Ihr Lieben, danke für eure lieben Worte. Man merkt, dass wir das gleiche Schicksal teilen. Liebe Heidemarie, bei den anderen Beerdigungen habe ich den Kaffee auch in unserer Dorfwirtschaft gehalten, im Coronazeiten war dies aber jetzt nicht möglich. Ich möchte in unserem Haus bleiben, ich hätte bei meiner Freundin schlafen können aber hier bin ich zuhause und ihm sehr nahe.
Liebe Sonnenschein, die Diagnose Lungenkrebs zieht dir den Boden unter den Füßen weg. Mein Mann ist aber an einer falsch behandelten Lungenentzündung gestorbenen, natürlich ausgelöst durch die ewigen Chemotherapien. Der Krebs war eigentlich unter Kontrolle, zwar palliativ aber eben noch nicht lebensbedrohlich. Ich engagiere mich für die Lungenkrebsforschung und unterstützte das genomische Netzwerk für Lungenkrebs in Köln. Man wird diese Krankheit nie heilen können aber vielleicht als chronische Erkrankung behandeln können. Es hilft mir zu hoffen, dass andere Erkrankte eines Tages eine bessere und längere Lebenserwartung haben, als mein Mann.
Liebe Ameliea, hier in unserem Dorf gibt es noch immer diese festgefahrenen Riten. Ich bin nicht gläubig aber für Alfreds Familie kam es einer Katastrophe gleich, dass ich keine Messe gehalten habe, wo das halbe Dorf gekommen wäre. Die älteren Leute hier sind immer noch sehr den Traditionen verpflichtet. Mein Mann war ein Nachkömmling, seine Geschwister sind alle schon um die achtzig. Halte nur losen Kontakt, es ist mir einfach zu anstrengend.
Zum Schluss noch eins, ich bin sehr froh euch gefunden zu haben.
Gaby