Hallo zusammen.
Vielen Dank für die herzlichen Worte, sie berühren mich wirklich sehr.
In Thailand hatte ich zum Glück sehr viel Unterstützung erhalten. Der Besitzer vom Reiseunternehmen hat mir die Reiseführerin sozusagen zur Seite gestellt. Diese hat dann im Krankenhaus, bei der Polizei die Gespräche geführt und für mich dann alles ins deutsche übersetzt. Sie hat die eigentlich geplanten Flüge bei Thai Airways storniert und mir bei vielen anderen Sachen geholfen. Ohne Penny wäre ich wirklich untergegangen.
Ich werde immer wieder nach Thailand reisen, schon alleine weil die Liebe meines Lebens dort gestorben ist.
Ich bin so froh dass ich (ich hoffe ich darf das schreiben) beim ADAC eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen habe. Dort habe ich am Sonntag den 10.03. angerufen und wurde keine 5 Minuten später von einem Unternehmen das für den ADAC tätig ist zurückgerufen. Die haben sich dann um alles gekommert.
Nachdem mein Schatz und ich schon öfter darüber gesprochen haben dass wir eingeäschert werden wollen und ich nicht wollte dass sie in einem Zinksarg im Frachtraum eines Flugzeuges nach Deutschland überführt werden soll habe ich mich (ihre Kinder waren auch dafür) entschieden sie in Thailand einäschern zu lassen. So blieb ich noch bis zum 14. März um bis zum letzten Augenblick bei ihr zu sein. Das war ich ihr mehr als schuldig. Und ich wollte sie auch nicht alleine lassen. Ich hatte dann die Gelegenheit genutzt und bei der Firma die die Einäscherung und Überführung der Urne nach Deutschland organisiert hat, Blumenbouquets sowie buddhistische Mönche, wie soll ich sagen, geordert, bestellt, irgend so was eben. Die Zeremonie war, wenn es nicht so traurig gewesen wäre, wirklich schön.
Am späten Abend bin ich dann nach Deutschland zurück geflogen. So dreckig ging es mir auf einem Flug noch nie, war den halben Flug bei den Stewardessen weil mir schwindlig und schlecht war. In München bin ich dann im Auto gesessen und konnte mich nicht mehr erinnern wie man so ein Teil fährt, das war die komischte Autofahrt meines Lebens. Bin extrem vorsichtig gefahren auch weil ich vor lauter heulen fast nichts gesehen habe.
Ihre Asche kam dann an meinem Geburtstag in Deutschland an. Gut dass der Bestatter mir aber erst zwei Tage später Bescheid gesagt hat, das hätte ich nicht überlebt.
Nun sitze ich seit 5 Wochen hier und warte darauf dass sie die Türe aufmacht und mit ihrem schelmischen Grinsen zu mir sagt dass sie mich diesesmal aber sauber dran bekommen hat.
Ich habe wirklich viel Unterstützung, ihre Kinder, meine Kinder, Nachbarn und Freunde. Aber irgendwie lass ich (außer ihren Kindern, die ich wirklich liebe) keinen so richtig an mich ran.
Wenn ich alleine bin will ich unter Leute, bin ich unter Leuten will ich alleine sein....
Die Stille hier in der Wohnung ist schon fast erdrückend, darum läuft ab dem Aufwachen die Glotze. Schlafen kann ich auch nur um die 4 Stunden, was evtl auch daran liegt dass ich noch nicht ins Bett gehen will und auf dem Sofa schlafe.
Ich vermisse ihr Lachen, ihren Geruch, ihre Umarmungen, ihre Stimme einfach alles.
Wir hatten uns eigentlich nicht gesucht, haben uns aber so was von gefunden. Wir waren uns sicher dass wir uns aus einem früheren Leben kennen müssen wiel wir ab dem ersten Moment so was von vertraut miteinander waren. Ich habe erst da gemerkt dass mir was fehlt und das war sie. Erst mit ihr war ich vollständig.
Nun sitze ich hier und versuche wenigstens das Atmen nicht zu vergessen.
Das Essen ist zu einem notwendigen Übel geworden. Ich bin vom ersten Beruf her gelernter Koch und habe sehr gerne für uns gekocht. Nun kaufe ich mir Fertigessen wofür ich immer alle verachtet habe.
Ich habe keine Ahnung wie ich das Leben ohne sie meistern soll. Es tut einfach nur weh.
Sorry dass ich das jetzt alles geschrieben habe, aber ihr habt recht es hilft wirklich einfach frei von der Seele zu schreiben...
Paul