Beiträge von Verena

    Hallo Josef,



    JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA uns geht es besser. Mein Mann hatte einen guten Start und ist motiviert und optimistisch. Schwiegermama hat man wieder eine Trauerbegleitung angeraten, mit dem Ergebnis, dass sie sie wieder abgelehnt hat. Diesmal bekam sie aber als Antwort, wenn sie selbst nicht ein wenig an sich arbeiten möchte und auch keine Hilfe annehmen will, dass es für andere schwierig ist, dass Richtige zu sagen, meinen, tun, etc.....


    Ich denke mit der Zeit wird es auf eine andere Art besser werden.


    Das Einzige was ich leider sagen muss, dass dieser Schlag leider zwischen meiner Schwiegermutter und mir einen Riss ausgelöst hat. Ich weiss nicht warum oder wieso, aber ich spüre es stimmt manchmal nicht mehr. Es war früher entspannter, es hat sich einfach besser angefühlt. Wer weiss, vielleicht legt sich das ja wieder.


    Seit Papas Tod fühlt sich alles anders an, viel komplizierter und steifer. Früher konnten wir mit ihr über alles reden, jetzt hab ich immer Angst, das Falsche zu sagen.


    Wie geht es dir? Ich geniere mich schon langsam, weil ich immer nur meine Probleme bei euch losgeworden bin, aber euch nicht nach eurem Wohbefinden gefragt habe. Es tut mir leid, ich bin sonst eigentlich nicht so ICH bezogen, aber ich glaub, ich war im Ausnahmezustand. Sollte aber keine Entschuldigung sein, denn auch andere haben Probleme und ich denke mir immer, im Gegensatz zu sehr vielen, sind meine Probleme sehr klein und irgendwie nicht wert, darüber zu suddern.


    Also bis bald


    Verena

    Hallo ihr Lieben,


    wie geht es euch? Hoffe doch einigermaßen gut !


    Ich bin wieder gesund, mein Blutdruck hat sich wieder normalisiert und ich komme jetzt ohne Tabletten aus. Mein Mann ist daran eine Therapie zu machen, weil es ihm einfach nicht gut geht.


    Ich halte mich jetzt sehr im Hintergrund, bin viel zu Hause und mache viel mit Hund und Kind. Mein Mann, ich weiß nicht, wie ich es euch beschreiben soll, es geht ihm einfach schlecht. Er hat viele unaufgearbeitete Schicksalsschläge und die hemmen ihn oft in seinem Leben.
    Deshalb konnte ich ihn jetzt endlich auch dazu bewegen diese Therapie zu starten. Bin sehr stolz auf ihn !!


    Mit Schwiegermutter spreche ich nicht mehr viel, ich habe es aufgegeben !! Ich war die, die immer weinend dann am Tisch saß. Die, die sich immer Gedanken gemacht hat und nicht mehr schlafen konnte, weil ich alle Probleme aufgesaugt habe. Nein, wenn ich mit reden nichts erreichen kann, dann ziehe ich mich einfach zurück und passe auf mich und auf meine Familie auf.


    Sie kommt Sonntags zum Essen ( ich hatte sich eingeladen) um halb 12 und geht um 19:00. Um 20:05 ruft sie an und wundert sich, warum ich 1. keine Zeit und 2. keine Lust zum Reden habe. Halloooo, ich 7,5 Std. Alleinunterhalter, weil mein Mann sich einfach davongeschlichen hat. Ich muss auch mal meine Sachen erledigen oder bin auch nicht immer gleich gut drauf.


    Ich meinte dann nur, dass wir vielleicht morgen weitertelefonieren, weil ich gerade nicht kann und mein Sohn auch gerade was brauchte von mir - seit damals herrscht irgendwie Pause und sie ist beleidigt.
    Ich darf nie "NEIN" sagen, ansonsten werde ich ignoriert oder mit " beleidigt sein" bestraft. Ich will das nicht, ich will nicht in meinem Alter für etwas bestraft werden, das weder schlimm noch gemein oder ärgerlich war.
    Man kann mich doch auch respektieren und meine Gefühle usw......


    Das mein Schatz trauert, dass er seinen Papa verloren hat, dass interessiert niemanden. Er wird nie gefragt, wie geht es dir oder kann ich dir helfen. Er kann auf mich immer zählen und er weiss, dass er mit mir immer reden kann, aber ich merke, dass er auch gerne seine Mutter hätte, die für ihn ein wenig da ist und auch sich mal um ihren Sohn kümmert, nein das ist das falsche Wort - ich hoffe, ihr wisst was ich meine.
    Sie haben doch beide einen großen Verlust erlebt und anstatt Zusammenhaltes, bricht jetzt einiges auseinander, was nicht so sein sollte.


    Heute sind es 5 Wochen, ich vermisse dich Papa !! Dein Lachen und deine Ratschläge. Wenn er rein kam, war der Raum voll, denn mein Mann und sein Vater sind beide große, stattliche Männer von 1 m95 und ragen in fast jedem Raum hervor.


    Ich bin trotzdem optimistisch, dass es irgendwann einmal wieder besser gehen wird. Es braucht alles seine Zeit !! Ich denke mir immer, jeder erlebt die Trauer anders und geht mir ihr auch anders um. Ich habe für alles Verständnis, aber ich wünsche mir auch ein wenig Verständnis für mich selbst.


    Irgendwie wird das immer komplizierter und artet zu einem ziemlich komplexen Problem aus.


    Sagt mal, wie habt ihr eure Trauer verarbeitet ? Konnte man euch irgendwie helfen oder überhaupt etwas "richtiges" sagen?
    Es kommt mir jetzt so vor, als wären wir gemeinsam einsam - klingt irgendwie komisch, beschreibt aber die Situation recht gut.


    Würde mich über jeden Ratschlag freuen, bin für alles dankbar, was überhaupt helfen würde oder versucht werden kann.


    Liebe Grüsse


    Verena



    Hallo an alle,


    wie geht es euch? Ich habe eine anständige Grippe und liege meist im Bett. Fast 39 Grad Fieber lähmen zur Zeit meinen Körper und ich fühle mich einfach schrecklich. Habe heute von meiner Mama und von Schwiegervater geträumt. Hat mir ein wenig Ruhe und Frieden gegeben. Ich weiss nicht warum und auch nicht, was ich geträumt habe, aber als ich aufgewacht bin, war ich total ruhig und mit mir im Einklang, sagt man das so.


    Bin viel alleine und kann viel nachdenken. Gott sei Dank hab ich meinen Sohn, der Mama manch Arbeit versucht abzunehmen.


    @ Floechen
    Du hast recht, unser Leben ändert sich bzw. verändert sich, aber leider ins Gegenteil. Wir haben keine Zeit zum Geniessen, denn die Zeit die uns noch bleibt, streiten wir. Er ist angespannt, nie mehr zu Hause, immer unterwegs und will von uns nix hören. Alex und ich müssen funktionieren und ich kann zur Zeit nicht so, wie er sich das vorstellt.
    Ich sag einfach nix mehr, mache ihm auch keine Vorwürfe und ziehe mich einfach zurück. Schwiegermutter war heute sehr nett zu mir, durch das Fieber ( war beim Arzt) hab ich viel Kopfweh und liege halt viel. Sie meinte dann : Ich würde eine CT machen, hast sicher so wie ich einen Kopftumor, weil bei mir hat es auch so angefangen. Ich hab drauf nichts erwidert, warum auch, bringt ja nichts, außer Streit.


    Ansonsten hat sich nichts Neues getan. Sie war heute bei der Hausärztin, die hat ihr wieder Hilfe angeboten und auch mit ihr sehr nett geredet, aber zur Zeit ist kein rankommen an sie. Alle Bekannten und Verwandten die helfen wollen, werden abgeschmettert oder einfach ignoriert. Im Gegenzug ist dann niemand da, der sich mit ihr unterhalten möchte.


    Gestern rief Mama an und meinte, warum ich nicht mehr so oft anrufe, das war super. Angerufen hat zu 80% sie nicht ich. Auch egal, ich meinte nur, mir geht es nicht so gut zur Zeit und ich ruh mich ein wenig aus. Sie antwortete mir halt nur, sie braucht wen, bei dem sie ihr Sorgen und Kummer abladen kann.


    Bitte, ich rede wirklich gerne und helfe auch wo geht, aber mein Kummerfass ist voll. Es passen nicht mal mehr meine Sorgen und Nöte rein.
    Mein Mann geht um 9:00 - kommt für eine halbe Stunde um 11:oo. Geht dann wieder und kommt um 6 heim. Ich habe heute die Ärztin auch gefragt, ob es Mutter helfen würde, wenn ich eine zeitlang bei ihr schlafen würde. Sie meinte nein, sie würde sich einfach daran gewöhnen und wenn ich wieder zu Hause wäre, was irgendwann mal sein muss, dann wäre der Kummer noch größer. Wir können sie unterstützen, ihr helfen, aber den Schmerz könnten wir ihr nicht nehmen, durch diese Phase muss sie leider selber gehen, um damit langsam umgehen zu können.


    Ich glaube, sie muss diese Zeit des Schmerzes und Kummer einfach durchmachen. Diesen tiefen Hasse gegen alles und jeden. Das muss jetzt einfach sein, vielleicht wird das mit der Zeit besser bzw. anders. Am Freitag ist es 4 Wochen her. Ich vermisse Papa !!
    Ich vermisse meine Mama !! Sie fehlt mir jetzt so. Bei solchen Situationen merke ich erst, wie alleine ich bin. Andere fahren nach Hause, rufen an oder sonst was. Ich kann höchstens am Friedhof gehen und bekomme auch keine Antworten. Ich bin zornig, mit allem, bin zornig auf meine Mama, bin zornig auf mich, weil ich so schwach bin. Ich kann die Frage. Wie geht es dir? nicht mehr hören.
    Ich bin einfach emotional alleine, meinen Mann will ich nicht belasten, der hat genug um die Ohren. Ich würde so gerne mal wieder spazieren gehen, mit unserem Hund einfach raus und die Natur genießen. Bin frustriert, depressiv und zornig.


    Meine Tiere spüren, dass ich zur Zeit einfach nicht gut drauf bin. Sie sind immer um mich rum. Schmusen viel und liegen einfach bei mir und geben mir Ruhe. Bin sehr froh, dass ich sie habe.


    Ich bin ehrlich, durch den Tod meiner beiden Lieben ( Omi und Mami) bin ich irgendwie härter geworden. Ich kann es nicht genau beschreiben. Nach Mamas Tod - ich durfte nicht weinen - sei nicht so traurig mama wollte das nicht. Sehr tröstlich usw.....
    Jetzt nach Papas Tod bin ich " gefühlsleer". Ich kann nicht mehr weinen, ich bin egoistischer - warum auch immer. Verbringe viel Zeit mit meinem Sohn und auch Freunden, ich will einfach leben. Ich lebe so gerne, aber innerlich bin ich tod.
    Ich kann mit Mutter zur Zeit nicht umgehen, nicht weil ich sie nicht verstehe, sondern weil ich nicht weiss, was man richtig sagen kann. Sage ich ,ich verstehe sie - bekomme ich als Antwort: Woher willst du das denn können. Sag ich nichts, weil es einfach keine Antwort darauf gibt, kommt: Du verstehst mich eben nicht. Ich kann damit einfach nicht umgehen. Ich kann nicht immer das Richtige sagen.
    Bsp. Mama geht gerne jeden Tag auf den Friedhof, ich kann das einfach nicht. Ich zünde für Mami zu Hause eine Kerze an und gehe selten, aber dann mit einem guten Gefühl zu ihr auf den Friedhof, aber Mutter akzeptiert das nicht, sie will, dass ich jeden Tag gehe. Muss ich wirklich ihr zuliebe jeden Tag dorthin.
    Für mich ist der Friedhof einfach nicht das, was er für andere vielleicht bedeutet. In meinem Kopf herrscht Chaos. Einerseits verstehe ich sie, auf der anderen Seite nicht. Ich glaub, ich brauch einfach mal die Ruhe selbst alles verarbeiten zu können und dann wird auch alles andere wieder klappen.


    So, jetzt gehe ich meine Sachen erledigen und dann ab wieder ins Bett.


    liebe Grüsse Verena

    Habe mit meinem Mann gesprochen, er will nicht, dass Schwiegermutter in " unserer" Wohnung wohnt und er will auch nicht zu ihr ziehen. Ich will mich um sich haben und sein Familienleben .


    Liege hier am Sofa und habe Fieber und Bronchitis. Mir tut alles weh und ich kann kaum noch sprechen. Mensch Papa, wenn du uns jetzt siehst, dass muss unerträglich für dich sein. Keiner kann mehr richtig stark sein, alles bricht zusammen.


    Ja Schwiegermutter war erst vorm Tod von Papa wieder zur großen Untersuchung und sie ist jetzt gesund. Ich hab mir auch schon Gedanken gemacht und auch gesagt, vielleicht ist sie krank, aber kann man alles entschuldigen. Kann man anderen einfach weh tun und sie kränken, um dann einfach eine Ausrede zu gebrauchen. Meine Mama hat mir immer beigebracht: Etwas Dummes ist schnell gesagt, aber danach kaum zu vergessen oder zu verzeihen. Darum mein Schatz, denke immer nach, bevor du andere Menschen verletzt und Worte können manchmal mehr verletzen, als man glaubt.


    Ihr habt recht, ich kann nicht einfach meine Familie aufgeben. Ich liebe meinen Mann und will ihn nicht im Stich lassen.


    Wisst ihr, es sind diese Kleinigkeiten, die sie manchmal tut, sagt oder einfach fallen lässt. Ich überhör vieles, aber es kränkt mich sehr. Alle anderen sind wichtig, werden gelobt und verstanden, nur ich nicht. Ich bin immer da, ich funktioniere immer und ich habe keine Gefühle zu haben. So kommt es mir zur Zeit vor.


    Kleines Beispiel:
    Ich wollte zu Weihnachten keine Geschenke, aber ich hätte mich über eine kleine Schokolade so gefreut und wenn sie mir mal gesagt hätte, dass sie es super findet, dass ich mit ihr im Krankenhaus war und beim toten Papa war.


    Für Omi hat sie tagelang nach der passenden Bonnboniere gesucht und nach der richtigen Flasche Wein. Ich will und wollte nie materielle Dinge, nur so Kleinigkeiten, die freuen mich einfach. Die tun mir gut, weil sie einfach für mich sind. Versteht mich bitte nicht falsch, ich weiss, dass es ganz andere Dinge gibt, die Mama nun im Kopf hat und sie auch nicht so eine gute Wahrnehmung hat, aber ihr wisst das Ganze Drumherum nicht ...... wäre auch eine viel zu lange Geschichte.


    Ich vermisse meine Mama, damit ich sie fragen könnte, was ich tun soll. Die mich mal in den Arm nimmt und einfach ein Küsschen auf die Stirn gibt und mir über den Kopf streichelt. Bei der ich jetzt sicher ein paar Tag hätte bleiben können und mich erholen und einfach krank sein könnte.


    Ma ich fühl mich so schlecht. Ich werde in den nächsten Tagen zu meiner Ärztin gehen und mit ihr Reden. Vielleicht hat sie ja einen Vorschlag.
    Mama braucht professionelle Hilfe, ich bin ein Leihe, ich kann dass nicht alleine schaffen.


    DANKE für eure Unterstützung und Hilfe. Wenn ich euch nicht hätte !!!


    lg Verena

    Hallo ihr Lieben,


    ich hoffe, ihr habt Silvester gut überstanden. Bei uns ist kein Stein mehr auf dem anderen und das neue Jahr hat einige dunkle Seiten nun hervorgebracht. Nachdem ich mit Schwiegermutter einmal in Ruhe reden wollte und ihr vielleicht auch unseren bzw. meinen Standpunkt oder besser meine Gefühle mitteilen wollte, ist der große Streit nun perfekt und ich habe meinen Mann irgendwie verloren - ja, verloren.


    Schwiegermutter ist komplett aufgedreht und ach ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll, auf mich losgegangen und sie würde das jetzt nicht verstehen, warum wir Zeit für uns brauchen, wir haben uns doch noch und ich soll froh sein, dass mein Mann noch lebt und das Kind wirds schon verkraften, ich soll mich nicht so anstellen usw....
    Ich hab nicht mal was böses gesagt, außer, dass ich manchmal einfach Zeit für mich brauche und einfach mal zu Hause bleiben möchte bzw. auch mal allein sein will.


    Jedenfalls, werde ich mir jetzt eine Wohnung suchen. Ich möchte meinen Mann einfach nicht vor die Wahl stellen lassen, und das will sie zur Zeit und das akzeptiere ich nicht. Er soll sich nicht für mich entscheiden müssen, es ist doch seine mama und ich bin seine Frau. Sind doch 2 Paar Schuhe.
    Ich glaube es ist besser, wenn ich das Feld räume, ich kann mich nicht zwischen eine Familie stellen, der Mensch bin ich nicht und so kann er ihr auch immer helfen und bei ihr sein.


    Vielleicht können sie ja in unsere jetzige Wohnung zusammenziehen, Platz wäre genug und Mama wäre nicht mehr alleine. Das würde ihr bestimmt gut tun.


    Fragt mich bitte nicht nach meinen Gefühlen, ich glaub, ich hab keine mehr. Ich bin verletzt, zutiefst gekränkt und auch krank. Hab mir eine Grippe eingefangen, muss aber funktionieren, weil mein Mann nur für seine Mutter unterwegs ist und anscheinend auf unseren Sohn total vergisst.


    Diese Feiertage werden ich meinem Leben nie mehr vergessen, soviel Leid und Kränkungen und soviel Trauer waren noch nie da in meinem Leben. Ich dachte nach Mamas Tod hätte ich mein Leben so halbwegs im Griff - jetzt hab ich kein Leben mehr, aber es wird wieder werden. Ich werde mich hochraffen und es für meinen Sohn schaffen, wir werden uns einfach ein neues Leben aufbauen. Er kann weiter zur Oma gehen, keine Frage. Ich werde auch vor ihm nicht schimpfen, nein, das tu ich nicht.


    Ich bin verzweifelt und fertig und ich glaube, ich brauche eine Therapie.


    lg Verena

    Hallo ihr Lieben,


    danke für eure Meinungen und Hilfe.


    Ja, wir wollen Silvester feiern, Papa zuliebe. Er wäre damit einverstanden, wir haben einen 12jährigen Sohn, ich kann nicht einfach alles hinwerfen und nur mehr Schwiegertochter sein.


    Als meine Mama starb, musste ich auch mit ihnen zu allen Feiern gehen, auch wenn mir manchmal nicht zumute danach war. Sie hatte nie gefragt. Ich habe nie gesagt, dass ich sie nicht verstehe, aber auch meine Nerven, Gesundheit usw... ist begrenzt und auch manchmal kann ICH nicht mehr.


    Wir sind jeden Tag da, wir rufen jeden Tag mind. 5-6mal an. Sie geht mir Einkaufen, wir nehmen sie überall hin mit, aber auch ich habe Grenzen und ich auch trauere um Papa und auch mein Mann hat seinen Vater verloren. Niemand von der Familie würde bemerken, dass es ihm genauso weh tut. Keiner redet mit ihm, als ob er nicht vorhanden wäre. Sein geliebter Papa, der ihm so viel bedeutet hat, er ist nicht mehr.


    Er muss funktionieren, aber er kann nicht mehr, er braucht Zeit alles zu verarbeiten. Er uns, jeden Tag, jede Minute und auch wir trauern, aber bei uns geht das Leben einfach weiter. Ich weiss, es klingt gemein, aber ich habe Verantwortung meinem Sohn gegenüber und auch meinem Ehemann. Sie brauchen mich jetzt auch und mein Sohn kann es noch immer nicht fassen, dass Opa nicht mehr da ist.


    Mama tut mir leid, sie kommt aus ihrem Schmerz alleine nicht mehr raus, da kann auch ich ihr nicht mehr helfen. Sie hatte seit ihrer Erkrankung Depressionen, die sie nie behandeln lies, weil es es nix bringt. Sie werden immer häftiger und wie bitte soll ich als Leihe ihr helfen können. Ich kann da sein, sie auffangen wenn es möglich ist, aber eine psychologische Betreuung kann ich ihr nicht bieten und einer muss gesund und stark bleiben, was hilft es, wenn ich nicht mehr kann oder mir etwas passiert. Wer schaut auf mein Kind - mein Mann ist zur Zeit selbst ein wenig daneben, er nimmt jedes Ablenkungsmanöver dankbar an, um manchmal aus seiner Trauer entfliehen zu können.


    Ich weiss, sehrwohl, dass dieser Zustand eine Weile dauern wird, aber es gibt soviele Freunde, die mit ihr Zeit verbringen wollen, die schiebt sie von sich und schickt sie weg. Nein, sie möchte von sich aus nicht, dass wir Besuch haben, weil sie sonst manchmal alleine wäre.


    Mein Sohn geht jeden 2.ten Tag zur Oma, damit sie Unterhaltung hat - aber es ist schwer, wenn sie ihm dauernd erzählt, dass das neue Jahr nur noch furchtbarer werden wird und er sich ja nicht drauf freuen soll, denn jedes Silvester bringt was Schreckliches mit sich. Das Leben wäre überhaupt grausam und es ist nicht lebenswert. Ich finde, dass hat an Ohren eines 12 jährigen nichts zu suchen, der kann damit nicht umgehen oder es auch nicht gescheit verarbeiten. Mir kann sie das sagen, ich kann damit umgehen und mit ihr reden, aber nicht ein Kind.


    Es wird mir schwer ums Herz wenn ich daran denke, ich verstehe ihren Schmerz und ihr Verloren sein. Wenn ich könnte, ich würde einen Fuss von mir geben, wenn Papa wieder hier wäre, aber ich weiss, dass ich nix machen kann.


    Ich finde sie braucht Hilfe von aussen, jemand der nicht aus der Familie ist und sie langsam aber sicher wieder aufbauen kann. Der ihr Mut und Zuversicht gibt, dass sind zur zeit nicht wir.


    Ich bin ehrlich, ich bin zur Zeit nicht fähig. Ich hab schon vorgeschlagen, dass nur mein Mann manchmal dort ist oder einkaufen fährt usw.... Nein, sie besteht, wir müssen alles zusammen machen. Es ist dieses Wort "müssen", was ich einfach nicht mehr hören kann. Ihr müsst, wir müssen, du musst , usw..... Es gibt kein, können wir fahren oder können wir das machen - nein wir müssen.


    Ich lade sie zum Essen ein, nein sie will nicht - ok !! Uroma hatte am 28.Dez. ihren 94.ten Geb. Ich wollte kochen und sie alle einladen, nein, sie will nicht !! Ich akzeptiere alles, aber mir dann vorwerfen, ich hätte kaum Zeit. Zeit das akzeptiere ich trotz Trauer, Schmerz usw...... nicht mehr. Ich war und binimmer für sie da, ich bin keine typische Schwiegertochter. Wo andere mal nein sagen, ich komme - zu jeder Tages- und Nachzeit. Ich geh mit, ich fülle aus, ich trage den müll runter, ich hole sie ab und führ sie nach Hause. Und ich bleibe ganz einfach auf der Strecke.


    Wisst ihr wie gut es mal tut, eine Freundin zu sehen und mit ihr über andere Dinge einfach nur zu Reden. Einfach mal nur quatschen. Ich gehe aufs WC, das Telefon läutet. Ich rufe zurück, ja wo warst denn jetzt wieder. Auf dem WC, ach warum gehst dann nicht drann. Weil ich das Handy nicht mitnehme. Warum? Weil ich gleich wieder raus komme? Wir quatschen dann noch eine zeitlang und legen auf. 5 min. später es läutet, Mama drann, sie weill jetzt reden, passt kein Problem. Wir haben sicher min. geredet aufgelegt. 20 Min. später es läutet wieder, Mama kann nicht mehr, sie muss reden - auch kein Problem. Ich rede gerne mit ihr, aber es ist wirklich jeden Tag so, auch wenn wir lange bei ihr waren, mein Abend besteht aus telefonieren. Daneben muss ich meinen Haushalt machen und mit meinem Sohn HÜ.


    Es ist so schwer den passenden Mittelweg zu finden um es allen recht zu machen.


    Ich wünsche euch allen einen Guten Rutsch ins Jahr 2011 und hoffe, dass ihr es einigermaßen ruhig beginnen könnt.


    Bin euch sehr dankbar für eure Hilfe


    lg Verena

    Hallo meine Lieben,


    ich bin jetzt erst wieder fähig zu schreiben. Für meinen Mann, meinen Sohn und mich war Weihnachten eigentlich ganz friedlich und sogar ein wenig schön. Wir haben viel über Papa geredet und das Weihnachtsfest in seinem Sinne abgehalten. Er fehlt mir sehr und seit er weg ist, ist alles anders und ungewohnt, aber wir müssen weitermachen, ihm zuliebe.


    Über Schwiegermutter kann ich gar nix mehr schreiben, sie hat uns in den letzten Tagen soviel Kraft gekostet und etliche Streits von Zaun gebrochen, dass ich persönlich keine Lust mehr habe. Auch Freunde von uns sind irgendwie irritiert, dass sie sich so aufführt. Sie will halt einfach nicht, sie will uns alle zwingen, dass es so sein muss, wie sie es möchte.


    Ich rede hier wirklich nicht von Kleinigkeiten, sondern von unserem Leben, dass zur Zeit "ihr" Leben ist. Wir sind viel mit ihr zusammen und tun und machen, was geht. ABER ich kann nicht mehr, Leute ich kann einfach nicht mehr. Ich bin nur mehr müde und gereizt. Habe keine Zeit für meinen eigenen Haushalt und wenn das Telefon läutet, dann würde ich am liebsten davonlaufen.


    Sie bestimmt, was wir wann tun dürfen und wehe wir haben keine Zeit oder wollen etwas anderes, dieses Theater ist unvorstellbar. Gestern hatte ich Besuch von meiner Freundin, am Abend rief Mutter an und fragte, warum ich mich Nachmittag nicht gemeldet hätte. Ich erzählte ihr, wer da war und dass ich keine Zeit gehabt hätte, als Antwort bekam ich : Wird jetzt jeden Nachmittag Besuch zu euch kommen, für was soll das denn gut sein und Zeit habts dann auch keine für mich.


    Wir müssen jeden Tag einkaufen gehen und das stundenlang, wo sie hin will. Ich sitze jeden Tag am Abend auf der Couch und mir rinnen die Tränen. Meine Nerven sind zum Zerreissen gespannt und mein Mann und ich streiten und streiten und streiten. Und mir tut es so weh, aber wir beide sind einfach so gespannt, dass wir nicht mehr raus können.


    Mutter will keine Hilfe, soviele haben sich angeboten, keine Chance. Wir waren an Silvester eingeladen, jetzt mussten wir absagen, weil sie nicht zu Freunden wollte und wir ja verzichten können. Ich hab mich schon so gefreut, einen Abend richtig lustig sein zu dürfen und mit lieben Leuten zusammen sein zu können. Wir hätten sie auch mitnehmen können ,aber das will Mutter nicht, darauf hat sie keine Lust. Auf junge Leute und moderne Musik.


    Ich bin geschafft, ja sie hat mich geschafft und Oma noch dazu. Die wurde gestern 94 !! Wenn ich könnte, ich würde weglaufen. Ich lieg am Boden und keiner merkt es.


    Ruhig und ausgeglichen bin ich nur, wenn ich mit unserem Hund spazieren gehe. Wenn ich nichts höre, sehe und einfach gehen kann.


    Wie soll das bloß alles weitergehen, ich sehe keine Sonne, keinen Lichtblick mehr. Ich bin zur Zeit ein Sklave und das gezwungener Massen.


    Vielleicht bin ich auch zu egoistisch, vielleicht sollte ich meine Sachen eine zeitlang einfach hinten anstellen und es so hinnehmen, wie es zur Zeit ist. Keine Ahnung, ich bin gedankenlos.


    lg Verena

    Hallo meine Lieben,




    erstmal vielen vielen Dank für eure lieben Worte. Heute war ein schrecklicher Tag. Schwiegermutter und ich hatten eine riesen Auseinandersetzung und ich war fix und fertig. Ich konnte 2 Stunden nur mehr weinen und bin fast zusammengebrochen.


    Ich ertrage ihre Art einfach nicht mehr. Sie ruft an, weint ohne Punkt und Komma. Dann hab ich ihr vorgeschlagen, dass sie mich zur Trauerbegleitung begleiten könnte, dass würde uns sicher helfen. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der wegen dieser Frage so ausgeflippt ist. Sie hat mich angeschnautzt, dass ihr das nicht helfen würde. Dass man ihr den Mann nicht mehr zurückbringen kann und sie ohne ihn nicht Leben kann und auch nicht will.


    Ich war fix und alle. Sie will einfach nicht. Ich habe am Freitag von unserer Ärztin erfahren, dass Papa schon lange wusste, dass er sterben müsse, er aber Mama nicht belasten wolle und hat verboten, dass jem. ihr etwas sagt. Wie arg muss das für ihn gewesen sein. Solange Zeit mit dieser Erkenntnis leben zu müssen, ganz alleine, nur weil er Mama beschützen wollte und er wusste, dass sie damit nicht zurecht kommt.


    Ich muss euch dazu sagen, dass Mutter vor 6 Jahren einen Kopftumor hatte, der eine Metastase der Lunge war. Sie bekam Bestrahlungen und Chemo und ist seit 4 Jahren "gesund".
    Papa hat ihr alles abgenommen, auch teilweise das Denken und Handeln. Er hat alles für sie erledigt, den Haushalt, die Einkäufe, Papierkram, Einzahlungen, alles!!!


    Und jetzt ist Chaos. Ich muss euch sagen, meine Kraft ist teilweise am Ende. Aber eines weiss ich, wenn ich meinen Mann nicht hätte - er hält zu mir und hilft wo nur geht. Es hat noch fester zusammen geschweisst. Mein Sohn hat heut bitterlich geweint, er war plötzlich so traurig geworden und musste an Omi und Opa denken und dass er sie nie mehr wieder sehen wird. Ich hab ihn getröstet und ihm gesagt, dass wir unsere Lieben irgendwann mal wiedersehen werden und er bis dorthin einfach Spass haben darf, ohne schlechtem Gewissen.


    Aber ihr habt recht, es muss sich etwas ändern, sonst steh ich dass nicht mehr durch. Mama muss wenigstens versuchen alleine klar zu kommen. Immer wieder höre ich :" ich kann nicht alleine sein, ich will nicht alleine sein, usw...". Ihre Mutter ist seit 16 Jahren alleine und hat es super geschafft. Ist mir kla.r, dass es schwer ist, wenn man solange zu zweit war und plötzlich nur mehr Einer ist. Ich muss immer an Papa denken, er war so ein starker Mensch, er verdient es jetzt nicht, dass wir alle aufgeben und nicht mehr können.


    Mir schwirrt soviel im Kopf rum. Es passiert jeden Tag etwas anderes und ich habe das Gefühl, mein Leben läuft zur Zeit einfach so ab, ohne mich und ich versäume so manche Dinge.


    Ma, jetzt hab ich euch wieder zugesudert, tut mir leid.


    Lg Verena

    Liebe Verena.
    Ich möchte Dir und Deiner Familie mein herzliches Beileid ausdrücken. Habe jetzt erst Deine Geschichte gelesen :24:

    Hallo Susanne vielen Dank !!!




    Hallo,


    also, ich war beim Arzt. Es ist nix schlimmes, dass sind die Nerven und alles Drumherum. Sie hat mir leichte Blutdrucktabletten gegeben und gesagt, ein wenig Ruhe und das wird schon wieder.


    Aber Schwiegermutter, ich weiss nicht, ich hab bei ihr kein gutes Gefühl. Sie spricht immer öfter vom Nachgehen, Selbstmord usw..... die Ärzten hatte ihr gestern eine Trauerbegleitung angeboten, die sie empört ablehnte, sowas braucht sie nicht, sie hat doch uns.


    Wir helfen wo wir können, aber mein Mann trauert doch auch um seinen Papa und er hat überhaupt keine Zeit auf sich zu schaun. Ich will mich nicht beklagen und ich will ihr auch sicher helfend zu Seite stehen, aber eben helfend und nicht den Papa ersetzend.


    Heute ich der 1.te Tag, an dem ich mich so halbwegs gut fühlte. An dem wir auch etwas Spass hatten und auch für uns als Familie Zeit zusammen verbrachten.
    Manchmal habe ich das Gefühl, das Papa neben mir steht und mit einfach über den Kopf streichelt und mich beruhigen will.


    Danke Papa, dass ich dich kennenlernen durfte und du für Alex , 12 Jahre lang der beste Opa der Welt warst. Ich hab dich lieb.


    Lg Verena

    Hallo meine Lieben,


    wir haben es geschafft. Papa hat seinen Frieden gefunden und wir versuchen unsere Mitte wieder zu erlangen. Ich bin irgendwie erleichtert, aber auch unendlich traurig. Ein zwei-schneidiges Schwert und das wird auch noch eine zeitlang so bleiben.


    Wenn ihr meinen Sohn gesehen hättet, ich wusste nicht mehr, was ich tun soll. Es hat ihm so weh getan, er hat so bitterlich geweint, obwohl er eigentlich von der starken Sorte war - bis jetzt.


    Es hat ihn schon als Erstes schockiert, als er den Sarg sah, wo sein Opa drinnen liegt. Aber da war er noch stark und wollte nicht weinen. Es war eine wunderschöne Beerdigung, so viele von Papas Freunden und ehemaligen Arbeitskollegen und Weggefährten seines Lebens waren da, um ihn die letzte Ehre zu erweisen. Er war 45 Jahre in der Kelag tätig und deshalb kam von seiner Firma auch ein Bläserquintett. Es war so traurig, ein Wahnsinn. Alex, mein Sohn hat bitterlich geweint, als sie den Sarg hinunterließen. Er war kaum zu beruhigen, aber warf Opa noch seinen Brief mit seinem Foto hinein.


    Und währen ich hier sitze und schreibe rinnen mir schon wieder die Tränen hinunter. Mich hat gestern jemand gefragt, warum ich eigentlich so traurig bin und weine, ich war ja "nur" die Schwiegertochter. Ich habe ihm geantwortet, dass er nicht mein "Schwieger"vater war, sondern auch mein Papa. Den ich sehr lieb hatte und er auch der auch mein Idol und Vorbild war. Der intelligent und liebenswürdig, aber auch sehr bescheiden und hilfsbereit war. Warum sollte ich nicht trauern dürfen um einen Menschen, den ich über 17 Jahre kenne, mit dem mich viel verbunden hatte und er der Opa meines Kindes ist.


    Durch all den Stress usw.... habe ich zur Zeit einen hohen Blutdruck. Ich hatte noch nie Bluthochdruck und es macht mir Angst. Ich glaub, ich gehe morgen zu meiner Ärztin und werde fragen, was ich machen soll. Mir darf nix passieren, dass würde meine Maus nicht verkraften, jetzt jedenfalls noch nicht.


    Ich will ihn so oft anrufen und fragen oder nur mal wieder quatschen, er ist nicht mehr da. Er wird nie mehr unseren Hund ärgern können oder auch nur ein Leckerli hinwerfen. Er hat sie so geliebt und sie ihn auch. Er war nicht nur für die Menschen da, nein Tiere haben ihn geliebt. Überall wo er hinkam sind ihm die Tiere zugelaufen. Ein Wahnsinn.


    So ihr Lieben, ich möchte auch nicht mehr vorheulen. Ihr habt ja selbst auch liebe Leute von euch verloren und seid sicher auch sehr sehr traurig. Trotzdem DANKE fürs Zuhören und bis bald


    Eure Verena

    Hallo oder besser guten Abend,


    Ich sitze hier und denke über morgen nach. Habe alle unsere Sachen gewaschen, gebügelt um gut auszusehen, ich frag mich nur immer, warum das so ist. Warum muss man sich anständig anziehen, aussehen usw..... Papa wäre es egal, der war auch immer so wie ich, er mochte diese steifen Standesdünkel überhaupt nicht. Er war ein bodenständiger Mensch, bescheiden und aufrichtig. Er war immer für uns da und hat uns in schweren Stunden oft geholfen. Er war nach dem Tod meiner Mama der, der mich begleitet hat. Die Wohnung geräumt hat und mich beraten hat. DAnke Papa !!!


    Irgendwie bin ich auch durch ihn zu dem Menschen jetzt geworden, der ich bin. Er hat mir gezeigt, was wichtig ist im Leben.
    Heute wurde er aufgebahrt, es war erschreckend, weil es mich wieder an meine Mama erinnerte. Weil ich wieder einen lieben Menschen verloren habe und weil es einfach grausig ist. Wir helfen Mama sehr viel, aber auch mein Mann braucht Hilfe, er hing sehr an seinem Vater und redet nur mit mir darüber.


    Ich habe mir eure Ratschläge zu Herzen genommen und mir heut abend mal eine Auszeit gegönnt. Nur wir 3, keinen Besuch und keinen Stress. Die Luft war wieder da und ich habe mich so halbwegs wohl gefühlt.


    Mein Sohn hat heute seinem Opa einen letzten Brief geschrieben - ich weiß nicht was drinnen steht - möchte ich auch nicht, dass ist seine Sache. Den Brief mit einem Foto von sich und eine weiße Rose, möchte er morgen gerne ins Grab werfen. Es hat mir im Herzen weh getan, als er mit dem verschlossenen Brief kam, den er seinem Opa noch reinwerfen möchte.


    Papa war sehr beliebt, viele haben angerufen und zugesagt morgen zu kommen.


    Meine Lieben, ich melde mich morgen wieder !!!




    Liebe Grüsse Verena :2:

    Hallo,




    vielen, vielen Dank ihr habt mir so geholfen. Ich denke immer wieder an Papa und was er wohl in seinen letzten Minuten gefühlt, gedacht usw.. hat. Es zerreisst mir dabei fast das Herz. Aber er war nicht alleine, seine beiden Lieblingsschwestern waren bei ihm und haben ihm geholfen hinüberzugehen.


    Die Beerdigung ist am Di. vor diesem Tag hab ich irgendwie Angst, obwohl ich es eigentlich nicht brauche. Ihr habt recht, ich muss jetzt auch mal einen Rückschritt machen und auf mich schaun - ich fühl mich überhaupt nicht gut. Mein Blutdruck ist weit oben, obwohl ich nie Bluthochdruck hatte und ich hab immer so eine innere Unruhe. Heute war einmal ein ruhiger Tag. Ich habe mir bewusst Zeit für meine Familie genommen und wir haben ihn ruhig und viel miteinander sprechend verbracht.


    Es gibt Stunden, da kann ich ganz in Ruhe an ihn denken, ich erinnere mich jetzt auch viele lustige Begebenheiten - aber es gibt auch den Einbruch, dann kann ich alles nicht fassen. Oft denk ich mir, ich muss Papa anrufen, der braucht noch etwas.


    Oft habe ich das Gefühl, ich bekomme keine Luft. Es steckt alles in meinem Brustkorben, ich kann nicht durchatmen.


    Ich weiss es geht ihm jetzt besser und er ist endlich seine Schmerzen los.


    Lieber Papa, ich denke ganz viel an dich. Nein, wir denken ganz viel an dich und ich hoffe, dass du mit allen, die schon vorrausgegangen sind eine schöne Zeit verleben kannst. Ich hab dich liebe! Deine Verena

    Hallo meine Lieben, ich bin soeben nach Hause gekommen, nachdem ich bis jetzt bei Schwiegermama war und ihr geholfen habe die Sachen zu ordnen.


    Es war so schwer in sein kleines Zimmer zu gehen, welches sein Reich war. Dort konnte er in Ruhe Computern, fernsehen und lesen. Ich vermiss ihn so, aber ich bin froh dass die Angst ein Ende hat. Er hat es geschafft !!


    Mein Sohn konnte zuerst nicht weinen, aber plötzlich brach es aus ihm heraus. Er hat es sich von seiner kleinen Seele geweint. Ich beneide ihn, er ist stark und kann auch schon wieder lachen. Das gibt meinem Mann und mir Kraft.


    Morgen gehen wir zur Bestattung und Mama möchte nächste Woche die Beerdigung machen. Ich habe Angst davor!


    Heute Nachmittag bin ich kurz eingeschlafen, ich habe immer meinen toten Papa vor mir gesehen - es tut so weh, wenn man ihn vorher gekannt hatte und ihn jetzt sah.


    Ich könnte schreien, toben, alles durch die Gegend werfen, ABER ES HILFT NIX !!


    Ich halte ihn tief in meinem Herzen in Ehren. Er war ein großer Mensch, mit einem offenen Herzen und immer Hilfe für andere übrig. Auch als es ihm schon sehr schlecht ging, hatte er trotzdem immer geholfen.


    Ich danke euch, ihr gebt mir Kraft und Halt. Ihr seid für mich da und versteht mein Leid. Viele denken, war doch nur der Schwiegervater, nein war er nicht, er war mein Papa - mein großer Papa. Ich habe heute immer das Gefühl, als ob er von Zeit zu Zeit bei uns vorbeischaut und es mir erleichtern will.


    Papa ich denke an dich und hab dich lieb.




    Lg Verena

    Hallo meine Lieben, Papa konnte gehen - endlich !!! Er schlief heute Nacht friedlich ein - ich durfte noch bei ihm sein und mich von ihm verabschieden.


    Mama saß bis viertel 12 bei ihm, als er plötzlich zu ihr sagte, sie solle heimfahren, er will es so. Er wollte sie nicht dabeihaben. Mein erster GEdanke war" Endlich Papa, endlich konntest du in Frieden gehen" !! Ich hoffe, er richtet meiner Mami einen schönen Gruß aus.


    Ich bin leer, einfach nur leer und ausgebrannt. Ich kann nicht mal mehr weinen, ich bin nur dankbar, dass er endlich seinen Frieden hat.


    Lieber Papa, ich weiß nicht wo du jetzt bist, aber ich möchte dir unbedingt noch sagen, dass ich dich lieb hab. Auch wenn du nicht mein eigener Vater warst, aber du hast mich als deine Tochter angenommen und mir in jeder Situation beigestanden. Ich werde dich immer ganz fest in meinem Herzen haben und ganz viel an dich denken. Ich hab dich liebe - deine Schwiegertochter.



    Lg Verena

    Hallo meine Lieben,


    ich sitze hier, sehe zusammen mit meinem Mann fernsehen und weine, ich weine innerlich. Nach außen will ich für ihn stark sein, seine starke Frau, die ihm zwar nicht den Vater ersetzen kann, aber auf die er sich in solch schweren Stunden verlassen kann.


    Schwiegermama ruft oft an und weint sich aus, ich kann nicht mehr , ich kann ihre Trauer nicht auch noch aufsaugen. Ich bekomme keine Luft mehr. Manchmal sitz ich da und ringe nach Luft. Ich hab das Gefühl, als ob ich ein großes Stück im Hals habe und keine Luft mehr zum Atmen platz hat. Ich hoffe, ihr versteht mich. Ich will mich nicht beklagen, aber ich hab einfach keine Kraft mehr. Ich lache für mein Kind, ich funktioniere für meinen Mann und ich versuche Mamas Schmerz aufzusaugen und es ihr leichter zu machen.


    Ich hab heut meine Mama schon angefleht es ihm leichter zu machen. Ich weiss, dass er sich freuen wird sie wiederzusehen. Er soll ihr einen schönen Gruß ausrichten und ein Bussi und wie sehr ich sie liebe. Ich weiß, sie werden auf uns aufpassen.


    Das Atmen tut weh - ich hoffe, es wird besser. Mein Sohn braucht uns, er darf nicht auf der Strecke bleiben. Ich habe Angst ihm nicht gerecht zu werden. Ich grüble und denke den ganzen Tag nach, ich glaube dass ich auch nicht gut.


    Schwiegermama wird heute Nacht drinnen bleiben, um ihm nah zu sein. Ich finde es richtig, die Zeit die Ihnen noch bleibt gemeinsam zu verbringen. Ich wünsche ihnen beiden, dass sie noch einiges miteinander reden können.


    Lg Verena

    Hallo Mia,




    nein, es heißt zwar die Hoffnung stirbt zuletzt, aber die Ärzte haben keine Hoffnung mehr, es müsste jetzt schon ein Wunder sein und an die Glaub ich leider nicht mehr.


    Durch die Krankheit hat sich sein Blut sosehr verdünnt, dass sie ihm nicht mal mehr das Wasser aus dem Bauch lassen können, er würde verbluten meinten sie heute - sie mussten abbrechen. Sein Bauch ist gespannt wie eine Trommel.


    Er kann kaum noch sprechen, interessiert sich für nichts mehr und kann auch nicht mehr aufstehen, weil er keine Kraft mehr hat. Heute war eine Dame vom Hospiz da, er war total verwundert und fragte, ob er jetzt sterben muss. Er will unbedingt nach Hause, aber die Ärzte winken immer ab - keine Chance.
    Das Wasser sammelt sich schon in den Füssen, er wirkt manchmal sehr verwirrt und vergisst viel von Minute zu Minute.


    Ich hab heute Kekse gebacken und viel an ihn gedacht, dass haben wir nämlich oft gemeinsam gemacht. Gekocht oder Gebacken und auch gemeinsam verspeist. Schade, er kann kaum noch essen und wenn er endlich etwas gegessen hat, muss er sofort wieder erbrechen.
    Alex, mein Sohn hat noch immer Hoffnung, dass sein geliebter Opa wieder gesund wird. Jeden Tag fragt er mich, ob es ihm wieder besser geht.
    Manchmal bin ich wie ausgebrannt, ich kann nicht mehr weinen - ich denke viel an ihn und hoffe, dass er nicht so lange leiden muss.


    Lg Verena

    Danke Manuela,




    es tut gut, dass es Menschen gibt, denen man ganz einfach so sein Herz ausschütten kann.


    Irgendwie bin ich dankbar, dass ich mich von ihm noch verabschieden darf und ihm noch zeigen und sagen darf, was ich möchte. Damit er weiss, wie sehr ich ihn lieb habe und dass er auch von dort wo er hingeht, immer auf mich zählen kann und ich trotzdem stark sein werde und auf seinen Enkel aufpassen werde.


    Bei meiner Mama durfte ich das nicht mehr, sie brach einfach zusammen, wurde 45 min reanimiert und verstarb dann im KH weil sie hirntot war. Ich konnte ihr nicht mehr sagen, wie sehr ich sie liebe - aber ich glaub sie weiß es, wir hatten ein super Verhältnis und wohnten sogar zusammen. Sie war immer für mich da und liebte mich incl. meinen Fehlern. Danke Mama !!


    Mein Schwiegervater ersetzte mir meinen leiblichen Vater. Er war immer für mich da, ich konnte mich bei ihm ausweinen, meine Sorgen loswerden und wenn es mal etwas zu tun gab, er half immer mit !!


    Jetzt dachte ich, ich hätte Mamas Tod ein wenig verkraftet und ich schaffte den Tag ohne weinen und mit mir hadern. Es kommt alles wieder hoch und wird an Schmerz verdoppelt.


    Es tut mir leid, dass auch du deinen Papa begleiten musst. Man sagt mir oft, so ist halt das Leben, aber trotzdem - es tut unheimlich weh.


    Meines Sohnes Uroma ist 94 - hat keinerlei Krankheiten, kann gehen und ist super klar bei Verstand. Die ist total fertig, sie meinte gestern, warum kann "er" sie nicht holen, sie wäre schon so alt, sondern Papa.
    Was soll man darauf sagen, es würde auch nix helfen, würde genauso weh tun.

    Ich danke euch, ihr helft mir sehr ! Man denkt sich immer, ich bin mit allem alleine und warum passiert das mir, aber es gibt ganz viele Einzelschicksale und jeder trägt schwer daran.


    Es tut mir einfach nur gut, dass ich mit Leuten reden darf, die den gleichen Schmerz ertragen und trotzdem noch anderen helfen - vielen Dank.


    Ich hab heut die ganze Nach geweint, jetzt geht es mir besser. Mittag fahren wir wieder zu Papa, ich hab Angst, ich geb es zu. Ich kann mich im Zimmer kaum noch beherrschen, möchte aber nicht, dass er sich um mich auch noch Sorgen machen muss.


    Ich hoffe mein Sohn wird auch mal so ein stolzer, starker Mann. Er ist jetzt schon mein Sonnenschein, aber mach mir solche Sorgen um ihn. Er ist jetzt 12 und musste schon so viel miterleben, ich hoffe, er schafft das alles.


    Mir gehen soviele Sachen durch den Kopf, mit ist pausenlos übel, mein Magen krampft sich zusammen und ich denke, gleich brech ich zusammen. ABER ich habe es Papa versprochen, ich kämpfe für ihn und ich bin ehrlich, ich bete, dass er bald erlöst wird. Man kann täglich beobachten, wie er weniger wird.


    Ihr habt recht, ich werd ihm heut mal etwas vorlesen, freut er sich sicher darüber. Ich fass es nicht, vor 1 Monat waren sie noch auf Urlaub und er hatte Hoffnung - nein, er hatte keine mehr, denn mir hatte er erzählt, dass er glaubt, dass er heuer Weihnachten nicht mehr erleben wird. Gibt´s das ?


    Mein Sohn hat gestern was ganz liebes zu mir gesagt. Mama sei doch nicht so traurig, wenn Opa gehen muss, dann ist er sicher bei Omi und Uromi und feiert mit denen und sie freun sich, dass sie sich haben. Dann hat er keine Schmerzen mehr und kann auch wieder laufen, lachen und Spass haben.


    Lg Verena

    Nein, deine Worte helfen mir viel. Mit jemanden reden, der Außenstehender ist, der einfach nur zuhört. Es tut gut, sich alles vom Herzen schreiben zu können. Schwiegermama wird ab morgen bei Ihm schlafen, sie stellen ein 2.tes Bett rein. Wir gehen Nachmittags rein. Er kann seit heute auch kaum noch reden, schläft vor lauter Erschöpfung ein und bekommt auch Sauerstoff zugeführt.


    Mama wollte ihn für ein paar Stunden nach Hause holen, weil er wollte, die Ärzte haben abgewunken, weil er starke Schmerzmittel bekommt, die er immer zum gleichen Zeitpunkt als Infusion bekommt. Alle 2-5 Tag ziehen sie ihm bis zu 5 Liter Wasser aus dem Bauch. Es schmerzt ihn und letztes Mal als er noch reden konnte sagte er zu mir: Verena, ich kann nicht mehr, ich leide !!!"


    Ich bete, dass er nicht mehr lange leiden muss, dass er erlöst wird und er wieder der starke, selbstbewusste Mann sein kann, der er immer war.


    Und die Tränen rinnen pausenlos. Jedes Weihnachtslied usw.... es fängt immer wieder an, und trotzdem haben mein Mann und ich beschlossen, dass wir unserem Sohn zuliebe Weihnachten feiern. Klingt das egoistisch ???


    Aber es geht jetzt ja nicht um mich, sondern um ihn uns dass wir ihm die Letzen Tage, Wochen so schön wie möglich machen.