Beiträge von Nachtfalke

    Hallo und guten Morgen,


    bitte versteht mich nicht falsch und empfindet mich nicht als pietätlos mit meinem Posting, aber ich möchte in dem Zusammenhang auf etwas hinweisen.


    Bedingt durch meine Erkrankung habe ich mich mit dem Thema "Sterben" sehr intensiv auseinandergesetzt und nach Hilfe und Informationen gesucht. Dabei bin ich auf etwas gestoßen, was hier im Forum sogar durch den "Unterstützer" Wiener Verein angeboten wird.


    Hintergrund war dazu auch, dass vor kurzem ein sehr guter Freund verstorben ist und seine Witwe sich Gedanken zur Finanzierbarkeit des Begräbnis machen musste. Ich empfand dieses als eine zusätzliche Last, welche ich zum Zeitpunkt der Trauer nicht aufbürden möchte. Wenn ich von dieser Welt gehe, so möchte ich, dass meine Angehörigen in Ruhe trauern können und sich eigentlich um nichts kümmern müssen.


    Nun bin ich, im Rahmen meiner Nachforschungen, auf den Wiener Verein gestoßen, die eine Art Kostenabsicherung anbieten. Ich habe mit dem Verein Kontakt aufgenommen und sehr schnell kam nun eine Person der Wiener Städtischen Versicherung, über welche diese Absicherung gemacht wird. In einem sehr angenehmen Gespräch bekam ich aufgezeigt, dass ich sowohl die Kosten der Bestattung absichern kann, wie aber auch die Wahl des "Wie" und "in welchem Rahmen", von mir bestimmt wird.


    Ich empfand diese Möglichkeit für mich als sehr gut, da ich so für den Fall des Ablebens bereits vorgesorgt habe. Dazu verwunderte mich, dass das Ganze mich "nur" rund 20,- € im Monat kostet und ein Begräbnis inkl. anschließender Grabpflege mit einer Summe von 5.000,- € gedeckt ist.


    Das vielleicht als kleiner Hinweis für alle, die sich zu Lebzeiten Gedanken über ihre Verabschiedung machen.


    Ich will hier keine Werbung dafür machen, aber es hat mich so beeindruckt, dass es sowas gibt, dass ich es kundtun wollte.


    Liebe Grüße


    Nachtfalke

    Liebe Melinda,


    ich danke dir für deine Anteilnahme :24:


    Was die Medikamente angeht, so müssen es nicht Tabletten sein. Es kann auch ein Tee sein, der dir empfohlen wird und darauf würde ich auch das Gespräch lenken. Abgesehen davon, ich bin mit einer Erkrankung versehen, die mich schnell in Jenseits hätte befördern können und noch kann. Während meiner Behandlung habe ich Morphin bekommen, welchem ein hoher Abhängikeitsverhältnis nachgesagt wird.


    Abhängigkeit ist aber etwas, was ich psychisch zulassen muss und da sehe ich bei dir kein Problem. Du stehst dem Ganzen kritisch gegenüber, was völlig in Ordnung ist. Durch diese Kritik (=Vorsicht) wirst du dich dem Medikament nicht hingeben und es alleine wirken lassen. Die Möglichkeit zur körperlichen Abhängigkeiten ist zwar auch gegeben, aber man muss schon über langen Zeitraum sehr hohen Dosen einnehmen um das herzubekommen. Klar gibt es auch Meidkamente, die schnell abhängig machen, diese werden aber, so meine Erfahrung, nur stationär verabreicht.


    Nimm es mal in dich auf und lasse es wirken. Letztlich fühle mal in dich und triff dann deine Entscheidung. In jedem Fall aber ist es, so meine Erfahrung, wichtig auf das Gefühl zu hören und nicht alles rationell zu entscheiden. Wir verlieren leider in der heutigen Gesellschaft immer mehr den Bezug zum "ich" und damit den Mut zu unseren Emotionen, welche die Wächter unseres Wohlseins sind.


    Liebe Grüße


    Nachtfalke

    Hallo...


    Ich muss gestehen, dass ich auf der einen Seite sehr verundert bin, dass das Thema "Nachtod-Kontakte" hier so offen angesprochen wird, es aber auf der anderen Seite begrüße.


    Vor noch nicht langer Zeit erkrankte ich an Leukämie. Mehr oder weniger "im letzten Augenblick" wurde die Krankheit bei mir erkannt und ich konnte der medizinischen Versorgung zugeführt werden. Während meinem ersten Chemoblock hatte ich ein "Kontakterlebnis", welches mir die Schulmediziner als Einbildung und Wunschdenken vermitteln wollten. Ich weiss aber, dass es wirklich geschah.


    Offen darüber reden darf man in manchen Bereichen aber nicht, da einem in einem solchen Fall mit der Psychatrie gedroht wird, was für mich eine Bankrotterklärung der Schulmedizin ist.


    Vielleicht, darüber werde ich jetzt einmal nachdenken, werde ich euch hier von meinem Erlebnis schreiben. Im Moment möchte ich es es mal dabei belassen, dass ich eine derartige Erfahrung gemacht habe.


    Die besten Wünsche für euch alle...


    Nachtfalke

    Liebe Melinda,


    ich habe mit sehr großer Aufmerksamkeit deine Einträge hier gelesen und dabei das Gefühl bekommen, dass es da einen Menschen gibt, dem es so geht, wie es mir ging.


    1991 habe ich durch einen Autounfall meine Mutter verloren. Sie war der herzlichste Mensch den ich je kannte und kennenlernen durfte. Sie war meine Begleiterin in allen Lebenssituationen, meine beste Freundin, meine Zuhörerin, Ratgeberin und vorallem die beste Mutter der Welt. (Ich weiss, dass das eigentlich jeder von seiner Mutter sagt.)


    Noch eine Stunde vor ihrem Unfall haben wir zusammen gefrühstückt. Dann kam der Riß in meinem Leben, als sie auf einmal und unverschuldet nicht mehr da war.


    All das, von dem du schreibst, habe ich selber Jahre durchgemacht. Ich habe mich Jahre dagegen gestellt, dass ich mich medikamentös unterstützen lasse. Letztlich tat ich es nach 5 Jahren doch, da ich einfach keine Ruhe mehr fand und ihr nur noch folgen wollte. Mit einen Psychologen habe ich die Situation, den in mir befindlichen Hass auf den Unfallgegner, die Wut, die Ohnmacht und die Leere aufarbeiten können. Unterstützend bekam ich Medikamente, die es mir ermöglichten die Nächte wieder zu schlafen, wobei es sich nicht um Schlafmittel handelte, sondern um Mittel, die mich zur Ruhe kommen ließen. Für Phasen der extremen Trauer in mir, meistens auftretend in den 3 Wochen vor dem Todestag und 2 Wochen danach, habe ich unterstützende Medikamente bekommen, die mir halfen aus dem finsteren Tal heraufzukommen und die Sonne wieder zu sehen.


    Ich kenne diese Erinnerungen, die laufend hochkommen und sie sind heute noch da. Nur durch die Hilfe, welche ich Anfangs nicht annehmen wollte, habe ich es geschafft die Trauer in ein Gefühl zu wandeln, welches mich bei jedem Gedanken am meine Mutter glücklich macht, dass ich es sein durfte, der von ihr begleitet wurde.


    Aus deinen Einträgen lese ich viele Hilferufe, viel Verzweiflung. Der damit verbundene Weg ist ein sehr kraftraubender und belastender Weg.


    Ich habe diesen Weg für mich gemeister, indem ich einfach stehen geblieben bin. Ich sah mich um, wer in meiner Nähe war und öffnete mich der Hilfsangebote dieser Menschen. Ich kam zu der Überzeugung, es mit einem Psychologen zu probieren und habe mir am Ende der Begleitung durch diesen gesagt: "Hätte ich das mal früher gemacht..."


    Du wirst deinen Weg finden und gehen, davon bin ich nach all deinen Einträgen überzeugt. Und ich pflichte den Vorschreibern/innen bei, wenn sie in dir eine Kämpferin sehen. Auch ich empfinde dich so, auf Basis deiner Einträge.


    Gestatte mir zum Ende eine Frage. Was hast du zu verlieren, wenn du dich der Hilfe eines Psychologen zuwendest?


    In jedem Fall sende ich dir hiermit positive Gedanken und den Wunsch, dass du deinen inneren Frieden, deinen Ausgleich, dass du dich wiederfindest.


    Ganz liebe Grüße


    Nachtfalke