Beiträge von Majana

    ich habe eine onlinecommunity aufgebaut…auch die kennen ihn ein wenig, wenn ich abends im voice war….Laurin war auch ein paar mal dabei…

    die waren richtig lieb und haben einen Olivenbaum zusammen gekauft und geschickt… am 18.April / 6 Monatsgedenken haben wir hier ein Pflanzfest gefeiert und diesen Baum hier im Garten in unsere Erde gegeben… leider habe ich noch nicht viel Kraft gehabt, etwas mehr zu gestalten… aber es gibt einen Ort in der Natur ganz nah bei uns den wir schmücken können und der etwas lebendig ist… Laurin war naturverbunden und zuletzt immer mehr freigeistig unterwegs…

    Im Haus gibt es natürlich auch einen Gedenkraum… ich werde diesen später in sein Zimmer später gestalten… wenn der Zeitpunkt kommt… im moment mag ich noch nicht…

    ich blättere gerade mal wieder im tablet…meine tabs sind manchmal wie Tagebucheinträge, an denen ich mich mit dem und dem beschäftigt habe…ich habe die letzten Monate nur funktioniert und mich abgelenkt und habe wie jetzt mal kleine Momente, in denen ich mich mit diesen schrecklichen und traurigen Dingen beschäftige…ich muss aufpassen…denn es zieht mich emotional schnell ins Bodenlose…


    Ich weiss nicht wie ichs schreiben soll…aber ich fühle bei Louis Louis Butzemann und Sebastian Wolfstaenzerin gerade sehr viel mit…

    Diese dunkle Macht der Chemie… und Du kannst nur zuschauen…


    Auch Laurin war immer am Blödsinn machen, fröhlich, voller Pläne…auch mal ernster… hatte auch einmal einen Moment in dem er völlig überzeugt sagte, dass er nicht mehr leben wolle… aber bis auf wenige nachvollziehbare Krisen war er nie „down“ oder betrübt oder still … und das erschreckt mich… seine Freundin - sie waren seit Jahren zusammen - mit ein paar Streitpausen - erzählte mir auch, dass er bei ihr teilweise ganz anders war…oft traurig… öfter davon sprach, nicht mehr leben zu wollen…

    Wenn es ein Problem gab oder als mal alles schief ging rief er mich an…und ich war immer da… nahm mir immer die Zeit… hab ihn nie vertröstet… und das tröstet ein wenig…er sagte im Sommer 2024 „Mama…wenn Du nicht gewesen wärst - ich hätte mich längst umgebracht…“ … eine richtige Antwort bekam ich nie, warum er so wenig Lebensmut hatte… ich bin allerdings selbst sensitiv unterwegs und in dieser oft merkwürdigen Welt muss ich manchmal sagen…Ja…ich kann sein Gefühl verstehen…

    In einem chat aus 2022 hab ich auch etwas schönes gefunden… „Danke Mama, dass Du immer an mich geglaubt hast und mich nie aufgegeben hast…“

    Auch wenn man „Mutti“ nicht immer alles erzählt, sie liebt und schützen möchte, vor noch mehr Sorgen bewahren und vllt den Freunden, der Freundin mehr erzählen mag, sich dort mehr öffnen kann… so hätte ich dann vllt im Handy noch tiefere Gedanken erwartet… Laurin hat wie ich die Notizen gern genutzt… aber da lese ich eher Ziele und Erlebnisse aber eher positiv und hoffnungsvoll… Pläne…Ideen… das passt so alles gar nicht zusammen…


    ich habe so viel gegrübelt…Fakten gesammelt, analysiert… und es tut sehr weh, auf einiges keine Antwort mehr bekommen zu können…


    Es stand ein fremdes Fahrrad vorm Hof… ich weiss nicht wo er es vllt aufgesammelt hat…er kann es nicht mehr zurückstellen…gesucht wird es offensichtlich nicht…

    Ich hab sein toxikologisches Gutachten… wie zum Teufel kommt zusätzlich Schlafmittel in sein Blut? Ich habe weder leere Blister gefunden nich andere Hinweise… auch als Streckmittel nichts eindeutiges…


    Diese Mischung aus Erwachsenwerden, Abenteuer, Dopaminkick, Substanzen, schwierigen Gedanken…Depression … und ich hätte nicht mehr tun können, als da zu sein… ich hätte ihn zu nichts zwingen können… ich habe seine Lage ja schon mit Sorge gesehen und habe unterstützt, war da…aber er war für mich eher auf dem Weg raus, das schlimmste eher hinter sich im moment… ich hätte nie mehr damit gerechnet, dass sein Schicksal zu dem Zeitpunkt nochmal so richtig ausholt…

    Er hatte mir erst 1-2 Wochen bevor er starb gesagt, dass er jetzt bereit wäre für eine Tagesklinik oder sowas… hatte in der Handyhülle einen Zettel von einer ambulanten Suchtbegleitung…hätte zwei Wochen nach seinem Tod seinen geliebten Waldpädagogen anfangen können…wenige Tage nach seinem Tod sollte Ergotherapie beginnen für ihn… es ist so dermaßen ungerecht…

    …im moment gibt es den Papa, die Freundin, viele Freunde, Familie, die alle traumatisiert und tieftraurig sind…

    Wir haben seinen Sarg bemalt und die Beerdigung fand selbst organisiert und in den Farben des Lebens statt… seine Freunde wollten gern tanzen am Grab…wir ließen Luftballons steigen…ich denke, so hätte er das auch gewollt…

    …ich darf nicht nachdenken…so tief sitzt der Schmerz…versuche mich abzulenken…versuche schlafen zu können…und wälze Schuldgefühle und tausend „warums“…

    Mein Sohn war 21 und hat sich gerade in den letzten Monaten so toll in die richtige Richtung bewegt… ich finde es so unfair ihm gegenüber… ich begreife es nicht… wir hatten so heftige Zeiten in 2023 wo er beängstigend mehr konsumiert hat… ich bekomme auch im Nachhinein jetzt so einiges erzählt… und jetzt auf einmal reisst es ihn aus dem Leben… es tut mir so weh und so leid für ihn….

    Ich muss verdrängen um es ertragen zu können…

    …ich muss mir auch mal von der Seele schreiben…allmählich mag ich nämlich nicht mehr…


    ich bin alleinerziehend gewesen, berufstätig in Teilzeit, bin selbst im Autismusspektrum, brauche meine Routinen, wenn alles planbar ist komm ich gut klar… bekam zwei starke Kinder, beide Adhs, der jüngere auch mit Verdacht aufs Spektrum…Wutausbrüchen etc…hab seit er 6 war um Hilfe gebeten, leider fiel ich immer durch alle Raster, da meine Kinder „nicht geschlagen wurden, genug zu essen hatten und ich kein Hartz4Empfänger war“ - OTon des Jugendamts…nun ja… durch Corona geriet die Schulzeit durcheinander… der große fiel durchs Abi… ich konnte ihn aber auffangen…jetzt ist er 23 und im letzten Lehrjahr… der jüngere verlor sich in Alkohol und Drogen nachdem er das zweite mal die 11.Klasse nicht gepackt hatte… landete auf der Straße, zog bei meiner mom ein in 2022… es war Fluch und Segen für beide…


    Anfang 2023 bekam ich nun verstärkt mit wie schlimm er im Sog des Alkohols und chemischer Drogen hing… wir bekamen ihn für 2-3 Wochen in eine Klinik, in der er sich aber deplaziert fühlte… in den näxten Monaten hatten wir trotz Vereinbarung, dass er bei mir nicht trinkt/konsumiert 2 Polizeieinsätze, da er übergriffig wurde, einen fast tödlich verlaufenen Unfall auf dem Fahrrad - er wurde mit 2,3 Promille vom Auto erfasst - Trümmerbruch am Knöchel … kümmerte mich parallel mit um meine mom die 2022 nen Sturz hatte und abbaute… diverse Klinikaufenthalte hatte… im Juli 23 wurde meine 17,5 Jahre alte Katze nierenkrank (ich fuhr täglich zum TA für Infusionen, legte Woche 2 und 3 dann täglich selbst) sie starb Anfang August … meine mom verkündete mir, nicht mehr allein in ihrem Haus leben zu wollen…ich nahm sie alle 2 Wochen mit zu mir… ich war einfach nur kaputt… Ende September wurde mein jüngerer unansprechbar in der Stadt aufgegriffen, randalierte im Krankenwagen…wurde durchsucht von der hinzugerufenen Polizei und man fand eine größere Menge chemischer Drogen…ich hatte daraufhin ein depressives Kind zu Hause, das nicht mehr leben wollte wenn es ins Gefängnis kommen sollte… Anfang Oktober war die Verhandlung wegen des Fahrradunfalls…er war einsichtig und ich war froh, dass er eine Betreuungsweisung bekam…diese beantragten im November Eingliederungshilfe… für meine mom konnte ich Mitte Oktober einen schönen betreuten Platz 10 km weiter aufm Dorf bekommen… wirklich schön und klein… und dann stürzte sie Ende Oktober… ich tingelte zwischen Krankenhaus, Arbeit… 3-4 mal die Woche…es ging aber weiter bergab, meine mom starb nach dem 3.Krankenhausaufenthalt unerwartet dann am 10.Dezember…ich ließ mich krank schreiben…konnte nicht mehr…Beerdigung… Abwicklung von Haus und Papierkram … nebenbei mein semistabiler jüngerer Sohn…dann im März starb im stolzen Alter von 20 Jahren auch noch meine älteste Katze… beide Katzen hatte ich von klein an… meine Familie… im Mai 24 meldete sich dann mal das Amt für meinen Sohn und forderte eine aktuelle AdhsDiagnose… gute nacht Marie … jeder weiss wie schwierig nen Facharzttermin zu bekommen ist… APP bei mir dasselbe Problem schon… im Juli 24 dann ertrank - evtl im Zusammenspiel mit Substanzen - ein Freund meines jüngeren Sohnes mit 20 Jahren - fiel nachts in nen Fluss…im August klaute jemand meinem jüngeren Sohn seine Tasche… Ende August bekam das Amt die gewünschte Diagnose um die Hilfe für meinen Sohn weiterbearbeiten zu können… wir reparierten 2 mal sein Handy, Trennung der Freundin…alles riss ihn immer wieder runter….mein Sohn äusserte öfter mal, dass er sich am liebsten das Leben nehmen wolle, war aber auch freiwillig in Drogenberatung…hatte dort ne tolle Sachbearbeiterin…mal bekam man mit, dass er auch immer mal wieder Alk trank…war aber nie mehr „drüber“ wie in 2023 noch…und meinte, er nehme viel weniger Chemie…man merkte davon auch nix… suchte wohl auch nen ambulanten Therapieplatz…mal war er bei mir über mehrere Tage…jobbte…passte auf Kinder auf…liebte Kinder…Ende September auf sein Drängen Sperrmüll, sein altes Bett bei mir flog raus mit samt vieler ekliger Andenken aus schlechten Zeiten…

    Anruf der Polizei Ende September… er im Gewahrsam…wäre fast mit ner Straßenbahn zusammen gelaufen… hatte zu dem Zeitpunkt sogar 2 Freunde zu Besuch…die er unter nem Vorwand zu nem Kumpel lockte bei dem er sich wieder Zeug abholte…im Gespräch mit mir wurde er sauer und leugnete das…

    Anfang Oktober bekam er nochmal was verschrieben gegen Depressionen - er war bei mir - ich durfte das einteilen…hatte es oben bei mir liegen…und auf einmal fehlten gleich 5 Tabletten und 1/3 meiner Beruhigungstropfen… auf meine Ansage meinte er nur, dass er nur mal schauen wollte ob es bei ihm wirke…aber es wirke ja eh nicht… starkes Adhs, schneller Organismus, er fühlte sich sicher und hatte sich wohl auch umfangreich informiert… er war oft verzweifelt, abends nicht zur Ruhe zu kommen…

    kam dann Anfang Oktober auch wieder mit seiner geliebten Freundin zusammen…

    In einer Tierrettungsaktion verlor ich meinen Autoschlüssel…der Dieb seiner Tasche aus August, der vermutlich aus seinem Freundeskreis kam, warf die Tasche wieder auf den Hof…es wühlte alles wieder auf…

    Mein Sohn ließ sich noch ein Balkenbett bauen, gelbe Farbe für sein Schlafzimmer anmischen… richtete sich im Haus meiner Mutter ein, räumte auf, fing an zu streichen…war motiviert aus eigenem Antrieb… wir bestellten am 16.10. Matratzen und Zubehör für sein Bett dort und das bei mir…

    Am 18.10. wäre er wg jobben nicht vor 21 Uhr zu Hause bei sich sagte er…wir hatten die Woche jeden Tag lieben Kontakt…er hatte keinen Stress… ein Paket sollte da ankommen…ich fragte am 19.10. nach ob alles geklappt habe… nachts sah ich, dass die Nachricht nicht durchgegangen war…am 20.10. fuhr ich hin und fand ihn leblos vor…

    er hatte sich wohl laut Recherche am 18. kurz bevor er heim fuhr noch Substanzen besorgt und wohl konsumiert, als er heim kam…er hatte evtl etwas Wein und Bier dazu getrunken… vllt je 1/2 Flasche … sein Körper war hohe Dosen gewöhnt…im Nachhinein muss ich wohl davon ausgehen, dass gerade sein evtl tatsächlich geringerer Konsum im ggs zu sonst ihm zum Verhängnis geworden sein könnte…

    Das Amt hat sich bis heute noch nicht gemeldet… jetzt ist mein Kind tot…. und meine Welt steht still…