ihr seid alle so lieb zu mir!!!!
ich hätte gar nicht mit solchen reaktionen gerechnet und dass ihr meine zeilen so mögt.
ich hab einfach nur aufgeschrieben was mir in den sinn kam. was mir so einfiel.
vorletzte nacht hat sich mein papa auch von mir verabschiedet.
er hatte es schon einige tage vorher versucht (auch nachts) aber da bin ich immer wach geworden, ich habe gespürt dass er mir was sagen will, aber ich hatte solche angst und habe es nicht zugelassen. er wusste einfach dass ich angst bekommen würde, wenn er es genauso macht wie bei meiner mama.
deshalb hat er einen anderen weg gefunden zu mir zu sprechen. es war wunderschön. ich bin morgens mit tränen aufgewacht aber wusste, dass es ihm jetzt gut geht.
ja, ich habe angst vor dem fühlen. ich habe angst, dass ich mit meinen tränen zugebe dass es passiert ist. man weint eben nur, WENN was passiert ist. und irgendwie wehrt sich mein herz es zu fühlen, zu glauben, zu verstehen.
obwohl ich es weiß.
ich spreche ganz bewusst in sehr deutlichen worten um es mir genau vor augen zu halten. ich benutze worte, die ES genau treffen. z.b. "leiche", "tot", "kalt", "leichengeruch", "verwesung".
damit ich es endlich begreife, das er wirklich TOT ist. zumindest hier auf erden.
aber vermutlich dauert es wirklich noch eine weile bis ich es zulassen kann.
er war einfach mein papa... ich hatte ihn nur 23 jahre und werde ihn die längste zeit meines lebens ohne ihn leben... vorallem mein kleiner sohn.
ich habe tausende bilder von meinem papa mit meinem kleinen.
ich hab mir jetzt ein riesenfotoalbum gekauft, hab ca 300 bilder entwickeln lassen und möchte nun sein leben in bildern dokumentieren. von seiner mama bekomme ich baby-und kinderfotos. dann sein hochzeitsbild, die familienbilder, sein anfang in der firma, der hausbau, seine terasse, der riesengarten, sein grill, grillfeste und feiern. dann bilder von seinem enkel und bilder von meinen eltern zusammen.
ich kann mich gerade an den moment erinnern als er erfuhr dass ich schwanger bin...
man muss dazusagen: ich hab mit 18 erfahren, dass ich unfruchtbar bin (chronische unterleibserkrankung, durch OP wurde festgestellt, dass beide eileiter KOMPLETT verschlossen seien, ich würde nie eigene kinder bekommen können)
dann kam ich mit meinem jetzigen freund zusammen und 3 monate später war ich schwanger. kein arzt kann es erklären, "medizinisches wunder" meinten sie.
ich war samstag früh auf arbeit (bin gel. krankenschwester) und holte mir danach einen test. er war positiv!!!!!! dann rief ich sofort meine mama an "mama ich bin schwanger!!!!" sie "was??? wie jetzt?? du???"
bin dann gleich zu ihr gefahren und saß dann vorm haus in der sonne. meine mama neben mir. papa kam aus dem haus, lief an mir vorbei, grinste sich einen und sagte "ihr macht sachen..." er hatte so einen liebevollen, glücklichen blick drauf...
abends 19:28 bekam ich meinen kleinen per kaiserschnitt (nach 19stunden) und am nächsten tag (vormittag) war mein papa der erste der da war. er kam in seinen firmensachen, voll bepackt und eigentlich voll im stress. aber er wollte seinen enkel unbedingt sehen.
er machte gleich bilder und war sooooo stolz. "den habt ihr gut hingekriegt" sagte er.
ich habe bilder, wo connor bei meinen eltern allein war. auf diesen sieht man wie sehr er ihn geliebt hat. er himmelte ihn regelrecht an. hielt sein händchen, gab fläschchen, hatte ihn auf seinem nackten oberkörper liegen und küsste sein köpfchen.......
aber ich werde dafür sorgen, dass mein sohn ihn nie vergisst. ich erzähle ihm jeden tag vom opa.
nun gut, ich hör jetzt auf. ich schreibe schon wieder romane.
danke das ich bei euch sein darf!!!!!!!!
nachtrag:
so eben habe ich in einem forum (familienforum wo ich seit 5 jahren bin) erfahren, dass jemand bei dem unfall dabei war und meinen papa gesehen hat..... hab derjenigen geschrieben, mal sehen was sie antwortet...