Lieber Tommi,
Du bist noch ganz am Anfang, es wird eine ganze Zeit dauern, bis es einem besser geht. Die erste Trauerzeit ist die Schlimmste, alles bricht gefühlt über einem zusammen, die Achterbahn der Emotionen ist sehr belastend und man ungläubig und verzweifelt neben sich, erkennt sich selbst nicht mehr wieder. Dennoch muss man sich irgendwie funktionieren, vieles muss geregelt werden. Das kostet immense Kraft und das Schlimmste ist, man fragt sich wofür? Du musst Deine Ute gar nicht loslassen, sie kann immer bei Dir bleiben, auf eine andere Art und Weise. Die Liebe stirbt nicht und Du kannst Dich ihr nahe fühlen. Und irgendwann (und das kann dauern) wirst Du einen guten Platz für sie in Deinem Herzen finden. Lasse Dir bitte von niemanden einreden, Du müsstest loslassen, ihre Sachen wegräumen o. ä. Das kommt irgendwann von ganz alleine und ohne Druck, dass Du etwas von ihr an andere gibst z. B. Dafür ist es noch viel zu früh. Es gibt nicht umsonst das Trauerjahr, lasse Dir Zeit, egal was andere von Dir erwarten.
Warum Du Dich noch mit der Krankheit und dem Tod beschäftigst? Weil Du Dich im Verarbeitungsprozess befindest, das gehört dazu. Die Krankheit und das, was sie mit Euch gemacht hat, lässt Dich nicht mit beerdigen, das will verarbeitet werden. Ganz normal, gib Dir auch dafür Zeit. Die Trauer lässt sich nicht beschleunigen, abkürzen oder verdrängen, für die Heilung müssen wir da durch such wenn es schwer fällt.
Ich sende Dir ein dickes Kraftpaket.
Lg Herzschmerz.