Beiträge von Claudschi

    Hallo Tanja,


    es ist schön, dass du auch dran glauben kannst, dass deine Mama jetzt noch irgendwo ist, und dass es ihr gut geht. Ich denke mir immer, es muss ja danach etwas geben, sonst hat ja das ganze Leben eigentlich keinen Sinn, und das würde ich auch nicht aushalten...


    Ja die Feiertage werden sicher schlimm werden... ich fürchte mich auch schon davor... vor allem weil Papa Anfang Dezember Geburtstag hat/hätte... ich versuche im Moment noch so wenig wie möglich daran zu denken, die Tage kommen sowieso unvermeidlich auf uns zu... und vielleicht hilft es dir, wenn du zB für deine Mama ein Weihnachtsgeschenk kaufst... also eine besonders schöne Kerze oder einen Engel... ich glaube das hilft auch, wenn man dann das Gefühl hat, dass man wenigstens noch IRGENDETWAS tun kann...


    Ja und as mit dem "nicht glauben können" ist ja auch so eine Sache... ich habe das auch noch immer, es wechselt sich irgendwie immer ab... und ich glaube da kann man auch so gar nichts dagegen machen... es braucht Zeit... und ich weiß, jeder Tag der vergeht schmerzt. Das einzige was mir manchmal hilft ist, wenn ich zu mir sage: "Er ist nicht gestorben und einfach weg. Er ist nur gegangen und jetzt wo anders. Und irgendwann werden wir uns wieder sehen."


    Vielleicht findest du auch irgend ein Ritual oder einen Text oder einen Gedanken der dir hilft. Ich wünsche es dir. :24:


    Ganz liebe Grüße
    Claudia

    Liebe Mara,


    wow, das war ja wirklich ein schöner Traum! Freut mich für dich, dass du ihn noch mal umarmen konntest! :24:


    Ganz liebe Grüße
    Claudia

    Hallo Tanja,


    ich hab anfangs auch viel von Papa geträumt. Bei mir war es so, dass einige Träume dabei waren, an die ich mich jetzt noch sehr gut erinnern kann, und dann gab es auch Träume, die man schnell wieder vergisst. Meine Mama zB hat erst einmal von ihm geträumt... Also wenn man Nachtoderfahrungen glaubt (also dass unser lieben noch immer existieren, nur halt in einer anderen Form und die dann Kontakt zu uns aufnhmen), dann werden solche Träume die ganz real sind, oft als Zeichen unserer Lieben angesehen, die uns damit sagen wollen, dass es ihnen gut geht, und dass sie nach wie vor noch für uns da sind, nur halt eben auf eine andere "Art". Also fürchten braucht man sich nicht davor ;)


    Ganz liebe Grüße
    Claudia

    Hallo Chrisu!


    Also ich glaube schon, dass unsere Seelen auch noch nach dem Tod mit uns verbunden sind und dass unsere lieben Verstorbenen wissen wie es uns geht. Weil ich glaube, WENN es danach wirklich etwas gibt (wovon ich ja fast überzeugt bin ;-)), dann muss es doch wohl zwangsläufig so sein, dass unsere Lieben spüren wie es uns geht... Denn ich glaube dieses unzertrennbare Band entsteht ja durch die Liebe. Und da die Liebe ja das Wichtigste ist, MUSS es auch danach noch eine Verbindung geben, sonst wäre ja das ganze erst recht wieder sinnlos...


    Mh, ich hoffe, das war jetzt nicht verwirrend.... :S


    Ganz liebe Grüße
    Claudia

    Hallo Katrien,


    danke für deine Worte :24:


    Ja zwischendurch ist es mir wieder etwas besser gegangen, Sonntag und gestern waren wieder ganz schlimm... Gestern am Abend bin ich ewig lange weinend da gesessen und konnte nicht einschlafen... solche Tage sind wohl immer die schlimmsten....


    Freitag und Samstag waren nicht so schlimm, vor allem weil wir den ganzen Samstag abgelenkt waren, weil wir im Garten gearbeitet haben und Bäume umgeschnitten haben usw... sicher hat mir da immer wieder Papa gefehlt, und ich hab mir gedacht "Lieber würde ich jetzt mit Papa auf dem Traktor sitzen und den ganzen Mist wegbringen", aber dann hab ich mir auch wieder gedacht, Papa freut sich sicher, wenn er sieht, dass wir "sein" Haus und den Garten noch pflegen, auch wenn er es nicht mehr kann... für schwere Arbeiten brauchen wir jetzt zwar Hilfe, aber vielleicht schaffe ich es ja, dass ich im Laufe der Zeit mein handwerkliches Geschick entdecke und Papa so gut wie möglich bei den Arbeiten am Haus "vertreten" kann. Weil ich weiß, dass er dann sicher stolz auf mich ist - und das gibt mir ein bisschen Kraft, mich nicht ganz aufzugeben...


    Ganz liebe Grüße
    Claudia

    Hallo liebe Tanja,


    ich möchte dir auch mein herzlichstes Beileid ausdrücken.


    Deine Mama war ja auch noch so jung... es ist so schlimm, wenn unsere Eltern so früh gehen müssen... Weißt du, ich hab mir immer gedacht, wenn ich mal so 35 bin, dann sind meine Eltern schon über 60, dann muss ich zwangsläufig damit rechnen, dass sie nicht mehr lange da sein werden. Schließlich haben wir ja alle nicht die Hoffnung, dass unsere Eltern unsterblich sind, irgendwann muss es sein. Aber manchmal ist es einfach um Jahrzente zu früh, gell? Und das macht unheimlich traurig...


    Ich würde dir auch raten, dass du die Tabletten, die du verschrieben bekommen hast auch nimmst. Wenn du dir wirklich solche Sorgen wegen den Nebenwirkungen der Antidepressiva machst, dann versuche noch mal mit dem Arzt draüber zu reden. Wenn er dich ernst nimmt, dann wird er dir auch zuhören und dir versuchen zu helfen. Wenn es nicht so ist, dann geh zu einem anderen Arzt. Vielleicht können dir auch ein bisschen weniger starke Mittel helfen...


    Die Angst um deinen Papa kann ich auch nur zu gut verstehen. Mir geht es jetzt genauso mit meiner Mama. Ich habe auch große Angst, dass sie nicht mit Papas Tod umgehen kann und daran zerbricht. Aber versuche bitte, nicht zu sehr in Panik zu verfallen. Denn die negative Energie die dadurch entsteht ist für dich und deinen Papa nur noch eine zusätzliche Belastung.


    :30:


    Ganz ganz liebe Grüße
    Claudia

    Hallo Christoph!


    Auch von mir mein herzlichstes Beileid zum Gehen deiner Mama...


    Ich kann auch verstehen, wie es dir gerade geht, mein Papa ist vor ein paar Wochen gestorben...


    Ja man möchte es nicht wahr haben. Und es ist gemein und unfair! Ich weiß wie es ist, wenn man meistens nur die Möglichkeit zum telefonieren hatte, weil man nicht zu Hause wohnt und auch nicht mal schnell auf einen Sprung vorbeifahren kann... Ich glaube dadurch braucht man länger, um die ganze Sache zu realisieren, denn wenn man in seiner eigenen Wohnung - weit weg von zu Hause - ist, dann scheint doch alles so wie immer zu sein. Und dann denkt man daran, was unsere Lieben wohl gerade machen, und dann fällt es einem wieder ein - nämlich dass sie nicht mehr da sind - das ist wie ein Schlag ins Gesicht. Und das Telefon bleibt still und man kann die Stimme nicht mehr hören...


    Wie Linda schon gesagt hat, erzähl uns doch ein bisschen von deiner Mama, von dir und von deinem Umfeld.


    Und ja, die Feiertage werden hart, aber soweit darfst du noch gar nicht voraus denken, es kommt sowieso noch früh genug...


    Ganz liebe Grüße
    Claudia

    Hallo Ihr Lieben!


    Dieses Buch "Alles wird gefügt" kenn ich zwar auch noch nicht, hört sich aber interessant an, das werd ich mir wohl besorgen müssen.


    Lieber Reinhold - so wie ich dich bis jetzt einschätze, glaube ich auch nicht, dass die Bücher von Kübler-Ross etwas für dich wären. Ich habe bei den Büchern für ihr auch so meine Zweifel, ob ich damit was anfangen könnte (obwohl die Erlebnisse die sie schildert sicher sehr interessant ist, aber soweit ich weiß, beleuchtet sie das Thema ja wirklich nur von Seiten der Sterbebegleitung, und das wäre mir zumindest nicht tief greifend genug). Meiner Mama habe ich jetzt so ein Buch bestellt, da geht es aber hauptsächlich um Trauerarbeit, ich hoffe ihr hilft es.


    Jetzt muss ich euch auch noch von einem Eregnis erzählen, dass mich wieder wahnsinnig gefreut hat - denn anscheinend hat mein Papa meine Tante begrüßt! Zumindest glauben das meine Mama und meine Tante, und vor allem meine Mama ist ja die größte Zweiflerin, die man sich vorstellen kann.
    Es war so: meine Tante ist diese Woche wieder zu meiner Mama gefahren, um ein paar Tage bei ihr zu bleiben. Und meine Tante hat seit Papas Tod schon x-mal gesagt "mein Gott, ohne den Erich wird die Küche jetzt verwaisen, weil so oft der am Abend den Kühlschrank auf und zu gemacht hat und in der Küche herumgemurkst hat...". Sie ist also irgendwann unter der Woche gekommen und ist in die Küche gegangen, um sich was aus dem Kühlschrank zu holen. Als sie die Tür dann wieder zu gemacht hat, hat der Kühlschrank plötzlich Geräusche gemacht, die er noch nie gemacht hat. Mama und meine Tante haben gemeint, es war so, als würde jemand von innen an der Tür rütteln, und es war wahnsinnig laut! Dann hat meine Tante die Tür wieder aufgemacht und nachgesehen, aber natürlich war nichts, und es war wieder leise. Dann hat sie die Tür wieder zugemacht, und das selbe Spiel noch mal. Und dann hat auch noch plötzlich Mamas Radio im Schlafzimmer zu spielen begonnen! Also falls das Papa war, hat er sich ordentlich ins Zeug gelegt!!! :thumbsup:


    Ganz liebe Grüße
    Claudia

    Hallo ihr Lieben!


    Ja "Kopfkino" ist wirklich ein guter Ausdruck.... aber es tut halt so weh... und ich will endlich dass es aufhört... und oft auch, dass alles wieder wie früher ist... Ich weiß schon, dass das nicht funktioniert, aber.... Aber was erzähl ich euch, das kennt ihr ja auch alle... und wenn ihr es schafft, dann muss ich es doch auch schaffen... irgendwie damit umzugehen...


    Und in der Firma klappts mittlerweile auch ganz gut, ich geb mein Bestes, mich irgendwie abzulenken und nutze halt auch jede Gelegenheit dazu. Und ich lache und mache Scherze, fast so wie früher. Schon alleine auch deshalb, weil es mir oft zu blöd ist, meinen Kollegen Tag für Tag zu erklären, wie es mir geht, und weil ich nicht möchte, dass sie sich Sorgen machen, wenn sie sehen, dass es mir eigentlich noch schlecht geht...


    Ich habe jetzt auch das Lied im Internet gefunden, dass mein mp3-Player letzten Freitag bei der Heimfahrt ausgespuckt hat. Es ist so wunderschön und mir kommen jedes Mal die Tränen, wenn ich es höre... Ich dachte mir, ich muss jetzt mal den Link reinstellen, auch auf die Gefahr hin, dass ihr euch vielleicht auch die Tränen kommen, weil ihr dabei an eure Lieben denken müsst. Aber ich finde das Lied passt einfach. Das sagt in so wenigen Worten so viel, was uns durch den Kopf geht, wenn wir jemanden verlieren...


    http://www.youtube.com/watch?v=N0nR2cWOnHI


    @Jutta: Ich wünsche dir ein paar schöne Tage in der Steiermark, und du schaffst das schon! Denke daran, in dieser Stille ist dein Papa dir sicher näher als irgendwo und irgendwann anders :24:


    Linda : ich hoffe, dass wieder solche Tage kommen (vor allem auch für Mama) und dass einem dann aber nicht gleich das schlechte Gewissen übermannt...


    Silvia : danke auch für deine Worte. Ich habe mir schon mal deine hübsche Website angesehen - und ich finde es wirklich schön, dass du deine Geschichte und deine Erinnerung mit anderen teilst. Ich habe auch eine Ecke für Papa in meiner Wohnung gemacht (und Mama hat zu Hause auch eine), und auch schon ein kleines Ritual entwickelt. Wenn ich nach Hause komme, sag ich als erstes Mal "Hallo Papa!" und dann zünd ich gleich die Kerzen an, das beruhigt irgendwie... Mit dem Schreiben funktioniert es noch nicht so ganz, aber ich hoffe, das klappt auch bald, Notitzbücher mit einem Foto von Papa drauf, hab ich ja schon, da sollte auch irgendwann mal was reinkommen... Ja und Bücher verschlinge ich im Moment auch in Massen :)


    Ganz ganz liebe Grüße :24:
    Claudia

    Lieber Reinhold,


    ja ich glaube auch, dass sie kommen, wann sie möchten. Ist zwar manchmal schwierig, wenn man um ein Zeichen bittet und ewig lange nichts kommt, aber wir können sie ja leider nicht rütteln und sagen "Hey, jetzt tu doch mal was, damit ich weiß dass da bist!". Reinhold, wie ist das eigentlich bei dir, wenn du fühlst, dass Monika da ist? Ist es wirklich so ein starkes Gefühl und eine 100%ige Sicherheit, dass sie da ist? Denn mir kommt es zwar auch manchmal so vor, als wäre Papa jetzt bei mir, aber ich bin mir dann nie so wirklich sicher. Diese Woche erst, in der U-Bahn - da bin ich so gesessen und habe an nichts besonderes gedacht, aber irgendwie hatte ich plötzlich so ein Gefühl, als wäre ich jetzt ein bisschen von der Umgebung abgeschottet und nicht alleine - es war irgendwie eigenartig... und ich konnte es auch nicht wirklich deuten, ob Papa jetzt wirklich da war, oder ob nur gerade meine Phantasie mit mir durchgegangen ist... ?(


    Und eine Frage hab ich noch: Welche Bücher über Nachtoderfahrungen hast du denn schon gelesen? Ich lese gerade "Trost aus dem Jenseits" habs mir gleich gekauft, nachdem ich hier deine Auszüge aus dem Buch gelesen habe. Gibt es noch andere Bücher, die du gelesen hast, und mir empfehlen könntest? Ich hab bis jetzt nämlich hauptsächlich Bücher von Moody, Jakoby und van Praagh gelesen, die sich ja mehr mit Nahtoderfahrungen und dem Jenseits selbst beschäftigen, und deshalb wäre ein bisschen Abwechslung mal ganz gut...


    Danke und ganz liebe Grüße
    Claudia

    Liebe Bauxi,


    Ich habe sie schon mal bei einem Interview im Fernsehen gesehen, und da war es irgendwie noch recht unverständlich für mich, wie sie das so schnell so gut verarbeiten konnte. Aber als ich das Buch gelesen habe, ist mir vieles klar geworden.


    Diese Frau ist wirklich bewundernswert und sie schreib so lieb über ihre Kinder und in dem Buch kann man immer wieder lesen, dass es für sie echt kein leichter Weg war, und dass sie auch immer wieder Tiefen hatte...


    Und ich glaube auch, dass es da noch irgendetwas gibt, das wir nich sehen und begreifen können - und dass unsere Lieben noch bei uns sind... zumindest manchmal...


    Und bei meiner Mama war es zB so, dass sie einige Monate, bevor Papa gestorben ist, das eigenartige Gefühl hatte, das jemand fehlt - auch wenn wir alle 3 zusammen waren... ich glaube auch, das war in Wirklichkeit eine Vorbereitung oder ein Zeichen, dass wir bald wirklich nicht mehr komplett sein würden...


    Ganz liebe Grüße
    Claudia

    Mein Onkel und ich sind dann in das Überwachungszimmer, in das sie Papa gelegt hatten. Er war müde, aber er hat meine Hand ganz fest gedrückt - ich glaube er hat sich sehr gefreut, dass wir endlich da waren. Ich habe ihm dann irgend eine Notlüge, warum Mama nicht mitgekommen war erzählt, weil ich nicht wollte, dass er sich um sie auch noch Sorgen macht. Dort war auch eine ganz ganz liebe Schwester, die auch aus dem südlichen Burgenland kommt, die sich um ihn gekümmert hat. Papa hat mir erzählt, dass er zu Mittag einen Krampfanfall hatte, und dass er dabei aus dem Rollstuhl gefallen ist, und ich habe mir Sorgen gemacht - wegen einer Gehirnerschütterung oder so... Und zu dem Zeitpunkt hat er auch schon gemerkt, dass er auf einem Auge nicht mehr so gut sieht... Und dann hatte er wieder einen Anfall! Der war zwar nicht ganz so schlimm wie vorherige, aber die Ärzte und Schwestern sind gleich dahergelaufen! Ich bin dann auf den Gang raus, weil ich nicht im Weg sein wollte... Es gab dort keine Tür, sondern nur einen Vorhang, und ich konnte alles hören, was drinnen gesprochen wurde. Die Schwestern sind ständig gelaufen und haben neue Ampullen mit Medikamenten und den Defibrilator geholt, es war wie bei Emergency Room oder so... Ich bin am Gang auf und ab gelaufen, musste weinen, wollte aber stark sein, hatte Angst, dass vielleicht durch den Anfall wirklich das Herz versagen würde, ich habe immer nur gedacht "Bitte Papa, du darfst nicht sterben!" Nach einiger Zeit hatten sie den Anfall im Griff und ich durfte wieder rein. Ich bin bei Papa am Bett gestanden und habe seine Hand gehalten, während 2 Neurologen und 2 Internisten besprochen haben, auf welche Station sie ihn verlegen sollten. Sie hatten nämlich bemerkt, dass während des Anfalls der Puls verrückt spielt. Anscheinend ist das bei epileptischen Anfällen untypisch und sie hatten den Verdacht, dass die Anfälle durch eine Herzschwäche ausgelöst werden. Ich habe dann mit den Ärzten gesprochen, und sie waren froh, dass ich so viel über Papas bisherige Untersuchungen wusste, weil sie ja noch keine Zeit hatten, die Befunde durchzugehen.... Die Ärzte waren dann auch beruhigt, nach denen ich erzählt hatte, dass Papa schon seit Jahren einen sehr niedrigen Puls hat und das die bisherigen Ärzte das noch nie als Problem gesehen haben, und haben gemeint, dann wissen sie, dass sie ihm beim nächsten Anfall nicht so viele Medikamente geben müssen, um die Herzfrequenz zu erhöhen. Papa wurde dann auch an eine Spritze angeschlossen, die ihm permanent etwas gegen die epileptischen Anfälle verabreicht hat.


    Kurz darauf hatte er aber noch ein paar ganz kleine Anfälle und diese eine nette Schwester war die ganze Zeit da, um den Monitor zu beobachten. Sie hat dann wieder Ärzte geholt, und ihren gesagt, dass die epileptischen Anfälle auch ohne ein Absacken der Herzfrequenz kommen und die Ärzte haben beschlossen, dass sie ihn auf die Neurologie verlegen, weil das eindeutig ein neurologisches Problem ist. Ich habe dann auch noch mit einem Arzt gesprochen, der mir die Telefonnummer von der neurologischen Intensivstation gegeben hat, auf der Papa über Nacht bleiben sollte. Er hat dann auch gesagt, dass wir jederzeit anrufen können. Ich war so erleichtert!!! Ich habe mich so gefreut, dass da Ärzte waren, die genau wussten, was sie machen mussten, und dass er in guten Händen war! Es war dann zwar wirklich schwer Papa alleine zulassen, aber es war schon sehr spät, und irgendwann mussten wir ja heimfahren. Und am Heimweg habe ich dann mit Mama telefoniert und war richtig euphorisch!!! Ich hab mich so gefreut!!!!


    Wer hätte gewusst, dass sich ab dem Zeitpunkt sein Zustand rapide verschlechtern würde, und dass wir 3 Tage später diese Diagnose bekommen würden?! Und diese Stunden durchlebe ich heute schon den ganzen Tag, immer und immer wieder... Die Angst, nich zu wissen wo Papa ist und wie es ihm geht, das warten, bis ich endlich zu ihm konnte, die Panik, als er den Anfall hatte und dann am Abend die Freude, dass sie ihn so gut behandelt haben und die Hoffnung dass wir bald wissen würden, was mit Papa los ist und dass es ihm bald wieder besser gehen würde.... Es war und ist so schrecklich.... ;(


    Und ich will einfach nur meine Papa wieder zurück haben! Ich kann einfach nicht glauben, dass gerade er einen so seltenen Krebs hatte, den niemand erkennen kann - erst dann wenn es zu spät ist... Und ich sehe ihn immer noch vor mir, wie er in seiner roten Trainingsjacke auf dem Bett gelegen ist und mir zugewunken hat, und wie ich mich gefreut habe, als ich ihn endlich gesehen habe... und jetzt werde ich ihn nie mehr sehen... und er wird mir nie mehr zuwinken und meine Hand halten und ganz fest drücken... :13: :13: :13:


    Ganz liebe Grüße
    die heute sehr traurige Claudia

    Hallo ihr Lieben!


    Linda : ja ich fand es auch gut, dass etwas in der Arbeit auf mich gewartet hat, worüber ich mich zumindest ein bisschen freuen konnte. Ich habe den Polster und das Notizbuch für Mama gleich am Freitag mit nach Hause genommen - und zumindest der Polster hat jetzt schon einen Ehrenplatz im Bett. Ja auch ich hab mir gedacht, dass ich mich um meine Eltern kümmern werde, wenn sie mich später mal brauchen (man will den Eltern doch alles zurück geben, was sie für einen getan haben). Ich habe mir auch immer gedacht, wenn ich irgendwann mal genug verdiene, dann werd ich meine Eltern irgendwo auf Urlaub ans Meer schicken, damit sie auch mal Zeit für sich haben und Mama endlich mal Delphine live sehen kann (sie liebt diese Tiere und das Meer). Und ich hab mich darauf gefreut, dass ich dann irgendwann in ferner Zukunft mit Mann und Kindern zu den Großeltern heimfahren kann - Papa wär sicher der perfekte Opa gewesen... und ich hatte mir schon fest vorgenommen, dass ich Papa diesen Sommer frage, ob er mich mal auf dem Motorrad mitnimmt (ich hab Angst vor Dingen mit "nur" 2 Rädern, und Papa hat sich ja erst vor 3 Jahren endlich ein Motorrad gekauft, mit dem er leider auch viel zu selten gefahren ist).... aber das ist jetzt alles vorbei... :13:


    Und heute geht's mir so schlecht.... ich hoffe im Moment einfach nur, dass dieses Wochenende endlich vorbei ist, und dass morgen mit der Arbeit auch wieder ein bisschen Ablenkung kommt, sonst dreh ich bald noch durch.... ich weiß nicht, irgendwie ist dieses Wochenende glaub ich das schlimmste, dass ich seit Papas Tod erlebt habe... liegt sicher auch daran, dass die Woche über so ein Alltag eingekehrt war (in der Firma musste ich niemandem mehr erklären was passiert war, ich hatte auch einiges zu tun, usw...), nur das Wochenende lief halt ganz und gar nicht alltäglich ab...


    Angefangen hat es damit, dass ich am Freitag wieder heimgefahren bin... Der Bus braucht von Wien bis nach Hause etwas über zwei Stunden, und schon im Bus habe ich immer nur daran denken müssen, dass mich jetzt vielleicht Papa von der Haltestelle abholen würde... auf dem Weg nach Hause ist der Bus dann auch am Spital vorbei gekommen, in dem Papa anfangs war, als wir noch keine Diagnose hatten. Und das ist immer besonders schlimm, wenn ich da vorbei fahre... und dann ist mir eingefallen, wie meine Tante erzählt hat: als Papa schon im Spital war, war sie wieder zu Besuch bei uns und ist dann auch wieder mit dem Bus nach Hause nach Wien gefahren. Und Papa hat immer gewusst, zu welcher Zeit der Bus am Spital vorbei fährt. Also hat er sich ans Fenster gestellt und auf den Bus mit meiner Tante drin gewartet. Und meine Tante hat erzählt, dass sie ihn am Fenster stehen sah, und er hat mit beiden Armen gewunken, als der Bus vorbei gefahren ist, damit sie ihn auch ja sieht! ;(


    Und dann, kurz bevor der Bus an meine Haltestelle gefahren ist, hat mein mp3-Player auch noch ein wunderschönes Lied gespielt, von dem ich gar nicht gewusst hatte, dass ich es überhaupt habe. Es heißt glaub ich "Dort und hier" und ist von Herbert Grönemeyer. Ich glaube, er hat es für seine Frau geschrieben, die ja auch gestorben ist. Und in dem Lied gehts darum, dass er an sie denkt, und sich Gedanken darüber macht, ob sich dort oben auch jemand um sie kümmert und zB ihren Flügel verarztet, wenn er gebrochen ist... das hat mir dann irgendwie für diesen Tag den Rest gegeben.... ;(


    Der Samstag war dann auch nicht besser... Wir haben nämlich die Kränze von Papas Grab entfernt und alles schön hergerichtet... Die Kränze hat Gott sei Dank schon Papas Cousin weg getan, bevor wir gekommen sind, weil er gemeint hat, das hätte uns nicht gut getan, wenn wir das gesehen hätten... Es ist auch wirklich sehr schön geworden, mit Blumentöpfen, und einer Vase mit Rosen und einem betenden Engel auf einem Sockel wo "Wir vermissen dich" drauf steht, den wir geschenkt bekommen haben. Und mit einer Laterne und einem Bild von Papa und mit Herzen aus Ton und und und... Aber gleich als wir fertig waren, habe ich auch meine Mama schon gedrängt, dass wir wieder heim gehen, weil ich habe es dort nicht ausgehalten, das war wieder so ein "es ist so endgültig" Moment.


    Und als ob das nicht gereicht hat, habe ich dann auch noch eine Geschichte über meinen Exfreund erfahren, die wirklich letztklassig ist.... X( Mein Exfreund hatte eine schwere Kindheit und hat wahrscheinlich deswegen immer sehr viel gelogen. Wir haben das gewusst, aber solche "gutmütigen Deppen" wie wir immer waren, haben wir ihm immer geholfen und versucht, ihm zu zeigen, dass das nicht nötig ist. Nach 4 Jahren habe ich schließlich aufgegeben und mich von ihm getrennt. Danach war er wohl so verletzt, dass er mich und meine Eltern über Monate hinweg beschimpft hat und schließlich haben Mama und Papa auch den Kontakt zu ihm abgebrochen. Da ich aber wusste, dass er meinen Papa eigentlich sehr sehr gern hatte, habe ich ihn natürlich zum Begräbnis eingeladen. Dort hat er Mama und mir dann erzählt, dass dieses Jahr schon sein Opa, seine Mama und seine angebliche Frau gestorben sind. Ich wusste gleich, dass das sicher nicht stimmt, wollte ihn aber nicht zur Rede stellen, solange ich nicht sicher sein konnte. Diesen Samstag habe ich dann aber erfahren, dass es definitiv nicht stimmt, dass niemand gestorben ist, und dass er nicht mal eine Frau hatte (jemanden kennen zulernen und zu heiraten, wäre ja in den 2 1/2 Jahren, die wir nicht mehr zusammen sind, durchaus möglich gewesen). Und dann ist es mit mir durchgegangen! Ich habe ihm eine sms geschrieben (telefonieren ist unmöglich, da er immer gleich auflegt), was er sich eigentlich einbildet, seine Mutter sterben zu lassen, wo doch bei mir wirklich der Papa gestorben ist. Prinzipiell finde ich das wirklich das Letzte, wenn man einen Menschen quasi für Tod erklärt! X( Ich meine, Lügen zu verbreiten ist schon nicht ok, aber ich konnte es in gewisser Weise immer verstehen, da er wirklich keine schöne Kindheit hatte, aber so etwas... mir fehlen jetzt noch die Worte! Und ich musste ihm sagen, was ich darüber denke! Schon alleine deswegen, um Papa irgendwie verteidigen zu können! Am Abend war ich dann so fertig, dass ich stundenlang auf dem Balkon in Papas Sessel gesessen bin und geweint habe, und Papa angefleht habe, zurück zu kommen.... ich konnte nicht anders.... :13:


    Ja und heute geht es mir auch schon den ganzen Tag wahnsinnig schlecht... Wir waren zwar bei einer Tante zum Essen eingeladen, und ich habe versucht, mich so gut wie möglich mit ihrem Hund abzulenken, aber ich hatte immer nur Papa im Kopf... Und zwar immer nur ganz schreckliche Momente. Vor allem, den meiner Meinung nach schlimmsten Tag. Und das war gar nicht der Tag an dem ich erfahren habe, oder der Tag an dem Papa gestorben ist, sondern der Tag an dem Papa nach Graz gekommen ist. Und ich muss mir das jetzt mal von der Seele schreiben, weil vor meiner Mama möchte ich das nicht noch mal aufrollen, weil ich weiß, dass es ihr dann nur noch schlechter gehen würde... Und der Tag, der eben meiner Meinung nach der schlimmste war, war so:


    Papa ist 2 Wochen vor seinem Tod nach Graz gekommen, weil die Ärzte bei uns am Land nicht mehr weiter wussten, und noch eine Untersuchung in Graz machen lassen wollten, die Gewissheit bringen sollte. Zur Behandlung sollte er dann auch gleich in Graz bleiben. Papa ist also so gegen 10 Uhr in Graz angekommen und wurde zu der Untersuchung gebracht. Ich hatte mir diesen Tag frei genommen und bin nach Hause gekommen, weil wir Papa nicht an seinem ersten Tag in Graz alleine lassen wollten und ihm die Sachen bringen wollten. Meine Mama war aber an diesem Tag mit den Nerven so am Ende, dass sie nicht mitfahren konnte. Also bin ich alleine mit meinem Onkel gefahren. Gegen 16 Uhr sind wir dann in Graz angekommen und wollten Papa auf der Neurologie besuchen (man hat uns gesagt, dass er dort ein Bett bekommt). Wir gingen also dort hin, aber er ist zu dem Zeitpunkt noch nicht in den Akten aufgeschienen und zwar im ganzen Krankenhaus nirgends! Man hat uns gesagt, wir sollen zur Notaufnahme gehen, denn wenn er irgendwo ist, dann dort! Ich war total fertig und habe mir schon die verschiedenen Szenarien im Kopf ausgemalt, sogar dass er vielleicht gestorben sein konnte... In der Notaufnahme mussten wir dann ewig lange warten, weil dort laufend neue Patienten gekommen sind. Ich bin dort gestanden, und der Eingangsbereich war durch eine Glaswand von dem Bereich für die Patientenaufnahme abgetrennt. Und dann hab ich Papa dort liegen gesehen. Er ist auf dem Bauch auf einem Bett gelegen und eine Ärztin hat für ihn ein Formular ausgefüllt. Ich war unheimlich erleichtert ihn zu sehen. Er hat mich auch gesehen und hat mir durch die Glasscheibe zugewunken. Dann haben sie ihn aber gleich davon geschoben.... Es hat ewig gedauert, bis ich endlich eine Schwester auftreiben konnte, die mir sagen konnte, was jetzt mit ihm passiert - und ich wollte ja nur so schnell wie möglich zu ihm! Sie haben noch Untersuchungen mit ihm gemacht, und eine Stunde später konnte ich ihn endlich sehen....

    Liebe Olalee,


    auch ich möchte dir mein herzliches Mitgefühl für deine Situation mitteilen. :24:


    Ich kann gut nachvollziehen, dass es für dich im Moment sehr schwer ist, damit umzugehen. Denn vor allem in unserem Alter haben wir meistens noch nicht so viele "Erfahrungen" mit dem Tod geliebter Menschen. Wenn Großeltern oder Urgroßeltern sterben, dann hatten die doch schon ein langes und erfülltes Leben und man rechnet schon eher damit, dass sie von uns gehen werden. Wenn es aber dann Menschen aus unserer "eigenen" Familie betrifft (bei mir ist mein Papa mit 51 Jahren gestorben) und die dann auch noch viel zu jung sind, ist das ein zuvor noch nie erfahrener, und unvorstellbar großer Schmerz.


    In diesem Forum bist du aber gut aufgehoben. Hier sind so viele nette Menschen die dich auffangen und einfach da sind, wenn du sie brauchst. Schreib dir alles von der Seele was dich bedrückt, woran du dich erinnern möchtest, wovor du Angst hast... es wird immer jemand da sein, der hilfreiche oder tröstende oder einfach nur mitfühlende Worte für dich hat.


    Und die Sorgen um deine Eltern kann ich auch nur zu gut verstehen. Wenn wir sehen, wie unsere Eltern ihr Leben lang hart gearbeitet haben, um sich etwas aufzubauen und uns ein schönes Leben zu bescheren, dann möchte man das irgendwann auch zurück geben und die Eltern glücklich machen! Und wenn das schon durch einen so tragischen Vorfall für lange lange Zeit nicht mehr möglich scheint, dann möchte man zumindest jetzt da sein und helfen wo man nur kann. Aber dann kommt das Gefühl, dass man selbst nicht die Kraft hat, um jemand anderen zu unterstützen und zu helfen. Aber denke daran, auch du darfst jetzt schwach sein und darfst weinen. Ich habe auch manchmal Schwierigkeiten, vor meiner Mama meine Trauer zu zeigen... Als sie mich aber vor ein paar Tagen gefragt hat, ob sie mir mit ihrer ständigen Weinerei auf die Nerven geht, hab ich mal zu Denken begonnen... Anscheinend hat mein "stark sein wollen" bei ihr den Eindruck hinterlassen, als würde sie mir mit Ihrer Trauer zur Last fallen... Liebe Olalee, versuche mit deinen Eltern zu reden und auch zu weinen. Du musst jetzt nicht stark sein, denn vielleicht ist deinen Eltern jetzt mehr geholfen, wenn sie sehen, dass auch du deinen Bruder vermisst und deine Trauer mit ihnen teilst, als wenn du versuchst stark zu sein.


    Ganz liebe Grüße
    Claudia

    Ja es ist schlimm, wenn man im Nachhinein dann immer merkt, wo überall die Menschen fehlen, wenn sie nicht mehr da sind.... Meine Mama hat vor ein paar Tagen gemeint, jetzt weiß sie erst, was mein Papa am Wochenende immer gemacht hat. Wenn er nämlich nicht grad bei der Feuerwehr war, war er meistens im Keller und hat irgendwas herum gewerkt. Wir haben uns immer gedacht "was macht er denn da unten, wahrscheinlich nix besonderes, einfach a bissal herumwerkeln, weil man sieht ja nix davon". Aber jetzt fallen ihr immer wieder so Kleinigkeiten auf, die er dann wohl immer am Wochenende gemacht hat, ohne dass es uns damals aufgefallen wäre.... ;(


    Und wenn es doch nur diese handwerklichen oder organisatorischen Dinge wären, es sind doch viel mehr die Gespräche, die wir so vermissen, die gemeinsamen Erlebnisse, die Themen über die man sich unterhalten hat, weil man gewusst hat, die Person ist die richtige Anlaufstelle dafür... Und wenn es nur ein Satz wäre, den wir gerne sagen würden, weil wir uns eine hilfreiche Antwort erwarten würden, weil es doch früher auch so war...


    Ma ich hab schon wieder das Gefühl, als würde es täglich schlimmer werden.... Wenn ich früher daran gedacht habe, was ich wohl machen würde, wenn Mama oder Papa sterben würden, hab ich immer gedacht, beim Papa wird es "nicht soooo schlimm" sein, weil ich ihn ja so wenig gesehen habe, ich war halt doch immer ein Mama-Kind, aber irgendwie ist es jetzt eben nicht so... wahrscheinlich auch deshalb, weil mir jetzt erst bewusst wird, wie wenig Zeit ich mit Papa verbracht habe, viel zu wenig Zeit... und weil ich auch immer dran denken muss, wie es ihm wohl früher immer gegangen sein muss, wenn er die ganze Woche unterwegs war, und genau gewusst hat, dass dadurch die Bindung zwischen Mama und mir stärker ist als zwischen ihm und mir... das war für ihn sicher auch schwer... und dann am Wochenende habe ich es halt oft nicht zu würdigen gewusst, wenn er sich um mich kümmern und an meinem Leben teilhaben wollte, weil ich halt seine Art nicht so gewohnt war, und dann oft falsch reagiert habe... das tut alles so unheimlich weh.... :13:


    Ja ich hoffe auch, dass sie sich dann endlich ein paar Dinge von der Seele schreiben kann, ich weiß jetzt schon, dass sie dieses Büchlein wie einen Schatz hüten wird...


    Ganz liebe Grüße
    Claudia

    Liebe Linda,
    lieber Josef,


    freut mich, dass ihr gefragt habt! Ja in der Arbeit war es gestern nicht so besonders, mir ging's nicht so gut... lag wahrscheinlich auch daran, dass meine Eltern gestern 24. Hochzeitstag gehabt hätten.... :13:


    Aber zumindest konnte ich mich darüber freuen, dass sich die Packerl schon auf meinem Schreibtisch getürmt haben - die Sachen die ich bestellt habe, sind nämlich in der Zwischenzeit schon angekommen! Die Leinwand ist super geworden! Und der Polster ist auch nett! Und dann hab ich auch noch Notizbücher mit einem Foto von Papap bestellt, weil die Mama wieder zum Schreiben beginnen möchte, weil ihr das schon mal geholfen hat, als es ihr nicht so gut gegangen ist. Und die sind auch sehr nett geworden!


    Am Abend hab ich dann meinen "Altar" in der Wohnung hergerichtet. Weil Mama hat zuhause schon eine Ecke mit Fotos und Blumen und Kerzen gemacht, und ich hab dann gestern bei mir auch an der Stelle wo das Bild dann aufgehängt wird - schon mal das Bild hingestellt, und eine Vase mit Lilien und Kerzen... Eigentlich schön, aber dann ist mir halt wieder mal bewusst geworden, dass er weg ist und nicht mehr zurück kommen wird... Und irgendwie geht mir auch schon seit gestern immer nur dieser eine Satz durch den Kopf: "Papa, jetzt bist du schon lang genug weg, jetzt wissen wir, dass es ohne dich nicht geht, jetzt kannst du wieder zurück kommen!" Aber es hilft halt nix... ;(


    Ganz liebe Grüße
    Claudia

    Liebe Chrisu!


    Du hast dir sicher nicht alles nur eingebildet.


    Natürlich kann man sich ziemlich viel einbilden, und wenn ich jetzt zB den ganzen Tag immer wieder darauf hoffe, dass ich ein bestimmtes Lied im Radio höre, weil das ein Zeichen sein könnte, und deshalb x-mal am Tag den Radio ein- und ausschalte, und dann, irgendwann wird das Lied mal gespielt, dann wäre es auf jeden Fall Einbildung, wenn man das als Zeichen sehen würde. Aber ich nehme an, auch du hast nicht mit einem bestimmten Zeichen gerechnet. Wir wünschen uns einfach Zeichen und geben unseren lieben Verstorbenen vielleicht auch Tipps, wie sie uns ein Zeichen schicken könnten, aber sie überraschen uns dann doch immer wieder mit anderen Dingen, nicht wahr? :)


    Und dass die Angst uns sehr blockiert, ist mir selbst auch schon aufgefallen... Ich würde mir zB wahnsinnig wünschen, dass ich Papa mal hören könnte, aber ich glaube hier scheitert es an mir. Papa war schon immer so ein starker Mensch, er hat vielees geschafft, was für andere vielleicht unmöglich gewesen wäre, also würde er es sicher auch schaffen, dass er zu mir spricht, sodass ich es hören kann, aber ich glaube, ich habe einfach noch zu viel Angst davor, also hält er sich noch zurück, um mich nicht zu erschrecken.


    Ganz liebe Grüße
    Claudia

    Papa....


    ich vermisse


    • deine Umarmungen, die mich fast erdrückt haben
    • dein "pass auf dich auf" wenn ich wieder weg gefahren bin
    • dein übertrieben gut gelauntes "Morgen!!!" wenn ich, der Morgenmuffel, aufgestanden bin
    • dein "der Pfarrer hat nach dir gefragt", wenn ich Sonntags nicht mit dir in der Kirche war
    • die Diskussionen über Gott und die Welt - Sonntags beim Mittagessen
    • dein "was schenken WIR der Mama?", wenn dir wieder mal nichts eingefallen ist
    • wie du immer vom "Teddywutz" begrüßt worden bist, als hätte er dich jahrelang nicht gesehen
    • wie du mir immer das Leben erklären wolltest
    • wie du alles immer zu 120% Prozent machen wolltest (-> Wenn net mal der Schlüsseldienst rein kommt, dann kannst da sicher sein, dass die Wohnungstür dicht genug is)
    • deine Vorliebe für Meerestiere in allen Variatonen, mit der wir Mama immer auf die Palme gebracht haben
    • deine Menschenkenntnis und dass ich mit dir auch mal lästern konnte
    • dass du immer Bescheid wusstest, wenn es um Wegbeschreibungen, Ortschaften usw. ging - egal wo ich war oder hin wollte
    • dass du uns alle immer auf Trab gehalten hast, wenn du daheim warst
    • dein "i hätt's jo eh gmocht!" wenn wir dich x-mal um etwas gebeten haben, und es dann schließlich selber gemacht haben, weil du mit dem Zeitung lesen nicht fertig geworden bist
    • deine Neckereien
    • wenn wir uns "verbündet" haben, weil WIR Recht hatten, und nicht die anderen ;)
    • dass du mich spätabends noch mit "dringenden" Dingen genervt hast, die natürlich nicht warten konnten
    • dass ich dir gefühlte 170x den Computer, Outlook und das Internet erklärt habe
    • dass du trotzdem geglaubt hast, du kennst dich aus, nur der Computer macht nicht, was du willst
    • dass du immer nur das Beste für mich wolltest
    • und dass du vor allen immer voller Stolz von mir geredet hast
    • dass du mich immer, wenn ich mal am Wochenende zuhause war, gefragt hast, ob ich eh nächstes Wochenende wieder komme
    • und deinen Blick, wenn ich dir gesagt habe, dass ich nächstes Wochenende sicher nicht schon wieder heimkommen werde
    • die Sachen die du am Haus immer gemacht hast, und auf die du so stolz warst
    • und deine Freude über alles, was ich erreicht habe


    ich vermisse so vieles, und so viele Dinge haben mich früher genervt, aber ich würde alles dafür geben, wenn du wieder zurück kommen könntest, und mich wieder - manchmal absichtlich, manchmal auch nicht - "nerven" würdest...


    hab dich lieb - Papa

    Lieber Reinhold,


    das ist aber schön, wenn deine Monika quasi mit dir im Urlaub war!


    Ich wünsche mir ja auch so, dass endlich meine Mama mal glauben kann, dass Papa immer noch bei uns ist, wenn ich ihr von meinen Erlebnissen erzähle, ist sie immer sehr ungläubig. Aber gestern hatte auch sie endlich ein Erlebnis, das sie "stutzig" gemacht hat :D Vor ein paar Tagen war es nämlich so, dass fast den ganzen Abend über immer wieder das Licht im Wohnzimmer stärker und schwächer wurde. Ich war fest davon überzeugt, dass das Papa war, Mama war aber nicht davon überzeugt. Jedenfalls hat sie mir gestern folgendes erzählt. Am Nachmittag hat sie 3 Blumentöpfe aus unserem Garten ausgeleert, weil ihrer Meinung nach diese Blumen nicht mehr schön waren. Das waren aber welche, die auch Papa immer gefallen haben. Jedenfalls hat sie danach die Töpfe in den Keller gestellt. Und als sie dort das Licht aufgedreht hat, hat es ganz stark zu zucken begonnen. Sie hat dann noch so halbernst zu Papa gesagt: "Gell, das passt dir jetzt nicht, dass ich diese Blumen weggeschmissen habe". Und dann war das Zucken weg. Und jedes Mal, wenn sie das Licht an dem Nachmittag wieder aufgedreht hat, war nichts mehr. Ich habe mich wahnsinnig gefreut, Mama war sehr verwirrt und wusste irgendwie nicht, was sie jetzt davon halten soll - aber immerhin hat sie es auch gleich anderen erzählt, also vielleicht glaubt sie es schön langsam doch :)


    Und mir ist auch wieder etwas passiert: In den letzten Tagen habe ich immer bei Mama, also im Schlafzimmer meiner Eltern geschlafen, weil sie in der Nacht nicht alleine sein wollte. Jedenfalls bin ich ein paar Stunden nach Mama schlafen gegangen und habe halt vor dem Einschlafen wieder mit Papa "geredet". Kurz vor dem Einschlafen habe ich dann gehört, dass jemand durchs Zimmer geht. Es war so laut, dass ich vor lauter Schreck gleich wieder hellwach geworden bin. Ich habe dann gedacht, Mama "geistert" wieder herum, weil sie nicht schlafen kann, aber als ich mich umgedreht habe, hat sie tief und fest geschlafen! Und ich bin mir sicher, dass das Schritte waren, die ich gehört habe! Das waren mindestens 4 oder 5 Schritte, genauso als ob jemand vom Bett aufstehen und herumgehen würde! Und so laut wie das war, kann das nur Papa gewesen sein, er war immer laut, bei allem was er getan hat :D


    Ganz liebe Grüße
    Claudia