Beiträge von sommerzeit

    herzlichen Dank für die mutmachenden Zeilen ... du hast auch schon so einiges an Abschieden hinter dir, wenn ich deine Zeilen richtig interpretiere.


    Ich werde mit meinem Sohn darüber reden; ob er es verstehen kann, warum ich mir die Erhebungsfotos anschauen möchte ...... da es mein Exmann ist, brauche ich sein Einverständnis, sonst bekomme ich keine Akteneinsicht.


    Ich wünsche dir ganz viel innere Sonne
    mit herzlichen Grüßen


    Martha

    danke dir für deine Offenheit! Ich weiß aufgrund meiner beruflichen Erfahrungen mit Sterben und Tod , dass es wichtig ist, den Hinterbliebenen das Abschiednehmen zu ermöglichen.. und es sind immer ganz intensive momente.
    Du hast auch nichts aufgewühlt ... die emotionale Distanz zu meinem (-ich schreib der einfachheit halber immer "mann", da ich den begriff "ex" nicht so mag) .. mann war nun mal vorhanden; was nichts daran ändert, dass seine Entscheidung in mir alle möglichen Gefühle geweckt hat.
    Ich habe die letzten Tage auch viel darüber nachgedacht .. und ich glaube, ich würde meinem Sohn am liebsten dieses Bild abnehmen, ihm den Schmerz und die Panik abnehmen ...
    was ich natürlich nicht kann und er schafft das alles auch ganz prima ... nichts desto Trotz habe ich da irgendwas in mir, das ihn immer beschützen und behüten möchte...
    was ich im alltag natürlich nicht tue .. da würde er ganz energisch protestieren ...


    und ich denke schon, dass es für mich realer wäre, hätte ich mich von meinem mann verabschieden können ... so gibt es halt momente, wo es so unwirklich ist ...
    da ich in akutsituationen immer sehr rational reagiere und manage, kommen die reaktionen verspätet und so geht es mir momentan...
    als mein sohn damals in der lawine verschüttet war, ( es ist ihm glücklicherweise gar nichts passiert ) war es ebenso ... ich habe vollkommen "vernünftig" reagiert, monate später aber oft davon geträumt .
    so hat halt jeder seine verarbeitungsstrategie ...
    vermutlich werde ich mit meinem sohn darüber reden, ob ich die polizeilichen ermittlungsfotos sehen darf ...


    euch allen, die mir hier immer so freundlich schreiben, einen guten tag !


    mit herzlichen grüßen
    martha

    ich werde es mir zu Herzen nehmen , was du geschrieben hast. Ich hab wohl auch den Konflikt damit, dass ich ihn in meinem Gefühl immer als mein Kind sehe .. nicht als Mann *lach*
    und du hast recht, die Vorstellungen sind manchmal quälend ....


    Danke ...
    Martha

    der Fotos hab ich ihn noch nicht speziell darauf angesprochen. Er hat sich die ganzen Fotos und Protokolle angesehen, und meinte, sein Papa sähe "einfach traurig" aus ...
    in der damaligen Situation meinte er, es sähe schrecklich aus und es wäre pervers, sich den Toten nochmals ansehen zu wollen ...


    ich selbst habe für mich entschieden, dass ich - wenn es mich wirklich nicht in absehbarer Zeit nicht mehr so beschäftigt - ihn darauf ansprechen werde. Sollte er sich wirklich dagegen aussprechen, werde ich das natürlich akzeptieren . Ob ich es im Fall der Fälle auch wirklich schaffe, die Bilder anzusehen, steht wieder auf einem anderen Blatt ...


    danke dir für die mutmachenden Zeilen -
    Martha

    entschuldige erst mal, dass ich gestern nicht die ganz korrekte Anrede verwendet habe ...
    ja, ich habe meinen mann nicht mehr gesehen; ich habe mich damals dem Wunsch meines Sohnes gebeugt, was ich heute bereue ... doch damals in der ganzen Situation wollte ich nicht noch zusätzliche Probleme machen ... mein Sohn hat sich damals vehement dagegen gesperrt, dass ausser den aufnehmenden Beamten noch jemand den Erhängten sieht .. ich kann das auch irgendwie verstehen ... manchmal denke ich mir, ob ich darum bitten soll, die polizeilichen Erhebungsfotos zu sehen ... möglicherweise würde man mir es sogar erlauben ... nur müsste ich das hinter dem Rücken meines Sohnes tun und das will ich nicht ... er würde dies verständlicherweise als Vertrauensbruch sehen ...


    Ich denke, die guten Phasen überwiegen schon. Nur die Abende sind manchmal schwierig ... doch auch das wird sich legen. Und vermutlich ist eine erneute Beschäftigung mit meiner damaligen Beziehung zu meinem Mann auch irgendwie gesund und wichtig ... und das Gute daran ist, dass sich in Gesprächen mit meinem Sohn auch manchmal Themen ergeben, die ihm nach meinem damaligen weg-gehen noch auf der Seele liegen ....


    wichtig ist mir, dass ich trotz den vielen Gedanken lachen kann, mich freuen kann, das Leben positiv sehe und mit Mut in die Zukunft sehe .. nicht nur in meine, sondern auch in die von Martin ... alles andere muss meine Seele und mein Verstand erst mal auf die Reihe bringen ... was seine Zeit braucht ... und auch die nötige Ruhe ...


    Ich wünsche dir einen erholsamen Sonntag Abend, herzlichen Gruß
    Martha

    mir gehts durchwachsen .. es gibt Momente, wo ich ganz unbeschwert das Haus betreten kann, dann wieder macht es mir sehr Mühe und Schmerz ... wo ich mich frage, wie mein Sohn das schafft, tagtäglich daran vorbeizugehen ... mit diesem Bild im Kopf ...
    glücklicherweise kann ich mit meinem Partner gut darüber reden und nach so einem Gespräche gibt es wieder Abende, wo ich ohne den Gedanken daran einschlafe ...
    einiges wird wohl auch noch unverarbeitetes aus der Beziehung sein .. dem ich nun nicht mehr ausweichen kann ....
    alles braucht seine Zeit, heißt es doch irgendwo ... und ich gebe sie mir ....


    Ich wünsche dir ein ausgeglichenes, zufriedenes Wochenende


    lg Martha

    ... es ist schön zu lesen, dass du dich trotz des Verlustes deiner Mama nicht verkrochen hast!!


    Dazu ein - so glaube ich - sehr passendes Gedicht:


    Auch wenn du von mir gegangen bist,
    bin ich verpflichtet gut zu leben.
    Verpflichtet mir und vor allem dir;
    denn du würdest es hassen und mich schimpfen,
    wäre mein Leben dunkel und nicht mehr lebenswert.


    Kristiana Allert-Wybranietz


    ich wünsche dir in diesem Sinne ein lebensfrohes und -freudiges Wochenende -
    mit herzlichem Gruß
    Martha

    ja - es ist so manchesmal Schwerstarbeit - auch und besonders an sich selbst. Und ich glaube, erst einmal muss die erste Zeit der vielen unbeantworteten Fragen nach dem Warum überstanden werden ..... und auch diese kommen natürlich immer wieder.... in Varianten ....


    wir hatten sehr viel Unterstützung von ganz vielen Seiten ... es war immer jemand da, mit dem mein Sohn und auch ich mit jemandem reden konnte(n) .... oder auch "einfach" ein paar Arme, in denen man weinen durfte .... das erleichtert sehr vieles und ich haben jeden einzelnen davon ganz fest in mein Herz geschlossen .... ich glaube, darum sind wir auch schon " so weit" ....
    ich wünsche allen solchen Beistand !! ( den man auch hier im forum immer wieder finden kann!!)


    Martha

    danke dir.
    Vielleicht kann angefügter Text noch mehr verdeutlichen, was ich meine:


    Wieder Vertrauen in das Leben haben heißt nicht, den Menschen vergessen, um den du trauerst.
    Denn wieder neu an die Zukunft glauben kann auch Ausdruck deiner Dankbarkeit dafür sein,
    dass du seine Nähe erfahren und ein Stück des Weges mit ihm gehen durftest;
    es kann Zeichen deines Glaubens an die alles überwindende Liebe sein, die keinen Abschied für immer kennt.
    Es kann Ausdruck deines Mutes sein, ihn loszulassen - freizugeben für das andere Leben.


    aus " Grenzen des Lebens, aber nicht der Liebe" von Irmgard Erath


    Herzliche Grüße


    Martha

    Ich danke auch dir - auch du hast einen dir nahestehenden Menschen verloren - und irgendwie gibt es da diesen ( sehr "schmalzigen" :whistling:) Begriff vom Tal der Tränen ... doch irgendwie trifft die Bezeichnung wirklich zu ... mein Sohn sagt oft, es habe ja keinen Sinn, im "Loch" hocken zu bleiben ... und dass man selbst sehr viel dazu tun muss ... und ich habe festgestellt, dass ich ihn in mancherlei Hinsicht unterschätzt habe ( Mütter :S ) und er wirklich den Mut hat, auch sehr unangenehmes anzupacken .... ganz ehrlich ... ich bin nicht sicher, ob ich das auch so könnte ....


    ich wünsche dir gerade jetzt, wo wieder diese nebligen Tage kommen, ganz viel innerliche Sonne und Wärme!!
    Lieben Gruß - Martha

    im März dieses Jahres habe ich mich mit den unterschiedlichsten Gefühlen in diesem Forum angemeldet ... in dem tröstenden Wissen, dass alle Menschen hier in einer Situation sind, die Trauer, Ohnmacht, Hoffnungslosigkeit, Wut und eine ganze Palette an Emotionen erleben (müssen) ....

    Erst einmal möchte ich allen, die mir geschrieben und auch weitergeholfen haben, danken!


    Mein Sohn und seine Freundin sind vergangenes Wochenende in das Haus eingezogen, in dem sein Vater sich das Leben genommen hat. Es hat für meinen Sohn nie einen Zweifel daran gegeben, dass er es zumindest versuchen wird ... in dem Haus zu leben. Mit der ganzen Situation noch näher konfrontiert zu werden ...
    die zwei haben einiges verändert, um sich auch wohlzufühlen ... mein Sohn sagt, er wird die Auffindesituation natürlich nie vergessen, doch gerade, weil er nun so nah ist, falle es ihm irgendwie auch leichter .... er träumt nicht mehr so oft davon ....
    für uns alle gibt es sehr viele Momente der Fassungslosigkeit und der Trauer; ich selbst habe beinahe täglich vor dem Einschlafen den Anruf meines Sohnes im Ohr, als er mich gebeten hat, zu kommen, weil sein Vater sich erhängt habe ... und ich weiß, dass ich ebenfalls noch einiges zu verarbeiten habe.
    Dem gegenüber steht diese Freude über den Mut, den die zwei "Jungen" bewiesen haben, mit welchem Optimismus und gleichzeitig Realitätssinn sie es anpacken. Und welche Freude sie auch mit dem geleisteten haben .... der Anteil an Trauer in dieser Freude wird bleiben ... und das ist uns allen klar.
    Dennoch blicken wir alle mit Mut in die Zukunft, wir lachen zusammen, wir feiern zusammen und irgendwie ist mein (ehemaliger) Mann/ Martins Vater bei uns .... und das ist gut so.


    Ich schreibe das auch, um anderen zu zeigen, dass es trotz allem irgendwie weitergeht ... selbst wenn man zunächst glaubt, es gäbe keinen Weg und kein Licht ...


    allen einen ganz herzlichen Gruß


    Martha

    Danke , Linda für deine Unterstützung ... ja , man spürt sehr oft Trauer, Wut und Ohnmacht...
    mein Sohn hat s
    ich bei der Polizei nochmals die Erhebungsfotos angeschaut ... er meinte, es habe ihm irgendwie sogar gut getan ... und sein Papa schaue traurig ..... er flüchtet dzt ein wenig in Arbeit ums Haus, hat aber mit seiner Freundin konkrete Veränderungspläne fürs Haus gemacht ... am Sonntag sind es zwei Monate, dass sein Papa gestorben ist und er wird mit seiner Freundin in die Messe gehen ...


    mir selbst geht es inzwischen ganz gut; ich rede manchmal mit meinem Mann, und es brennt auch immer das Kerzchen am Balkon ... inzwischen im Blumenkorb ... und es tut mir auch gut, dass ich mich mit meinem Partner ganz offen darüber unterhalten kann ....


    dir liebe Linda, gute Tage mit ganz viel Sonnenschein ..... wenigstens im Herzen, wenn schon draussen nicht....


    herzlichen Gruß


    Martha

    deine "Bestätigung" für unseren Weg tut gut!!
    Irgendwie bringt uns alle das Verarbeiten des Suizids einander noch näher....
    Und es lag mir immer fern, über meinen Mann in Gegenwart meines Sohnes zu schimpfen. Und jetzt werde ich das erst recht nicht tun.
    Und ich vergesse auch nicht, dass ich diesen Mann zumindest einmal so sehr gemocht habe, dass wir uns sehr nahe gekommen sind, geheiratet haben, ein Kind haben, eine Existenz aufgebaut ... eben auch schöne und gute Zeiten. Und dafür verdient er zumindest meinen Respekt. Und ich glaube, dass dieses Zeigen des Respektes für meinen Sohn auch eine Hilfe ist. Er weiß so, dass er jederzeit mit mir über seinen Vater und all die Dinge, die nun zu regeln sind, reden kann. Ich habe keine Aggressionen gegen seinen Vater. Warum auch .Wir haben uns damals in unterschiedliche Richtungen entwickelt, jeder ist seinen eigenen Weg gegangen und irgendwann wusste ich, dass ich so nicht mehr nebeneinander leben kann.
    Doch deshalb den Vater meines Sohnes ihm gegenüber schlecht zu machen ... das finde ich nicht gerade reif und erwachsen.


    Ich trauere um einen Menschen, der auch seine sehr guten Seiten hatte und mit dem ich einen großen Teil meines Lebens geteilt habe. Und dass er diesen Weg gewählt hat, ist auch für mich nicht leicht zu begreifen. Und das vermittle ich - hoffentlich - meinem Sohn auch.


    euch allen einen guten Tag .... der Trauer, der Ohnmacht und der Wut zum Trotz!!
    Martha

    Danke für deine aufmunternden Zeilen!! Ich glaube auch daran, dass es für uns alle dennoch ein glückliches und fröhliches Leben gibt. Für mich ist es natürlich sehr viel leichter, da ich nicht mehr diese starke emotionale Bindung hatte. Ich empfinde wohl so, wie man es bei einem Freund täte....
    Und auch mein Sohn glaubt an eine Zunkunft, die mit Lachen und Leben verbunden ist ... er tut es ... ich glaube, er ist unendlich gereift in den letzten Wochen; es ist ihm - auch durch die Gespräche mit dem Psychiater - einiges klar geworden. So sieht er zb in meinem Partner nicht mehr den "Grund" für mein Fortgehen damals. Er hat es auch so geäußert.... ganz offen, dirket und unmissverständlich ... es ist ihm auch sehr bewusst, dass er seiner Freundin manchmal sehr viel zumutet und er möchte dies möglichst gering halten ... er meinte, er sei halt manchmal etwas gereizt und ungeduldig durch die nervliche Anspannung ...
    So makaber es klingen mag, der Suizid hat für uns zurückgebliebene auch positives geweckt . Uns wach gemacht. Aufgerüttelt.
    Mein - ich schreibe es nun einfach mal so - Mann hat nie sehr viel über seine Emotionen gesprochen, er hat sie immer über anderes kanalisiert und nach außen gelassen. Mein Sohn spricht darüber, offen und direkt. Das tut allen gut ... weil man doch irgendwie versucht, einen so direkt betroffenen quasi zu "schonen" ... das will er gar nicht.
    In der ersten Zeit hat er sich in den ganzen organisatorischen Dingen "verschanzt", das geht nun nicht mehr. Er hat sich auch selbst unter Druck gesetzt - alles möglichst schnell und gut zu erledigen .... doch sowohl der Psychiater als auch der Homöopath haben ihm gesagt, dass er nicht vergessen darf, selbst zu leben, zu delegieren. ( wenn jemand aussenstehender das sagt, ist es glaubhafter ...) Er hat sein Motorrad wieder aktiviert, freut sich auf die Saison und er wird nach Abschluß der Verlassenschaft das Haus räumen. Bis auf ein Foto, die Bergschuhe und zwei, drei Kleinigkeiten von seinem Vater wird er alles aus dem Haus räumen. Die Festuniformmütze seines Vaters ( Exekutive) wird er in ein paar Monaten wieder holen und zum Foto legen. Nicht mehr.
    Manchmal sitze ich da, schau auf das Foto und frage nach dem Warum .... dass es uns allen so geht, weiß ich. Das ist etwas, das uns allen bleiben wird. Mal mehr, mal weniger intensiv. Und das ist uns auch sehr bewusst.
    Ich muss vielleicht noch hinzufügen, dass vor 6 Jahren mein Schwager mit 44 Jahren an einem Ca verstorben ist, dass es ein langer und schmerzvoller Abschied war . Ein Abschied auf Raten sozusagen ... und wir haben auch daraus gelernt . Ich besonders. Und auch mein Sohn.
    Ich habe Hoffnung für ihn, weil er sich der Situation stellt, und auch, weil er nicht allein ist ... er hat sehr viele Menschen um sich, die ihm ganz unterschiedlich helfen .. in ganz banalen Dingen, in seelischen ... und was sehr gut für ihn ist, dass er zur Zeit bei seiner Freundin wohnen kann. Dort hat er ein Zuhause, woanders wäre er immer "Gast". Das erleichtert für ihn die Sache in ganz großem Maße .


    Ich glaube, dass es meinem Mann nun gut geht ... dass er sich nicht mehr innerlich quält und seine Unsicherheiten und Angst verstecken muss ... weil er sie nicht mehr hat.
    Und dass er genau wie wir den strahlenden Sonnenschein des heutigen Tages spürt. Ich wünsche es ihm jedenfalls von Herzen.


    Euch allen einen guten, warmen Tag!! Vielleicht können die Zeilen in jemandem die Hoffnung wecken, dass es trotz allem Dunkeln und Kalten Licht und Sonne gibt. Auch wenn man es oft nicht glauben mag ....
    Herzlichen Gruß
    Martha

    Mein Sohn ist bei einem Psychiater, dieser meinte auch, dass es mindestens ein halbes Jahr dauere, bis das Ärgste verarbeitet sei, hat meinem Sohn auch einiges über die Problematik, die schlußendlich (vermutlich) zum Suizid führte, erklärt. Wir waren auch einmal gemeinsam dort, weil mein Sohn sich Gedanken darüber machte, welche Schuldgefühle ich habe ... das Gespräch hat uns beiden gut getan. Der Psychiater findet dzt eine regelmässige Therapie nicht für sinnvoll, hat allerdings auch erklärt, dass er jederzeit einen Termin für meinen Sohn frei mache, wenn dieser das Gefühl habe, es zur brauchen. Mein Sohn macht inzwischen auch konkrete Pläne bezüglich des Hauses, und was er und seine Freundin darin verändern wollen.
    Er träumt noch sehr oft vom Auffinden seines Vaters; hat auch bei einem Homöopathen Hilfe gesucht. Er setzt sich sehr mit der Situation auseinander. Sagt auch ganz klar, dass im Grunde niemand von uns so ganz nachvollziehen kann, was er gesehen hat. Seine Freundin und deren Familie sind ihm auch in geschäftlichen Dingen eine große Unterstützung, da sie vieles aus einem anderen Blickwinkel sehen.


    Ich selbst habe ein Foto neben das meines Sohnes gestellt, manchmal rede ich mit ihm... schimpfe auch ab und zu. Doch größtenteils empfinde ich eine große Traurigkeit über seine Entscheidung und Wehmut, dass er sehr allein gewesen sein muss die letzten Stunden .. auch einiges ungeklärtes aus unserer Beziehung kommt ab und zu wieder hoch. Schuldgefühle im eigentliche Sinne empfinde ich nicht (mehr); wir waren seit 6 Jahren getrennt; und wir haben uns in den letzten Monaten ganz "normal" miteinander unterhalten können; ich hatte das Gefühl, diese "Freiheit" hat ihm gefallen, da er sehr viel unternommen hat ... wobei ich mich auch frage, wieviel davon Flucht war....


    So zu 100% begriffen hab ich es wohl immer noch nicht. Das ist auch etwas, was meinem Sohn sehr zu schaffen macht... diese Endgültigkeit ...


    Nach außen sind wir wieder im Alltag ... was auch oft sehr hilfreich ist. Es gibt viele sehr nachdenkliche Minuten ..... und ich gehe öfters auf den Friedhof, auch wenn wir nicht mehr als Paar zusammen waren, habe ich doch das Bedürfnis .... sozusagen noch ein kleiner Freundschaftsdienst ... ein Zeichen des Respektes.


    An alle, die mir in schreiben/ geschrieben haben, ein herzliches Danke!!


    Martha

    ja, ich weiß auch; dass nach der ersten Phase des Schocks und der ganzen zu erledigenden Dinge die "richtige" Trauerarbeit erst beginnt und diese eben wirklich ihre Zeit braucht.
    Mir ist es auch wichtig, dass mein Sohn auch einen Ansprechpartner hat, der nicht in die ganze Geschichte involviert ist Denn ab und zu hab ich das Gefühl, mein Sohn möchte uns beschützen ...

    Hallo und Danke fürs die lieben Gedanken !!


    Mein Sohn ist 26 Jahre alt.


    die Trennung von meinem Mann erfolgte vor 6 Jahren; wir waren 20 Jahre verheiratet.
    In den letzten zwei, drei Jahren war unser Verhältnis wieder ok; wir konnten miteinander normal umgehen; wir haben den Kontakt zueinander nicht gesucht, doch wenn wir uns trafen, war es in Ordnung.
    Auch wenn ich emotional nicht mehr sehr an ihn gebunden bin, hat mich sein Weg doch sehr ....erschüttert. Zuerst war ich sehr wütend; inzwischen tut er mir wahnsinnig leid, weil ich mir die seelischen Qualen, die er erlitten haben muss, nicht vorstellen kann und mag....


    Mein Sohn beweist momentan sehr viel Stärke, war vorgestern bereits allein wieder im Haus und hat sich auch sehr viele Gedanken darüber gemacht, wie diese letzten Minuten im Leben seines Papas abgelaufen sein könnten ....
    Er hat auch bereits einen Termin bei einem männlichen Therapeuten; der Frauenanteil in unserer Familie ist deutlich höher, darum denke ich, dass ein männlicher Gespärchspartner ihm sehr gut tun wird.


    Danke euch allen!!
    Martha

    für die lieben Zeilen; mein Sohn hat sich bereits wieder sehr intensiv mit dem Ort des Geschehens auseinandergesetzt .... und einen Termin bei einem Therapeuten hat er auch ....
    da er das Haus einmal bewohnen wird ... auch wichtig.


    Ich hoffe, ihnen und ihren Kindern geht es inzwischen wieder gut.


    Alles Liebe für Sie

    Mein ehemaliger Mann hat sich diese Woche das Leben genommen ( durch Strangulation ); unser Sohn hat ihn gefunden ... meine Frage dahingehend:
    wie kann ich meinem Sohn die erste Zeit helfen, dieses Bild möglichst rasch verblassen zu lassen ? Er wird das Haus, in dem er seinen toten Vater gefunden hat, erben und möchte wohl auch irgendwann darin wohnen.
    Ich möchte auch gleich Montags Kontakt mit einer Psychotherapeutin aufnehmen; weiß allerdings (noch) nicht, ob mein Sohn diese Hilfe dann auch annehmen wird ...


    Er war inzwischen einige Male in Begleitung im Haus; da einiges erledigt werden musste ...


    Falls jemand mit einer solchen oder ähnlichen Situation Erfahrung hat, würde es mir helfen ...
    Danke.