Beiträge von mica

    liebe Mia!


    Das mit den Kerzen versteh ich gut. Ich hab auch im Moment das Bedürfnis daß immer eine Kerze zuhause brennen muss. Und am Friedhof darf das Licht auch nie ausgehen. Ich probiere zuhause vorher aus, wie lange eine Kerze brennt, damit ich immer rechtzeitig bei ihrem Grab bin um eine neue anzuzünden, damit das Licht nie ausgeht.
    Das ist vielleicht dumm von mir, aber es würde mich beunruhigen, wenn keine Kerze am Grab brennt und es ist mir egal, was andere darüber denken.
    Wir haben jetzt sogar schon 3 Laternen am Grab stehen und in jedem leuchtet ein Licht.


    Liebe Grüsse an Dich
    Michaela

    danke Dir Josef,
    jeder hat natürlich dazu seine eigene Meinung und vielleicht ist meine auch nicht die für alle passende,
    aber Petras Beitrag erscheint mir angesichts der vielen trauernden Leute hier nicht angemessen und ich kann mir gut vorstellen, daß sie damit manche sehr verletzt hat. Denn sich um ein Grab zu kümmern, ist das Letzte was man für einen lieben Menschen tun kann - ist halt meine Meinung.
    Liebe Grüsse
    Michaela

    danke Manuela!


    Ja, ich hab mir nie vorstellen können, daß meine Mama mal nicht mehr da ist und jetzt muß ich diese Erfahrung viel früher machen, als ich eigentlich erwartet hatte.
    Mama hat man nur eine und sie war ein Leben lang für mich da, sie wird mir immer fehlen.
    Ich denke ständig nur an sie, es ist schlimm im Moment. Ich bin eigentlich normalerweise ein sehr positiver lebensfroher Mensch, so kenne ich mich gar nicht.
    So einen Verlust habe ich im Leben noch nie gehabt, in unserer Familie sind alle sehr alt geworden, meine Oma ist vor einenhalb Jahren mit 87 Jahren gestorben. Vor drei Jahren mein Schwiegervater, aber vorher keine Todesfälle von nahestehenden Menschen. Ich weiß wirklich nicht, wie ich damit umgehen soll und ob das irgendwann wieder besser wird. Ich möchte ja, daß es besser wird, aber ich kann mir das jetzt noch nicht vorstellen.
    Eigentlich wollte ich heute in ihre Wohnung fahren und nochmal ihre Sachen durchsehen, aber ich möchte mir das heute nicht antun, werde es ein andermal machen. Der Notar, der vom Gericht bestellt wurde, hat sich eh noch nicht gemeldet. Stattdessen werden wir auf den Friedhof gehen und eine neue Laterne aufstellen. Vielleicht ist der Schnee schon ein bißchen weg und wir können die Kränze sortieren.


    Liebe Grüsse
    Michaela

    Danke liebe Jutta!


    Der Ausflug zum Weihnachtsmarkt war ganz OK. Es waren viele Leute im Bus, die ich vom Sehen kannte. Bei der Heimfahrt hat mch eine Dame angesprochen, die meine Mama vom Cafehaus kannte und mit der sie vor ihrer OP noch gesprochen hatte. Sie war sehr bestürzt, weil meine Mama doch so zuversichtlich war, daß alles gut geht. Ich habe ihr dann erzählt, wie alles gekommen ist und während der ganzen Heimfahrt natürlich wieder nur an Mama gedacht. Das wird mir wahrscheinlich noch öfters passieren, aber wenn ich über sie erzähle, dann ist es oft nicht so schlimm, als wenn ich danach am Grübeln bin. Ich habe dann beim Aussteigen der Frau ein Trauerbildchen vom Mama gegeben und sie hat sich darüber sehr bedankt. Sie war sogar schon am Grab um sich von Mama zu verabschieden, weil sie zum Begräbnis nicht kommen konnte.


    Ich wär schon froh, wenn ich mir sicher sein könnte, daß unsere Simba "nur" unseretwegen gewinselt hat, denn wenn es anders wäre, dann wäre das noch trauriger für mich. Vielleicht kann mir das ja wirklich jemand beantworten, der das besser weiß. Würde mich etwas beruhigen.


    Ich danke Euch allen für Eure lieben Worte, ihr seid wirklich toll und ich bin froh, daß ich hier so liebe Menschen finde, die meinen Schmerz verstehen.
    Liebe Grüsse
    Michaela

    Liebe Petra!


    Ich habe grade meine Mama verloren und ich bin froh, daß ich auf den Friedhof gehen kann, um bei ihr zu sein.
    Natürlich ist sie auch so immer in meinen Gedanken und mir ist klar, daß im Sarg eine leere irdische Hülle liegt, aber es würde mich noch trauriger machen, wenn sie nicht in ihrem schönen Gewand, das sie gerne trug in einem zwar einfachen, aber schönen Sarg eingebettet liegen würde. Ich hab sogar ein Grab neben dem Weg ausgesucht, weil sie immer gerne mit Menschen redete und ich mir dachte: da freut sie sich, wenn Leute vorbeigehen. Ich weiß zwar, daß das vielleicht dumm erscheinen mag, aber es hat mich beruhigt und ich gehe zum Grab, damit immer eine Kerze dort leuchtet. Es würde mich beunruhigen, wenn die Laterne finster wird.
    Daß Du so nüchtern über den Tod denkst, ist traurig. Ich weiß nicht, was Du erlebt hast, daß Du so darüber denkst.
    Jeder kann natürlich seine eigene Meinung haben, aber das ist ein Trauerforum. Hier sind viele Menschen die im Moment sehr traurig sind und ich kann mir gut vorstellen, daß diese deine Gedanken nicht nachvollziehen können.
    Ich bin noch nicht lange hier im Forum, vielleicht steht mir auch kein Urteil zu, aber du tust mir leid!
    Michaela

    Lieber Josef!
    Diese Wellen sind anstrengend und ich hoffe, daß das einmal nicht mehr so stark sein wird.
    Aber im Moment kann ich es mir nicht vorstellen, daß ich einmal an Mama denken kann, ohne dabei traurig zu sein.
    Ich versteh nicht, warum sie mich verlassen hat. Sie ist mit so einer Zuversicht in die OP gegangen, daß ich mir nicht vorstellen kann, daß ihre Seele gehen wollte.
    Ich weiß nicht, was ich darüber denken soll, wenn mir eine Freundin sagt, daß ihre Seele beschlossen hat zu gehen.
    Sie hat so gerne gelebt und es ist so ungerecht, daß sie nicht mehr da ist.
    Immer wieder treffe ich Leute, die mich darauf ansprechen und auch nicht glauben können, daß sie nicht mehr da ist.
    Einerseits freut es mich, daß sie für andere Menschen auch ein wichtiger Mensch war, andererseits macht es mich danach immer so traurig, an sie zu denken.
    Sie hätte sicher gerne noch bei uns bleiben wollen, ich kann nicht glauben, daß sie schon gehen wollte.
    Jetzt müssen wir noch die Verlassenschaft abwickeln. Ich wollte eigentlich morgen in ihre Wohnung fahren, um nachzusehen, ob noch irgendwelche persönliche Sachen dort sind, bevor sich ein Notar meldet ( wir werden die Erbschaft vielleicht nicht antreten und ich weiß nicht, ob ich dann noch persönliche Sachen holen darf) Aber ich will nicht hinfahren, denn dann wird mir das Herz nocheinmal so schwer, als es ohnehin schon ist.
    Ich möchte gerne einmal einen Tag oder eine Nacht nicht an das alles denken müssen, aber eigentlich denke ich jede Minuta an sie.
    Liebe Grüsse
    Michaela

    Liebe Manuela!
    Ich danke Dir für Deine tröstenden Worte.
    Ich verstehe, was Du meinst, diese kleinen Zeichen.
    Bei uns ist eine Woche nach Mamas Tod im Bad ein Regal runtergefallen, das schon seit Monaten da hing und am nächsten Abend als ich das Licht im Bad aufdrehen wollte, brannte die Lampe an der Decke durch und wir hatten in der halben Wohnung keinen Strom. Ich hab das als Zeichen von Mama gedeutet, weil sie immer mit mir schimpfte, daß bei uns im Bad so eine Unordnung herrschte.
    Ich denke schon, daß es so kleine Zeichen gibt und daß sie uns lächelnd an unsere Lieben erinnern sollen.
    Heute früh war der Schmerz wieder besonders groß, ich weiß auch nicht, warum es mich manchmal so stark überkommt und dann wieder nicht so stark.
    Liebe Grüsse
    Michaela

    danke Christine!
    Ich hab eh nicht vor, zu jemanden zu gehen, der behauptet, das zu können.
    Aber ich habe z.b. eine Kollegin, die sagt, daß sie pendeln kann und eine andere, die auch sehr esoterisch veranlagt ist, also eher diese Richtung - wenn überhaupt.
    Ich kann es mir gut vorstellen,daß es viele Scharlatane gibt, die gutes Geld damit verdienen, bin aber nicht der Mensch, der sich etwas einreden lässt.
    Irgendwie möchte man aber an etwas glauben, das einem tröstet.
    Liebe Grüsse - Michaela

    Ich danke Euch allen ganz herzlich für eure Worte!
    Ihr habt alle einen lieben Menschen verloren und gelernt, damit umzugehen. Ich werde das sicher auch noch lernen, aber im Moment denke ich noch ständig an sie.
    Gestern waren wir auf den Friedhof und hatten unsere Hündin mit, sie schnüffelte herum und winselte. Ich kann eigentlich nicht glauben, daß sie Mamas Geruch dort wahrnehmen kann, aber eine Kollegin von mir meinte, daß sie das ganz sicher kann, denn es gibt ja auch speziell ausgebildete Hunde, die Lawinenopfer o.ä. finden können. Das hat mich ganz betroffen gemacht und mir bewußt gemacht, daß sie da wirklich unten liegt. Das ist eine harte Erkenntnis gewesen.
    Meine Mama sagte vor ein paar Wochen zu unserem Hund: Arme Simba, dir werde ich mal am meisten fehlen. und ich sagte darauf: aber nein, du kommst noch viele Jahre zu uns.
    Wie konnte ich ahnen, wie recht sie mit ihrer Vorahnung hatte. Unsere Hündin leidet und wartet in der Früh vor der Türe, weil Mama immer kam und lange Spaziergänge mit ihr machte. Sie versteht es am wenigsten und wenn wir sie auf den Friedhof mitnehmen, dann wird sie noch trauriger, weil sie an Mama erinnert wird.
    Ach - dumme Gedanken, aber wenn Simba auf sie wartet, dann macht mich das noch trauriger.
    Heute hat eine Kollegin von mir den Anruf bekommen, daß ihr Papa überraschend gestorben ist - da ist mir gleich alles wieder hochgekommen.
    Was ist im Moment nur für eine Zeit? Es sterben so viele Leute, die eigentlich noch viel zu jung dafür wären. Und andere alte Leute die gerne gehen würden, müssen bleiben. Verkehrte Welt - aber wahrscheinlich ist alles so vorgegeben, irgendjemand da oben wird sich was dabei denken.
    Bisher hatte ich immer wenn jemand einen lieben Menschen verloren hat Mitleid mit demjenigen gehabt, aber nun weiß ich, was wirklich in einem vorgeht, wenn es einem selber passiert. Erst dann kann man wissen, wie man sich dabei fühlt. Das ist eine Erfahrung, auf die man gerne verzichten würde.
    Morgen mache ich mit meinem Mann einen Ausflug zu einem Adventmarkt, den wir schon lange angemeldet haben. Es macht im Moment alles keinen Spass, aber da werden wir wohl durch müssen und irgendwie wird es ein bißchen Ablenkung sein - naja. Ich möchte nicht alles absagen, was wir geplant haben, denn Mama würde sicher sagen: fahrt nur, gönnt euch ein bißchen Abwechslung. Vielleicht ist sie ja mit und sieht uns zu und freut sich, daß wir unser Leben weiterführen.
    Liebe Grüsse an Euch alle und vielen Dank für Euer Mitgefühl
    Michaela

    Hallo Reinhold,
    ich lese das Buch auch gerade und warte auf ein Zeichen vom meiner Mama.
    Vielleicht bin ich eine zu erdige Person, um etwas zu spüren. Sie ist erst am 7.November gestorben und wir waren zeitlebens immer irgendwie telepathisch verbunden.
    Aber seit ihrem Tod warte ich auf ein Zeichen und spüre aber nichts. Vielleicht habe ich aber nur einen zu dicken Schutzpanzer, der sowas nicht zulässt.
    Das Buch hat mich schon ein bißchen getröstet, weil es mich glauben lassen kann, daß es ihr gut geht, dort wo sie jetzt ist.
    Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.
    Gerne würde ich irgendwie Kontakt mit ihr aufnehmen, vielleicht über ein Medium?
    Aber es gibt da auch wahrscheinlich viele Scharlatane, die Hilfesuchende ausnutzen.
    Liebe Grüsse
    Michaela

    Liebe Mia!
    Ich verstehe nur zu gut, was Du durchmachst. Meine Mama starb am 7.November und ich vermisse sie sehr.
    Als ich das erste Mal in ihrer Wohnung die persönlichen Sachen holte, Fotos, Notizen, Rezeptbücher - und alles was niemanden etwas angeht, hatte ich ein so schlechtes Gewissen, weil ich in ihren Sachen herumkramte. Das war wirklich schlimm. Oder als ich die Pensionsversicherung und ihre Bank verständigte, war für mich, als würde ich ihr das Leben absprechen, obwohl sie schon gestorben war. Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß ich ihr alles nehme, was wichtig für sie war und sie es vielleicht doch noch brauchen könnte.
    Alles wirklich dumme Gedanken, aber das was für mich so endgültig. Vielleicht hatte ich es bis dahin verdrängt - ich hatte das Gefühl, daß ich in einem schlimmen Traum gefangen bin und wartete daß ich endlich aufwache.
    Dazu kam, daß das Spital eine Selbstanzeige machte und eine Obduktion wollte. Der Staatsanwalt beschloß aber aufgrund der Krankenakte, daß keine Obduktion nötig ist, weil alles klar sei. Das verzögerte alles um 2 Wochen und wir mussten den ersten Termin für das Begräbnis verschieben. Es war alles sehr nervenaufreibend, aber vielleicht half es mir, nicht zuviel nachzudenken.
    Dann kam das Begräbnis, ich war relativ gefasst, obwohl ich das Schlimmste befürchtet hatte. Doch nun ist alles vorüber und sie fehlt mir noch mehr als vorher.
    Nun kommt irgendwie die Erkenntnis, daß sie nicht nur auf Urlaub ist, sondern wirklich nie wiederkommen wird.
    Ich weiß nicht, ob es Dir auch so ähnlich ergangen ist.
    Wir müssen Mamas Wohnung räumen, weil es eine Mietwohnung ist. Mein Bruder möchte das alles nicht selber machen, aber mich würde es beunruhigen, wenn fremde Menschen einfach alles auf den Müll schmeissen würden. Die persönlichen Sachen habe ich ja schon bei mir, aber ihre Wohnung war ihr Reich und ich fände es unfair, wenn ich mich nicht bis zum Ende darum kümmern würde, daß alles seine Ordnung hat. Vielleicht ein dummer Gedanke, aber ich glaube, das schulde ich ihr eben.
    Ich wünsche Dir und auch mir, daß wir irgendwann darüber hinwegkommen, ich weiß es im Moment nicht.
    Liebe Grüsse
    Michaela

    Vielen DAnk für Eure schönen Worte!
    Es ist schon so, daß es an manchen Tagen besser ist und dann kommt wieder so ein Schub, wo ich plötzlich wieder trauriger werde. Ich bin an sich ein Mensch, der fest im Leben steht - auch meine Mama war so - und ich soll ihr angeblich sehr ähnlich sein.
    Sie fehlt mir nur so schrecklich, es drehen sich alle Gedanken im Moment nur um sie. Wenn ich einkaufen gehe, dann denke ich: sie kann das nie mehr. Wenn ich etwas Schönes erlebe, dann denke ich: da wäre sie auch gerne dabei gewesen.
    Ich habe viele liebe Menschen, die daran glauben, daß die Seelen der Verstorbenen immer bei uns sind, ich bin nur anscheinend zu erdig, um es momentan zu spüren. Ich warte immer darauf, ein Zeichen von ihr zu bekommen, aber ich spüre davon noch nichts. eine Freundin sagt, daß die Seele 2 Monate unter uns ist und dann muß man sie loslassen, damit sie in Ruhe gehen kann. Ich weiß nicht, ob das so ist, aber ich würde gerne daran glauben, daß sie jetzt glücklich ist - dort wo sie auch immer sein mag.
    Sie ist immer noch allgegenwärtig, weil sie eben so ein lieber Mensch war, den jeder mochte und ich finde es so ungerecht, daß gerade sie gehen musste.
    Warum hat sie nicht gekämpft, um wieder aufzuwachen? Hätte sie noch aufwachen können? Ich finde darauf keine Antwort, aber es beschäftigt mich. Meine Freundin meint, daß ihre Seele beschlossen hat, daß es Zeit ist zu gehen. Ich glaube aber, daß sie auch gerne noch gelebt hätte.
    Vieleicht war es schon vor vier Jahren Bestimmung, daß meine Tochter mit 16 die Kleine bekommen hat und Mama viel Freude an der Kleinen hatte. Sie selbst hat mich auch mit 16 Jahren bekommen und hatte nie irgendwelche Vorurteile und immer gesagt: Die Kleine kriegen wir auch noch groß, wenn wir alle zusammenhelfen.
    Meine Tochter hat gleich nach der Geburt noch im Karenzurlaub ihre Berufsschule fertiggemacht und meine Mama ist immer an den Berufschultagen in der Früh schon gekommen, um sich um die Kleine zu kümmern. Dann als meine Tochter nach dem Karenzurlaub wieder arbeiten ging, war ihr zuhause langweilig und sie kam dann trotzdem zwei Mal die Woche, um mit unserer Hündin Gassi zu gehen und nebenbei unsere Wohnung in Schwung zu bringen. Dann kam sie fast täglich, weil sie sagte daß ihr zuhause die Decke auf den Kopf fällt und sie mich gerne unterstützt, während ich arbeiten bin. Vielleicht war es so bestimmt, daß wir uns seit der Geburt der kleinen Janine so viel näher gekommen sind.
    Es beruhigt mich schon ein bißchen, daß ihr viel Leid und Schmerz erspart geblieben ist, denn sie war die Art Mensch, die auf niemanden angewiesen sein wollte und schon gar nicht jemanden zur Last fallen wollte. Vielleicht hat der liebe Gott ihr das ersparen wollen, weil sie so ein guter Mensch war. Was weiß man, vielleicht gibt es ihn wirklich und wir können nicht erahnen, was er sich dabei denkt:
    Da fällt mir eine Geschichte dazu ein: Zwei Engel kamen zu einer geizigen Familie und fanden im Keller ein Loch vor. Dahinter verbarg sich ein Schatz und er blieb dadurch verborgen, weil einer der Engel das Loch zumachte.Danach fanden die zwei Engel bei einer armen Familie Unterschlupf, die ihnen das Letzte gegeben hätte, um ihnen zu helfen. Am nächsten Morgen war die einzige Kuh tot und der zweite Engel fragte den ersten: Warum hast Du nicht geholfen, daß die arme Kuh leben kann? Da sagte der erste Engel: Gott wollte in der Nacht die arme Frau holen und ich überredete ihn, daß er stattdessen die Kuh holt und die Frau leben lässt. Die Moral der Geschichte: Gottes Wege sind nicht immer gleich zu durchschauen, aber meistens hat alles einen Sinn, wenn wir ihn auch nicht verstehen
    Ich weiß zwar noch nicht, welchen Sinn es haben sollte, daß wir einen so lieben Menschen verloren haben, aber vielleicht komme ich mal dahinter.


    Es hilft mir sehr, wenn ich mir solche Gedanken von der Seele schreiben kann, denn meine Familie sagt mir immer, daß ich zuviel nachdenke, aber ich bin wie ich bin und darüber reden hilft mir immer noch am Besten. Meine Mama war auch so, sie fand immer jemanden, mit dem sie ins Gespräch kam, wenn sie mal ein paar Minuten wo warten musste. Sie war so ein lieber Mensch und umsomehr fehlt sie jedem der sie gekannt hat.


    Ich danke Euch
    Liebe Grüsse
    Michaela :2:

    Ich lese schon einige Tage im Forum und nun habe ich mich entschlossen, auch meinen Schmerz von der Seele zu schreiben.
    Meine Mama ist vor einem Monat gestorben und es war eigentlich doch unerwartet für mich. Sie war immer so gesund und lebensfroh, 62 Jahre alt und eine hübsche lebenslustige Frau. Sie hat mich immer in allem unterstützt und war mir besonders in den letzten Jahren eine große Stütze. Wir waren wie Freundinnen, sie hat mich mit 16 Jahren unehelich bekommen und wir waren unser ganzes Leben eng verbunden.
    Im September 2010 wollte sie sich einer GallenOP unterziehen, weil sie immer wieder Beschwerden hatte und bei den Voruntersuchungen wurde ein großer Lebertumor festgestellt. Der Prof. meinte, daß dieser wegoperiert werden sollte und sie gute Prognosen hat, daß sich die Leber danach erholt, weil sie in so guter körperlicher Verfassung ist.
    Das war sie wirklich, sie hatte ja eigentlich keine Schmerzen und der große Tumor ist bis dahin bei keiner Blutabnahme oder sonstigen Untersuchungen aufgefallen.
    So bekam sie ihren OP-Termin am 4.11.2010, sie meinte das ist ein gutes Datum, denn meine Oma, die vor 1 1/2 Jahren starb, hatte an diesem Tag Geburtstag.
    Sie ging am 1.11. ins Spital für einige Voruntersuchungen, wir telefonierten jeden Tag und am Tag vor ihrer OP machten wir uns aus, daß ich am OP-Tag ins Spital komme, um sie zu sehen, wenn sie aus dem OP kommt und am 2.Tag nach der OP wollten wir uns dann wieder gegenseitig sehen, denn da würde sie dann wieder wach sein.
    Es kam anders, die OP verlief nach Plan und der Arzt sagte mir nachher, daß sie noch im Tiefschlaf sei, aber am nächsten Tag werde ich mir ihr schon sprechen können. Da fuhr ich beruhigt nach Hause um sie dann am nächsten Tag wieder zu besuchen.
    Da sagte der Arzt dann, daß die Leberwerte sehr schlecht seien, sie noch im Tiefschlaf sei und ihr Zustand sehr ernst ist. Ich fiel aus allen Wolken. Nachdem die OP gut gegangen war, rechnete ich nicht damit, daß danach noch große Probleme kommen könnten. Am nächsten Tag dann waren die schlechten Werte stabil und ich dachte mir, daß sich die Leber nun erholt und alles wieder gut werden kann. Dann in der Nacht rief mich ein Arzt an und sagte, daß ihr Körper übersäuert und wenn die Gegenmaßnahmen nicht in den nächsten 2 Stunden greifen, dann wird sie sterben. Es konnte wieder stabilisiert werden und so besuchte ich sie am nächsten Tag wieder, um vom Arzt zu erfahren, daß ein Mulitorganversagen im Gange ist, das nicht mehr aufgehalten werden kann. Am Abend des 7.November 2010 starb sie dann, ohne daß sie nach der OP wieder wachgeworden ist.
    Ich konnte mir nie vorstellen, daß meine Mama mal nicht mehr sein würde, sie war so eine tolle Frau und niemand, der sie kannte, konnte glauben, daß sie nicht mehr da ist.
    Sie ist vor 5 Wochen noch da gewesen, hat mit meiner Enkelin auf dem Spielplatz gespielt und ist mit unserem Hund Gassi gegangen. Hat jeden erzählt, daß sie operieren geht und in 3 Wochen wieder da sein wird. Es ist unvorstellbar für mich und ich denke fast jede Minute an sie. Überhaupt wenn meine kleine Enkeltochter nach ihrer Omija fragt, warum sie nicht mehr kommt und wo sie jetzt ist. Ich sage ihr dann, die Omija ist im Himmel und passt auf uns alle auf. Dann fragt sie: und wann kommt sie wieder zurück? Das tut verdammt weh, denn wenn ich ihr sage: die Omija kommt nie wieder, dann sagt sie meistens: aber ich will!!! Da würde ich am liebsten laut schreien: ich will auch meine Mama wieder zurückhaben!!!!
    Aber ich muß nun damit fertigwerden, daß sie nicht mehr da ist. Ich muß ständig an sie denken und manchmal treffe ich Leute, denen sie vorher ihre Befürchtung mitteilte, daß sie vielleicht nicht mehr wiederkommen könnte. Zu mir sagte sie es nie, wir sind eigentlich immer davon ausgegangen, daß alles gut wird, wenn die OP gelingt. Im Nachhinein sagte mir der Professor, daß sie ohne OP, also nur mit Therapie nur noch wenige Monate gelebt hätte. Ich verstehe das nicht wirklich, denn eigentlich hatte sie nie schlimme Beschwerden, der Tumor wurde zufällig entdeckt, aber er war schon 13x10cm groß und vielleicht hätte ihr Leidensweg nun angefangen. Vielleicht ist ihr viel Schmerz und Leid erspart geblieben, das ist vielleicht das einzige, was mich nun trösten kann, aber ich hätte sie so gerne noch bei mir. Sie fehlt mir so wahnsinnig und ich kann mir nicht vorstellen, daß dieser Schmerz mal vergehen kann. Ich habe gottseidank eine Familie - mein Mann, mein Sohn 22, meine Tochter 20 und meine Enkeltochter 4 - wir wohnen alle zusammen und es gibt immer viel zu organisieren, aber es ist nicht leicht, immer stark zu sein - ich bin sehr traurig und erwische mich schon dabei, mit den Schicksal zu hadern, obwohl ich immer ein positiver Mensch bin und in allem etwas Gutes sehe. Aber daß ich meine Mama nicht mehr habe, da kann ich wirklich nichts Positives daran finden.
    Entschuldigt, wenn ich jetzt einen ganzen Roman geschrieben habe, aber danke Euch fürs zuhören.
    Ich bin jetzt 46, aber wir haben alle nur einen Mama - diese zuverlieren konnte ich mir nie vorstellen und nun ist sie auf einen Schlag weg - unfassbar für mich
    Danke Euch
    Michaela