Beiträge von Elliminelli

    Hey liebe theresachristina !


    Deine Schilderungen vom Tod Deiner Mama finde ich beeindruckend. Sehr traurig, aber wow, Du bist wahnsinnig stark! Es tut mir von Herzen Leid, dass Du sie verloren hast.


    Du hast sie hier schon öfter so schön beschrieben - ich habe sie richtig vor Augen!Eine schöne Frau in tollen Klamotten und einem Glas Champagner in der Hand in einer stilvollen Wohnung. Eine Frau mit Eleganz, Stil und Esprit, voller Leben. Gerade bei Menschen, die so vor Leben sprühen finde ich den Gedanken daran, dass sie überhaupt einmal sterben könnten, so unglaublich…

    Mein Papa ist nun schon seit drei Wochen tot. Genau wie Du frage ich mich wo die Zeit geblieben ist. Ich vermisse ihn einfach so sehr.


    Vor ein paar Tagen bin ich auf ein Interview mit einer Autorin gestoßen, die ein Buch über die Trauer um ihre Mama geschrieben hat, sie hat sie ebenfalls als junge Frau verloren. Ich habe das Buch nicht, überlege jedoch es mir zu kaufen. Allein das Interview finde ich sehr inspirierend und ja, auch etwas tröstlich. Vielleicht möchtest Du es ja lesen:

    https://www.ostsee-zeitung.de/…cht-Pausen-von-der-Trauer


    Ich wünsche Dir nur das Beste<3

    MichaelaH Danke Du Liebe:24:Ja, manchmal fehlen die Worte. Manches kann man auch gar nicht in Worte fassen. Ich fühle mich auch gerade leer und schwer. Knuddel meinen Sohn und hoffe das hilft.


    Ich wünsch Dir einen Abend mit ein bisschen Freude<3

    Loewenherz69 unser Sohn ist gerade zum ersten Mal krank und die letzten 2 Tage war ich dadurch so abgelenkt, dass ich Papas Tod zeitweise sogar vergessen habe!Ich war so auf den Kleinen fixiert, da hatte tatsächlich sonst nix Platz.Es ist nix sooo Schlimmes, eine Bronchitis, aber beim ersten Mal ist es doch aufregend und man sorgt sich. Heute geht es ihm besser und direkt rollen wieder Tränen bei mir.Ich stelle mir immer wieder vor wie Papa mich zur Begrüßung umarmt, wie sich das angefühlt hat.Und habe Angst, dieses Gefühl zu vergessen. Generell etwas von ihm zu vergessen, das will ich nicht!


    Klar, alles Schöne fühlt sich gerade nur halb so schön an, alles hat seine Strahlkraft verloren.Ich habe noch keine Freude an meinen Hobbies gefunden, kann mich nicht zum Sport aufraffen obwohl ich weiß dass es guttut und auch der Seele hilft. Das Einzige, worauf ich mich fokussieren kann sind Bücher und ein wenig Gartenarbeit, dabei komme ich auf andere Gedanken.


    Geben wir uns Zeit<3

    Wie schön, dass Ihr das trotz der krassen zeitlichen Nähe auf die Beine gestellt habt, finde ich toll!Und noch besser ist doch, dass es für Dich sogar zu einer schönen Erinnerung geworden ist:22:


    Ablenkung ist sehr wichtig, ja. Das Leben ist ein wertvolles Geschenk und ich finde es wichtig, dass wir auch in schweren Zeiten wenigstens versuchen, die Schönheit des Lebens wahrzunehmen. Das gelingt natürlich nicht immer, auch mir nicht. Aber ich gebe mir Mühe…


    Heute hadere ich sehr damit, dass unsere Familie in kurzer Zeit zwei Menschen gehen lassen musste.Der Tod meines Opas ist erst vier Monate her und nun mein Vater…am Telefon sagte meine Mutter vorhin, dass sie glaubt, dass Oma auch nicht mehr lange leben wird und da muss ich ihr leider zustimmen. Man kann meiner Oma seit Opas Tod dabei zusehen, wie sie körperlich und geistig täglich abbaut.

    Opa war biblisch alt und wollte nicht mehr, er durfte gehen, das war okay.Trotzdem fehlt er natürlich! Und ehrlich gesagt ist meine Oma nur noch ein Schatten ihrer Selbst und sie hat ihren Lebensmut verloren mit Opas Tod. Dazu kommt, dass sie nicht mehr selbständig leben kann, was sie über neunzig Jahre gewohnt war. Kurzum:auch für sie wäre der Tod ein Stück weit Erlösung.


    Aber für uns, vor allem natürlich für meine Mutter, war es bis hierhin schon viel und der Gedanke daran, dass vielleicht bald wieder ein Todesfall ansteht - puh, das ist hart. Da hat Mama mir gerade wirklich Angst gemacht.
    Harte Zeiten…unser großes Mehrgenerationenhaus, in dem wir vor einem Jahr zu Ostern noch in so großer Runde saßen, leert sich.
    Ich versuche es zu trennen.Um Papa zu trauern und einfach dankbar zu sein, dass ich Oma&Opa so lange hatte/habe. Und mich von der Sorge um meine Mutter freizumachen. Auf meinen Freund zu hören, er sagt, ich bräuchte mich um sie nicht zu sorgen, da wäre er völlig sicher. Aber es fällt schwer…


    Vielleicht suche ich mir Unterstützung in Form einer Trauergruppe, mal schauen. Es sind so viele Themen gerade, muss das irgendwie für mich sortieren.


    Das mit dem Geburtstag - darauf kann ich mir leider keinen Reim machen…

    Hm, die meisten meiner Freundinnen ( hab aber nicht so viele) haben auch schon keine Mutter mehr , oder keinen Vater mehr, aber die haben das meiner Meinung nach schneller verkraftet.
    Ganz schlimm empfinde ich es , wenn jemand seine Mama noch hat und sich über sie beschwert....da bin ich dann richtig neidisch und möchte sagen , sie soll froh sein usw.....ich denke nun oft dran , dass ich mich genauso manchmal über meine Mama geärgert habe ( war aber eigentlich immer nur kurz) und jetzt denk ich mir , ach Mama bitte komm mit 10 Paletten Schokopudding oder sonst was. Sie nahm immer zu viel mit zu uns und ich wusste manchmal nimmer wohin damit. Ach ja 😥

    Liebe Michaela, ich kann Deine Gedanken gut verstehen und und ich würde mal sagen, dass es den allerallermeisten Menschen, die jemanden verloren haben, so ergeht. Man denkt doch immer „ach wäre ich mal/hätte ich nur…“. Dazu zwei Denkanstöße für Dich:


    Ganz sicher warst Du eine tolle Tochter, sonst wäre Euer Band doch nicht so eng gewesen:)


    Und natürlich ärgert man sich mal über andere oder streitet. Gerade mit den Menschen, mit denen man sehr eng ist, reibt man sich doch auch. Das ist das Leben, es ist doch bei niemandem immer nur Sonnenschein und Harmonie.
    Als mein Opa gestorben ist, hat sich meine Mutter Vorwürfe gemacht, dass sie manchmal mit ihm geschimpft hätte und ihre letzten Worte zu ihm (am Morgen seines Todestages, er ist ganz plötzlich gestorben und sie war davon ausgegangen, dass sie ihn später am Tag noch sieht) ein bisschen streng waren. Doch stell Dir vor, wir würden mit unseren Eltern jeden Tag so reden, als könnten sie morgen nicht mehr hier sein, das würde ihnen ja auch ein komisches Gefühl geben oder? Nach dem Motto „Mutti machs gut, vielleicht bist Du morgen tot, deshalb Danke für alles!“ - da würde ich mich ja bedanken:95:

    Und weißt Du, Eltern verzeihen doch am Ende alles. Sie lieben ihre Kinder bedingungslos, ein bisschen kabbeln und sich mal ärgern gehört dazu<3


    Alles Liebe Dir und ich hoffe, das Draußensein hilft Dir etwas!

    Danke Euch<3


    Die Lücke bleibt, ja. Aber wir versuchen alles, um Papa immer ein Stück weit in unserem Leben zu behalten.

    Bald schon ist sein Geburtstag…wie gerne würden wir mit ihm anstoßen, ihn beschenken, feiern. Obwohl er seinen Geburtstag immer furchtbar fand, weil er nicht älter werden wollte.


    Ich möchte meine positive Sicht aufs Leben nicht verlieren dafür lebe ich viel zu gern. Versuche, jeden Tag auch zu genießen. Unser toller Pastor hat mir ans Herz gelegt, dass Ablenkung ganz ganz wichtig ist und ich mich unbedingt erfreuen soll, wenn es geht. Die Trauer würde sich schon ihren Weg bahnen. Und ja, so ist es auch. Jeder Tag hat schöne und schwere Momente.


    Loewenherz69 ich wünsche Dir, dass Du auch Wege findest, um Deinen Papa für Dein Kind zumindest irgendwie lebendig zu machen. Ich weiß nicht, ob es bei uns so klappt wie ich es mir vorstelle, aber wir geben unser Bestes.
    Bei meinem Bruder sehe ich, wie schwer es ist, wenn das Kind den Opa schon richtig kennengelernt hat.Mein Neffe ist 2,5 Jahre alt und er hat seinen Opa natürlich gesucht und vermisst. Zum Glück trauern die Kleinen nicht lang, aber ihm begreiflich zu machen, dass der Opa für immer weg ist, war nicht leicht:13:

    Es ist geschafft - mein Papa ist beerdigt. Unglaublich und nach wie vor total surreal für mich. Der Gedanke, dass er ab jetzt bei allem, wirklich ALLEM, was wir erleben, was das Leben uns bringt, fehlen wird, ist einfach nur traurig und gemein.


    Die Trauerfeier war sehr schön, der Pastor hat meinen Vater wirklich total treffend beschrieben und alles wurde ihm mehr als gerecht. Wie schlimm es für uns war, diesen Sarg dort stehen zu sehen, mit unseren Gestecken und den liebevoll ausgesuchten Abschiedsgrüßen auf den Schleifen, das war natürlich trotzdem furchtbar. Mein Freund musste irgendwann mit unserem Baby rausgehen, da der Kleine angefangen hat zu weinen. Das fand ich sehr schade, denn für Papa wäre es unvorstellbar gewesen, eine Feier ohne die Beiden zu begehen.

    Mir fehlte dann natürlich auch mein Freund zum Hand halten. Das hat dann kurzerhand meine Schwägerin übernommen, die auf der anderen Seite neben mir saß. Wie schön es ist, sich gegenseitig zu stützen!


    Naja, die Beisetzung war natürlich schlimm. Meine Mutter war/ist unfassbar tapfer, trotzdem tat es mir so Leid, sie so zu sehen.Wir, also meine eigene kleine Familie, hatte einen speziellen kleinen Abschiedsgruß, den wir Papa mitgeben konnten.
    Die Kirche war voll und es war einfach nur schön zu sehen, wieviele Menschen für ihn gekommen waren!


    Im Anschluss gab es die übliche Kaffeetafel im Café, was wirklich schön war. Viele altbekannte Gesichter, die ich seit Jahren nicht gesehen habe. Wir hatten uns unfassbar viel zu erzählen und es war total nett, aber auch trubelig - jeder will mit Dir reden, Du selbst willst auch niemandem vergessen, so viele Gespräche und Geschichten…

    Am Abend saßen wir dann noch in kleinerer Runde mit sieben Leuten plus zwei Kids bei meiner Mutter und haben ein Glas Wein getrunken. Das Baby war quengelig, der große Cousin ist wie ein Wirbelwind herumgeturnt, ich war völlig fertig und kaputt vom Tag.


    Da fünf Leute aus der Familie bei meiner Mutter übernachtet haben und ich einfach nur Ruhe wollte, sind wir abends noch nach Hause gefahren und als mein Sohn im Bett lag und ich mit meinem Freund im ersten ruhigen Moment des Tages (um 22 Uhr) auf dem Sofa saß, konnten wir endlich in Ruhe über Papa reden und den Tag verdauen. Da habe ich auch erst gemerkt, dass ich den ganzen Tag über nicht geweint habe. Nichtmal in der Kirche. Ich war permanent auf Spannung. Erst heute hat sich alles gesetzt, ich konnte die Beerdigung verarbeiten und die Tränen sind geflossen. Es schmerzt so sehr, dass mein kleiner Sohn seinen tollen Opa verloren hat, das ist wirklich das Schlimmste für mich!


    Aber wir werden sein Andenken wahren und ganz viel von ihm weitergeben. Haben schon haufenweise Pläne, was wir mit dem Kleinen alles unternehmen wollen, was im Sinne vom Opa gewesen wäre. Und auch ich für mich habe meine Rituale, die Hobbies die uns verbunden haben, um mich ihm nahe zu fühlen. Er wird niemals vergessen werden, nie! Nächste Woche fahren wir zum Spaziergang in sein Heimatdorf, das ganz in der Nähe meines jetzigen Wohnortes ist und das für meine Kindheit ein prägender Ort war.


    Ich bin froh, dass es geschafft ist und stolz auf mich, wie ich es gemeistert habe. Der Tag war gut und in Papas Sinne. Aber ich muss noch mal alleine und in Ruhe zum Grab um mich dort zu verabschieden, es war einfach alles so hektisch und so viele Menschen…da ging bei mir gar nix irgendwie.


    Jetzt nehmen wir den Alltag wieder auf, aber er fühlt sich anders an, da ist einfach eine große Lücke<3

    Ich finde es allgemein schön, wenn hier auch mal diskutiert wird, aber bei dem Thema muss es doch nicht so emotional werden! Linchen1 schade dass Du direkt an Stress denkst und Dich mit irgendwas zurückhalten musst…es hat Dich doch niemand angegriffen. Jeder Lebensentwurf ist anders, die eine bleibt ihr Leben lang im Kinderzimmer und die andere zieht für den Traumjob nach Australien.Alles ist okay und da hat man als Außenstehende auch gar nicht zu urteilen.

    Meine Eltern waren immer stolz auf mich und meinen Weg und wäre ich nicht in diese Stadt gezogen, hätte ich nie meine große Liebe gefunden. Mein Partner war für meinen Vater ein echter Freund und wir haben ihm einen Enkel geschenkt, den er über alles geliebt hat. Ich würde ebenfalls nichts anders machen, niemals.


    Gestern wurde mein Vater beerdigt, dementsprechend geht es mir und da möchte ich jetzt ganz bestimmt hier in meinem Strang keinen Streit.Wir sitzen doch alle im selben Boot. Von der Beerdigung erzähle ich vielleicht später.


    Love&peace!

    Loewenherz69 Meine Mutter würde es auch am Schönsten finden, wenn wir oder mein Bruder mit seiner Familie wieder in die Heimat ziehen würden.Unser Haus ist auch für mehrere Generationen konzipiert, Aber wir schließen das momentan aus, fühlen uns an unserem Wohnort sehr wohl und arbeiten ja auch hier…ich finde es viel verlangt, das ganze Leben umzukrempeln für die Eltern, das müssen sie auch verstehen.


    Es ist sehr süß, dass Dein Freund mit Deiner Mutter malen geht:)Für meine Mutter ist sowas gar nichts, aber sie hat meinen Freund schon gut eingeplant für Garten- und Malerarbeiten im Sommer. Ist doch toll, wenn unsere Jungs und unsere Mütter so cool miteinander sind, das schätze ich sehr!


    jetzt wo die Beerdigung näherrückt, sind auch die Tränen wieder da.Es stimmt total, die Trauer kommt in Wellen. Ich möchte einfach nur, dass der morgige Tag zu Ende geht und wir es endlich überstanden haben. Habe absolut keine Ahnung, wie es wird, was mich erwartet gefühlsmäßig.


    Ich hoffe natürlich, dass die Beisetzung ein wenig einen Wendepunkt markiert, dass wir danach etwas nach vorn schauen können. Aber ich erwarte mal nicht zu viel…

    theresachristina Oh ja, vor Freitag graut es mir. Genauso wie Du es beschreibst, kann ich mir gar nicht richtig vorstellen, dass wir wirklich meinen Papa beerdigen, das fühlt sich noch so surreal an. Ich versuche in den letzten Tagen schon, das zu verstehen und mir immer wieder bildlich vorzustellen wie der Tag abläuft, was mich erwartet. Aber ob das hilft…ich weiß es nicht.
    Da ich etwas weiter weg von meinem Elternhaus lebe und meine Eltern nur ca einmal im Monat gesehen habe, hat sich in meinem Alltag ja nicht soo viel verändert. Vielleicht ist gerade deshalb die Beerdigung ganz wichtig, um es voll zu realisieren…


    Meine Mutter hat auch totale Angst davor, meinte aber gestern am Telefon, dass Dinge, die einem vorkommen wie ein schlimmes Schreckgespenst dann ja manchmal nur halb so wild sind und darauf hoffe sie. Tatsächlich haben mir auch schon Freundinnen, die früh ein Elternteil verloren haben, erzählt dass sie die Beisetzung bei aller Trauer auch als schön und tröstlich empfanden.
    Wir haben auch einen tollen, humorvollen und lieben Pfarrer, das freut mich besonders.


    Ja, im Anschluss sind wir noch zusammen. In etwas größerer Runde, 20 Erwachsene und zwei Kinder. Ich freue mich, dass einige Verwandte kommen, die ich seit Ewigkeiten nicht gesehen habe und hoffe, dass es schön wird.


    Ich bin ein positiver Mensch und ganz sicher kommen wieder schöne Tage. Aber im Moment bin ich einfach nur froh, wenn es überstanden ist.

    Hey theresachristina !


    Ich verstehe Dich sehr gut mit Deinen Gedanken zu Deinem Vater. Das Thema beschäftigt mich auch und ich mache mir ständig Sorgen um meine Mutter, ob sie nicht einsam ist…


    Erstmal klingt es super wenn Du sagst, dass Dein Papa viel unter Menschen ist. Ein gutes soziales Umfeld ist doch schon die halbe Miete!Ich habe heute Mittag mit meiner Mutter telefoniert und sie hat mir erzählt, dass gestern den ganzen Tag irgendein Besuch da war, sie erst um halb zwölf auf dem Sofa saß und sie heute schon in der Autowerkstatt war und für meinen Freund ein Geschenk gekauft hat, jetzt gerade mal eben kurz in der Sonne liegt, gleich aber weitermuss, weil noch so viel zu tun ist. Das fand ich richtig toll.
    Wir dürfen unseren Eltern glaube ich ruhig zutrauen, dass sie das schaffen. Ja, abends wird es bestimmt mal einsam und die Tränen kommen. Aber mir hat hier mal eine Userin deren Mann verstorben ist, aus der „hinterbliebenes Elternteil“ - sicht geschrieben. Sie sagte, dass es für sie sehr wichtig gewesen wäre zu sehen, dass es ihren Kindern gutgeht und sie ihr Leben weiterleben. Meine Mutter sagt das ebenfalls und Dein Vater wird es genauso sehen. Ganz bestimmt möchte er auf gar keinen Fall, dass Du Dir jetzt auch noch Sorgen um ihn machst.

    Klar ist es hart für den, der allein zurückbleibt. Aber so hart es klingt, sie gewöhnen sich irgendwann an den neuen Alltag. Wenn wir Töchter uns zermürben hilft es niemandem. Das muss ich mir auch immer wieder sagen, wie bereits erwähnt, ich mache mir auch Sorgen um meine Mutter…aber lch lebe über 100 km von meinem Elternhaus entfernt und habe ein kleines Baby, ich kann einfach nicht mehr leisten als ein Besuch hier und da und viel telefonieren und viele Bilder vom Enkel

    schicken. Im Alltag bin ich nicht an ihrer Seite.


    Weißt Du was, frag ihn doch mal direkt!Sag ihm dass Du ihm gerne irgendwie helfen würdest und ob er sich etwas von Dir wünscht. Das habe ich heute auch gemacht. Am Freitag wird mein Vater beerdigt und ich habe meine Mutter gefragt ob ich mit dem Kleinen schon am Donnerstag anreisen soll, einfach weil es sie vielleicht etwas ablenkt, wenn sie am Abend vorher nicht alleine ist. Ihre Antwort:“Du, mir ist das egal, macht wie es Euch passt aber sagt vorher Bescheid wann Ihr kommt, damit ich genug zu Essen da habe!“:)
    Oder Ihr macht ab jetzt einmal die Woche Papa-Tochter-Abend und geht schön Essen zusammen!

    Ich wünsch Dir alles Gute und nicht zu viele Sorgen um Deinen Papa, der macht das richtig gut glaube ich!

    Ich bin grundsätzlich ein positiv denkender Mensch und das hilft mir gerade einfach…das Leben ist so schön und ich möchte es genießen…Papa hatte noch so viel vor, so viele Pläne, aber man muss auch sagen vieles davon hat er immer auf die lange Bank geschoben.Ich bin mir sicher dass er wollen würde, dass wir jeden Tag auskosten und unsere Träume leben, denn das Leben kann leider sehr schnell vorbei sein.


    Aber glaub mir, es fällt mir gerade extrem schwer, positiv zu sein und ein bisschen rede ich es mir sicher auch herbei. Ich fühle mich sehr unsicher gerade und der Blick nach vorn, auf bessere Tage, ist ein Anker für mich.

    mahee Ach ich finde Deinen Beitrag nicht zu hart. Eine klare Meinung ist doch gut, finde auch nichts Verletzendes an Deinen Worten. Hoffentlich auch niemand Anderes:5:


    Loewenherz69 Du hast meinen vollsten Respekt, dass Du zweimal in der Woche zu Deiner Mutter fährst mit einem Baby und wo Du selbst so traurig bist !Ich finde, das ist eine ganze Menge, was Du da leistest!


    Lass Dir gesagt sein: auch wenn man „richtig“ abgenabelt ist (nach der Schule ausgezogen, anderer Lebensmittelpunkt, nicht täglich Kontakt etc) nagt das Gefühl, man müsste mehr tun, sei keine gute Tochter, in dieser Situation an einem. Mein Freund spricht auch viel mit meiner Mutter und er versichert mir täglich, dass alles gut ist und ich nicht mehr tun muss. Das hilft mir sehr.

    Gut, dass Deine Mutter in einer Trauergruppe ist. Meine möchte das nicht, aber sie tauscht sich viel mit anderen Frauen aus dem Ort aus, deren Männer früh verstorben sind. Ist ja sowas Ähnliches.


    Heute fühlt sich alles einfach schwer an, alles dauert lang, ich vermisse Papa, würde ihn so gerne einfach noch einmal umarmen, einmal mit ihm sprechen. Aber es kommen keine Tränen, das letzte Mal geweint habe ich Samstag Nacht. Das ist komisch und mir fehlen die befreienden Tränen fast schon. Eigentlich dumm, sich immer darüber Gedanken zu machen, was jetzt gut/schlecht/richtig/falsch ist, anstatt es so zu nehmen wie es kommt. Ach, schwierig alles…bei mir ist es aber anders mit dem Wetter, ich bin froh um jeden Sonnenstrahl und hoffe, dass wir auch zur Beerdigung gutes Wetter haben.

    Linchen1 Das ist schön dass Ihr Euch so gut stützen konntet<3Es ist doch toll wenn man einen Menschen hat, der einen durch diese schwere Zeit begleitet und einen stützt. Meine größte und wichtigste Stütze ist definitiv mein Freund.


    Allein wegen der räumlichen Distanz könnte ich gar nicht in dem Umfang - täglich - bei meiner Mutter sein. Wir telefonieren viel und wie gesagt, sie hat Menschen um sich herum und es gibt auch noch meinen Bruder&Familie, die in den ersten Tagen bei ihr waren.


    Meine Hauptaufgabe ist es, mich um mein Baby zu kümmern und dann kommt meine eigene Trauer dazu. Meine seelische Belastungsgrenze ist damit erreicht, die Trauer eines anderen Menschen könnte ich nicht noch mittragen. Was nicht heißt dass wir nicht füreinander da sind!

    Aber meiner Mutter ist es auch extrem wichtig dass wir unser Leben als kleine Familie hier weiterleben, dass wir tun was uns guttut. Wenn es ihren Kindern gutgeht, geht es ihr auch etwas besser. So wie Mütter eben sind:)

    Wie schlimm, so aus dem Nichts…ich fühle mit Dir<3

    Du scheinst einen wunderbaren Vater zu haben!
    Über das Thema mit den Wurzeln habe ich vorhin mit meinem Freund und einer Freundin gesprochen. Du hast tolle Eltern, die Dir feste, stabile Wurzeln gegeben haben, die ein Leben lang halten werden. Man fühlt sich jetzt verloren, weil ein Elternteil, ein großes Stück der eigenen Kindheit weg ist und man quasi endgültig erwachsen ist.
    Aber Deine Wurzeln gehen tief, dafür hat Dein Papa gesorgt und meiner auch. Das wird sich nie ändern!Auch wenn es jetzt gerade anders erscheint:Menschen, die diese Wurzeln in der Kindheit nicht bekommen haben, leiden ihr ganzes Leben darunter. Du (und ich auch) haben ein wunderbares Fundament erhalten und können, wenn die schlimmste Trauer vorüber ist, hoffentlich wieder davon zehren. Das wünsche ich Dir!

    Dankeschön Ihr Lieben<3


    Ja, ich sage (mir) das immer wieder, dass meine Mutter gut klarkommt und gut eingebunden ist. Aber sich von dem Gedanken freizumachen, dass man sich kümmern muss, ist trotzdem nicht so leicht.Auch wenn ich auf der rationalen Ebene weiß, dass es auch ohne mich läuft.

    Loewenherz69 das ist natürlich schwer für Deine Mutter, wenn ihr die sozialen Kontakte fehlen. Vielleicht gibt es ihr ja nun, wo sie leider allein ist, den Impuls, das zu ändern? Neue Kontakte zu knüpfen, vielleicht durch eine Trauergruppe, Ehrenamt etc.?

    Wie ist es für Dich, kannst Du Dich von dem Verantwortungsgefühl Deiner Mutter gegenüber einigermaßen freistrampeln?Ich empfinde das zusätzlich zur eigenen Trauerarbeit als sehr belastend.


    mahee meine Freundinnen, die bereits ihre Väter verloren haben, sagen mir das auch - opfer Dich nicht auf, denk zuerst an Dich, Deine Mutter muss das selber hinbekommen…Ihr habt sicher alle Recht. Ich versuche mein Bestes.


    Ich bin auch froh, dass ich alles so „gut“ verarbeite. Aber immer wieder kommen die Momente, da denke ich an sein liebes Gesicht, an seine feste Umarmung, seine Stimme, seine weise Art, und in diesen Momenten ist es unvorstellbar dass ich ihn niemals wiedersehen darf. Ihr kennt das alle…


    Die Beerdigung müssen wir gemeinsam meistern. Ich versuche nach wie vor, jeden Tag einzeln anzugehen und mich nicht jetzt schon zu sehr zu stressen deswegen. Versuche mir zu sagen, dass es reicht, wenn ich mir Freitag morgen Gedanken darum mache. Aber das ist nicht leicht…es soll einfach vorbei sein:(

    Loewenherz69 Oh ich sehe Deine Antwort jetzt erst…danke dafür!Und ich fühle ALLES was Du schreibst!

    Der Besuch war viel besser als ich angenommen hatte. Ich war auf der Hinfahrt wirklich richtig fertig, wäre am Liebsten umgekehrt und direkt ans Meer gefahren…aber dann war es okay!Ich habe es genossen, in den Büchern meines Vaters zu stöbern und mir einen großen Stapel mitzunehmen. Irgendwann kam der Pastor zum Gespräch für die Trauerrede und das war wirklich wunderbar!Es hat so viel Spaß gemacht, von Papa zu erzählen und dieser Pastor war einfach ne Wucht-total fröhlich und lebendig, immer nen Spruch auf den Lippen, aber auch mitfühlend. Er hat die Stimmung total verändert für die Zeit in der er da war.

    Mein Bruder und seine Familie waren auch da und natürlich ist es mit einem Baby und einem zweijährigen immer turbulent und auch mal lustig. Das hat ebenfalls gutgetan.


    Meine Mutter leidet natürlich und das sieht man nicht gerne als Tochter. Ich schaue mal wie oft wir in der nächsten Zeit zu ihr fahren. Ich möchtet wirklich nicht egoistisch klingen, aber ich denke in den nächsten Wochen habe ich viel mit meiner eigenen Verarbeitung und Trauer zu tun, ich weiß nicht ob ich es schaffe, mich noch intensiv um sie zu kümmern. Ja, sie waren über 40 Jahre verheiratet und er fehlt ihr, aber er war auch 39 Jahre mein Vater und ich vermisse ihn auch sehr!

    Zum Glück ist sie kerngesund und eine absolut selbständige Frau, die alles geregelt bekommt und viele Freunde im Dorf hat, dazu ihren Bruder nebenan. Sie ist traurig, weint oft, ist wütend und immer noch dabei es zu realisieren, aber ich glaube fest daran dass sie es schafft.

    Wir haben alle große Angst vor der Beerdigung, meine Mutter am Meisten. Ich versuche mich damit zu trösten dass es vielleicht auch nicht so schlimm wird wie in meiner Vorstellung und dass es so wie dieser Besuch zuhause ein wenig heilsam wird…

    Loewenherz69 Danke für Deine guten Wünsche<3Ja, es wird sicher schwer morgen. Wir haben hier gerade das Auto meiner Eltern und sie haben unsers, es war heute das erste Mal seit es passiert ist, dass ich in dieses Auto gestiegen bin…seine Brille auf der Ablage, seine Weingummis, sein Radiosender…das Auto war Papas Revier. Das war schon wirklich traurig heute, lässt mich aber erahnen, was morgen auf mich zukommt.
    Heute ist mein Freund nicht da, ebenfalls das erste Mal seit „dem Tag“, sonst arbeitet er von zuhause und wir können zwischendurch immer mal kurz sprechen. Ich merke, dass er mir heute total fehlt, ich fühle mich einsam und vermisse die kurzen Gespräche. Er nimmt sich immer die Zeit, mich zu trösten wenn es sein muss. So staut sich gefühlt total viel an im Laufe des Tages. Telefonate mit Freunden sind auch nicht so einfach möglich, wenn man mit Baby allein ist und den Kleinen nicht mal eben in Papas Obhut geben kann. Zum Glück sind meine Beiden morgen dabei!

    Mein Freund muss abends wieder nach Hause fahren, wegen der Arbeit am Montag. Ich könnte mit dem Kleinen noch eine Nacht bei meiner Mutter bleiben und am nächsten Tag mit dem Zug zurückfahren. Sie würde sich bestimmt freuen wegen des Babys, aber ich würde viel viel lieber abends mit meinen Jungs gemeinsam nach Hause fahren. Da meldet sich gleich mein schlechtes Gewissen und sagt „sei mal nicht so gut egoistisch!“ Ach Mann, all diese Sorgen die noch oben drauf kommen auf die Trauer:(