Beiträge von SuzukiladyLs650

    Liebe Jutta!


    Hier die Erklärung zum Totzn hacken:
    Ein Totzn ist eine Art Wurfkreisel.
    Um den Totzn wird eine Schnur von der Spitze weg nach hinten um den Totzn gewickelt. Das hintere Ende der Schnur wickelt man sich um einen Finger u hält ihn fest. Dann wirft man denn Totzn weg, hält aber die Schnur fest u durch die Drehung tanzt der Totzn dann auf der Spitze.


    Totzn hacken war eine typische Beschäftigung der jugendlichen Kinder in einigen Stadtteilen von Innsbruck bis weit in die 70er Jahre hinein. Sie zeichneten einen Kreidekreis, in den eine "gebettelte" Münze gelegt wurde.
    Die Buben spielten mit ihrem Totzn um die Wette, sodaß die Münze herausgespeckt wurde, dabei mußte aber der Spezialkreisel immer noch weiterlaufen. Der bekannte Spruch zu diesem Brauch, der immer nur bis Ostern gespielt wurde, lautet:


    Bitt´schen Herr, setz´ns an Groschn ins Kreisel, mei Totzn singt wia a Tannenmeis´l !


    Ich hoffe, Du kannst Dir jetzt was darunter vorstellen :)
    Ein Totzn sieht so aus:

    sandra : Ja, solche Flashbacks kommen immer wieder.
    Den Zylinder hab ich vom Mike bekommen. Ich finde ihn cool


    Ich hab neben meiner Couch an der Wand einen Halter aufgehängt, der eigentlich für 2 Teelichte sein soll. Da hab ich die Gedenkurne, sein Sterbebild und seinen "Totzn" aus Holz hingestellt. Er hat mir mal beigebracht, wie man richtig Totzn hackt.
    Mama : Hat er als Kind schon mit dem Totzn gehackt??
    Danaben habe ich eine Ritterrüstung hängen, also den Bruspanzer, den Papa aus Blech mal für den Fasching selbst gemacht hat. Da hab ich einige Fotos aufgehängt und Briefe, die er mir geschrieben hat, als ich im Fereinheim war und einen Brief, den ich ihm zum Geburtstag geschrieben habe. So ist er immer neben mir.
    Wenn ich mir seine Bilder anschaue, fällt mir auf, dass er immer gelacht hat.


    Auf dem Foto ist der Halter, den ich montiert habe.

    Mama, der Tisch u die Stühle sind wirklich super. Sie passen gut in Deine Wohnung und es ist auch sehr gemütlich zum Sitzen.
    Heute musste ich ins Zahnlabor, wo mein Papa gearbeitet hat. Ich stand in dem Stockwerk, in dem er seinen Arbeitsplatz hatte und schon der Geruch, wie ich die Türe aufmachte, erinnerte mich an meine vielen Besuche bei ihm im Labor. Dieser mir vertraute Geruch. Als ich dann seinen Platz am Tisch sah, fühlte ich mich für ein paar Sekunden um Jahre zurückversetzt und sah mich lächelnd auf ihn zugehen, ein Sackerl mit Jause für ihn in der einen Hand, eine Flasche Cola light in der anderen Hand. Doch dann wurde ich aus diesem Gedanken gerissen und sah, dass sei Platz leer war. Kein Papa, der rüberschaut und mich anlächelt und sich freut.... Es fühlte sich wieder so leer, so kalt an und mir wurde wieder einmal mehr klar, Papa ist nicht mehr da. Ich kam aber nicht dazu, mich diesem leeren Gefühl hinzugeben, ich wurde gleich abgelenkt von einem seiner ehemaligen Arbeitskollegen.
    Es ist nach wie vor für mich ein eigenartiges Gefühl, an sein Grab zu gehen. Es fühlt sich für mich an, als ob er nicht dort wäre. Es fühlt sich an, als ob er daheim um uns ist und nicht im Grab ist.
    Heute fiel mir auch auf, dass die Tage wieder länger werden. :8: Das ist schön. Und auch die Vögel zwitschern wieder, der Frühling ist nicht mehr weit, denke ich. Die Sonne hat wieder mehr Kraft und wärmt schon mehr. Und Ende März werden schon wieder die Uhren umgestellt und die Motorradsaison und US-Car-Saison kann wieder beginnen.
    Und Mama, dann können wir wieder auf der Veranda gemeinsam unseren 16 Uhr-Nachmittagskaffee schlürfen und vom Konditor guate Nusskipferln essen :)

    Ich habe mir heute oft gedacht, ach, könnte ich Papa doch nur die neue Brian-Setzer-Cd schenken oder mit ihm ins Geschäft gehen, die Cd holen, die er sich wünscht. Es tut immer noch weh und ich hab mich heute mit Möbel umstellen und Regal bauen abgelenkt. (Danke an Mama fürs mit mir zum Ikea fahren)
    Morgen werde ich noch das Hasengehege umbauen, meine zwei Zwergkaninchen bekommen ein größeres Gehege, damit sich sich richtig wohl fühlen können. :)
    Seit Halloween bin ich mit meinem Schatz verlobt. Ich hab mich sehr gefreut, dass wir mit Mama u Walter zusammen saßen und gefeiert haben. Nur ein wichtiger Teil hat gefehlt und dieser wichtige Teil wird fehlen, wenn wir nächstes Jahr heíraten und wenn ich in einigen Jahren mein erstes Kind zur Welt bringen werde. Papa wäre ein toller Opa geworden. Ich habe auch mit meinem Zukünftigen besprochen, dass wir unser Kind, wenn es ein Bub wird, Leopold nennen, nach meinem Papa. Ich finde es traurig, dass mein Papa nie das Lachen seines Enkelkindes hören wird und nie mit seinem Enkelkind spielen kann.....
    So, ich gehe nun nochmal zum Grab und zünde eine Kerze an.
    Doch trotz all dieser Trauer bin ich froh, dass ich so einen tollen Papa haben durfte und ich bin froh darüber, dass er mir so viel beigebracht hat, sei es technischer (Motorrad reparieren, bohren, sägen usw.) oder musischer Natur (Gitarre spielen). Immer, wenn ich in meiner Wohnung etwas mache, ein Regal aufbauen oder was anschrauben, denke ich an Papa zurück und daran, wie er dies wohl nun machen würde und da fallen mir immer die besten Ideen ein.
    Ich vermisse Dich, Papa!!! ;(

    Heute saß ich im Garten und hab meine Gedanken niedergeschrieben. Diese Gedanken möchte ich gerne mit Euch teilen. Der Herbst erinnert viele Menschen an das Vergängliche, doch er ist auch schön:


    Der Herbst zeigt sich von seiner schönsten Seite. Alles ist bunt, die Bäume strahlen in den schönsten Farben, die Vögel singen, einige Bienen summen noch und sind auf der Suche nach den letzten Blüten, um den süßen Geschmack noch einmal genießen zu können. Igel suchen ihr Zuhause für den Winter unter dem vielen Laub, das der Wind unter den Bäumen zu kleinen Häufchen weht. Es duftet nach Gras, nach Blättern und nach Herbst. Die Sonne scheint mit aller Kraft und begleitet den Wind, der durch die Sonne zu einer warmen Brise wird. Der Wind umweht mich, als ob er mich streicheln wolle. Die Sonne wärmt meinen Körper, als ob sie mich mit Wärme und Energie aufladen wolle. Kaum eine Wolke zeigt sich am Himmel, es ist strahlend blau. Hinter mir tummelt sich eine kleine braune Feldmaus durch die Blätter. Sie schaut mich mit ihren kleinen süßen Knopfaugen an und verschwindet wieder im Laub. Die Spinnen weben ihre Netze, um den Wind und die damit umherwehenden kleinen Insekten fangen zu können.
    Trotz dieses schönen Naturschauspiels oder gerade deswegen scheint es noch ungerechter, das Menschen einfach aus dem Leben gerissen werden. Es scheint grundlos und willkürlich. Irgendwie ist es traurig, dass es unseren aus der Mitte gerissenen Angehörigen nicht mehr möglich ist, mit uns gemeinsam den schönen Herbst richtig zu fühlen und den Duft dieser Jahreszeit zu fühlen.


    Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend!
    Sonja

    So, leider kann ich nicht mit zum Treffen fahren, weil ich zwei Zwerghasen habe und einer davon leider krank ist und zu wenig frisst ;(
    Ich wollte so gerne mitfahren, hab mich schon richtig drauf gefreut. Doch leider hat Happy eine Kolik und ich muss ihr alle 2-3h Medikamente und Futterbrei geben, da sie schon 500g abgenommen hat (bei einem Körpergewicht von 1,9 kg normal, sie hat nur mehr 1,4 kg, die arme Haut). ;(
    Ich bin leider eingespannt, meine Happy zu versorgen, damit sie nicht noch mehr abnimmt und damit sie die Kolik überlebt, das arme Wuzerl. ;(
    Aber nächstes Jahr ist auch noch ein Jahr und da werde ich bestimmt mitfahren. :)
    Ich hoffe, Mama, Du und Gerhard könnt das Treffen auch ohne mich genießen! Macht ja viele Bilder!! :)


    Lg,eine um ihr Häschen besorgte Hasenmama

    Hallo Kat!


    Willkommen hier bei uns im Forum. Schön, dass Du hier her gefunden hast zu uns. Du kannst hier Deinen Gefühlen freien Lauf lassen, jeder einzelne hier versteht Dich und Deinen Schmerz.
    Erstmal lass Dich :30: . Es ist noch nicht lange her, dass Dein Mann gegangen ist. Du hattest eine schwere Zeit mit Deinem Mann, nach seinem Unfall.
    Ist denn Dein Sohn bei Dir? Bekommst Du von ihm Hilfe?
    Ich kann Dir nur sagen, es wird mit der Zeit etwas leichter werden. Es gibt bei mir auch immer wieder Momente und Tage, an denen ich mir denke, warum musste es gerade meinen Papa treffen. Aber Du wirst sehen, es kommen auch wieder bessere Tage, an denen Du Dich wohler fühlen kannst und es kommen auch wieder Tage, an denen Du lachen kannst.
    Ich schick Dir ein großes Kraftpaket!!


    Liebe Grüße Sonne

    Ich war heute auf der Verabschiedung von unserer Freundin. Es hat mich sehr berührt und zum Nachdenken gebracht.
    Irgendwie sollte man mehr Zeit mit den Leuten verbringen, die man gerne um sich hat, denn man weiß nie, wann man gehen muss.
    Es kann so schnell gehen, von einer Minute auf die andere, dass man aus dem Leben gerissen wird.
    Man sollte versuchen, bewusster zu leben und zu genießen, was man hat.
    Und man sollte nicht traurig sein, sondern sich über das freuen, was man im Leben hatte. Viele Leute sind so unzufrieden, weil sie nicht zu schätzen wissen, was sie haben. Sie meckern rum und merken nicht, wie gut sie es haben, weil sie gesund sind. Gesundheit ist das größte Gut, das man haben kann.

    Hallo Gruen!


    Erstmal schön, dass Du zu uns ins Forum gefunden hast.
    Ich kann Dir genau nachfühlen, wie es Dir geht. Mein Papa ging viel zu früh letztes Jahr am 5.August. Ich vermisse ihn schrecklich. Oftmals fällt es mir schwer, es zu akzeptieren und ich hadere mit dem Schicksal, warum gerade mein Papa Krebs haben musste. Ich fand es auch ganz furchtbar, neben ihm zu sitzen, zu sehen, wie er immer mehr an Kraft verliert. Er war immer ein starker Mann und ihn so hilflos und schwach zu sehen, hat mir das Herz gebrochen. Ich kann Dir genau nachfühlen, was Du empfindest.
    Ich war meinem Papa auch immer sehr verbunden und ich habe ihn sehr geliebt. Er war mein bester Freund, mein Ratgeber und mit ihm konnte ich auch über alles Mögliche und Unmögliche lachen. Wir hatten den selben Humor und oftmals, wenn ich wieder so einen lustigen "Gedankenblitz" habe, muss ich schmunzeln und denke mir, Papa, wir zwei hätten uns sicher ausgeschüttet vor Lachen.
    Er fehlt mir sehr und ich weiß, wie Du Dich fühlst.
    Ich kenne das mit der Frage nach dem Warum. Oftmals denke ich viel drüber nach und bin auf der Suche nach dem Warum. Doch es gibt auch Zeiten, wo ich mir denke, für ihn wäre es unhaltbar, wenn er noch leben würde. Er würde nur mehr Schmerzen haben und keine Lebensqualität. Dass der Tod für ihn eine Erlösung war, ist zwar ein schwieriger Gedanke, jedoch denke ich mir oft, ich würde nicht wollen, dass er noch weiter leiden müsste. Es war schwer genug, ihn die 5 Monate von der Diagnosestellung bis zum Tag, an dem er einschlief leiden zu sehen und nichts für ihn tun zu können.
    :30:
    Ich schicke Dir ein Kraftpaket!!
    Liebe Grüße
    Sonja

    Ich würde an Deiner Stelle fahren. Denke, es tut Dir gut, wenn Du raus kommst und die Therme genießen kannst. Und zur Not, falls Du Dich nicht wohl fühlen solltest, kannst Du ja mit dem Zug wieder heim fahren.
    Ich denke, es ist wieder mal ein Tapetenwechsel für Dich und sicher erholsam für Dich. :24:

    Ich verstehe Dich zu gut. :30:
    Ich bin am Überlegen, ob ich meinen Geburtstag am 1.8. überhaupt feiern soll.
    Die Worte von Papa an meinem letzten Geburtstag waren, als er in der Klinik lag:"Wenn ich wieder daheim bin, feiern wir Deinen Geburtstag nach."..... und er kam nicht mehr nach Hause....
    Heute hab ich meine Erledigungen zu Fuß gemacht und es war schön, die warme Sonne zu spüren. Das habe ich genossen.
    Auch bei mir gibt es immer wieder Hochs und Tiefs.

    Liebe Ariadne!


    Nein, das würde ich nicht wollen, da hast Du wohl recht.
    Es tut nur manchmal einfach zu weh.
    Aber wie gesagt, es ist einfach das Wellenmeer, mal gehts besser, mal nicht so toll.
    Aber heute gehts schon wieder um Einiges besser wie gestern, ich versuche, die schlimmen Tage zu übertauchen und auf Regenschein folgt Sonnenschein, auf eine dunkle Nacht folgt ein heller Tag :)
    Danke sehr für Deine Worte :24:

    Das Wellenmeer kommt auch bei mir immer wieder. Ich versuche oft, mich ab zu lenken, um nicht nach zu denken. Oft gelingt es mir, aber manchmal, wenn ich in Mama's Wohnung bin, denk ich mir immer wieder: Es ist unfair und gemein. Eigentlich müsste Papa jetzt da sitzen und mich begrüßen, eigentlich sollte er mit mir nun Kaffee trinken und nicht nur der leere Stuhl mir gegenüber stehen. Das sind die schlimmen Wellen, die mich immer wieder treffen.
    Die guten Wellen werden zwar immer mehr, es gibt viele Tage, an denen ich es gut akzeptieren kann. Doch dann tauchen immer wieder schlimme Wellen auf. Es ist ein auf und ab...
    Jetzt, wo der Frühling kommt, denke ich viel darüber nach. Er hat mit mir mein Motorrad durchgecheckt, dass es tadellos läuft. Sicher kann ich dies auch alleine machen, aber irgendwie fehlt doch sein Anteil dazu.
    Ich kann ihm nicht mehr zeigen, wo im Garten die Schneeglöckchen kommen, ich kann ihm nicht mehr erzählen, wann die Erdkröten wieder im Wasser auftauchen, wann die Bergmolche wieder im Teich sind. Es sind viele Kleinigkeiten, die mir durch den Kopf gehen...
    Wie Du siehst, Mama, auch bei mir kommt das Wellenmeer...