Beiträge von Lunaxia

    ach Steppi, ich kann dich so gut verstehen. Ich denke mir auch alle sind glücklich außer ich :13:aber das ist wahrscheinlich wie Sonnenernte geschrieben hat, auch nicht immer so wie es zu seien scheint. Gerade auch auf Social Media oder im Fernsehen ist sehr viel gestellt. Viele gaukeln sich und anderen ein glückliches Leben vor, Dann hat vielleicht einer ne Affäre, oder man liebt sich nicht mehr und ist trotzdem zusammen. Nach außen hin denken dann alle, wow sind die glücklich, aber vielelicht ist das ja gar nicht so.

    ja manchmal frage ich mich auch, ob es nicht jemand anders hätte treffen können. Meinen Exmann zb also das kling jetzt auch gemein aber wenn ich schon einen Partner verlieren musste, dann hätte ich eher ihn gewählt... oder auch mich selbst. Ich war schließlich die, die chronisch krank ist und nicht Daniel. Heute zb hab ich schon wieder den ganzen Tag Bauchschmerzen.

    Und den Fernseher hab ich auch die ganze Zeit laufen bzw wenn ich am PC bin dann läuft Youtube. Ich hab in letzter Zeit so viel True Crime geschaut, warum weiß ich nicht, vielleicht weil das noch schrecklicher ist. Bei mir läuft sogar nachts am Bett der Laptop mit irgendwelchen Dokus was ich eigentlich gar nicht mitbekomme, aber Hauptsache es ist nicht still.

    Danke für eure aufmunternden Worte.

    Nein mit dem Herzen war gar nichts bekannt, er war ja sogar ein paar Wochen vorher beim EKG und Blutabnahme. Er hat zwar seine Ergebnisse nicht nachgefragt aber wenn im EKG oder im Blut was auffällig gewesen wäre, hätte der Arzt ja von sich aus was gesagt oder? Außerdem hat er immer mal wieder gesagt ihm tut die Achsel weh, auch wenn es an dem letzten Wochenende natürlich schlimmer war. Ich wusste auch nicht, dass Symptome wie Erbrechen auch bei einem Herzinfarkt sein können. Deswegen ging ich und ich denke er auch von einer Grippe, Infekt oder so aus. Er dachte auch wenn er zum Arzt geht bekommt er eh nur Antibiotika und mehr nicht. Wir waren ja am Ostermontag sogar noch bei meinen Eltern und ihnen und meinem Bruder kam das auch nicht in den Sinn, auch wenn wir alle auf ihn eingeredet haben er soll am nächsten Tag wirklich zum Arzt gehen. Ich wollte das eigentlich absagen, aber er wollte unbedingt dass wir doch zu Ostern meine Eltern besuchen. Waren aber dann auch nicht lange, weil es ihm eben so schlecht ging.

    Als Medikament gegen seine Schizophrenie hat er alle 4 Wochen eine Depotspritze bekommen, das heißt er musste nicht darauf achten Tabletten ect regelmäßig einzunehmen sondern das hat dann halt für 4 Wochen gewirkt und er war da auch nicht drüber. Seinen nächsten Termin hätte er einen Tag nach seinem Tod gehabt. Da kam auch so ein blöder Brief, er soll 40 Euro zahlen weil er den Termin versäumt hat... Dabei weiß die Klinik doch, dass er gestorben ist. Das muss ich jetzt auch noch irgendwie klären. Da hab ich auch erstmal weinen müssen als ich das gelesen hab und fand das richtig gemein, aber ich denke wahrscheinlich wurde es nicht weitergegeben warum er nicht zum Termin kam.

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob es was geändert hätte, wenn er früher ins Krankenhaus gekommen wäre. Ich denke es mir halt, weil umso schneller was behandelt wird umso besser. Aber ich bin ja selbst nicht anders als er. Ich war auch schon richtig krank, ich hab Morbus Crohn, und mit Schmerzen und schreiend im Bett gelegen und auch gesagt ich brauch keinen Krankenwagen.. den wollte er wegen mir auch schonmal holen. Ich hab auch immer ein paar Tage gewartet bis es wieder gut war. Ich lasse mich zwar ab und an beim Hausarzt durchchecken, aber beim Facharzt war ich auch schon länger nicht mehr und habe es auch versäumt wichtige Untersuchungen wie Darmspiegelung die letzten Jahre zu machen. Ich hab das schon seit ich ein Kind bin und musste sehr oft sehr unangenehme Untersuchungen machen, war schon sehr oft im Krankenhaus und wurde auch schon öfter wegen verschiedener Sachen operiert. Ich hab da eine richtige Arzt und Krankenhausphobie entwickelt. Deswegen kann ich ja sogar irgendwo nachvollziehen, dass er nicht wollte.

    Die Schuldgefühle abzustellen ist aber auch schwierig. Ich hab heute versucht mich viel abzulenken aber dann ist es immer wieder gekommen. Ich vermisse ihn heute wieder sehr und wenn ich dran denke dass ich nie wieder in seinem Arm liegen kann wird mir ganz anders und ich bekomme fast schon Panikattacken. Ich weiß, dass er nie wieder kommt. Ich hab ihn tot gesehen und war auf der Beerdigung. Aber irgendwo in mir drin ist ein Teil der warum auch immer, immer noch Hoffnung haben will, obwohl das völliger Quatsch ist. Ich wünsche es mir einfach nur so sehr ;(

    Danke Pia und Linchen,


    Meine Gedanken sind, wäre vielleicht nur eine Sache anders gelaufen, könnte er noch leben. Die Schuldgefühle sind auch schlimm, ich fühle mich als hätte ich ihn einfach sterben lassen und ihm nicht geholfen. Er war halt auch noch schizophren, das heißt war er überhaupt in diesem Moment in der Lage zu entscheiden ob er medizinische Hilfe braucht oder nicht. Aber eigentlich war er gut eingestellt und hatte gerade keine Psychose oder Symptome. Also damit meine ich, er kam mir schon so vor als wäre er gerade bei klarem Verstand. Das macht mich grad echt kaputt

    Heute war wieder ein besonders schlimmer Tag, ich bin fast nur am weinen. Heute früh wollte ich erst gar nicht aufstehen, ich bin noch ne Stunde im Bett geblieben und hab versucht weiter zu schlafen, aber es ging nicht. Irgendwann bin ich halt dann doch aufgestanden und musste gleich weinen. Ich vermisse ihn heute so sehr und fühl mich so einsam. Heute Nacht hab ich mir vorgestellt, dass er mich im Arm hat bis ich geschlafen hab. Ich weiß nicht ob das hilfreich oder schlecht ist, aber manchmal mach ich die Augen zu und stell mir einfach vor er hat mich im Arm oder so. Außerdem hatte ich heute wieder viele Flashbacks aus dem Krankenhaus und wie ich erfahren habe, dass er gestorben ist. Die Bilder wollen heute einfach nicht aus meinem Kopf gehen. Und ich frage mich immer wieder wieso? Wieso ist er nicht zum Arzt? Wieso hat er nicht auf mich gehört? Haben sie im Krankenhaus vielleicht doch was falsch gemacht? Die Herzpumpe zu früh weg getan? Hätten sie ihn erst einen Tag später zum CT bringen sollen? Ich frage mich ob es nicht hätte anders laufen können. Und ob er was mitbekommen hat und ob er Angst hatte. Und ich war nicht bei ihm als er starb. Und dann tut mir das alles so Leid und ich gebe mir wieder selbst die Schuld. Hätte ich doch was anders gemacht. Hätte ich doch sofort den ärzlichen Notdienst angerufen als er mir von den Schmerzen erzählt hat und ich gesehen habe dass er sich nur am übergeben ist. Hätte ich in den letzten Tagen mehr bei ihm sein sollen? Ich hab ihn halt im Bett ausruhen lassen und war im Wohnzimmer, er kam auch immer wieder rüber um eine zu Rauchen. Hätte ich mehr mit ihm kuscheln sollen die letzten Tage? Er war so kalt, so eiskalt. Mir hätte doch auffallen müssen das was ganz und gar nicht stimmt... doch eigentlich wusste ich es.... aber ich wollte ihn doch nicht zwingen zum Arzt zu gehen. Mit meinem heutigen Wissen hätte ich ihn einfach gezwungen.... Es fühlt sich heute wieder alles so sinnlos an. Und dann frage ich mich wieder, wieso bin ich eigentlich noch hier? Was will ich hier noch? Ich habe Depressionen und körperliche Erkrankungen seit ich ein Kind war. Ich habe so viel gelitten in meinem Leben. Musste jetzt auch noch DAS passieren? Ich will nicht mehr leiden. Ich will nach Hause - zu meinem Schatz, weil er war mein zu Hause.

    Das klingt ja richtig spannend, Rockabilly hab ich zwar mit in meiner Playliste aber auf Konzert war ich da noch nicht. Ich war eher auf Metal und Gothic oder mal Rock im Park und Summerbreeze. Mein Exmann war Tontechniker da bin ich auch ein bisschen rumgekommen, ich zwar zumindest in Deutschland, Tschechien und Österreich unterwegs.

    Ich hatte überlegt mit Daniel auf ein Gothic Konzert zu gehen, doch da war er leider schon im Krankenhaus. Mein Bruder hat angeboten mit mir hinzugehen, dass ich mich etwas ablenken kann. Doch in dem Moment war mir gar nicht nach Konzert, gerade auch immer noch nicht oder auf Party oder so. Ich brauche auch eher Ruhe. Ich hab mich auch schon mit Freunden getroffen, das eine Treffen lief nicht so gut, das andere gut. 3 Tage nachdem Daniel gestorben war hab ich meinen besten Freund und noch einen andern guten Kumpel getroffen. Der andere Kumpel hatte seine Freundin dabei. Das hätte mich so nicht gestört, aber die haben halt dauernd rumgemacht. Das konnte ich in dem Moment wirklich nicht mit ansehen. Mein bester Kumpel hat auch schon immer so geschaut. Dann hab ich noch meine beste Freundin getroffen. Das lief besser, wir haben uns es so "schön" gemacht wie die Situation es hergegeben hat. Wir haben uns in den Garten bei ihr gesetzt, Hugo getrunken und ganz viel geredet und geweint

    Es is auf jedenfall sehr wertvoll Freunde zu haben die da sind. Mein bester Freund meinte schon mal im Chat, er weiß nicht wie er mir helfen soll. Ich hab ihm gesagt, er ist da und hört mir zu, das reicht mir schon mehr muss er nicht machen. Aber Freunde können einem natürlich nicht den Partner ersetzen. Das kann niemand und es tut so weh zu wissen, dass sich dieses Loch wohl nie wieder schließen lässt.


    Das war eins der Lieblingslieder von meinem Schatz. Er sagte immer, das Lied erinnert ihn an mich. Ich hab ihm das oft im Koma vorgespielt, als er gestorben war im Raum der Stille hab ich es auch abgespielt und es war auch eins der Lieder auf seiner Beerdigung. Ich muss immer weinen wenn ich es anhöre,

    Steffi,


    oh ja da kann ich dich verstehen. Daniel konnte auch immer nicht aufhören mich zu ärgern bis ich irgenwann richtig genervt war und ihn dann geschimpft hab. Manchmal hab ich dann gesagt, ich würde gern alleine wohnen weil mich dann niemand nervt oder den ganzen Tag an mir dran hängt und rum macht und dass er mich doch mal 5 min in Ruhe lassen soll und mich einfach nur sitzen lassen soll. Hätte ich das doch bloß nie gesagt, ich war ja auch nur genervt in dem Moment. Ich hätte ja zu der Zeit nie gedacht, dass es so schnell vorbei ist. Ich vermisse es auch, dass er mich nervt. Alles vermisse ich. Wenn er doch nur noch hier wäre, dürfte er mich so lange und so viel ärgern wie er möchte

    Liebe Steffi,


    schön, dass du was mit Freunden machen konntest. Ich denke das ist auch sehr wichtig, dein Ollie hätte auch bestimmt gewollt, dass du weiterhin auf Konzerte mit Freunden gehst, Ich war mit Daniel auch oft auf Konzert. Auf welchen Konzeten wart ihr denn immer so?

    Ich kann auch voll und ganz nachvollziehen, dass du grad keine Musik hören kannst. Gerade Musik kann so viele Emotionen auslösen, und davon hat man in so einer schwierigen Phase eh schon viel zu viele. Ich hoffe, dass du irgendwann eure Musik wieder hören kannst. Bei mir geht Musik gerade auch nur wenn ich was getrunken habe, sonst tut das auch zu weh.

    Fühl dich gedrückt von mir :30:

    Lieber Billi,


    ja das ist wirklich das Schönste wenn man beim Partner einfach man selbst sein kann. Ich glaube Daniel und ich wären auch mit 60 immer noch albern gewesen. Es ist so schlimm, dass Daniel nicht alt werden durfte. Ich weiß gar nicht was ich machen soll, ich kann mir nicht vorstellen die nächsten 40 Jahre ohne ihn verbrinen zu müssen. Ich will nicht alleine alt werden, ich wollte das doch mit meinem Schatz zusammen. Da ich mehrere Erkrankungen habe, dachte ich früher immer ich werde keine 30, jetzt bin ich 33. Daniel hat oft gesagt, er hat Angst um mich und das sich sterbe. Dann hab ich immer gesagt, ach quatsch ich sterbe doch nicht. Jetzt ist er gestorben...


    Heute ist Muttertag, ich habe meiner Schwiegermutter was liebes geschickt, darüber hat sie sich sehr gefreut. Ich dachte mir wenn sie schon den Tag ohne Daniel verbringen muss, dass sie wenigstens weiß, dass ich an sie denke als meine Schwiegermama. Sie tut mir auch so leid, gerade heute. Sie hat ja schon zwei Kinder verloren. Daniel hatte noch eine kleine Schwester, die schon als kleines Kind verstarb weil sie eine Behinderung hatte. Das hat auch Daniel bis heute sehr belastet, dass er seine kleine Schwester verloren hat. Und nun hat seine Mama ihre beiden Kinder verloren. Wie schlimm muss das für eine Mutter sein...

    Heute ist es genau einen Monat her.... wie die Zeit vergangen ist so schnell und doch so langsam. Ich fühle mich immer noch so leer wie gestern. Heute früh konnte ich ein wenig weinen, aber grad kann ich nicht. Mir wurde heute eine Erinnerung auf Facebook angezeigt wo wir auf Konzert waren, das war ein schöner Tag.
    Heute war wieder Boosterparty in einem Spiel was wir zusammen gespielt haben. Das war immer ein besonders Event in dem Spiel was immer einmal im Monat ist. Daniel hat das so gerne gemocht, auch wenn ich ihm immer ein bisschen helfen musste. Das war jetzt schon die zweite Boosterparty ohne meinen Schatz. Ich musste dann irgendwann abbrechen, Daniel hätte zwar gewollt dass ich weiter das Spiel spiele aber ohne ihn tut es so weh. Die anderen in unserer Gruppe haben das aber verstanden und sagten ich soll mich lieber ausruhen, sie sind froh dass ich schon ein wenig mitgeholfen hab. Irgendwie muss ich mich ja auch beschäftigen, auch wenn mich so gut wie alles an Daniel erinnert. Wir haben halt fast alles zusammen gemacht und waren auch fast den ganzen Tag zusammen. Aber Spaß hab ich nicht.

    Ich habe heute noch mit einer Freundin geschrieben, wegen dem Tattoo was ich mir stechen lassen will. Die Freundin war gestern auch da und hat auf Facebook gelesen, dass ich jemand suche der auf Anime spezialisiert ist. Daniel mochte Digimon so gerne, das ist ähnlich wie Pokemon und lief auch in den 90ern als wir noch Kinder waren. Davon hatten wir auch Spiele, das eine davon kann ich auch nich weiter spielen. Ich möchte das eine Digimon was er am liebsten mochte mit einem Herz in den Pfoten an meinem Handgelenk haben. Von diesem Digimon ist auch das Kuscheltier was ich ihm eigentlich gekauft habe. Ich bin immer noch so traurig, dass ich es ihm nie schenken konnte weil es erst nach seinem Tod ankam. Daniel und ich waren richtige Kindsköpfe, wir haben so viel rumgealbert und mochten noch Sachen aus unserer KIndheit, wie Anime, Disneyfilme und Kuscheltiere. Bei ihm konnte ich ich sein, egal wie albern und doof und kindisch das war. Mein Exmann hat mich dafür immer kritisiert. Doch Daniel und ich waren zusammen albern, doof und kindisch und hatten so viel Spaß dabei. Er hat mich auch immer so viel geärgert, da war ich manchmal auch richtig genervt. Jetzt vermisse ich sogar das.

    Linchen,


    ja am liebsten wäre ich nach der Beisetzung einfach nach Hause gegangen und hätte mich ausgeruht. Nur da war so ein Pflichtgefühl, dass ich dahin muss. Ich finde das Wort Leichenschmaus auch total furchtbar. Ich bin echt froh, dass meine Eltern nach ner Stunde gesagt haben wir fahren. Ich hab den Kuchen auch gar nicht runter bekommen, hab ihn dann zwar gegessen aber das war auch ein reinzwingen


    bei meiner Oma war auch kein Leichenschmaus gewesen, sie ist auch während der Coronazeit verstorben. Ich durfte damals nicht mal zu ihr ins Krankenhaus um mich zu verabschieden wegen den blöden Regeln durften nur zwei Personen kommen. Das war dann mein Vater und meine Tante. Mein Bruder und ich durften nicht rein. Das fand ich da auch so schlimm, da liegt die Oma im Krankenhaus, man weiß sie wird sterben und dann darf man nichtmal rein

    Steppi, ja ich habe ihn heute auch bei der Trauerfeier gespürt. Er war ganz nah bei mir. Ich habe auch deine Geschichte und was deinem Ollie passiert ist gelesen. Das tut mir ja auch so leid, wir haben ja wirklich fast das selbe durchmachen müssen. Das ist einfach so gemein und unfair alles.


    Die Beerdigung heute war sehr schön gemacht aber auch anstrengend. Ich bin richtig fix und fertig und mir geht es auch körperlich ziemlich schlecht.

    Erst gab es eine Trauerfeier wo der Pfarrer gesprochen hat und Musik abgespielt wurde. Ich durfte auch ein Lied aussuchen, das Lied was ich ihm immer im Krankenhaus vorgespielt habe. Da gehts um einen Mann der in ein Mädchen verliebt ist was er so hübsch findet. Daniel hat immer gesagt das Lied erinnert ihn an mich. Deswegen habe ich das gewählt. Dann hat seine Mama noch ein Lied ausgesucht und das dritte seine Cousine, die ihm auch ziemlich nahe stand. Im Bestattungsinstitut wo die Trauerfeier war haben sie alles sehr schön dekoriert. Auch mein Herz was ich bestellt hab ist sehr schön geworden. Daniel gefällt es bestimmt, ich hab ja schon erwähnt dass ich seine Anwesenheit bei der Trauerfeier gespürt habe. Ich hab immer wieder die Augen zugemacht und da war er mir sehr nah. Es sind auch sehr viele gemeinsame Freunde gekommen, ich hab mich über jeden gefreut der da war. Sein bester Freund hat mich gar nicht mehr losgelassen und hat auch geweint, weil er seinen Bruder verloren hat, hat er gesagt. Da haben wir dann beide gemeinsam weinen müssen und uns im Arm gehabt. Nach der Trauerfeier sind wir dann zum Friedhof gefahren wo dann die Beisetzung der Urne war. Ich hab bei der Trauerfeier und am Grab sehr viele Fotos gemacht, als Erinnerung an ihn. Nach der Beisetzung war ich schon echt am Ende, dann war aber noch Kaffetrinken bei seinen Eltern. Wir sind aber nicht lange geblieben, eben weil es mir gar nicht gut ging und das waren auch sehr viele Leute da. Es ist sogar einige seiner Verwandschaft aus Polen gekommen, seine Mutter ist Polin. Einmal waren wir dort mit seiner Mama zusammen im Urlaub, deswegen kannte ich die Verwandten auch alle. Aber irgendwann wars mir einfach zu viel. Ich fühle mich gerade leer, wie ausgebrannt. Ich kann grad nichtmal weinen.

    Danke Linchen,


    ich denke auch, dass sie sich wahrscheinlich eher hilflos fühlen. In den Momenten wirkt es aber auf mich irgendwie genervt.
    Ja mein Bruder trauert auch, die beiden haben sich sehr gut verstanden und waren befreundet. Wir haben oft Sachen zu dritt unternommen wie auf Konzerte gehen oder in die Bar oder auch mal einfach so als Besuch. Wir haben uns aber zum Glück schon wieder vertragen, nur das ging mir gestern auch nochmal richtig nah. Da hab ich mich richtig allein gefühlt

    Danke für eure lieben Worte. Ich fühle mich jetzt schon willkommen hier. Ich fühle mich hier verstanden, weil ihr alle ja das selbe durchmachen musstet. Meine Eltern sind zwar für mich da, aber ich merke immer öfter wie sie genervt auf mich reagieren. Weil ich schon wieder weine.... Dann hab ich gestern auch noch mit meinem Bruder gestritten, was das ganze nicht besser macht. Ich dachte die ganze Zeit mich kann niemand verstehen, aber hier merke ich verstanden zu werden.


    Ich kann es immer noch nicht richtig begreifen... ich wünsche mir nur, es wäre wieder alles normal. Das ist nur ein kleiner Wunsch aber trotzdem ein so großer der nicht zu erfüllen ist. Jeden morgen ist das erste was ich denke, mein Schatz ist nicht mehr da. Jedesmal hoffe ich, es war ein böser Albtraum, aber dann merke ich dass ich nicht in meinem Bett zu Hause liege, das keiner neben mir liegt und ich wieder in meinem Kinderzimmer bin. Ich schlafe ganz viel, beim schlafen ist es besser. Wenn ich einschlafen kann...

    Ich fühle mich ihm immer noch nah und rede mit ihm. Fast die ganze Zeit wenn ich alleine bin. Dann kommen wieder Gedanken er hört mich doch eh nicht, warum führe ich Selbstgespräche. Ich wünsche mir aber, dass er mich hört. Ich weiß nicht wo seine Seele jetzt ist, aber ich glaube irgendwo wird sie sein. Als ich alte Fotos von uns beiden auf dem PC angeschaut habe, habe ich ein Video von ihm gefunden. Da waren wir noch nicht lange zusammen. Er lächelt in die Kamera und sagt "HI Schatz ich liebe dich" dann komme ich ins Bild und wir geben uns einen Kuss. Das schau ich mir immer wieder an. Schon alleine ihn in "Bewegung" zu sehen, seine Stimme zu hören, es tröstet gleichzeitig und tut doch so weh.


    Übermorgen ist die Beerdigung. Ich habe jetzt schon große Angst davor, wie es wird. Es werden auch viele Freunde kommen, ich habe etwas Angst, dass mich das alles überfordert. Ich habe für ihn bei der Gärtnerei ein Herz aus bunten Rosen bestellt. Früher hat er mir immer Blumen geschenkt, jetzt bekommt er das erste Mal welche von mir und ich wollte nur Rosen weil das auch die erste Blume war die er mir geschenkt hat. Die hab ich auch noch, hier neben mir stehen zwei getrocknete Rote Rosen und ein kleiner Strauß getrockneter weißer Rosen. Die waren noch bei mir im Kinderzimmer weil ich zu der Zeit als wir uns wieder trafen auch kurzzeitig bei meinen Eltern gewohnt hab.


    Was ich auch so schlimm finde, ich wohne in der Stadt und er wird sehr weit außerhalb begraben auf dem Land wo ich alleine gar nicht hinkomme. Das heißt ich kann ihn nichtmal spontan besuchen wenn ich das möchte. Aber da ist mir wieder meine Oma eingefallen, als sie noch lebte war mein Opa schon verstorben und sie hatte ein Bild von ihm hängen wo sie ihm immer Blumen hingestellt hat und gesagt, sie müsse nicht zum Grab gehen um ihm nah zu sein. Das werde ich mir als Vorbild nehmen. Außerdem hatten wir einen Lieblingsplatz. Nicht weit von unserer Wohnung ist ein Naturschutzgebiet am Stadtrand. Dort gibt es einen Trampelpfad der zu einem total schönen Baum führt. Dort sind wir oft hingegangen und haben Zeit verbracht. Leider waren wir dieses Jahr noch nicht dort gewesen. Ich möchte etwas aus Holz basteln und an diesen Baum hängen. Den Vorschlag hat meine Freundin gemacht. Sie geht auch mit mir dahin, damit ich nicht alleine hin muss und bleibt in der Nähe falls ich sie brauche. Das finde ich auch sehr lieb von ihr

    Seit er im Koma war nehme ich Beruhigungsmittel, jeden Tag. Ohne geht es nicht. Ich kann nicht in meiner Wohnung sein weil es zu sehr weh tut. Ich bin momentan bei meinen Eltern in meinem alten Kinderzimmer. Mir geht es wirklich sehr schlecht, ich stehe auch bereits auf der Warteliste für einen stationären Aufenthalt in der Psychiatrie. Ich war dort eh schon wegen meiner psychischen Erkrankungen in der Ambulanz und Daniel auch wegen seiner Schizophrenie. Auch eine Trauerbegleitung werde ich bekommen aber darauf muss ich auch noch warten. Ich weine jeden Tag, ich fühle mich so einsam. Hab ich doch den Menschen verloren den ich am meisten geliebt habe. Ich kann mich an die letzten Wochen kaum erinnern, nur an den tiefen Schmerz. Außerdem hab ich immer wieder Flashbacks aus dem Krankenhaus. Wie er da liegt mit den ganzen Schläuchen, wie er die Augen das letzte Mal für mich geöffnet hat. Meine Freundin ist Altenpflegerin und sie meinte das war wohl sein Abschied von mir, weil er wusste dass er es nicht schafft. Ich liebe ihn so sehr und mir fehlen so seine Umarmungen und Küsse. Ich hab mir hier am PC eine Ecke eingerichtet mit einem Bild von ihm, einer Kerze, ein paar persönlichen Gegenstände und getrocknete Rosen die er mir mal geschenkt hat als wir frisch zusammen waren. Ich trage auch jeden Tag seinen Pulli, den hat er mir oft gegeben wenn mir kalt war. Außerdem hab ich mir ein Armband mit seinem Namen und Todestag bestellt und ein Kuscheltier was ich ihm eigentlich ins Krankenhaus bringen wollte, aber das kam zu spät an. Deswegen ist das Kuscheltier jetzt bei mir im Bett. Ich kuschel auch jede Nacht mit einem Teddy, den er mir geschenkt hat um irgendwie mich geborgen und ihm nah zu fühlen und überhaupt schlafen zu können. Dafür hab ich auch noch ein zusätzliches Medikament bekommen. Und ich möchte mir etwas tattoowieren lassen was mich an ihn erinnert. Am Freitag ist die Beerdigung, ich habe jetzt schon Angst davor aber ich muss da sein. Das ist auch einer der Gründe, wie ich meine Selbstmordgedanken irgendwie ertragen kann. Ich muss bei der Beerdigung da sein. Die Klinik weiß aber von den Gedanken und ich bin ja bald dann auf Station. Ich weiß zwar nicht was das brignen soll, weil mein Leben sich anfühlt als wäre es auch zu Ende. Und wenn es nur eine Möglichkeit gibt wieder bei ihm zu sein... Jeder Tag fühlt sich so sinnlos an. Ich habe schon viele Schicksalsschläge erlebt und bin auch körperlich ziemlich krank und habe schon viele Krankenhausaufenthalte hinter mir (wo Daniel auch immer für mich da war), doch das ich ihn jetzt verloren habe war mit Abstand das schlimmste was ich je erlebt habe. Ich habe Freunde, die für mich da sind und meine Familie, aber trotzdem fühle ich mich so alleine und es fühlt sich alles so sinnlos an. Ich mag einfach nicht mehr, aber habe einer menge Leute versprochen mir nichts zutun und anstelle die Therapie zu machen. Das möchte ich auch halten und der Therapie zumindest eine Chance geben, auch wenn ich nicht daran glaube je wieder richtig glücklich sein zu können.

    Ich (33) habe vor einem Monat meinen geliebten Freund Daniel (31) verloren. Wir kannten uns schon ganz lange, 2010/11 haben wir uns in einem Club kennengelernt, damals waren wir beide noch sehr jung. Wir fanden uns sofort sympathisch und es kam zu einem ersten Kuss. Wir haben uns dann länger nicht gesehen und waren beide in anderen Beziehungen. 2018 trafen wir uns dann wieder in dem selben Club wo wir uns kennengelernt haben. Ich ging nach meiner gescheiterten Ehe mit meinem schrecklichen Exmann wieder öfter aus und so sahen Daniel und ich uns immer wieder. Bis es dann wieder an Halloween zu einem Kuss kam. Wir hatten ungefähr 3 Monate eine Freundschaft + bis wir und dann entschieden haben, dass wir fest zusammen sein wollen. Daniel hat mir all das gegeben, was mir in der Beziehung zu meinem Exmann gefehlt hat. Liebe, Geborgenheit und ganz viel Zuneigung. Daniel war so lieb, er wollte dauernd dass ich ihn in den Arm nehme und viel kuscheln. Außerdem machte er mir viele Geschenke und wollte mir immer eine Freude bereiten. Er hat wirklich alles für mich getan, da ich auch chronisch krank bin hat er mir viel abgenommen. Wir haben uns sehr geliebt und waren ganz vertraut und eng. Es war wir gegen den Rest der Welt. Auch als Daniel in der Coronazeit eine Psychose entwickelt hat hielten wir fest zusammen, auch wenn das eine sehr schwere Zeit war. Aber wir haben das überstanden und unsere Liebe wurde nur stärker dadurch. Wir waren fast jeden Tag zusammen und das 5 Jahre lang. Sind dann auch 2020 in eine gemeinsame Wohnung gezogen. Wir hatten noch so viel vor, wir wollten uns Katzen als Haustiere holen. Irgendwann wollten wir heiraten und auch über Kinder haben wir geredet. Ich wollte mit ihm alt werden und den Rest meines Lebens mit ihm verbringen. Doch es war ihm nicht gegönnt, er durfte gerade 31 Jahre alt werden.

    Am 30.03 das war der Ostersamstag, ging Daniel wie meistens einkaufen. Irgendwann hat er mich angerufen er hätte so schlimme Schmerzen in der Achsel und muss sich erstmal ausruhen bis er nach Hause kommen kann. Als er dann zu Hause war ist er immer wieder in die Badewanne und ins Bett im wechsel. Er hat sich auch viel übergeben und sagte immer noch seine Achsel tut ihm weh. Ich hab google befragt und las was von einer Infektion und das das wohl die Lymphknoten sind. Also ging ich davon aus, dass Daniel die Grippe oder so hat. Über Ostern ging es ihm nicht besser, ich wollte auch direkt am Samstag schon den ärztlichen Notdienst angerufen aber Daniel sagte er will erstmal abwarten ob es am nächsten Tag besser ist. Ihm ging es aber nicht besser aber er wollte immer noch nicht zum Arzt gehen. Er war sehr schwach und es ging ihm wirklich sehr schlecht. Irgendwann konnte ich ihn dazu überreden, dass er am Dienstag nach Ostern zum Arzt geht. Am Dienstag morgen hatte er die ersten Ausfälle, er hatte einen neurologischen Ausfall, hat gezuckt und ist umgekippt. Da wollte ich den Krankenwagen holen. Er sagte brauch ich nicht, er geht ja gleich zum Arzt. Das ist dann noch ein zweites Mal passiert und ich hatte schon das Handy in der Hand um den Notarzt zu holen, doch er nahm mir das Handy ab. Als wir dann gesehen haben, dass der Arzt im Urlaub ist, wollte er in die Notfallpraxis gehen, die hätte jedoch erst um 18 Uhr aufgemacht. Dann hatte er den dritten dieser Anfälle und diesmal war er nicht mehr ansprechbar. Ich rief sofort den Notarzt und der war auch ganz schnell da. Der wusste erst nicht was ihm fehlt und in welche Notaufnahme sie ihn fahren sollen. Erst hieß es Neurologie weil ja alles danach aussah, Bis sie dann im EKG bemerkten, dass was mit dem Herz nicht stimmt. Sie haben ihn dann mitgenommen und in eine Klinik gefahren die leider ca 30 min entfernt war. Ich solle in 2 std anrufen und nach ihm fragen. Hab ich natürlich gemacht und sobald ich wusste wo er ist bin ich ins Krankenhaus gefahren. Ich musste sehr lange warten bis ein Arzt kam und mich aufgeklärt ist was passiert ist. Daniel hatte wohl am 30. einen Herzinfarkt und eine verschlossene Arterie. Also das war dann 4 Tage unbehandelt. Außerdem erzählte mir der Arzt sie hätten einen Stent gesetzt und da hatte er einen Herzstillstand, sie konnten ihn aber jedoch nach 18 min wieder reanimieren. Sie haben ihn in ein künstliches Koma gelegt und an eine Maschiene angeschlossen die das Herzpumpen unterstüzt. Mir wurde da jedoch schon klargemacht, dass er sterben könnte und selbst wenn er es überlebt hätte er riesige Einschränkungen oder Behinderungen und eventuell auch neurologische Schäden. Ich machte mir da schon riesige Schuldgefühle, weil ich ihm 4 Tage beim leiden und sterben zugesehen habe und nichts gemacht habe. Aber ich konnte doch nicht wissen, dass das ein Herzinfarkt war. Daran dachte ich gar nicht weil er ja auch eben so jung war. Die Schwester versuchte mich zu beruhigen weil er das ja nicht wollte. Die nächsten Tage ging es ihm immer schlechter, das Herz hat immer weniger gearbeitet und sie mussten immer mehr zusätzliche Maschienen anschließen wie auch ein Dialysegerät. Irgendwann war alles angeschossen was ging und es ging ihm immer noch nicht besser. Ich und seine Eltern wurden schon drauf vorbereitet, dass die Maschienen abgestellt werden. Ich war fix und fertig und ging am nächsten Tag mit dem Gefühl dahin mich verabschieden zu müssen. Doch es ging ihm plötzlich doch besser. Sie konnten daraufhin zwei Maschienen entfernen und die Sedierung runter setzen. Am letzen Abend wo er gelebt hat war die Sedierung schon so weit herunter, dass er auf mich und seine Mama reagiert hat. Er hat die Augen bewegt als ich ihn gestreichelt hab. Und als ich sagte ich liebe dich hat er die Augen ganz weit aufgerissen. Diese Augen werde ich nie vergessen. Er hat auch wieder selbstständig geatmet aber das war viel zu schnell. Die Schwester meinte er sei aufgeregt wegen dem Besuch. Mittlerweile denke ich, er hatte Angst. Sie würden die Sedierung wieder etwas erhöhen damit er über Nacht gut schläft. Ich war jeden Tag im Krankenhaus, manchmal auch zweimal und das 9 Tage lang. Ich hab alles dafür getan, dass er wieder gesund wird. Ich hab mit ihm geredet, ihn gestreichelt, ihm seine Lieblingsmusik vorgespielt. Ich hatte immer die Hoffnung er könne es schaffen wenn ich nur fest genug daran glaube. Und ich hatte mich so gefreut, dass es ihm besser ging und sie ihn aufwecken wollen. An dem Tag wo er gestorben ist es dann passiert. Sie wollten ihn in den CT schieben um neurologische Schäden auszuschließen und auf dem Weg dorthin hatte er wieder einen Herzinfarkt. Diesmal konnten sie ihn nicht reanimieren. Das war am 11.04. Ich fuhr trotzdem nochmal ins Krankenhaus um mich zu verabschieden. Er war in so einem Raum der Stille mit einem Tuch abgedeckt. Der Pfleger fragtw uns ob er das Tuch wegtun solle und wir wollten das. Ich bin zu ihm hin, hab ihn geküsst überall. Backe Mund.... ich hab ihn gestreichelt und seine Hand genommen. Er war gar nicht so kalt, wie ich das erwartet hätte. In den Tagen bevor er im Krankenhaus war, war er viel kälter. Dann hab ich ihm sein Lieblingslied nochmal vorgespielt und mich an ihn gekuschelt. Alles was ich in der Zeit im Koma nicht durfte, weil man ja nichts gefährden sollte und ich auch immer eine Maske getragen hab, so dass ich ihn im Koma nicht küssen konnte. Es war das erste Mal das ich jemand Totes gesehen habe, aber ich wollte nur zu ihm und ihm zumindest noch einmal richtig Nahe sein. Dann ist mein Herz zerbrochen