Liebe Rita, schön das du wieder zuhause bist und geschrieben hast.
Ich habe meinen Sohn verloren.
Es ist ähnlich lange her wie dein Verlust von deinem Mann.
Vergangenen Dienstag waren es 9 Monate.
In vielem kann ich mich wiederfinden was du schreibst. Eigentlich war ich immer Menschen zugewandt. Heute grüße ich niemand mehr und wenn irgendwo welche lachen, könnte ich....
Menschen sind mir zuwider geworden.
Verbittert, neidisch und unfreundlich bin ich jetzt. Am liebsten bin ich alleine. Was mir etwas hilft ist die schöne Natur. Dann denke ich wieder, all das kann mein Christoph nicht mehr genießen.
Ich wiederlebe all das Schlimme und Traurige von letztem Jahr gerade wieder. Es ist furchtbar und tut wahnsinnig weh.
Tiere, ja besonders Hunde tun mir gut. Ich hätte gerne einen, doch dann denke ich, was mach ich, wenn dem Tierchen etwas passiert oder mir? Hier in dem Dorf in dem ich wohne, ist niemand der mir helfen würde. Eben weil ich so geworden bin. Meine Nachbarn sind absolut unempathisch. "Die Zeit heilt alle Wunden"- Menschen. Keiner von denen hat solche Verluste erlebt wie wir. Aus meiner Glasglocke WILL ich nicht mehr heraus.
Es gibt nichts mehr was mich freut.
Lieber Gruß Kathi