Es ist lange her, dass ich geschrieben habe, aber ich dachte, vielleicht schreibe ich einfach mal meine Gefühle heute…
Vor ein paar Tagen hielt Grégory meine Hand im Traum- zum ersten Mal hat er mich in meinen Träumen berührt. Ich hatte das Gefühl, dass alles in Ordnung ist, dass nichts falsch ist, ich war komplett ruhig, er hat so eine unglaubliche Ruhe und Gelassenheit ausgestrahlt… Als ich aufwachte war alles ganz klar vor mir, gar nicht wie ein Traum sondern eine echte Erinnerung, meine Hand hat gekribbelt, vermutlich eingeschlafen, aber es hat alles noch realer gemacht, es fühlte sich an wie ein Art Echo der Berührung. Ich lag noch ganz lange einfach so da im Bett, verwirrt, glücklich, traurig. Als das Kribbeln verebbt war, atmete ich ganz tief ein und aus, habe noch einmal die Augen geschlossen, sah sein Gesicht ganz deutlich vor mir… und dann nicht mehr. Ganz langsam verblasst es, Tag für Tag. Kennt ihr das? Auch wenn man jeden Tag Fotos anschauen kann, dass das Bild, das so tief in die Seele eingebrannt ist und immer da, sobald man die Augen schließt, das das verblasst? Manchmal wünsche ich fast, es würde es nicht tun. Aber gleichzeitig verschwindet auch der ganz Tiefe Schmerz jeden Tag ein bisschen mehr und es ist, als ob ich endlich wieder Atmen kann. Nicht ganz tief, nicht ganz schmerzfrei, aber doch. Ich weine manchmal, weil ich ihn nicht mehr hier bei mir fühle. Aber ich kann auch lachen, so richtig. Es ist schrecklich und zugleich wunderschön: Je weiter er aus meinem Leben verschwindet, desto leichter wird mein Herz auch wenn das nicht heißt, dass die Liebe verblasst ist. Es ist nur… er beansprucht eben nicht mehr jede Minute meines Denkens. Lässt mir auch ein wenig von der Luft, die ich Atme. Ich glaube ich verstehe jetzt wie er das gemeint hat, wir sollen ihn nicht vergessen, aber nicht trauern, wenn wir an ihn denken. Ich denke immerzu an ihn, ich liebe ihn. Aber ich weine nicht mehr immer, wenn ich an ihn denke. Ich lausche seinen Worten, verstehe die Schönheit dahinter, lächle weil sie so wunderschön sind, wie er. Er ist eine enorme Bereicherung für mein Leben, für mich, er hat so eine wunderschöne Seele. Aber ich kann ihn nicht mehr wirklich spüren, hier, neben mir, um mich herum. Ich vermisse ihn. Aber dadurch, dass er weiter weg ist, lässt er mich Leben. Vielleicht ist es ja richtig so. Vielleicht will er das ja so. Vielleicht weiß er ja, dass ich ihn nicht vergessen werde, niemals. Vielleicht weiß er ja, dass wir einander eines Tages wirklich begegnen werden. Vielleicht wollte er sich ja verabschieden von mir, als er meine Hand hielt, damit ich weiß, dass auch er mich nicht vergessen hat, dass er mich nur leben sehen will. Eine offene Wunde tut schrecklich weh. Wenn dann noch etwas die wunde Stelle berührt, brennt es höllisch. Eine Wunde die verheilt tut auch unendlich weh. Man kratzt sie immer wieder auf, und alles fängt wieder von vorne an. Aber wenn einmal erst eine dünne Hautschicht drüber wächst, ja dann ist die Stelle noch unendlich verletzbar, aber sie tut nicht mehr bei jeder Berührung weh. Irgendwann einmal ist die Wunde komplett mit neuer Haut überzogen, nur die Narben bleiben, und die können manchmal auch wehtun. Aber eben nur manchmal.