Ihr Lieben,
trotz dieser ganzen ekelhaften Spam-Nachrichten möchte ich doch über meine Gedanken bzw. meinen Kummer hier schreiben.
Ich war die letzten 5 Wochen in einer ambulanten Tagesklinik. Die ersten Wochen waren auch ganz ok, obwohl ich sehr schnell merkte, daß es ein Konzept für den Umgang mit trauernden Menschen nicht wirklich gab. Es gab eine empathische Ärztin bei der Erstuntersuchung, die leider nur vertretungsweise unsere Gruppe betreute. Es gab eine (!) fähige Therapeutin. Bei ihr taten mir die Einzelgespräche auch relativ gut. Leider hatte ich nur jeweils ein Gespräch in der Woche mit ihr.
Die Gruppe bestand aus 10 Leuten.
Magersüchtige, Menschen mit verschiedenen Stadien der Depressionen und einem Mann, der eine steile Drogenkarriere aufweisen konnte. Es war, außer mir, niemand dort der einen derart schlimmen Verlust erleiden mußte wie wir. Ja und eben dieser Junky hat sich in der letzten Woche mir gegenüber als absoluter Homophob gezeigt. Mit entsprechenden Worten. Mein verstorbener Sohn ist homosexuell und dann begegnet mir solch ein Typ in dieser Tagesklinik. Ich kann nicht beschreiben wie sehr mir das zugesetzt hat.
Da helfen mir die Menschen hier doch sehr viel mehr.
Bitte sucht keine derartige Einrichtung auf.
Bei tiefer Trauer ist das nicht der richtige Platz.
Kathi.