Beiträge von Gina217

    Mutti war damals 72 Jahre alt. Ich verstehe deinen Doppleschmerz wegen deiner Mutti, die jetzt Witwe ist. Mir tut mein Vater leid, der auch über 40 Jahre mit Mama verheiratet war. Er ist so drauf wie ich, kann sich vieles nicht verzeihen und ist wütend aufs KH. Es gibt kein Allroundmittel. Es hilft nur Zeit. Mir persönlich der Glaube und am meisten: Reden, Reden, Reden.

    Linchen : Ja, es gab keine Kommunikation. Das ist der Punkt. Die haben immer erst "nach der Aktion" angerufen.

    Mein Papa war auch 72, morgen ist der 73 Geburtstag 😞

    Man muss sich aber selbst verzeihen, ihr habt euer Vertrauen in die Hände der Ärzte gegeben. Wie gesagt vielleicht hilft es dir jemand von Propatient zu kontaktieren um zu vermitteln. Manchmal hilft es auch einfach nur dass der Kummer an die richtige Station weitergeleitet wird.

    Aber unterm Strich ändert es nichts an der Situation.

    Dieses Was wäre wenn, hätte ich vielleicht besser so und so machen sollen …

    das alles ist auch noch in meinem Kopf, aber es bringt nichts, man quält sich damit nur selbst.

    Und wenn du sagst der Glaube hilft dir, dann glaubst du sicherlich auch dass die Seele deiner Mum dich begleitet.

    Umgib ihre Seele mit deiner Liebe nicht mit Selbstzweifel.

    ja hätte hätte Fahrradkette..im Nachhinein dann noch schlaue Kommentare abgeben. Manche Ärzte haben ihren Beruf verfehlt, ich glaube manche stumpfen auch mit der Zeit ab, da wird dann über den Menschen gesprochen wie der KFZ Mechaniker über ein Auto spricht welches nicht über den TÜV kommt.


    Die Fixierung hätte dann tatsächlich nicht mehr sein müssen, das ist wahr.

    Halte dich aber nicht an den Sachen auf, es hat auch niemand was herbeigeführt, du suchst glaube ich immer noch nach Antworten die die Situation nicht anders gemacht hätten.

    In welchem Alter war deine Mama ?


    Ich war bisher einmal bei der Trauerbegleitung, ich muss sagen dass ich dort einfach mein Herz ausgeschüttet habe aber ein Allroundmittel gibt es nicht, da hoffe ich ja immer drauf, also gegen die Trauer.

    Mein Problem ist dass ich den Schmerz meiner nun verwitwten Mama trage.Ich trauere dadurch doppelt.
    Mir hilft es aber sehr mich mit anderen trauerenden zu umgeben, so merkt man dass man nicht allein ist.


    Da ich sowieso ein totales Helfersyndrom habe, heilt mich das auch etwas anderen beim heilen zu helfen.

    Hallo liebe Gina, mein aufrichtiges Beileid zu deinem schweren Verlust. Ja, teilweise ist es verständlich mit der Schmerzlinderung. Aber wozu die Fixierung, da war ein gruener Fleck auf dem Handgelenk. Fixierung auch noch im Koma? Fixierung ist eigtl nicht legal, da muss ein Richter zustimmen und wenn mans macht, dann auch nurz kurz, also nicht die ganze Zeit. Mama war die höflichste und friedlichste Frau überhaupt. Alles ohne unsere Einwilligung auch noch..

    Das liest sich wirklich sehr stark nach einer grausamen Kommunikation im KH. Denn da hätte man euch drüber informieren sollen.

    War es ein künstliches Koma? Je nach Grad der Sedierung können sich Patienten bewegen und wenn dann die Gefahr besteht dass sie sich selber schaden könnten (zb durch ziehen der Infusionen etc. ) kann tatsächlich ein Arzt eine fixierung anordnen. Oft wird es dadurch natürlich auch dem Personal einfacher gemacht- ganz klar.
    Das glaube ich dir aufs Wort dass deine Mama friedlich war aber wie gesagt unter bestimmten Medikamenten, zb Ketamin läuft der Körper, vorallem der Kopf anders.

    Du musst diesen Prozess akzeptieren um mit deiner Trauerarbeit beginnen zu können..


    Meine Güte ich hör mich an als würde ich hier psychologische Tips geben können, bin ja aber selbst am Rande der Verzweiflung.

    Aber ich glaube gerade aus dem selben Schmerz kann man vielleicht besser „Gute Ratschläge“ geben als jemand der selbst nicht drinsteckt.

    Ich sehe deinen Kummer.

    Ja, definitiv – im Krankenhaus, in dem mein Papa zuletzt war, hatten wir das große Glück, auf einen Chefarzt zu treffen, der wirklich außergewöhnlich war. Seine Tür stand uns sprichwörtlich immer offen, er hat ehrlich, verständlich und sehr menschlich mit uns gesprochen. So wünscht man sich das in einer so schweren Zeit.


    Hope52 , jedes Krankenhaus hat in der Regel auch einen Patientenfürsprecher. Vielleicht könnte es dir helfen, dich dorthin zu wenden – manchmal gelingt es so, dass Missverständnisse aufgeklärt werden und man Antworten auf offene Fragen bekommt.


    Ich habe auch deinen anderen Beitrag gelesen und war ein wenig unsicher, ob du direkt dabei warst oder nicht. So oder so: Bitte sei dir sicher, dass deine Mama in den letzten Momenten nicht allein war – weder im Herzen noch im Gedanken.


    Das Fixieren wirkt für Angehörige auf den ersten Blick hart, und niemand möchte seinen geliebten Menschen so sehen. Aber oft dient es dazu, die Patienten zu schützen, weil sie durch die Sedierung manchmal verwirrt sind und sich selbst in Gefahr bringen könnten – etwa, indem sie Infusionen entfernen oder aufstehen wollen, obwohl der Körper das gar nicht mehr schafft.


    Ich verstehe sehr gut, dass die Kommunikation in deinem Fall schwierig war. Aber sei dir bewusst: Ärzte legen ihren Eid darauf ab, Leben zu retten. Sie versuchen, Leid zu verhindern – auch wenn das manchmal bedeutet, nicht jedes Leben um jeden Preis zu verlängern, wenn keine Aussicht mehr auf Heilung besteht.


    Deine Mama wollte leben und nach Hause zurück, das zeigt ihre innere Kraft. Aber ihr Körper war am Ende einfach zu schwach. Bei meinem Papa war es ganz ähnlich, und auch ich leide noch sehr darunter. Trotzdem habe ich für mich erkannt: Es gibt Dinge, die wir nicht in unserer Hand haben, und gerade das müssen wir irgendwann annehmen, so schwer es fällt.


    In deinen Zeilen spüre ich, wie sehr du deine Mama geliebt hast. Sie ist dein erster Gedanke am Morgen und dein letzter am Abend – das ist ein starkes Band. Schmerz ist die Kehrseite der Liebe, und dass er so groß ist, zeigt nur, wie tief deine Liebe zu ihr war.


    Mein Papa hat morgen Geburtstag das wird ein ganz schwerer Tag 😞

    Ich hatte jetzt einige Tage Corona, habe mich dadurch etwas isoliert um meine Familie nicht anzustecken, da hat man auch immer noch mehr Zeit um in sich hineinzufühlen kommt auch immer ganz viel hoch- vorallem das vermissen…


    Ganz liebe Grüße

    Hallo Hope,

    ich kenne die genauen Umstände bei deiner Mama natürlich nicht – Alter, Vorerkrankungen oder ihre Wünsche. Aber vielleicht kann es dich ein wenig trösten zu wissen, dass man während einer Sedierung keine Schmerzen empfindet. Wenn Ärztinnen und Ärzte sich in so einer Situation gegen eine Reanimation entscheiden, dann geschieht das in der Regel, weil es für den Betroffenen mit sehr viel Leid und Qualen verbunden wäre – und auch im Sinne einer möglichen Patientenverfügung.


    Bei meinem Papa war es ähnlich. Irgendwann wurde die Sedierung beendet und es wurde mir gesagt, dass eine erneute Intubation nicht mehr sinnvoll wäre, wenn etwas schiefgehen sollte. Ich kann sehr gut nachempfinden, wie schwer es ist, an einem Monitor zu sitzen, die Signale zu hören und diesen „Countdown“ mitzuerleben. Bei mir ist es erst wenige Wochen her, und die Fragen, die danach bleiben, kenne ich gut.


    Aber eines möchte ich dir mitgeben: Auch wenn der Gesichtsausdruck manchmal anderes vermuten lässt, haben Menschen unter starker Sedierung keine Schmerzen beim Abschied. Manchmal wird sogar gesagt, dass sie in dieser Zeit noch träumen können und die letzten Momente mit schönen Erinnerungen erfüllt sind. Ich bin mir sicher, dass du in diesen Erinnerungen deiner Mama eine ganz besondere Rolle gespielt hast.

    Ich habe auch ein Trauerbegleitung in Anspruch genommen, so wirklich hat mir das aber nicht geholfen, ich suche noch nach der richtigen Art und Weise. Ich glaube aber das ich nach einem

    „Allgemeinrezept“ suche welches es ja leider nicht gibt.

    Heute fühle ich mich ein kleines bisschen leichter, ich habe heute morgen gelesen dass die Seele noch 40 Tage auf Erden ist und die angehörigen mit Ihrer Art damit umzugehen entscheiden was mit der Seele passiert. Das war für mich etwas „Tröstliches“ wenn ich das mit in der Hand habe möchte ich das Papas Seele frei ist und uns aber dann besuchen mag wenn er es möchte und nicht Leiden muss weil wir so Leiden…

    Bei den Worten muss ich aber auch schon wieder weinen…

    Ich hoffe immer so sehr auf Zeichen.

    Abundzu bekomme ich welche, weiß dann aber nicht ob ich es mir einbilde oder man es sich so oder so einbildet um sich selber zu beruhigen.

    In der Vergangenheit habe ich aber schon 4-5 mal Energien wahrgenommen, aber eigentlich immer von Leuten die mir nicht so nahe standen.

    Auch dir vielen Dank für deinen Zuspruch Linchen und es „tut gut“ zu hören dass diese Gedankengänge normal sind, ich habe zwischendurch schon gedacht ich bräuchte Psychologische unterstützung weil meine Gedanken verrückt sind.

    Ich bin sehr sensibel, schon immer gewesen. Schon als Kind hatte ich Angst davor was ist wenn meinen Eltern etwas passiert.
    Habe eine starke Bindung zu meinen Eltern und gerade die letzten zwei Jahre in denen Papa immer mal was hatte, habe ich immer alle getan was in meiner Macht stand ihm

    beizustehen.

    Er musste über einen Zeitraum von ca 4 Wochern täglich zur Bestrahlung, da hab ich ihn begleitet und noch viele weitere Dinge, das schweißt natürlich auch nochmal zusammen.

    Meine Mutter kommt mit ihrer Trauer nicht ganz aus sich heraus, bzw. macht das oft mit sich allein aus, was in meinen Augen falsch ist. Aber jeder muss wohl seinen Weg finden.


    Meinen Bruder musste ich gestern nach 4 Wochen mal bitten sich doch auch bitte etwas mit um Mama zu kümmern, sie mal rauszuholen.

    Der fühlte sich direkt auf den Schlips getreten.

    So unterschiedlich können Geschwister sein.

    Liebe Gina, ich sende dir mein stilles Mitgefühl für deinen großen Verlust deines Papas.
    Bei meiner Mutter versagten vor 3 Jahren wie bei deinem Vater auch am Lebensende das Herz, die Niere und weitere Organe, weil jedes einzelne zu schwach war für sich und für die anderen Organe. Das ist ganz oft so und Zweifel und Schuldgefühle der Angehörigen! Das kennen wir Trauernden hier im Forum oft. Fühl dich mit allen Gedanken und Gefühlen hier geborgen und verstanden und Willkommen!



    Mit lieben Grüßen! mayatochter

    Ganz lieben Dank Mayatochter, ich sende dir ebenfalls mein Mitgefühl, auch du leidest sicherlich noch unter dem Verlust.

    Ich fühle mich sehr verstanden.

    „Schön“ dass wir nicht allein sind, auch wenn wir uns all das vermutlich lieber ersparen würden.

    Ganz herzlich Gina

    Danke Dieter, dir auch mein tiefes Mitgefühl zum Verlust deiner Frau Ursel.

    Das stimmt, niemand will hier sein.

    Ich habe mich auch erst ein paar Tage mit dem Forum beschäftigt und hier geht es nicht um ein lapidares „Mein Beileid“ sondern ich sehe dass die Leute die auf Beiträger sich Zeit nehmen zum antworten und tröstende Worte finden.

    Man weiß dass man mit der Trauer nie allein ist, aber manchmal kommt es einem doch so vor.

    So ein Austausch hier zeigt das man nicht allein ist.

    Danke dafür und auch für dich alles Liebe.

    Auch dir ein herzliches Danke für deine ausführliche Nachricht, schön dass du vom körperlichen Sterben schreibst, das klingt spirituell und bewegt mich, denn ich möchte ganz fest daran glauben dass die Seele uns begleitet.


    Und ich glaube auch dass jeder trauernde zweifelt ob denn alles menschenmögliche gemacht wurde. Ich bin zwar „schon“ 39 aber eigentlich lebt in mir die Seele einer 5 jährigen.

    Das ist manchmal sehr schön, dadurch habe ich mir viel kindliches bewahrt aber genau diese 5 jährige trommelt jetzt auch auf den Boden und weint bitterlich und will das der Papa kommt.


    Ich danke dir für deine Worte und sende dir alles Liebe

    Danke Christine für deine Antwort!
    Es tut mir Leid dass du dir nahestehende Menschen so früh verloren hast.

    Vorallem bei deinem Sohn, da wurde ja nicht die Reihenfolge eingehalten.

    Dennoch ist es schön dass du trotz des Verlustes gelernt hast dein Leben wieder zu schätzen, ich nehme es als Vorbild.

    Danke und alles Liebe

    Hallo ihr Lieben,


    Ich bin Gina,38 aus dem Ruhrgebiet.


    ich bin ganz neu hier und möchte mir meine Geschichte ein wenig von der Seele schreiben.


    Mein Papa ist am 31.07.2025 kurz vor seinem 73. Geburtstag gestorben. Er hatte viele gesundheitliche Probleme hinter sich – Herzinsuffizienz, neue Herzklappen und Ende 2023 dann die Diagnose Darmkrebs. Die Therapie hat er noch gut vertragen, aber der künstliche Darmausgang, der starke Gewichtsverlust und die fehlende Lebensfreude haben ihm sehr zugesetzt.

    Trotz allem waren wir als Familie sein Lichtblick, besonders die Zeit mit seinen Enkeln hat er sehr genossen.


    Kurz vor seinem Tod wurde er zunächst in einem Krankenhaus wegen akuten Nierenversagens behandelt. Ich habe bis heute die Angst, dass dort vielleicht nicht alles richtig gemacht wurde und man dadurch einen wichtigen Punkt verpasst hat. Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass er viele Baustellen hatte – gerade die Kombination aus Herz- und Niereninsuffizienz war eine schwere Belastung für seinen Körper.


    Zuletzt lag er zwei Wochen auf der Intensivstation eines anderen Krankenhauses.

    Zwei Tage vor seinem Tod wurde er extubiert – und plötzlich war er relativ klar, orientiert und konnte wieder mit uns sprechen. Das war ein großes Geschenk. Aber oft war er schwer zu verstehen, er wollte sogar schreiben, doch hatte nicht mehr genug Kraft. Bis heute quält mich der Gedanke, was er uns vielleicht noch sagen wollte.


    Nach vielen schwierigen Tagen fiel er in ein CO₂-Koma. Gemeinsam mit den Ärzten haben wir entschieden, die Unterstützung abzuschalten – wir waren die ganze Zeit bei ihm. Diese Wochen waren traumatisch und gleichzeitig sehr bewegend.


    Seitdem fühle ich mich wie eine leere Hülle. Es gibt Momente der Ablenkung, aber sobald die Stille kommt, ist der Schmerz wieder da. Immer wieder kommen diese quälenden Gedanken, ob man im Krankenhaus noch etwas anders hätte machen können.


    Sehr schwer ist für mich auch der Gedanke an meine Mama, die nach über 50 Jahren Ehe nun allein ist. Ich versuche, für sie da zu sein, gleichzeitig habe ich ja meine eigene kleine Familie – dieser Spagat kostet unglaublich viel Kraft.


    Wir sind sogar kurz verreist, um Abstand zu bekommen, aber die Trauer reist natürlich mit. Jetzt graut es mir besonders vor den nächsten Tagen, denn Papas Geburtstag steht an – ich weiß nicht, wie ich diesen Tag überstehen soll.


    Ich hoffe, hier Menschen zu finden, die Ähnliches erlebt haben und verstehen, wie zermürbend diese Wellen aus Schmerz und Sehnsucht sein können.


    Danke, dass ihr meinen Text gelesen habt.