Beiträge von Ninchen

    Da hast du recht. Es bleibt das Vermissen und die Sehnsucht. Auch wenn ich weiß, dass es ihr jetzt wieder gut geht, will ich sie einfach nur wieder haben. Gemeinsam eine Tasse Kaffee trinken und über alles und nichts quatschen.

    Hallo liebe Pia,


    diese Angst kenne ich zu gut... 88 ist wirklich ein gesegnetes Alter aber das macht es natürlich nicht besser oder leichter. Man will halt die Mutter nicht verlieren.

    Egal wie alt sie ist, die Zeit ist immer zu früh.

    Diese Angst kenne ich seit rund 4 Jahren. Vor sieben Jahren rum fing es an, das meine Mutter von allerhand Erkrankungen belastet wurde.

    Aber vor vier Jahren kam ein kleiner Herzinfarkt und ihr Blutdruck ist regelmäßig entgleist so das ich dauernd den Notarzt rufen musste. Leider haben Ärzte heute keine Zeit mehr um die Ursachen zu erforschen. So plötzlich wie der Bluthochdruck kam, verschwand er wieder nach 2 Jahren und hinterließ Rheuma und viel schlimmer, mehrere Aneurysmen.

    Zu der Zeit waren die für die Ärzte nicht "riskant" genug, bedingt durch Corona mussten Betten frei bleiben und und und.

    Seit dem lebte man mit der Angst, ein Aneurysma reißt oder das Herz nicht mehr mitmachen will. Sie bekam schlimme Herzrythmusstörungen, Herzrasen und die Atmung wurde schlimm. Das nahm aber kein Arzt ernst. Das schlimmste, was ein Arzt sagte: ach, mit dem stolpern will das Herz nur sagen, dass es noch da ist.

    Die meisten Ärzte schoben es auf die Psyche.

    Als die Aneurysmen, trotz Medikamente wuchsen, traute sich dann kein Arzt mehr dran, die Risiken wären zu gross (Schlaganfall, Lähmung, Herzinfarkt).


    Im letzten Jahr hatten wir tolle Ärzte gefunden(bedingt durch den Umzug in eine andere Stadt) , die sich auch endlich der Aneurysmen angenommen haben. Die erste von drei OP sollte heute gemacht werden.

    Aber sie hatte über die letzten Wochen abgebaut. Sie bekam eine Lungenentzündung und lag über Weihnachten im Krankenhaus. Sie wurde auch leider mal wieder zu früh entlassen. Sie konnte sich aber einigermaßen auskurieren.

    Durch die vielen Erkrankungen konnte sie nicht mehr wirklich was machen. Sie war immer viel erschöpft, die ständige Angst, das Aneurysma reißt hat ebenfalls schlimm an den Nerven gezerrt.

    Woran sie letztlich gestorben ist, weiß ich nicht. Wahrscheinlich hatte das Herz keine Kraft mehr.

    Für sie ist es bestimmt eine Erlösung gewesen. Sie hat sehr unter der Situation gelitten. Ihre Eigenständigkeit ging Stück für Stück verloren.

    Selbst für mich war es neben dem Schock auch ein Stück weit erlösend, dass das Damoklesschwert gefallen ist. Sie ist befreit von der Angst, den Schmerzen, der Schlappheit und Kraftlosigkeit. Aber nach der ganzen schlimmen Zeit mit den Ärzten gab es einen Plan, eine Ziellinie die ihr Leiden ein Stück weit kuriert hätten... Aber kurz davor kam es jetzt anders. Ihr Verlust schmerzt mich so sehr, dass es sich anfühlt, als würde ich innerlich zerreißen. Aber genau so schmerzt es mich, dass sie nicht noch etwas unbeschwerte Zeit haben durfte. Sie war ein so lieber Mensch.

    Manchmal blitzen Momente auf, die mir sagen, dass sich das Schicksal was dabei gedacht hat, es kurz vor der ersten OP passieren zu lassen. Vllt hätte diese ihr Leid noch mehr verschlimmert.

    Aber das sind halt so diese Gedanken, die kommen und gehen...


    Drück dich feste zurück Pia und schicke dir etwas Kraft. Ich weiß, wie diese Angst an den Nerven zerrt.

    Ja, so war es bei mir auch. Mit ihr konnte ich über alles reden ohne mich verstecken zu müssen.

    Ich bin auch sehr dankbar eine solche Mama gehabt zu haben. Eine Mama, die einen wirklich bedingungslos, egal was war, geliebt hat. Aber wie du sagst, der Schmerz ist immens. Sie hat eine so grosse Lücke hinterlassen in mir. Meine Mama war auch so, immer lieb und hilfsbereit. Sie war immer mehr für andere da, als für sich.

    Der Tod wäre immer schlimm gewesen, aber das wir beide unsere Mamas so früh verloren haben ist einfach grausam. So unfair.

    Ich hätte ihr so gerne noch ein paar leichtere Jahre gewünscht, wo sie sich nicht mit ihren Krankheiten so rumplagen musste.


    Ach Caro, fühl dich ganz feste gedrückt :30:

    Liebe Caro,


    es tut mir leid, dass auch du deine Mama zu früh verloren hast.

    So ist es bei meinen Freunden auch. Sie sind alle lieb und freundlich, können aber garnicht damit umgehen. Wie du sagst, sie kennen den Verlust nicht.


    Es hilft schon sehr, verstanden zu werden. Seine Gefühle, die Trauer, nicht erklären zu müssen, denn hier kennt die jeder und versteht sie.


    Du hast es genau erfasst, man will seiner Mama alles erzählen. Ihr wart auch sehr eng miteinander oder?

    Meine Mama war auch meine beste und engste Freundin. Es fehlt mir, mit ihr einfach zu quatschen. Über alles und nichts.


    Ganz liebe Grüße

    Nina


    Liebe Linchen, danke für die lieben Worte. Dieses Forums tut wirklich gut. Alleine das lesen hilft schon, aber auch die Möglichkeit sich mitzuteilen, wenn man das will.

    Heute war der Tag schwer, vllt wird er morgen leichter.

    VlG

    Liebe Ute,

    danke für deine lieben Worte. Und für deine Erfahrung mit deiner Trauer. Mein Mitgefühl für deinen Verlust. Den kann man erst nachempfinden, wenn man es selbst erlebt. Vorstellen kann man sich das einfach nicht.

    Ich habe einen sehr lieben Freund, der für mich da ist. Aber er ist mit der Situation überfordert. Das sehe ich ihm an, daher will ich ihn nicht ständig damit belasten. Auch liebe Freundinnen habe ich. Aber die können damit schlecht umgehen, besonders mit meiner Trauer.


    Mein Freund versucht mehr, mir schöne Dinge zu zeigen und sagen. Das fällt mir jedoch schwer. Wir wollen nächstes Jahr heiraten. Er sagt ständig, daß er sich darauf freut. Mir macht das nur Angst. Ohne meine Mutter ist es nicht das gleiche und daher will ich sowas einfach nur ganz weit von mir weg schieben.

    Ich weiß, dass er nur versucht mich etwas aufzubauen, weil er sich um mich sorgt.

    Dieser Schmerz ist wirklich lähmend.

    Ich finde ihr Ende so unfair. Sie war ein so lieber Mensch, der immer für andere da war. Besonders für mich. Ich hätte ihr so gerne noch ein paar gesunde Jahre gewünscht.


    Das der Schmerz immer wieder hoch kommt, glaube ich. Unsere Mütter werden immer fehlen.

    Danke liebe Bettinalein. Auch mein herzliches Beileid für deinen schweren Verlust :30: .

    Die Mama zu verlieren ist einfach furchtbar. Es tut so weh.

    Alles erscheint so trostlos. Denn die schönen Dinge waren doch erst durch das Teilen mit der Mama richtig schön.

    Hallo ihr Lieben, am 7.2.23 ist meine Mama gestorben. Zwei Tage vor ihrem 66. Geburtstag. Seitdem erlebe ich ein absolutes Gefühlschaos. Unser Hausarzt vermutet einen Herzinfarkt, aber genau weiß man das leider nicht. Meine Mama musste sich mit vielen Erkrankungen herumschlagen und hatte auch einen medizinischen Spießrutenlauf hinter sich; das würde jedoch den Rahmen hier sprengen. Aufgrund der vielen Erkrankungen wurde meine Mama sehr abhängig von mir. Für sie war das sehr schwierig. Ich habe ihre Einkäufe erledigt, für sie gekocht und den Haushalt gemacht. Wir hatten immer ein sehr enges und gutes Verhältnis. Wir haben täglich telefoniert und alle zwei Tage war ich bei ihr. Am 7.2. konnte ich sie telefonisch nicht erreichen, da war mir klar, dass etwas nicht stimmte. Daher bin ich in ihre Wohnung. Sie sah aus, als würde sie schlafen. Die Ärzte meinten, dass sie wenigstens "sanft" verstorben ist und es keinen Leidenskampf gab. Nachdem ich wieder mit ihr allein war, habe ich mich eine Weile neben sie gesetzt und mich von ihr verabschiedet. Wenn man das überhaupt kann. Sie fehlt mir ganz schrecklich. Alles was passiert ist, habe ich mit ihr besprochen; wichtige Entscheidungen, schöne Momente haben wir zusammen geteilt. Ich will so gerne einfach mit ihr reden. In mir sind so viele Gefühle. Trauer, Einsamkeit, Sehnsucht. Aber auch eine gewisse Erleichterung, dass nun ihr Leidensweg vorbei ist und es ihr nun wieder gut geht. Schuldgefühle, dass wir/ich nicht stärker bei den Ärzten für ihre Gesundheit gekämpft haben, dann wäre sie vielleicht noch bei mir. In mir ist eine so große und tiefe Leere. Sie hinterlässt eine immense Lücke in meinem Leben. Rational weiß ich, dass ich mit der Zeit lernen werde, damit zu leben. Aber es erscheint so trist. So freudlos. Es gibt Momente, da denke ich, dass Schicksal hat sich was dabei gedacht, sie so früh mitzunehmen. Und dann gibt es Momente, wo ich denke, innerlich zu zerbrechen. Dann ist wieder nichts in mir außer einer schweren und tiefen Traurigkeit. Seit sie fort ist, schreibe ich ihr Briefe. Ich erzähle ihr von meinem Tag, von meinen Gefühlen. Das hilft etwas. Im Netz habe ich viel gelesen, wie andere diesen Verlust verarbeiten und bin über dieses Forum gestoßen. Es ist wirklich ein toller Ort, um über die Trauer zu schreiben. Daher habe ich meinen Mut zusammengenommen und euch geschrieben. In den letzten Jahren habe ich meine Sorgen mit mir ausgemacht, um meine Mama nicht zu belasten. Sie war mit ihren Krankheiten genug belastet. Dennoch war sie für mich da. Aber dadurch, dass ich meine Sorgen mit mir ausgemacht habe, fällt es mir schwer, mich mitzuteilen. Durch die vielen liebevollen Beiträge bei euch, wurde ich ermutigt. Wie seid ihr mit dieser schweren Traurigkeit zurecht gekommen? Wird es mit der Zeit wirklich "leichter" damit klar zu kommen?