisschen wie mit dem Gras das wächst. Es wächst nicht schneller, wenn du daran ziehst.


    Die Trauer geht nicht schneller vorbei oder ist schneller integriert, wenn du immer intensiv trauerst.

    Jetzt ist eben nicht die Zeit für die Tränen, die wird wahrscheinlich wieder kommen. Es ist jetzt Zeit für die anderen Aufgaben.

    Wenn du dabei auch Raum für deine Trauer lässt, dass sie kommen kann, wenn sie kommen will, dann ist das weder etwas,

    das dich später einholt, noch etwas, was du abhältst. Du bist nicht abgestumpft - jetzt ist Zeit für etwas anderes. Und es wird

    wieder anders werden.


    Liebe Mausbeen, ich kann dir nur die Idee mitgeben: Setz dich nicht unter Druck, lass zu was kommt und sei auch dankbar für

    die Tage, an denen du dich erholen kannst. Trauer ist kein ständig gleichbleibender Schmerz. Es ist ein auf und ab, ein hin und her.


    Ich wünsche dir das Vertrauen, dass es so wie es ist und wie es geht, gut sein wird. Gut am Ende. Gut im Sinne von lebenswert und wieder

    leicht. Gut nicht als wieder so, wie es war, denn das wird es nicht mehr. Doch anders - und wieder gut.


    Sei lieb gegrüßt Astrid.