Beiträge von Curdt

    Nun Markus ... was kann ich dir berichten? ... Ich verstehe unser Verhältnis zur Zeit nicht so richtig, wir hatten ausgemacht wir sehn uns Sonntag und sie soll sich melden wenn sie Zeit hat und dann kam sie irgendwann online und ich fragte sie was denn nun wird und da sagte sie ich könne vorbei kommen. Als ich dort ankam, war einer der ersten Sätze den ich hörte wie ihr Vati sie fragte was sie heute gemacht habe und sie antwortete "Na nichts. Rumgegammelt." Das hat mich richtig geärgert und ich habe ihr auch gesagt "Weißt du eigentlich wie doof das ist, wenn man den ganzen Tag wartet und denkt "Naja sie hat sicherlich noch was zu tun und wird sich melden" und dann erfährt, dass du den ganzen Tag nichts weiter gemacht hast? Wenn du einfach mal Zeit für dich brauchst ist das ok, aber halt mich doch nicht den ganzen Tag hin ohne irgendetwas zu sagen". Sie war etwas verdutzt und am Montag hat sie das erste Mal mit mir darüber gesprochen wie traurig sie ist, da dachte ich es geht bergauf, ebenso Dienstag nochmal. Zumindest am morgen ... am Abend war Isabell dann wieder mechanisch ... Hat mich größtenteils links liegen gelassen und nur kurz geantwortet ... wie soll ich mich denn nun verhalten? Wir hatten Kontakt über ICQ, weil ich zur Zeit in meiner Praxisphase des Studiums bin und damit unter der Woche nicht da ... und ich hab so Angst vor dem Wochenende, ich will sie nicht wieder nur kurz sehn, ich bin auch selten da und möchte sie auch bei mir, andererseits versteh ich auch wenn sie Zeit für sich braucht ... ich weiß einfach gar nicht was ich machen soll ...

    Ich hoffe das folgende von mir klingt jetzt nicht zu egozentrisch ... Wie ich ja bereits geschildert habe, versucht meine Freundin sich recht gut abzulenken und unternimmt auch mit anderen etwas und spricht auch mit anderen über den Verstorbenen. Jetzt sind aber SMS von den anderen und Unternehmungen mit anderen viel interessanter und mit mir unternimmt sie nur kurz etwas und schreibt mir auch kaum noch eine SMS was früher ganz anders war ... Ich weiß nicht, ist es ihr zu viel Normalität und Alltag mit mir und sie hält das noch nicht aus und versucht sich abzulenken, oder verhalte ich mich vielleicht doch falsch und sie kommt deswegen nicht mehr zu mir und meldet sich nicht? ...

    Ich lasse diese Begrüßungsfloskeln weg, denn ich weiß nicht was hier eine adäquate Begrüßung ist...


    Leider passt es nicht ganz in das Topic, aber da es um die Trauer meiner Freundin geht, ja möglicherweise doch ... Bei ihr ist jedoch nicht ihr Opa verstorben ...


    Im Folgenden will ich euch meine Geschichte erzählen. Sie ist im Prinzip jetzt eine Woche her und einfach nicht zu begreifen. Meiner Freundin ihr bester Freund ist ertrunken. Nun, nach 6 Tagen würde ich sagen beginnt ihre eigentliche Trauerzeit. Der erste Schock ist vorbei und es wird immer realer für sie, dass ihr bester Freund, der gleichzeitig ein Ex-Freund ist, gestorben ist. Ich würde ihr gern beistehen, aber ich weiß nicht wie ... Es ist auch eine komische Phase, wenn ich frage ob ich vorbei kommen kann, sagt sie ja, wenn ich ihr sage, dass ich da bin, wenn was ist, dann kann sie das aber nicht so richtig annehmen wie es mir scheint. Was soll ich tun? Abwarten bis sie von selbst sprechen möchte? Oder immer wieder auch selbst die Initiative ergreifen und einfach da sein? Ich weiß ja nicht mal ob sie mit mir über ihn reden KANN immerhin handelt es sich um einen Ex-Freund ... Bin über Hilfe wie ich ihr zur Seite stehen kann sehr dankbar. Ich weiß ich kann sie halten und wir können den Weg gemeinsam schaffen, aber ich möchte wissen wie ich manche Dinge einordnen soll. Sie macht auch alles richtig in meinen Augen, spricht mit Leuten die ihn kannten und trauert mit ihnen gemeinsam, schottet sich nicht zu sehr ab und nutzt ihre Arbeit um sich auch mal ein wenig abzulenken ohne dabei nicht zuzulassen, wenn es ihr eben auf Arbeit schlecht geht. Wenn es ihr auf Arbeit schlecht geht, geht es ihr eben schlecht und kein Mensch der Welt hat das Recht ihr die Trauer zu verbieten! Wie ihr seht ist sie ne tolle und starke Frau, aber jetzt will ich ihr in schwachen Momenten gern zur Seite stehen ...