Beiträge von Leav

    Danke für eure Antworten. Also ich hab eine eigene Wohnung im Haus meiner Eltern. Ich bin 27 und hab ein Mädel mit 9 und nen Jungen mit 4 Jahren. So zu meinem Papa (68 Jahre) Er war, als er noch gesund war ein Mensch der immer Unterwegs war ( er war Jäger) und er war immer für jeden da und er selbst brauchte nie jemanden. Er hat auch die ganze Zeit als er krank war, nicht einmal gejammert. Er hat auch nie zu mir gesagt, dass er sterben muss, ich glaube er wollte mich immer schonen. Darum fand ich es auch ganz schlimm, als wir ihm auf einmal bei allem helfen mussten. Ich hab gemerkt, dass er sowas nie wollte und trotzdem hat er nix gesagt. Auch wenn sich das jetzt böse anhört, aber die Krankheit hatte auch was Gutes. Ich hab das letzte Jahr soviel Zeit mit meinem Papa verbracht und das hätte ich nie, wenn er einfach einmal von heut auf morgen gestorben wäre. Genauso kann ich sagen, ich habe alles zu ihm gesagt, was ich sagen wollte, dass ich ihn liebe, dass er der beste Papa war.... Ich war kurz bevor er gestorben ist bei ihm im Bett gelegen und habe ihn beruhigt. Er wollte kurz davor aufsitzen und als mein Bruder und ich ihm geholfen haben, hat er auf einmal angefangen ganz schnell zu atmen. Hab dann immer wieder gesagt, dass er sich jetzt zu sehr angestrengt hat. Dann ist mein kleiner Sohn reingekommen und hat gequängelt. Bin dann mit ihm in meine Wohnung und 2 min. später ist meine Schwägerin gekommen und hat gesagt, ich soll besser mal zu meinem Papa gehen. Mein Bruder und meine Mama sind an seinem Bett gesessen und haben geweint und meine Mama hat immer wieder zu meinem Papa gesagt, dass er sie nicht allleine lassen soll. Er hat die Augen ganz weit aufgerissen und ganz tief eingeatmet und ich hab gemeint, dass er jetzt tot ist. Er hatte eine ganz lange Atempause und auf einmal wieder die Augen aufgerissen und Luft geholt und so ging das noch ein paarmal. Habe dann zu meinem Papa gesagt, dass er gehen darf, dass wir das alles schon schaffen und dann war es vorbei. Ich hatte dann auch immer das Gefühl, dass er bei uns ist und nicht im Sarg liegt. Er ist neben uns gestanden und das hat mir Kraft gegeben. Tut mir leid, dass ich jetzt so viel geschrieben hab und so viel durcheinander, aber es würde so viel zum erzählen geben.
    Lg Sabine

    Hallo zusammen,


    bin neu hier und weiß nicht genau, was ich alles schreiben soll. Es ist so, wir besser gesagt mein Papa hat genau vor einem Jahr die Diagnose Lungenkrebs bekommen. Es war von vornherein klar, dass es keine Heilungschancen gibt und es war für uns alle wirklich ein ganz schlimmes Jahr, immer wieder ein auf und nieder. Ich habe wirklich sehr, sehr oft geweint und mein Papa hat mir so leid getan. Er ist am 20. September gestorben und ich war dabei. Irgendwie fand ich es schön, dass ich dabei war und doch war es schlimm mit anzusehen. Ich habe an diesem Tag auch noch geweint, aber dann ging es nicht mehr. Bin neben dem Sarg gestanden. als ob ich nicht dazu gehören würde. Ich konnte meinem Papa in der Kirche einen Brief vorlesen den ich ihm geschrieben hab, ohne zu weinen. Ich hab zugesehn, wie sie ihn ins Grab hinunter gelassen haben. Nix. Ich versteh es aber nicht, ich schäme mich richtig dafür, warum kann ich nicht weinen. Ich weine wegen Kleinigkeiten und jetzt stirbt mein alles geliebter Papa und mein Leben geht ganz normal weiter. Meine Mama meint, dass es vielleicht daran liegt, dass ich vor seinem Tod soviel geweint hab, aber wieso soll das dann genau an seinem Sterbetag aufhören??? Ich bin richtig zornig auf mich. Ich hoffe mir kann irgendjemand weiterhelfen. Lg