Beiträge von Ingrid63

    Liebe Lepidoptera
    iauch ich habe meinen Sohn vor fast drei Wochen verloren und ich kann nur zu gut nachvollziehen wie es dir geht.
    Ich wünsche dir bzw. uns allen viel Kraft um diese Schicksalsschläge annehmen zu können.
    Sei umarmt
    Ingrid

    Danke für eure lieben, tröstenden Worte .


    Bin heute gelaufen und gelaufen und wollte diesem Schmerz davonlaufen, dieser Tatsache, dass Philipp nicht mehr wiederkommt.


    Mein Arzt hat mir gestern Serodoninhemmer (?) verschrieben . Da es heute morgen gar nicht mehr ging habe ich ein halbes Pulverl
    genommen. Darauf wurde ich so aggressiv, dass ich vor mir selber Angst bekommen habe. Ich hatte keine Kontrolle über meine Gedanken
    mehr und ich hätte jeden, der mir über den Weg rannte schlagen wollen.Hat irgendjemand von euch Erfahrung mit diesen Medikamenten (Cipralex) ?
    Bis jetzt habe ich mich nur mit Homöopathie über Wasser gehalten, aber
    ich habe den Eindruck, dass dies zu wenig ist und ich in eine Depression verfalle. Wie habt ihr das alle nur geschafft ???


    L.G. Ingrid

    Hallo,
    danke für's Zuhören. Man fühlt sich hier sehr verstanden, denn nur wer so einen Schicksalsschlag selbst erlebt hat, kann nachvollziehen, in welch tiefes Loch man fällt.


    Philipp war gelernter Bäcker und hat dann später auf Elektriker umgesattelt. Die letzten zwei Jahre arbeitete er in genau diesem Landesklinikum in dem er auch starb. Er war
    dort so glücklich in seinem Job und hat den Ärzten in "seinem" Spital so viel Vertrauen entgegen gebracht. Bis zu seinem letzten Atemzug war er freundlich und höflich wie eh und je. Ich bringe dieses Bild einfach nicht aus meinem Kopf. Einer seiner letzten Sätze war:" Ich hab dich sowas von lieb Mama, weißt du das eigentlich!" Wie soll ich jemals mit dieser Tatsache, dass man seinen Tod verhindern hätte können klar kommen. Dieses "WARUM" frißt uns alle auf. Ich möchte, dass ich munter werde und dieser Albtraum vorbei ist.
    Wenn ich hier sitze und schreibe, lächelt er mir mit seinen gütigen brauen Augen vom Bild herunter zu und das tut soooooooooooooooooooooo weh.


    Ich wünsche allen eine ruhige Nacht - und danke
    L.G. Ingrid

    Hallo Linda,
    danke für deine lieben Worte.
    Ich bin mit meiner Trauer nicht alleine. Habe sehr viele gute Freunde einen lieben Lebensgefährten und vor allem eine liebevolle Tochter, welche auch so sehr um ihren heißgeliebten "kleinen" Bruder trauert, dass es mir das Herz bricht. Ich möchte ihr so gerne helfen und kann es nicht. Philipp verstarb im Krankenhaus an einer Lungenembolie. Eingeliefert wurde er mit starken Venenbeschwerden (er sollte am 4.4. operiert werden) und man ließ ihn einfach 7 Stunden in der Notaufnahme liegen. Meine Tochter und ich waren dabei und so hilflos. Man hörte uns nicht an . Dann war es zu spät. Jetzt ermittelt der Patientenanwalt. Meinem Sohn hilft das nicht mehr. Diese letzten Stunden laufen wie ein Endlos-Film runter und man droht verrückt zu werden.
    L.G. Ingrid

    Mein Sohn war 23 Jahre und der beste Sohn, den man sich nur wünschen konnte. Hilfsbereit, immer höflich, geduldig und zuvorkommend. Ich vermisse ihn so sehr, dass ich verrückt werden könnte. Es fehlt mir seine tägliche Umarmung (er war über zwei Meter) , sein "Ich hab dich lieb Mama - du Zwerg ". Wie schafft man es nur mit dieser Situation umzugehen ? Wie kann die Sonne wieder aufgehen, sich die Erde weiterdrehen .... als wäre nichts passiert ???
    L.G. Ingrid