Beiträge von mica

    Liebe Mia!


    Ich versteh das mit der Wohnung, ich vermeide es auch hinzugehen. Gottseidank holt mein Bruder immer die Post und gießt die Blumen, ich war erst zwei mal dort. Nächste Woche habe ich einen Termin beim Notar, da wird Bestandsaufnahme gemacht. Heute war ich Mamas Freund besuchen, sie hatte ihn 10 Jahre - eine Wochenendbeziehung, er ist zehn Jahre älter als sie gewesen und hatte ein Testament, falls ihm was passiert wird sie ihn beerben, weil er keine Kinder und keine Geschwister hat. Falls ihnen gleichzeitig was passieren wird oder sie früher stirbt dann mein Bruder und ich - das hatte Mama mit ihn so vereinbart. Nun hat er mir heute gesagt, daß seine Cousine - jetzt wo Mama nicht mehr ist - sehr böse mit ihn wäre, weil sie ja auch Kinder hat und er mit ihr zum Notar fahren musste, um ihre Kinder als Erben einzusetzen. Es ist ja nicht so, daß ich gierig wäre, aber ich hatte schon vorgehabt, ihn nun nicht fallenzulassen und mich weiter um ihn zu kümmern, aber irgendwie war ich beim heimfahren traurig, weil ich weiß daß Mama auch darüber sehr traurig wäre. Ich habe ihm gesagt, daß ich das natürlich verstehe und er meinte, die Kinder seiner Cousine brauchen das ja nicht wirklich, es geht der Cousine ja nur darum daß das Grab dann einmal weiterbetreut wird - ja haha, das glaubt auch nur er. Er ist einfach so gutgläubig, das hat Mama schon immer gesagt. Er sagte, wenn Mama noch hier wäre, dann wäre das natürlich was anderes, aber nun hat er sie ja nicht mehr und da kann er nicht mit seinen einzigen Verwandten böse sein - und die wären sehr böse, wenn er das beim Notar nicht rückgängig gemacht hätte.
    Wir hätten uns natürlich mal sehr gefreut, wenn wir ihn beerbt hätten, denn Mama hätte es sich so gewünscht.
    Versteh mich bitte nicht falsch, ich kann auch gut damit leben, wenn es nicht so ist, aber wie gesagt: irgendwie war ich doch ein bißchen traurig - wegen Mama.
    Ich lass ihn natürlich trotzdem nicht fallen -habe ihm heute Selbstgekochtes zum Einfrieren mitgebracht und einen Kuchen - Mama hatte jedes Wochenende einen für ihn gebacken.


    Ich bin schon gespannt, was ich nächsten Montag beim Notar ausrichten kann. Ich hab mich übrigens selbst beim Notar gemeldet - die haben nicht gewußt, wen sie verständigen sollten, weil sie vom Spital keine Informationen darüber erhalten haben. Daher bin ich von denen noch nicht verständigt worden - seltsam!


    Liebe Grüsse Mica

    Hallo Mia!
    Mit der Krippe da oben könntest Du recht haben. Ich glaube auch irgendwie nicht an Zufälle. Es kommt alles wie es kommen muss - da kann man wahrscheinlich gar nix dran ändern.
    Mit meinem Bruder ist es so, daß Mama damals nicht dir Kraft hatte, mit seinen Großeltern um ihn zu kämpfen und sie hätten ihn nicht kampflos mitgehen lassen, er war damals ca. 1 Jahr alt - ich hab die ganzen Protokolle von damals in Mamas Unterlagen gefunden. Er wohnt in derselben Ortschaft wie mein Onkel und ich habe vor ca. 20 Jahren mit ihm Kontakt aufgenommen. Wir haben uns damals sogar einmal getroffen, aber Mama wollte er nicht sehen. Hatte wahrscheinlich von seinen Großeltern nur Schlechtes über sie gehört. Sie hat sich damit abgefunden, daß er in ihrem Leben keine Rolle mehr spielt - zumindest haben wir sehr wenig über ihn gesprochen. Was er so macht, das haben wir ja von meinem Onkel immer gewußt, der hatte ihn öfters im Wirtshaus getroffen und ihm dann auch die Parte von Mama gegeben. Es ist jetzt nicht so, daß wir verfeindet sind - wir haben einfach nix gemeinsam und er fühlt sich nicht als ein Teil unserer Familie - so denke ich.
    Ich habe ihm heute einen Brief geschrieben - ich weiß zwar nicht, ob das klug war, aber es war mir ein Bedürfnis. Ich habe ihm das letzte Foto von Mama und mir (das in meinem Avatar) geschickt und ihm geschrieben,daß ich eben glaube, daß Mama damals nicht die Kraft hatte, mit seinen Großeltern um ihn zu kämpfen und glaubte, daß es für ihn besser sei, wenn er bei ihnen aufwächst. Ob es ihn interessiert oder nicht weiß ich nicht. Ich schrieb ihm auch, daß man eben nichts mehr rückgängig machen kann und bat ihn, wenn der Notar sich bei ihm meldet, schnell zu reagieren - egal jetzt wie, das ist ganz alleine seine Entscheidung. Ich schrieb ihm daß wir die Sache so schnell wie möglich zu Ende bringen möchte, da die Miete in der Zwischenzeit weiterläuft und die Wohnung auch noch zu räumen wäre. Und daß er mich wenn er möchte auch anrufen kann, wenn er mit mir über Mama sprechen möchte.
    Was er aus dieser Information nun macht ist ganz alleine seine Sache - ich bin einen Schritt auf ihn zugegangen und warte nun ab.
    Es ist ja so, daß Mama keine Ersparnisse angehäuft hat - sie hat meinem jüngsten Bruder und mir immer alles gegeben, was sie hatte. Sie sagte immer: ich kann mir ja einmal nix mitnehmen, da geb ich euch lieber gleich was, denn jetzt könnt ihr es brauchen. Vielleicht war das auch weil sie wußte, dass vielleicht bei zuvielen Ersparnissen mal ein Problem beim Nachlass auftauchen könnte. Aber sie war einfach so und deshalb ist eigentlich nichts zum aufteilen da. Ihr Auto ist das einzige, was da ist und da sagte sie immer, daß ich es mir nehmen soll. Es ist jetzt nicht so, daß ich es unbedingt haben will - es ist mir eigentlich eh zu klein - aber es gehört eben dazu und wenn dann die ganzen Kosten dazukommen, dann muss ich sowieso noch was draufzahlen. Aber ich denke halt, daß ich es ihr schuldig bin, das Ganze abzuschließen und nicht einfach zu sagen: das geht mich nix mehr an. Ich hoffe, Du verstehst was ich meine. Ich möchte nur nicht, daß das Auto verscherbelt werden muss, nur um unseren Bruder seinen Teil geben zu können. Denn mein jünster Bruder will das Auto nicht und wird deshalb wahrscheinlich auf das Erbe verzichten, weil er sich nicht an den auflaufenden Kosten beteiligen möchte.
    Für das Begräbnis hatte sie im Vorjahr eine Versicherung abgeschlossen (war es einen Vorahnung oder Zufall?) aber das Auto ist noch nicht ganz abbezahlt und die Miete läuft weiter, dann kommt noch der Notar dazu und was weiß ich, Strom,Gas,Telefon-irgendwelche Abrechnungen? Na wir werden ja sehen - kann es jetzt eh nicht ändern. Hoffe nur, daß ich es mir dann leisten kann, das ERbe anzutreten. Aber wie gesagt: ich möchte es unbedingt für Mama machen.


    so, jetzt habe ich aber einen ganzen Roman geschrieben - entschuldige
    Liebe Grüsse - Michaela


    Achja, mit dem Egoismus hast du recht - mir geht es genauso. Vielleicht konzentriert man sich wieder mehr auf sich selber und denkt sich, daß man es eigentlich nicht notwendig hat, es anderen REcht zu machen - vielleicht geben uns unsere Mamas von Oben die Kraft! Ich glaub ganz fest daran!!!!

    Hallo liebe Mia!
    Ich kenne das auch. Am 24.12. war es gar nicht so schlimm, aber dann am 25. als ich mit Simba Gassi ging, musste ich wieder ganz stark an Mama denken. Mich wundert es manchmal, dass es mir so gut geht, aber irgendwie denke ich in jeder minute an mama, es geht mir ihr ganzes leben durch den kopf. sie hatte ein bewegtes leben und daher muss ich dann oft daran denken, was sie alles in ihrem leben durchmachen musste und was sie opfern musste, um mich durchzubringen, denn sie hat mich ja mit 16 bekommen.
    heute ist silvester und ich hätte eigentlich richtig lust, mich zu betrinken ( ich mach es eh nicht, weil ich das ja nie mache;-))
    bei uns macht der notar auch nicht weiter, dabei wird es erst so richtig kompliziert, wenn ich angeben muss, dass wir noch einen bruder haben, der bei seinen grosseltern väterlicherseits aufgewachsen ist. ich weiss zwar seine adresse, aber er hat von mama nie viel gehalten und daher ist auch kein kontakt da.
    naja, aber das wäre eine lange geschichte, die im moment nebensächlich ist.
    wenn endlich die verlassenschaft abgewickelt ist, dann denke ich dass wieder ein schritt gemacht wurde und ein neuer abschnitt der trauer beginnen kann.
    sie fehlt mir furchtbar, aber ich muss nicht mehr so oft weinen. ich bin einfach nur traurig, aber ich spreche dann immer mit ihr und hoffe, dass es ihr dort wo sie jetzt ist gut geht und sie mit meiner oma zusammen ist. als die beiden noch jung waren, sind sie immer zum "stiegenwirt" tanzen gegangen und meine tanten passten auf mich auf. so sage ich mir manchmal, dass sie jetzt "da oben" tanzen gehen - verrückt nicht? dann muss ich immer ein bisschen lächeln, wenn ich mir das vorstelle.
    so muss wahrscheinlich jeder seinen eigenen weg finden, um wieder seines lebens froh werden zu können.
    ich schicke dir liebe gedanken und wünsche dir und uns allen ein gutes neues jahr - möge es besser werden als das alte es war.
    Michaela

    Liebe Manuela!
    Du hast immer so tröstende Worte für alle und dabei geht es Dir auch nicht gut.
    Es tut mir leid, daß Du dein Päpelchen verlieren wirst und ich weiß nicht, was ich Dir da tröstend sagen soll.
    Ich umarme Dich und denke an Dich.
    Michaela

    liebe Mia!


    Das hast Du schön geschrieben.
    Es ist auch mein erstes Weihnachten ohne meine Mama. Sie wird uns allen sehr fehlen, aber ich kann schon manchmal lächelnd an manche Erlebnisse mit ihr denken. Es ist sehr traurig und manchmal denke ich: warum kann sie nicht mehr da sein? Es wäre so schön, wenn ich sie noch hätte. Aber die Welt dreht sich weiter und man muss ohne sie weitermachen. Unsere Mamis würden es sich wünschen, daß wir auch wieder schöne Zeiten haben. Sie sind bei uns solange wir sie in unserem Herzen haben und ich erzähle meiner Mama alles was ich erlebe und bin mir fast sicher, daß sie bei mir ist. Eben anders als bisher.


    Ich wünsche auch Dir eine schöne Zeit.


    Liebe Grüsse
    Michaela

    danke Dir Ela!


    Ja, ich verstehe das mit den Erinnerungsstücken. Ich war bisher zwei Mal in Mamas Wohnung um Erinnerungsstücke mitzunehmen. Es ist nicht so einfach in die leere Wohnung zu gehen. Letztes Mal war meine Tochter mit und hat das Strickzeug von Mama mitgenommen. Mama wollte für die kleine Janine noch Fäustlinge stricken. Sie sagte daß sie das nach der OP machen wird, da hat sie dann mehr Zeit. Es kam leider nicht mehr dazu. Aber meine Tochter wollte unbedingt die Wolle und die Stricknadeln mitnehmen. Vielleicht strickt sie ja jetzt selber Fäustlinge für ihre Tochter;-) Ich bin leider handwerklich nicht so begabt.


    Ja, es hilft mir daran zu glauben,daß sie immer noch bei mir ist. Ich habe nach Mamas Tod einen früheren Kollegen ein Mail geschrieben. Ich wußte, daß seine liebe Mama erst vor 4 Monaten gestorben ist und wollte von ihm wissen, wie er damit fertig wird und wie es ihm nun geht. Er schrieb mir sehr lieb zurück, daß er seit dem Tod seiner Mutter ein großes Foto von ihr im Vorzimmer stehen hat und wenn er weggeht verabschiedet er sich von ihr und wenn er zurückkommt, dann kann er ihr erzählen, was er so gemacht hat. So hat er immer das Gefühl, daß sie immer noch da ist und weiß was er macht. Ich fand das sehr lieb und denke daß man so in lieben Gedanken an die Mama immer noch mit ihr sprechen kann und ein bißchen Trost dabei empfindet. Mir hilft das auch. Sicher denke ich manchmal: Warum kann sie nicht immer noch da sein? Aber es nützt nix, es ist eben so und wir müssen damit weiterleben. Vielleicht ist es Verdrängung und das dicke Ende kommt noch - aber momentan hilft es mir und das ist für mich wichtig.


    Man braucht sicher viel Kraft um das alles durchzustehen, aber diese Kraft können wir von unseren Eltern schöpfen, wenn wir nur daran glauben.


    Ich wünsche Dir alles Liebe
    Michaela

    Hallo Manu, hallo Ela!


    Ja, ich denke auch, daß sie immer noch da ist - nur halt eben anders. Sie ist immer bei mir und eigentlich heißt es ja auch, daß wir in unseren Kindern weiterleben. Sie ist ein Teil von mir - oder ich halt von ihr und daher wird sie immer irgendwie da sein. Ich habe diesen Glauben daran und deshalb kann ich nun auch damit weiterleben und mich damit abfinden, daß ich sie nun nicht mehr sehen kann, aber wir immer noch verbunden sind. Es nützt ja nix, wenn ich den ganzen Tag weine, das würde sie auch nicht wollen, wenn sie wirklich da ist. Vielleicht hilft sie mir ja dabei und ich weiß es nur nicht.
    Ich wünsche Euch noch einen schönen Tag.
    Liebe Grüsse
    Michaela

    Hallo Manuela, hallo Ela!


    Ich bin wieder zurück. Die Adventmärkte waren sehr schön, überhaupt abends. Übrigens Manu: Punsch wurde von mir erledigt;-)
    Wir waren mit dem Pensionistenclub unterwegs und es waren ganz liebe Leute dabei. Wir hatten auch ein bißchen Spass mit den Leuten. Ich habe natürlich schon viel an Mama gedacht und bei den 2 Raststätten die wir mit dem Bus angefahren haben, waren wir das letzte Mal im Sommer mit Mama als wir mit ihr in Urlaub waren. Da haben mein Mann und ich dann von ihr gesprochen und von der Zeit im Sommer die wir mit ihr verbracht haben. Mein Mann vermisst sie genauso wie ich und daher sprechen wir gerne über sie. Das hilft mir aber auch sehr, ich habe dann das Gefühl, daß sie nicht ganz weg ist. Vielleicht ist das eine trügerische Einbildung, aber hilft mir im Moment sehr, damit fertigzuwerden. Da muß wahrscheinlich jeder selbst einen Weg finden. Und jedesmal, wenn ich mich dann beim Spiegel wo frischmachte, schaute ich mich kurz im Spiegel an und hatte gedanklich eine Zwiesprache mit Mama.


    Morgen werde ich mit meiner Tochter wieder zum Friedhof fahren und nach dem Rechten sehen und neue Kerzen anzünden.


    Erklärung zum meinem Avatarbild: die Blonde ist meine Mama und die Dunkle bin ich. Ich hätte auch diesselbe Haarfarbe wie Mama, aber färbe seit einigen Monaten schwarz/rot. Meine Mama hat immer sehr jugendlich ausgesehen, wir wurden oft schon für Schwestern gehalten. Das Foto wurde übrigens 2 Wochen vor ihrem Tod aufgenommen, bei der Taufe meines kleinen Neffen. Wenn ich es mir nun so betrachte, dann sehe ich in unserer beider Augen die Frage, ob es wohl das letzte Foto sein würde. Das war bei diesem Foto jedenfalls mein Gedanke und ich glaube, Mama dachte das auch. Denn eine Woche später rückte sie im Spital ein.


    Meine Mama war mit ihren 62 Jahren noch eine sehr hübsche flotte Uromi und ich war immer sehr stolz auf sie. Ich hoffe, daß sie jetzt auch auf mich stolz ist...........
    Aber wir waren telepathisch so stark verbunden, daß ich schon manchmal das Gefühl habe, daß sie auf jeden Fall in mir weiterlebt und sowieso weiß, was ich gerade mache.


    Ich habe einen Freund, dessen Mama vor einigen Monaten starb. Er hat auch einen Weg gefunden, mit seiner Mama verbunden zu sein und das hat ihm seitdem sehr dabei geholfen.
    Daher versuche ich auch, diese gedanklichen Zwiegespräche mit Mama zu halten, auch mir hilft das sehr.


    Ich schicke Euch liebe Grüsse
    Michaela

    Meine Lieben!


    Ich danke Euch für Eure Geburtstagswünsche. Ja, war der erste Geburtstag ohne Mama, sie wäre sicher gleich in der Früh gekommen und hätte mir gratuliert und hätte sich sofort wieder ans Ordnung machen in unserer Wohnung gemacht.
    Heute hatte ich Weihnachtsfeier in der Arbeit, bin erst jetzt nach Hause gekommen. Da ich ja Betriebsrätin bin habe ich sehr viel Arbeit gehabt, weil wir immer bei uns in der Arbeit feiern mit Catering und so, aber es müssen die Tische geschmückt werden, das Catering organisiert werden, alles eingekühlt werden, usw. - bleibt alles immer an mir hängen, aber ich mache das gerne für die Kollegen und Kolleginnen. So hatte ich nicht viel Zeit zum Nachdenken.
    War auch ganz nett und irgendwie habe ich im Moment das Gefühl, daß ich mich damit abgefunden habe, daß sie nicht mehr kommt.
    Gestern hatte ich kurz das Gefühl, daß ich sie anrufen möchte um ihr etwas zu erzählen. Dann habe ich ihr Foto auf meinem Schreibtisch angeschaut und gedacht: ich brauch sie nicht anrufen, ich kann es ihr trotzdem erzählen und wenn sie wirklich irgendwo "da oben" ist, dann weiß sie es ohnehin längst, was ich ihr sagen möchte. - Ist das seltsam? Oder werde ich langsam komisch?


    Liebe Chrisu!
    Danke auch Dir für Deine Worte. Ich habe gottseidank nicht das Gefühl, daß ich nicht über Mama sprechen "darf" Meine Familie ist es gewöhnt, daß ich mal sage: Das hätte Mama gefallen oder das hätte ich jetzt Mama erzählt. Wir sprechen öfters über sie und ich denke, sie ist immer noch allgegenwärtig und gar nicht richtig weg. Natürlich sind wir traurig, aber es ist irgendwie seltsam im Moment.
    Morgen fahre ich mit meinem Mann zum Advent am Wolfgangsee, das haben wir schon lange geplant und unsere beiden Kinder (sie sind ja eigentlich schon erwachsen) müssen die zwei Tage zuhause managen. Wir haben 2 Katzen und einen Hund. Eigentlich wäre geplant gewesen, daß Mama rauskommt und hier schläft, damit alle in die Arbeit gehen können und sich um nichts kümmern müssen. Nun hat meine Sohn Urlaub genommen (er kommt nämlich alleine schwer aus dem Bett in der Früh). Meine Tochter nimmt in der Früh schon die Kleine (sie ist 4) in die Arbeit mit, weil sie nachmittag Weihnachtsfeier hat und am Freitag bringt sie die Kleine dann selber in den Kindergarten und fängt später zu arbeiten an. Wir müssen uns alle umstellen, weil wir uns immer auf Mama verlassen haben und sie in solchen Situationen immer sich um alles zuhause gekümmert hat. So werden meine Kinder jetzt auch mal erwachsen und wissen daß sie sich um manche Sachen nun selber kümmern müssen.
    Wir werden uns Adventmärkte rund um den Wolfgangsee, St.Gilgen und am Freitag dann Salzburg und Linz ansehen. Wir fahren mit dem Bus und haben daher keinen Stress dabei. Am liebsten würde ich ja gar nicht wegfahren, aber es war eben schon lange geplant und vielleicht tut es ja ganz gut, mal wegzukommen bevor die ganzen Feiertage kommen.
    Ich nehme mein Netbook mit und werde morgen abend wieder mal reinschauen (wenn ich dort hoffentlich Empfang mit Orange habe)


    Liebe Grüsse und alles Liebe für Euch
    Michaela

    danke liebe Manuela!


    Du findest immer so tröstende Worte.
    Es geht mir im Moment nicht mehr ganz so schlecht, ich denke zwar sehr viel an Mama, aber ich habe das Gefühl, daß ich mich damit abgefunden habe, daß es eben ist wie es ist. Heute zu meinem Geburtstag haben mich viele Leute angerufen und mir gratuliert. Mein Geburtstag ist aber nicht wichtig für mich - war eigentliich schon immer so. Aber Mama wäre heute sicher gekommen, um mir zu gratulieren und mir - wie jedes Jahr - mein Lieblingsparfüm Paris zu schenken. Heuer habe ich es von meinem Mann bekommen.
    Meine Tochter schenkte mir eine Kaffeetasse mit der Aufschrift: für meine liebe Mama, schön daß Du immer für mich da bist. - das sind ganz neue Töne von ihr. Sie wird erwachsen und vielleicht hat sie durch Mamas plötzlichen Tod erkannt, daß man den geliebten Menschen viel öfters sagen sollte, wieviel sie einem bedeuten. Ich habe mich sehr darüber gefreut und dazu kaufte sie noch einen Schlüsselanhänger mit Schaf und Aufschrift: schön, daß Du da bist.
    Mein Onkel rief mich an und sagte, daß sie ihnen auch sehr fehlt, aber es nützt nix - sie ist nun nicht mehr da. Ja, er hat Recht damit und wir müssen ohne sie weitermachen.
    Ich denke, daß wieder schlimmere Tage kommen werden. Am Donnerstag fahren mein Mann und ich für 2 Tage zum Advent am Wolfgangsee, das haben wir schon lange ausgemacht und nun tun wir das auch. Dort wird es sicher schön weihnachtlich sein. vielleicht kommt dann ein bißchen ein Weihnachtsgefühl auf - wer weiß?
    Aber alles in allem bin ich froh, wenn es heuer vorbei ist und endlich wieder Normalität einkehrt.
    Eine Kollegin sagte mir, in der Trauer um einen lieben Menschen muß man einmal einen Jahreszyklus durchmachen und dann hat man alle Momente mal durchgemacht die man mit diesem lieben Menschen im Laufe eines Jahres durchlebt hat und dann kann es leichter werden - du weißt was ich damit meine? Sie könnte ein bißchen recht damit haben - ich hoffe es.


    Ich wünsche auch Dir viel Kraft und grüsse Dich ganz lieb
    Deine Michaela

    liebe Karla!


    Hab jetzt den ganzen Beitrag durchgelesen. Es ist einfach unfassbar, wieviel Schmerz ein Mensch ertragen kann oder muß.
    du musst eine unheimlich starke Frau sein.
    Ich wünsche Dir und Deiner Familie, daß endlich Ruhe einkehrt und ihr euch erholen könnt.


    Ich bin ganz betroffen - mir fehlen bei so vielen Schicksalsschlägen einfach die Worte.


    Ich umarme Dich unbekannterweise.


    Alles Liebe
    Michaela

    Liebe Manuela, liebe Christine!


    Ich danke Euch für Eure lieben Worte. Ich habe heute nur mehr Rückenschmerzen, denke daher daß das alles wirklich von der Wirbelsäule kam. Aber ich werde gleich nach den Feiertagen einen Termin beim Internisten machen, um mich mal durchchecken zu lassen und im Jänner bekomme ich im AKH wieder ein komplettes Blutbild (das hat 4 Seiten!) wegen meiner Magenbypasskontrolle. Außerdem habe ich vor, zu einen Osteopathen zu gehen, um endlich einmal meine Wirbelsäulenprobleme anzugehen.


    Heute habe ich mit meinem Stiefvater telefoniert (der geschiedene Mann meiner Mutter), er und seine Frau hatten sich vor Mamas OP noch mit ihr unterhalten und ihr geraten, doch lieber die OP im AKH machen zu lassen, dort hätten sie mehr Möglichkeiten, wenn etwas schiefgehen sollte. Das hat mir wieder zu denken gegeben. Naja, was-wäre-wenn hilft nun nichts mehr, sie hat sich für das Spital entschieden, weil sie sich beim Prof. dort gut aufgehoben fühlte und er hatte ihr im Vorgespräch so viel Mut gemacht, daß alles gut geht.


    Sie fehlt mir, aber der Alltag kehrt allmählich wieder zurück. Jetzt kommt noch Weihnachten, das ich am liebsten ausfallen lassen würde. Aber meine kleine Enkelin freut sich schon darauf. Ich habe für die Feiertage meinen Bruder mit seiner Familie zum Essen eingeladen, Mama wäre auch dagewesen. Wird wahrscheinlich sehr traurig werden. Mein Bruder ist zehn Jahre jünger als ich und betrachtet alles sehr nüchtern (ich glaube aber nur nach aussen) Seine Kinder sind 9 Jahre und 6 Monate alt.


    Alles sehr traurig im Moment, bin froh, wenn die Feiertage wieder vorbei sind.


    Liebe Grüsse an Euch
    Michaela

    Ein wunderschönes Lied, ich höre es auch zur Zeit und hab es als Handyklingelton.


    Meine Tochter sagte mir heute, daß er das Lied für seinen verstorbenen Freund geschrieben hat.


    Liebe Grüsse - Michaela

    Liebe Anne!


    Ich verstehe Dich ganz gut, ich hab auch nächste Woche den ersten Geburtstag, an dem mir meine Mama nicht gratulieren wird. Ist eine schlimme Zeit, auch mir graut schon vor Weihnachten.
    Aber freue Dich, daß dich deine Schwiegertochter mit den Enkelkindern besuchen wird und in ihnen lebt Dein Milan ja weiter. Es werden wieder bessere Zeiten kommen, wo Du liebevoll an ihn denken kannst ohne gleich ganz traurig zu werden.
    Ich wurde an meinen ersten Arbeitstag nach Mamas Tod gleich am Parkplatz von einer Kollegin umarmt. Sie sagte einfach nichts, umarmte mich nur und ich musste weinen. So erging es mir bei meinen anderen Kolleginnen auch und irgendwie tat es doch gut zuerst mal ein bißchen zu weinen um dann mit ihnen darüber zu sprechen. Ein Kollege, dem letztes Jahr innerhalb kurzer Zeit alle beiden Eltern gestorben waren, kam erst nachmittags zu mir und sagte nur: Ich weiß wie es Dir geht und wir weinten beide. Es tat mir aber auch gut, darüber zu sprechen. Aber ich bin jemand, der darüber sprechen muß um es verarbeiten zu können. Tage später kam ein anderer Kollege zu mir und sagte mir, daß er mich bewußt nicht darauf angesprochen hat, weil seine Mama damals (muß schon sehr lange her sein) mit 47 Jahren ganz plötzlich starb und er immer noch traurig ist, wenn er daran denkt. Ich hatte das gar nicht von ihm gewußt und es wurde mir bewußt, daß man um seine Lieben lange trauern wird. Aber es wird vielleicht immer leichter, an sie zu denken.


    Ich wünsche Dir daß Du mit deinen Enkelkindern einen schönen Weihnachtsabend verbringen kannst.
    Laß Deine Tränen zu, ich weiß daß man immer stark sein will, aber das ist nicht immer leicht und manchmal muß man eben auch mal weinen, damit man danach wieder ein bißchen erleichtert sein kann.


    Ganz liebe Grüsse
    Michaela

    Guten Morgen!


    Wollte Euch nur sagen, daß meine Schmerzen verschwunden sind. Hin und wieder hab ich ein seltsames Gefühl im Arm, vielleicht Durchblutungsstörungen und außerdem hatte ich gestern stark geschwollene Beine. Das ist über Nacht besser geworden. Ich habe die letzten Wochen viel zu wenig getrunken und gestern erst wieder damit angefangen, darauf zu achten. Vielleicht hängt das ja auch damit zusammen?
    Ich muß im Jänner sowieso wieder meine Blutkontrolle im AKH wegen meinem Magenbypass machen, war auch in den letzten Monaten sehr schlampig mit den Vitamintabletten, die man nach einer solchen OP nehmen sollte. Muß halt wieder mehr auf mich achten.


    Psychisch geht es mir auch halbwegs. Werde heute mit meiner Tochter zum Friedhof fahren und neue Kerzen anzünden. Da der Schnee stark geschmolzen ist, kann ich vielleicht auch schon die Kränze durchsehen, damit das Grab "ordentlich" aussieht. Meine Mama legte sehr viel Wert auf Ordnung. Gestern habe ich zuhause schon damit angefangen Ordnung zu machen. Denn in diesen Dingen komme ich nicht nach der Mama, aber wenn ich an sie denke, habe ich das Bedürfnis zusammenzuräumen, Ihr zuliebe, damit sie dort "oben" Freude an mir hat. Vielleicht will ich ihr aber auch nur ähnlicher werden, um sie in mir weiterleben zu lassen.
    Sie fehlt mir sehr, aber ich muß nicht mehr ständig weinen.


    Liebe Grüsse und Euch einen schönen Sonntag, ich schaue später wieder vorbei.
    Michaela

    Ich danke Euch, es ist lieb, daß Ihr Euch um mich sorgt.


    In meiner Trauer ist es mir heute etwas besser gegangen, wahrscheinlich wei ich mir Sorgen um meine eigene Gesundheit gemacht habe und irgendwie Angst habe, daß mich Mama zu sich holen könnte.


    Ich weiß nicht, in der Früh dachte ich noch, daß mich meine Tochter in unsere Tagesklinik bringen soll, damit sie dort ein EKG machen und ich beruhigt sein kann, daß nix mit mir ist. Aber ich hatte dann doch Bedenken, daß sie mich gleich ins Spital schicken könnten aufgrund meiner Vorgeschichte.
    Ich hatte vor ca. 2 1/2 Jahren einen Schlaganfall, von dem ich mich aber aufgrund der schnellen Therapie gleich wieder erholt habe. Danach kam man drauf, daß ich ein Offenes Foramen Ovale habe (ein Loch im Herz) das man dann ein halbes Jahr später mit einem Schirmchen verschlossen hatte. Dieses war die Ursache für den Schlaganfall, hatte man damals vermutet. Da ich gleichzeitig mit dem Rauchen aufhörte, bekam ich mein Gewicht nicht mehr in den Griff und so ließ ich mir letztes Jahr im September einen Magenbypass machen. Ich habe 46 kg seither abgenommen und bin eigentlich pumperlgsund (bisher). Seit 3 Monaten rauche ich nun wieder, das ist seit meine Mama die Diagnose Leberkrebs bekam. Seit Mamas Tod stehe ich unter Hochspannung und "funktioniere" sehr gut für alle anderen. Ich arbeite ganztags, bin Betriebsrätin, organisiere grad die Weihnachtsfeier und fahre auf Sitzungen, etc. Ich hab das sg. Helfersyndrom und wurde bisher immer so toll von meiner Mama unterstützt, daß ich das alles sehr stressfrei machen konnte.


    Wenn ich jetzt auch noch ausfalle, dann können sich meine Tochter und mein Mann die sg. "Kugel" geben, weil beide nach Wien arbeiten fahren und ich die einzige bin, die am Wohnort arbeitet und die Kleine in den Kindergarten bringt und vor und nach der Arbeit gleich mit dem Hund gehen kann. Ich will einfach nicht krank werden und schon gar nicht daran denken, daß ich sterben könnte.


    Es wird vielleicht ja doch eine Verkühlung sein -hoffe ich - aber eigentlich spukt mir das jetzt die ganze Zeit im Kopf herum und ich horche in meinen Körper hinein. Irgendwie habe ich Sorge, daß es vielleicht doch mit dem Herz zusammenhängen könnte und ich mal nicht mehr aufwache. Es ist aber so, daß ich wenn ich meinen Arm hebe, ein Ziehen in der Seite unterm Arm habe, wahrscheinlich ist es eine Verspannung - oder eine Nervenentzündung - ach was weiß ich! Wenn es bis Montag nicht besser ist, werden ich vormittag einen Sprung zu meinem Hausarzt gehen und der kann ja dann ein EKG machen um mich zu beruhigen.


    Mein Mann und meine Tochter schimpfen eh schon mit mir, weil ich nicht gleich zur Tagesklinik fahre, aber ich habe Angst, daß die mich gleich ins Spital schicken, weil sie sich aufgrund meiner Vorgeschichte nicht drübertrauen.
    Nächste Woche habe ich aber schon so viele Termine, daß ich keine Zeit zum Kranksein habe. Ist alles sch............ , entschuldigt - ist eigentlich nicht meine Art.


    Danke für Eure Fürsorge
    Liebe Grüsse
    Michaela

    Liebe Verena!


    Es tut mir unendlich leid, daß Du einen geliebten Menschen verloren hast.
    Du hast mit ihm aber noch viel Zeit verbracht und er hat sicher gespürt, wie sehr Du ihn liebst.


    Ich habe vor einem Monat meine Mama verloren, eigentlich plötzlich und fast unerwartet. Sie wachte nach einer OP nicht mehr auf. Ich hatte keine Gelegenheit mehr, mit ihr zu sprechen. Aber ich denke, auch sie wußte, wie sehr ich sie liebte. Ich bin auch sehr traurig und möchte aber stark sein. Nur das geht nicht immer. Manchmal überkommt es mich und ich möchte nur mehr losheulen.


    Ich weiß nicht, wie ich Dir helfen kann, aber mir hilft es immer wenn ich mir hier im Forum alles von der Seele schreiben kann. Dann heule ich zwar (manchmal auch nur innerlich) aber es befreit mich ein bißchen von einer Last.


    Keine Ahnung, ob diese Leere irgendwann wieder einer Lebensfreude weichen kann, aber ich hoffe es.
    Irgendwann können wir vielleicht an unsere Lieben denken ohne gleich losheulen zu müssen.
    Ich muß manchmal schon ein bißchen lächeln, wenn ich an Mama denke, aber die meiste Zeit denke ich voller Trauer an sie und daß ich sie nicht mehr habe.
    Ich hoffe dann ganz stark, daß sie dort wo sie jetzt ist glücklich ist und zu uns "runter"schaut.
    Es vergeht aber keine Minute, in der ich nicht an Sie denke.


    Ich wünsche Dir alles Liebe und viel Kraft.


    Kinder haben ein sehr gutes Gespür, wenn man traurig ist. Meine kleine Enkeltochter spürt das immer genau und fragt mich dann, ob ich wegen der Omija (ihr Name für meine Mama) traurig bin und dann erklärt sie mir, daß die Omija im Himmel ist und auf uns runterschaut.


    Liebe Grüsse, meine Gedanken sind bei Dir
    Michaela

    Lieber Josef!


    Ich danke Dir für Deine Worte. Es ist ungewöhnlich, daß ein Mann auch so denkt. Man glaubt, daß diese Gefühle eher die von Frauen sind.
    Warum eigentlich? Aber vielleicht reden Männer nicht so viel über Gefühle wie Frauen. Jedenfalls finde ich es schön, daß Du auch meiner Meinung bist und für einen lieben Menschen von Dir immer ein Licht brennt.


    Liebe Grüsse
    Michaela

    Liebe Mia!


    Ich hab kurz schmunzeln müssen bei Deinem letzten Satz mit den Kleidern. Ich habe auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich in ihren Sachen krame und entscheide, was weggeworfen wird und was nicht.
    Um zu den Kerzen zu kommen. Bei Mamas Grab stehen nun schon 3 Laternen und ich hab in jeder eine Kerze angezündet. Es ist mir völlig egal, was Andere darüber denken. Ich möche, daß immer ein Licht brennt und das geht niemanden was an. Auf dem Friedhof leuchten aber bei vielen Gräbern immer Lichter und manche sind ganz finster. Wenn eine Kerze am Grab angezündet wurde, dann war ein Mensch da, dem jemand so wichtig war, daß er extra hergekommen ist, um eine Kerze anzuzünden. Das allein ist wichtig. Vielleicht bin ich im Moment in diesen Dingen etwas sensibel, aber mir ist es irrsinnig wichtig, daß immer eine Kerze brennt, auch zuhause.


    Also lassen wir uns nicht verunsichern, jeder hat seine eigene Meinung. Zünden wir weiterhin Lichter an, damit auch unsere Herzen erhellt werden und unsere Lieben "oben" sehen, daß sie uns immer noch wertvoll sind und wir sie nie vergessen werden.


    Alles Liebe
    Michaela

    Liebe Manuela!


    Danke für Deine lieben Worte. Ja, es ist tatsächlich so, daß alles plötzlich anders wird. Die Welt ist nicht mehr die Gleiche wie vorher.
    Gestern waren wir auf dem Friedhof und haben Laternen aufgestellt (sind nun schon 3) und ein Engelchen, das über sie wacht.
    Die Kränze sind noch voll Schnee, aber er zergeht schon langsam und wird werden das mit den Kränzen am Samstag oder Sonntag machen.
    am Freitag habe ich in Wien am Vormittag eine Sitzung, da werde ich dann danach in Mamas Wohnung fahren und nochmal durchschauen ob noch persönliche Sachen zum mitnehmen sind und dann werde ich nicht mehr hingehen, bis die Verlassenschaft geklärt ist und die Wohnung geräumt werden muss.
    Gestern ist mir beim Heimfahren vom Friedhof das Auto eingegangen, ein Bruch der Halbachse. Es ist wie verhext. Meine Mama hatte immer gesagt, wenn mit ihr was passiert, soll ich mir ihr Auto nehmen, weil es noch nicht so alt ist wie meines. ich wollte es eigentlich nicht nehmen, weil es mir zu klein ist und ich nicht weiß, ob es mich nicht immer nur an sie erinnern wird.
    Als mein Auto gestern stehenblieb dachte ich sofort an Mama und daß es ein Zeichen von ihr ist. Sie will mir damit sagen: Nimm dir mein Auto, ich brauche es ja jetzt nicht mehr und ich möchte, daß Du damit fährst. Dumm nicht? ich war gestern relativ ruhig und wunderte mich, daß mich das alles gar nicht aufgeregt hat und ich am Abend auch gar nicht so arg traurig war. Dafür kam heute früh wieder der Moment wo ich dachte, heute darf mich niemand schief anreden, entweder springe ich jemanden an oder ich breche in Tränen aus.
    Ich habe nämlich im rechten Arm so ein seltsames Gefühl, also eher kraftlos. Da ich vor 3 Jahren einen kleinen Schlaganfall hatte, war ich sofort in heller Aufregung und bekam plötzlich furchtbare Angst, daß mich meine Mama nun zu sich holt und mein Mann und meine Kinder dann überhaupt niemanden mehr haben, der sich um sie kümmert. Es wird schön langsam besser, ich denke ich hab mich gestern ein bißchen verkühlt, als ich beim Auto auf den ÖAMTC gewartet habe, denn wenn ich den Arm hebe, dann spüre ich ein Stechen hinten im Schulterblatt. Ich hoffe, daß diese Gefühllosigkeit im Arm bald vergeht, sonst werde ich noch verrückt vor lauter Angst. Denn ich habe seit meinen Schlaganfall beruflich meinen Stress etwas reduziert (ging mit Mamas Hilfe) aber nun rauche ich wieder und stehe unter Hochspannung. Deshalb meine Angst, daß sich das nun vielleicht an meiner Gesundheit rächen könnte.
    so nun muß ich weiterarbeiten.
    Liebe Grüsse und alles Liebe
    Michaela