Beiträge von Esmeralda77

    Hallo zusammen!
    Bin schon ab und zu mla hier unterwegs. Aber irgendwie ist immer dermaßen viel zu tun, dass ich dann abends einfach nur noch froh bin, wenn ich endlich meine Ruhe hab. Allein alles mit Behörden, Haus, Garten, Kind etc. zu managen ist mir manchmal ganz schön zuviel. Aber es bleibt mir halt nix anderes übrig!
    Alltag heißt für mich jetzt, dass beinahe jeder Tag zu krz ist, um alles zu schaffen, was zu tun ist.
    Das ist unglaublich anstrengend und kräftezehrend.
    Natülich gibt es, speziell abends, wenn endlich Ruhe einkehrt, immer wieder emotionale Einbrüche voller Trauer und Tränen. Das wird sicher auch noch lange so bleiben.
    Aber irgendwie geht es dann schonimmer weiter...


    Ich denke, es muss sich wirklich alles erst noch ein wenig mehr beruhigen, damit ich mich mehr mit solchen Dingen wie dem Forum hier beschäftigen kann.


    lg
    Brigitte

    Hallo Andrea,
    Du sprichst mir aus der Seele :24:
    Heute hab ich die Rechnung vom Bestatter (das ist mein Nachbar und er ist mit meinem Mann zur Schule gegangen...), natürlich alle Posten einzeln aufgeführt, ihr kennt das ja alle. Ich find das Wort "Leiche" so schrecklich, da sperrt sich in mir alles und will sagen "NeinNein das ist doch mein Schatz gewesenn!" :13:
    Diesen Samstag nachmittag soll die Urne neben unserem Hausbaum in die Erde...eigentlich ganz unglaublich, wie wenig doch von dem großen Mann übriggebleiben ist...
    lg
    Brigitte

    Hallo Michi (nochmal),
    ein Haustier ist natürlich ein guter Tip. Ich hab seit 8einhalb Jahren eine Katze, sie ist schon oft mein Seelentröster gewesen :)
    Ich verkrieche mich nicht. Bin viel unterwegs, mit Julia sowieso Musikgarten, Spielgruppe und mit ihrer "Freundin" und deren Mama zum plantschen ins Hallenbad. Gönne mir momentan auch immer wieder ein wenig Wellness, das streichelt Körper und Seele.
    Und meine Freunde würden auch garnicht zulassen, dass ich mich zu sehr einigle. Was aber auch garnicht mein Wunsch ist. Ich brauche zwar natürlich schon auch rhige Stunden nur für mich, aber die bleiben mir ja.
    Wie werden sehen, was die Zeit bringt :S
    lg
    Brigitte

    Hallo Michi,
    nein, Du hast mich natürlich nicht verletzt. Ich weiß das auch alles, man kann aber natürlich solche Gedankenentwicklungen oft selber schwer beeinflussen. Es kommt einem halt so in den Sinn. Das heißt ja nicht, es deswegen auch in die Tat umzusetzen. Es schwirrt so viel in meinem Kopf rum und immer wieder mal kommen eben auch Dinge durch, von denen ich sehr wohl weiß, dass es dafür viel zu früh ist. Ich denke, das ist einfach die Einsamkeit, die aus mir spricht. Natürlich könnte ich sie mit einem Trostpflaster-Mann kurzzeitig überdecken, aber das wäre unfair und auch nicht gut für mich selbst
    Es käme mir außerdem wie Verrat an der Liebe zu meinem Mann vor.
    lg
    Brigitte

    Hallo!
    Aktuell trage ich auch beide Ringe, seinen an ner Kette um den Hals (Finger unmöglich, viel zu groß!). Eines Tages wird der Zeitpunkt kommen, sie abzulegen, aber da geht noch Zeit ins Land.
    Was mich natürlich irgendwo schon auch beschäftigt, ist die Frage: werde ich noch einmal im Leben wirklich lieben können? Ich weiß, mein Mann würde wollen, dass ich wieder glücklich werde. Und ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, nun mein restliches Leben ohne Partner zu verbringen. Mein Mann wird immer seinen Platz in meinem Herzen haben, keine Frage. Aber ich fühle mich trotzdem einfach noch zu jung zum alleine-bleiben.
    Wie gehts euch damit?
    lg
    Brigitte

    Hallo!
    Da war er nun gestern, der gefürchtete Tag. Und es war nicht so schlimm, wie ich es befürchtet hatte, gottseidank. Die Anteilnahme war sehr groß, es waren ca 400 Menschen auf dem Friedhof. Meine Kleine hatte ich nicht dabei, eine Freundin passte solang auf sie auf. Ich glaube, das war auch ganz gut, denn sie ist einfach noch zu klein, um zu verstehen, was da vor sich geht. Da es einen Urnenbestattung war, hatte ich nicht den schrecklichen Anblick eines Sarges und das Wissen, dass der geliebte Mensch darin liegt. Es hat irgendwo etwas endgültiges. Wobei da noch was kommt, denn sobald das Wetter es zulässt, werde ich mit den engsten Freunden die Urne im eigenen Garten beisetzen. Das war mein Wunsch und ich weiß, dass es in seinem Sinn gewesen wäre.
    Der Pastor fand schöne Worte... ich hatte aber auch vorher noch eine halbe Tavor genommen, um das Ganze einigermaßen überstehen zu können. Natürlich flossen Tränen, aber durch die Tatsache, dass ich weiß, dass die Seele von Roland schon ins Licht gegangen ist, bin ich getröstet, denn ich weiß dass es ihm gut geht und er mich und Julia immer sehen und hören kann!
    Gestern abend war meine Maus dann über Nacht bei Oma und Opa und ich war zum ersten Mal seit seinem Tod einen Abend und eine Nacht lang auf eigenen Wunsch allein. Und es tat mir gut, einfach mal ganz für mich sein zu können, zu weinen, zu trauern und mich ganz bewusst mit meinem Verlust auseinanderzusetzen. Ich hab auch ein sehr gutes Buch zum Thema Trauerarbeit gelesen, das mir glaube ich eine Hilfe sein wird. Da kommt so viel nie mehr.....dies und das, all die Kleinigkeiten, die unsere Liebe ausmachten. Aber trotzdem tat es gut, die Gefühle auch mal zulassen zu können. Um halb 12 Uhr nachts hab ich noch eine halbe Stunde lang alle möglichen Kleinigkeiten von Roland außer Sichtweite für mich geräumt, um nicht jeden Tag ÜBERALL darüber zu stolpern. Ich bin so ein Typ Mensch, der einfach was TUN muss, aktiv Probleme lösen und ich hoffe, das hilft mir auch jetzt weiter. Denn nur die Zeit alleine wird nicht helfen.
    Ansonsten bin ich soooo froh um mein soziales Netzwerk an Familie und Freunden, die sich jederzeit um mich kümmern und auch aufpassen, dass ich mich nicht zu hause verkrieche. Kann ich auch garnicht, das könnt ich meiner Tochter nicht antun. Julia gehts soweit gut, sie verstehts ja noch nicht. Ist halt z.Z. phasenweise sehr anhänglich und mama-bezogen.
    An Dingen zu erledigen gibt es garnicht mehr sehr viele, das Allermeiste ist schon erledigt, bzw. muss jetzt seinen Weg durch die Behörden gehen.
    So plane ich nun immer einen Tag nach dem anderen und versuche, den Kopf über Wasser zu halten. Tagsüber geht das ganz gut, abends wenn ich dann allein bin, kommt die Trauer. Ich hoffe einfach, einen Weg durch zu finden.
    lg
    Brigitte

    Hallo Nora,
    ich habe gestern Deinen Beitrag schon gelesen und fühle mit Dir...es war uns nicht vergönnt, glücklich zu bleiben, nun aber müssen wir es für die Kinder irgendwie schaffen. Auch ohne unsere geliebten Partner.
    Die erste Nacht allein nun soweit überstanden, gottseidank hat auch Julia heute brav durchgeschlafen. Konnte zwar trotz Baldrain erst spät einschlafen, aber dann gings einigermaßen.
    Heute nachmittag habe ich meinen NotarTermin, es geht um unser Haus, die Grundstücke und alles andere. Alles fällt zu 2 Dritteln meiner Tochter und zu 1 Drittel mir zu, was die Sache etwas schwierig macht. Das Haus ist zu sanieren...
    Gruß
    Brigitte

    ich habe irgendwie einfach das dringende Bedürfnis, IRGENDWAS TUN zu müssen, ich glaub sonst dreh ich durch
    Heute ist meine erste Nacht, in der ich mit der Kleinen allein bin...ich schlafe momentan noch jede Nacht in dem T-Shirt, das er zuletzt getragen hat, es riecht noch nach ihm...vor nur 1 Woche haben wir noch geredet, uns umarmt, geküsst und Mut gemacht...
    ich fühl mich so leer... trotz aller Freunde und meiner Familie, die sich alle sehr liebevoll um mich und Julia kümmern!
    NIE MEHR.....so vieles, das ist mein immer wiederkehrender Gedanke....unerträglich für mich

    Hallo!
    Ich bin ganz neu hier und nicht sicher, ob ich meinen Beitrag hier nun richtig setze, habe mich noch nicht ganz zurecht gefunden
    Ich habe diesen Montag, 24.01.11, völlig unerwartet meinen geliebten Mann Roland verloren. Nach Beschwerden wie Brustschmerz und Kurzatmigkeit wurde letzten Freitag per Belastungs-EKG festgestellt, dass es wohl eine Herzkrankgefässverengung gibt. Der Arzt sagte ihm bereits da, dass es sich möglicherweise um eine lebensbedrohliche Situation handelt. Ich habe das erst im Nachhinein vom Arzt erfahren, er wollte mich offenbar schonen. Das erklärt mir aber natürlich seine große Angst. Montag vormittag hatte er eine Herzkatheteruntersuchung, der schlimmste Verdacht wurde bestätigt, es handelte sich um eine schwere Verengung am großen Krankgefäss. Konnte aber noch kurz stabilisiert werden und er hätte dann sofort zur Bypass-OP nach München verflogen werden sollen. Das war eigentlich das Allerschlimmste, womit ich/wir gerechnet hatten. Aber dann kam alles anders. Er kollabierte unmittelbar nach der Untersuchung und nach 80min Reanimationsversuchen mussten die Ärzte endgültig aufgeben.
    Mein Mann war erst 46 Jahre alt und unsere kleine Tochter ist grade mal 18 Monate alt.
    Es ist für mich noch vollkommen unvorstellbar, wie ich mein Leben in Zukunft alleine meistern soll. Wir lernten uns erst 2005 kennen, Hochzeit im September 2007, die gemeinsame Zeit war viel zu kurz.
    Ich bin unendlich traurig, versuche mich abzulenken durch die vielen organisatorischen Dinge, die zu erledigen sind, aber natürlich holt es mich stets ein.
    Meine kleine Julia muss nun ohne ihren Papa aufwachsen, der sie so sehr geliebt hat. Und später wird sie sich nicht mal mehr wirklich an ihn erinnern können, sie ist noch zu klein. Und ich habe meine große Liebe verloren, Witwe mit 33...mein Glück und mein Lebenstraum zerstört und unwiederbringlich kaputt.
    Ich habe so große Angst vor der Einsamkeit...wie soll ich das aushalten? Die endlosen Abende/Nächte die nun vor mir liegen und in denen niemand da ist, der mich umfängt und hält, so wie er es immer getan hat. Ein Kind kann den Partner niemals ersetzen.
    Am 05.02. ist erst die Trauerfeier, das wird eine große Prüfung fürchte ich. Seine Urne kann ich anschließend mit nach Hause nehmen.
    Es gibt noch so viel zu sagen, ich könnte endlos weiterschreiben...
    Aber ein Anfang ist gemacht. Ich habe noch nicht mit der Trauerarbeit wirklich beginnen können, es ist noch alles so frisch...
    Ich hoffe, hier Menschen zum Austausch zu treffen, jemkanden der ähnliche Erfahrungen machen musste, Trost...


    unendlich traurige Grüße ;(
    Brigitte