Liebe Jeanette!
Danke fuer deine lieben Worte. Bei dir ist es ja auch noch nicht lange he, dass du dein liebstes verloren hast. ich bin jetzt nach griechenland gefahren, obwohl ich mir nicht sicher war ob ich dfas tun soll, weil wir wollten ja so gerne gemeinsam fahren. jetzt ist es halt so, dass ich, bei allem was ich tue an ihn denken muss, ob es ihm wohl gefallen haette und er fehlt ir ploetzlich wieder so schrecklich. ich glaub auf der ganzen welt wuerde er mir fehlen, man kann nicht wirklich fluechten. ich fuehre auch viele gespraeche mit ihm und habe manchmal das gefuehl dass er mir ganz nahe ist. umso mehr ich hier zeit zum denken habe, umso mehr wird mir auch total schmerzlich bewusst, dass er wirklich die groesste und einzigartigtste liebe meines lebens war, mit sicherheit unersetzlich, damit werde ich mich wohl fuer den rest meines lebens abfinden muessen.
natuerlich kenne ich auch das gefuehl der dankbarkeit, dass ich ihn ueberhaupt kennengelernt habe und wir uns geliebt haben. trotzdem scheint es manchmal so als wuerde mich die verzweiflung ueber seinen tod nie wirklich verlassen.
alles, alles liebe, und schreib mal wieder wie es dir geht
daniela
Beiträge von andromeda
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Hallo Christa!
Lieb dass du fragst. Ich war jetzt solange nicht hier. Zuerst der schreckliche stress in der arbeit, dann war ich ziemlich krank. Meiner tochter geht es recht gut, sie pubertiert vor sich hin und ist im moment glaub ziemlich verknallt in einen buben aus ihrer klasse. ich find das gut. ich wurschtel mich so durch. die trauer wird nicht wirklich weniger, aber sie ändert sich. sie wird irgendwie zur gewohnheit. ich lerne mit ihr zu leben, ich weine zwar oft über die verlorene schöne beziehung und meinen liebsten lebensmenschen aber ich weiß, dass ich damit jetzt alt werden muss. es fällt nicht leicht noch etws schönes am leben zu finden, ich vermisse freundschaft und nähe bin aber absolut nicht bereit irgendjemand anderen zu akzeptieren. ich hoffe manchmal, dass ich auch bald sterbe, zumindest wenn mich das kind nichtmehr braucht. Aber meistens brauchenn die kinder sehr lang eltern. zum glück hatte ich schon vor günters tod einen urlaub nach griechenland gebucht, da werd ich jetzt mir meiner tochter hinfahren. ich hab eher ein gutes gefühl. günter wäre auch mitgefahren und er wollte sicher nicht, dass wir es absagen. ich hab angefangen ein trauerbuch zu schreiben über alles was mir so einfällt, erlebnisse oder gedanken oder erinnrungen, ich schreib immer wenn mir dannach ist und klebe fotos dazu. das nehm ich auch nach griechenland mit. ich denke noch immer oft am tag an ihn, aber es tut nicht mehr immer so schrecklich weh, wie in den ersten wochen, nur manchmal ist es wie am ersten tag und ich kanns nicht glauben und will es nicht akzeptieren und dann wein ich halt vor mich hin obwohl ich ja weiss, dass es nichts hilft.
Und wie geht es dir mit deiner trauer? hast du das gefühl, dass es für uns noch einmal was schönes geben kann für das es sich lohnt zu leben?
Ganz liebe grüße
Daniela
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Lebe Sandra!
Deine Worte kommen mir so aus der Seele. Treffender hätte ich es garnicht beschreiben können wie es mir geht. Und du hast recht. Ich muß jetzt ein neuer Mensch werden, der ich am liebsten garnicht sein will. Manchmal hoffe ich immer noch, dass alles nur ein schrecklicher alptraum ist, obwohl ich leider weiß, dass ich mit dieser realität nun den rest meines lebens verbringen muss. wir haben nicht nur unseren liebsten verloren sondern auch uns selbst. Ich dank dicr für deine worte. es ist schon auch gut ind dieser situation soviel verständnis und mitgefühl zu bekommen. ich glaube nicht, dass ich ohne meinem lieben freund je wieder glücklich sein kann, und ich frag mich auch so oft, warum mir sowas passieren muss und was ich gemacht hab, dass ich kein recht ein ein bisschen glücklich sein hab...........auch ich umarme dich ganz fest und wünsche dir beim weiterleben viel kraft
vilen dank
daniela -
ja, das mit dem alkohol ist war. erst scheint er zu helfen, aber nur ganz kurz. dann wird es nur schlimmer, manchmal absolut bis zur unerträglichkeit. trotzdem fall ich immer wieder drauf rein. ich bin irgendwie nicht mehr ichselbst, seit diesem schlimmen schock. ich hab auch das gefühl, dass es diese daniela von früher nie wieder geben wird, dazu fehlt mir jetzt zuviel. ich weiß noch garnicht was aus mir wird, und es ist mir eigentlich auch nicht wirklich wichtig. ich kann auch kaum mehr gefühle entwickeln, ausser die trauer und zum glück seit kurzem wieder die liebe zu meiner tochter, aber auch das konnte ich anfangs nicht. alles in mir ist irgendwie tot. ich weiß, es geht wahrscheinlich vielen menschen mehr oder weniger so. ich mags nur erzählen, weil das schon irgendwie guttut.
viele umarmungen an euch alle
daniela -
hallo ihr lieben!
ja, das abschiedskonzert war schon sehr schwer zu ertragen für mich. die meisten kinder haben stücke gespielt, die sie noch mit günter eingeübt haben und jeder lehrer der musikschule hat irgendwas über seine persönliche beziehung oder ein erlebnis mit ihm berichtet. ich hab ziemlich oft tränen bekommen. er was wirklich ein aussergewöhnlicher mensch, der immer auf das wohlergehen von allen anderen geschaut hat. gegen ende des konzertes hatte ich dann so ein seltsam angenehmes gefühl der entspannung. so als wäre er hier und würde uns sagen wollen, dass er uns alle lieb hat. Aber zuhause wars dann wieder schecklich. ich hab fotos angesehen und ziemlich viel geweint. er war meine ganz grosse liebe und ich glaub nicht dass es sowas noch irgendwann einmal gibt. vor allem will ich glaub ich auch garnicht. und meine trauer ist jetzt das einzige was noch von uns übrig ist. ich denke oft an meinen eigenen tod und sehne ihn schon ein wenig herbei weil ich das leben nicht mehr schön finde. ich möchte nur noch die kraft haben um meine tochter groß zu bekommen. es ist alles ziemlich hoffnungslos. danke für eure liebe teilnahme.
liebe grüße und auch viel kraft
daniela -
danke, dür den link. es hat irgendwie gut getan obwohl ich weinen musste dabei.
lg
daniela
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Gestern abend war ich in dem Lokal wo ich öfters mit Günter war. Da hat mich eine Frau angesprochen und mir Beileid gewünscht. Sie hat mir dann erzählt wie glücklich und harmonisch wir auf alle gewirkt haben und dass es den Anschein hatte, wir wären total für einander geschaffen. Zuerst war ich froh, dass unsere tiefen GEfühle auch so rüber gekommen sind bei den anderen, weil es war für mich ja wirklich etwas ganz besonderes. Ich habe noch nie mit einem Menschen auf sovielen Ebenen soviel gemeinsam gehabt und er hat das auch immer wieder so empfunden. Doch dann plötzlich bin ich unheimlich traurig geworden, weil mir ja die ganze Größe dieses Verlustes wieder bewusst geworden ist, und dass man so einen Menschen im Leben sicher nur einmal findet und vielleicht auch gar keinen anderen mehr finden will. Ich bin dann nach Hause und hab noch stundenlang geheult und jetzt in der Arbeit könnte ich schon wieder heulen. Manchmal hab ich das Gefühl es wird schlimmer, obwohl sich der Alltag immer mehr durchsetzt, aber meine Traurigkeit ist irgendwie unendlich. Und es tut auch schon wieder furchtbar weh.
Morgen ist ein Abschiedskonzert für Günter in der Musikschule. Da meine Tochter mitspielt werde ich auch hingehen. Ich weiss noch nicht wie ich das schaffen soll....
liebe grüsse und vielen dank an euch alle, die ihr so lieb schreibt in diesem forum
daniela
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Danke für eure lieben Schreiben. Das Schlimme an der Sache ist, egal was ich nun tue und denke und grüble es macht nichts anders. Nichts kann ihn zurückbringen. Diese Gewissheit ist so absolut unerträglich und die totale Hoffnungslosigkeit macht mich verrückt. Ich kümmere mich zwar um mein Kind- sie ist jetzt 12 und arbeiten gehe ich auch, aber den ganzen Tag kreisen meine Gedanken nur um Günter. Warum er so früh sterben musste, ob er es vielleicht eh schon geahnt hat, was wir alles nicht mehr tun konnten, wie lieb wir uns hatten und wieviel Hoffnung wir in unserer Beziehung gefunden haben. Gerade in den Wochen vor seinem Tod haben wir bemerkt, wiesehr wir uns gegenseitig wollen. Es war soviel Vertrauen und Gefühl da. Er mochte auch meine Tochter total gerne und sie ihn. er war ihr Flötenlehrer.
Ich kann nichteinmal hoffen dass es besser wird, denn ich will ihn weder vergessen noch verdrängen. Ich mach mir auch schlimme Vorwürfe, dass ich an diesem Tag nicht bei ihm war als er die Blutung bekam. Eigentlich sollte ich ihn am vormittag in die Schule bringen, doch er entschloss sich kurzfristig noch ein wenig auszuschlafen, da er erst am nachmittag unterricht hatte und ich brachte ihn nach hause und ging in die arbeit. kurze zeit später starb er allein im schlaf. der gedanke ist sooo schlimm.
Ich danke euch, dass ich hier schreiben kann.
liebe grüße
daniela
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Ich hab nach 10 Jahren Einsamkeit vor Weihnachten einen wirklich lieben Freund gefunden. Er war in allem perfekt für mich. Ich habe noch nie mit einem Menschen so ein Harmonie und so eine tiefe Liebe empfunden. Wir waren vollkommen glücklich miteinander. Wir haben jede Möglichkeit genutzt um Zusammen zu sein. Endlos viel geredet und Spass gehabt. Wir hatten sovieles gemeinsam und wollten noch sovieles gemeinsam tun. Nun ist er plötzlich im Schlaf gestorben an einer inneren Blutung. Er war erst 51. Ich bin seither total traumatisiert, hab mich in den Alkohol geflüchtet und kann mein Leben nicht mehr ertragen. Meine ganze Welt ist eingestürzt. Ich bin nicht mehr ichselbst. Nun ist sein Tod schon ein Monat und ich fühle mich wie in einem nicht enden wollenden Alptraum. Ich hab noch sie so einen aussergewöhnlichen Menschen getroffen und der Verlust ist für mich so gewaltig, dass ich am liebsten auch sterben möchte. Aber ich hab noch eine Tochter die mich braucht. Es ist so schwer, ich bin so furchtbar traurig.