Beiträge von Trauerweide

    Hallo miteinander,




    wenn auch ziemlich spät, möchte ich mich für Eure Geburtstagswünsche recht herzlich bedanken.


    Ja, wie war er, der erste Geburtstag ohne Papa... er hat so gefehlt und war doch gegenwärtig.


    Ein ganz eigentümliches Gefühl, da waren 3 Menschen, die die Trauer vereint hat und doch war deren Trauer jeweils anders, meine Mutter trauert um ihren Mann, meine Tante um ihren Bruder, ich um meinen Papa, jeder hat ihn auf seine Weise gekannt, jeder hat ihn anders wahrgenommen und doch vereint und trennt uns die Trauer zugleich, ein Gefühl, schwer zu beschreiben.


    In ein paar Tagen geht nun die Reise nach Kreta. Früher habe ich mich immer jedes Jahr sehr darauf gefreut, dieses Jahr ist alles andres. Wir fliegen nach Kreta. Punkt. Ist eben so, würden wir nicht fliegen, wäre es eben so. Da ist eine Leere in mir, die mir Angst macht. Angst scheint momentan das einzige Gefühl zu sein, dass ich momentan in mir habe, zwar nicht sehr ausgeprägt. Ich hoffe, dass sich das die nächsten Tage noch ändert. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass meine berufliche Situation ziemlich angespannt war, bevor ich gestern in Urlaub ging...



    Liebe Grüße,


    Anja

    Die letzte Perle



    Das war ein reiches Haus, ein glückliches Haus. Alles darin, Herrschaften wie Dienende und gleichzeitig auch ihre Freunde waren glückselig und fröhlich; heute war ein Erbe geboren, ein Sohn, und Mutter und Kind befanden sich wohl.


    Die Lampe in dem behaglichen Schlafzimmer war halb überdeckt; schwere seidene Gardinen von kostbaren Stoffen hingen fest zugezogen vor den Fenstern. Der Teppich war dick und weich wie Moos; alles war wie geschaffen zum Schlummer, zum Schlafe, zum köstlichen Ruhen, und dem gab sich auch die Pflegerin hin, sie schlief, und das konnte sie mit ruhigem Gewissen; denn alles war gut und in seiner Ordnung. Des Hauses Schutzgeist stand am Kopfende des Bettes; über das Kind an der Mutter Brust hin breitete es sich reich, gleichsam wie ein Netz funkelnder Sterne aus, jeder Stern war eine Perle des Glückes. Des Lebens gute Feen, alle hatten sie dem Neugeborenen ihre Gaben gebracht. Hier funkelten Gesundheit, Reichtum, Glück und Liebe, kurz alles, was Menschen sich auf dieser Erde nur wünschen können.


    "Alles ist nun gebracht und geschenkt!" sagte der Schutzgeist.


    "Nein" ertönte eine Stimme dicht daneben; das war des Kindes guter Engel. "Eine Fee hat ihre Gabe noch nicht gebracht, aber sie bringt sie, bringt sie einmal, ob auch Jahre darüber vergehen werden. Die letzte Perle fehlt."


    "Fehlt? Hier darf nichts fehlen, und ist es wirklich so, so lass uns gehen und sie suchen, die mächtige Fee, lass uns zu ihr gehen."


    "Sie kommt, sie kommt einmal. Ihre Perle muss dabei sein, um den Kranz zusammenzubinden."


    "Wo wohnt sie? Wo ist ihre Heimat? Sage es mir ich gehe und hole die Perle."


    "Du willst es" sagte des Kindes guter Engel. "Ich führe Dich zu ihr, wo sie auch zu treffen sein mag. Sie hat keine bleibende Stätte, sie kommt zu des Kaisers Schloss und zu dem ärmsten Bauer, an keinem Menschen geht sie spurlos vorüber, allen bringt sie ihre Gabe, sei sie eine Welt oder ein Spielzeug. Auch diesem Kinde wird sie begegnen. Du denkst, die Zeit ist gleich lang, aber nicht gleich nützlich. Nun wohl, lass uns gehen, die Perle zu holen, die letzte Perle zu diesem Reichtum."


    Und Hand in Hand schwebten sie zu der Stätte, die zu dieser Stunde die Heimat der Fee war.


    Es war ein großes Haus mit düsteren Gängen, leeren Zimmern und seltsam stille; eine Reihe von Fenstern stand offen, damit die raue Luft recht herein dringen könne; die langen weißen, niederhängenden Gardinen bewegten sich im Luftzuge.


    Mitten auf dem Fußboden stand ein offener Sarg und in diesem ruhte die Leiche einer Frau in den besten Jahren. Die herrlichsten frischen Rosen lagen über sie hingebreitet, so dass nur die gefalteten feinen Hände sichtbar waren und das im Tode verklärte, edle Antlitz mit der Weihe hohen, edlen Ernstes vor Gott.


    Am Sarge standen Mann und Kinder, eine ganze Schar war es; das kleinste saß auf dem Arme des Vaters, sie brachten ihr das letzte Lebewohl dar. Der Mann küsste ihre Hand, die Hand, die nun wie welkes Laub war, und die sie alle vorher mit Kraft und Liebe gehegt und gepflegt hatte. Schwere, bittere Tränen fielen in großen Tropfen zu Boden; aber nicht ein Wort wurde gesprochen. Das Schweigen hier barg eine Welt von Schmerz in sich. Und stille schluchzend gingen sie fort.


    Ein Licht stand da, die Flamme bewegte sich im Windzuge, der ausgebrannte Docht ragte lang und rotglühend empor. Fremde Leute traten ein; sie legten den Deckel über die Tote, sie schlugen die Nägel fest und dumpf dröhnten die Hammerschläge durch des Hauses Stuben und Gänge, dröhnten durch die blutenden Herzen.


    "Wohin führst Du mich?" fragte der Schutzgeist. "Hier wohnt keine Fee, deren Perle zu den besten Gaben des Lebens gehört!"


    "An dieser Stätte wohnt sie, hier in dieser heiligen Stunde," sagte der Schutzengel und zeigte in eine Ecke, und dort, wo in den Tagen ihres Lebens die Mutter zwischen Blumen und Bildern gesessen hatte, wo sie als des Hauses gütige Fee liebevoll dem Manne, den Kindern und den Freunden zugenickt hatte, wo sie als des Hauses Sonnenstrahl Freude verbreitete und des Ganzen Herz und Stütze war, da saß nun eine fremde Frau in langen seidenen Kleidern. Die Trauer war es, Herrscherin nun und Mutter an der Toten statt. Eine brennende Träne rollte in ihren Schoß nieder und verwandelte sich in eine Perle; sie funkelte in allen Farben des Regenbogens, und der Engel nahm sie, und die Perle leuchtete wie ein Stern in siebenfarbigem Glanze.


    "Die Perle der Trauer, die letzte, die nicht fehlen darf. Durch sie erhöht sich der anderen Glanz und Macht. Siehst Du den Schein des Regenbogens hier, des Bogens Schein, der Himmel und Erde miteinander verbindet? Für jedes unserer Lieben, das uns stirbt, haben wir im Himmel einen Freund mehr, nach dem wir uns sehnen. In der Erdennacht blicken wir zu den Sternen empor, der Vollendung entgegen! Betrachte die Perle der Trauer, in ihr liegen die Schwingen der Seele, die uns von hinnen tragen.




    Hans Christian Andresen

    Das Thema Transplantation ist für mich ein sehr heikles Thema, ich habe mich viel damit befasst. Mein Papa wurde transplantiert, für ihn war es die einzige Cahnce, auch wenn es ihm leider nur eine kurze Zeit der Unbeschwertheit bereitete. Ich denke, fast jeder Mensch klammert sich an jeden noch so kleinen Strohhalm.


    Ich selbst war dazu bereit, meinem Papa einen Teil meiner Leber zu spenden, trotz aller Risiken, leider wurde dies aus medizinischen Gründen abgelehnt. Seitdem bin ich im Besitz eines Organspendeausweises, vielleicht kann ich irgendwann jemandem damit helfen, ein neues Leben zu beginnen.


    Es ist emotional für den, der auf ein Spenderorgan wartet, alles andere als einfach, man hofft nicht, dass jemand für einen stirbt, nein, man hofft, ein passendes Organ zu bekommen, es ist ein Wettlauf mit der Zeit...


    Mir gehen so viele Gedanken bei diesem Thema durch den Kopf, Erinnerungen... es ist verdammt schwer, dies alles in Worte zu fassen.


    Auch ich bin der Meinung, dass Organspende wichtig ist, auch wenn es für meinen Papa nur noch wenige schöne Wochen danach gab.



    Liebe Grüße,



    Anja

    Hallo miteinander,




    die Rose scheint tatsächlich bei meinem Papa angekommen zu sein. In der Nacht vom 27. zum 28. August habe ich von ihm geträumt, es war der erste Traum von Papa, seit er nicht mehr hier ist...


    Ich schlief, Papa saß an meinem ett, hielt meine Hand, in seinen Augen standen Tränen, gesagt hat er nichts. Als ich aufwachte, war ich ziemlich durcheinander, mußte recht kräftig heulen, war doch die Situation ähnlich der, als ich meinen Papa einen Tag vor seinem Tod im Krankenhaus besuchte, nur umgekehrt...


    Vor ein paar Tagen schrieb ich hier noch, dass die Trauer verhaltener geworden ist, aber momentan ist alles wieder so nah, fühl mich ziemlich am Boden, weine oft, dabei will ich doch stark sein. Mittlerweile frage ich mich ab und an, ob es nicht auch Stärke ist, Schwäche zeigen zu können..


    In 2 1/2 Wochen fliegen wir nach Kreta, ich kann mich noch gar nicht darauf freuen, dabei hat Kreta seit unserem ersten Urlaub dort eine ganz besondere Bedeutung. Es war der erste Urlaub, nachdem wir unsere Babys verloren hatten. Ich kann nicht erklären warum, aber irgendwie fühle ich mich ihnen dort näher und auch meiner Uroma, meiner Oma und meinen beiden Großvätern. Es wird heuer unser 9. Urlaub dort. Ich wollte so gerne mal Papa mitnehmen, nun kann ich nur sein Foto mitnehmen und die Erinnerung an ihn im Herzen.



    Traurige Grüße,


    Anja

    Hallo Linda, hallo Jutta,




    wie ich mich gestern und heute gefühlt habe, fällt mir schwer, in Worte zu fassen, ein leichter Wellengang, hie und da ein heftiger Strudel, der mich dann doch nicht in die Tiefe riß. An der Arbeit war ich so leidlich abgelenkt, zu Hause habe ich es versucht, mir so wenig wie möglich Gedanken über das Warum zu machen. Überwogen haben die Erinnerungen.


    Als ich die Rose auf dem Main schwimmen ließ, stand die Dämmerung kurz bevor. Es war ein wenig bewölkt, der Main ganz ruhig, man mochte meinen, er läge einfach so da, ohne jegliche Strömung. Doch er hat die Rose getragen, ich habe ihr lange nachgesehen, Erinnerungen nachgehangen. Die Rose war wie ein Lichtpunkt auf dem dunklen Wasser.


    Irgendwie waren diese Momente wie das Leben auch: Man meint, alles reiht sich aneinander und plötzlich stellt man fest, nein, dem ist nicht so, diese oder jene Ereignisse können einen aus der Bahn werfen um uns im nächsten Moment zu tragen...




    Liebe Grüße,


    Anja

    25. August, Papas Geburtstag. Nein, nicht: er hätte Geburttag, sondern er HAT Geburtstag, nur wird er nicht älter an Jahren. Heute am Abend habe ich die Rose auf dem Main zu ihm auf die Reise geschickt. Den ganzen Tag über habe ich an ihn gedacht, mal in Verzweiflung, mal in tiefster Ruhe, es war mir, als habe der heutige Tag alle Gefühle gebündelt beschert, die ich seit Papas Tod innehatte und jetzt? Jetzt bin ich einfach nur traurig, aber ich will nicht zulassen,dass die Traurigkeit die Hoffnung und Zuversicht verdrängt. Und ich will mich erinnern, jeden Tag aufs Neue, voller Dankbarkeit, einen solchen Papa gehabt zu haben.


    Papa, ich hab Dich so lieb, dass Worte nicht ausreichen, es zu beschreiben.




    Anja

    Hallo ihr Lieben,




    es gibt Lieder, die mich emotional gerade jetzt, nach dem Tod meines lieben Papas, sehr bewegen, aber auch Torst und Zuversicht spenden- vielleicht auch Euch? Gibt es für Euch auch Lieder, die Euch auf ganz besondere Weise mit Euren Lieben verbinden, Euch helfen, die schweren und traurigen Tage erträglicher machen?




    Hier die Lieder, die mir unter die Haut gehen:




    http://www.youtube.com/watch?v=0CKMwYP9L8w




    http://www.youtube.com/watch?v=Rnqpp1Fofbc&NR=1




    http://www.youtube.com/watch?v=-VHxFv7uCQk&feature=related




    http://www.youtube.com/watch?v=fIFI-AcVBdY&feature=related




    Und ganz besonders heftig dieses Lied, welches auf der Trauerfeier meines Papas gespielt wurde:




    http://www.youtube.com/watch?v=BJybbBtULCk&feature=related




    Liebe Grüße,




    Anja

    Hallo ihr Lieben,




    möchte mich mal wieder melden und ein wenig berichten. Eigentlich bin ich fast täglich hier im Forum um zu schauen, was es Neues gibt, was Euch bewegt, womit Ihr zu kämpfen habt. Oft schreibe ich nichts dazu, was nicht heißt, dass mir Eure Schicksale und Euer Befinden gleichgültig ist- ganz bestimmt nicht. Eher ist es die Unsicherheit, ob ich wohl die passenden Worte finde.


    Momentan bin ich etwas erstaunt über mich selbst. Bis vor 2- 3 Wochen war ich wesentlich trauriger als jetzt, jetzt ist meine Trauer irgendwie verhaltener und das verunsichert mich irgendwie. Mein Papa ist doch noch nicht mal ganz 3 Monate tot, er fehlt mir doch immer noch so sehr. Verdränge ich da etwa oder was ist mit mir los? Ich hab inzwischen auch schon wieder mal richtig herzhaft lachen können und hinterher gedacht: wie kannst Du nur...?


    Sicher, mein Papa hätte nicht gewollt, dass ich für den Rest meines Lebens nur noch traurig bin, aber wie kann das sein? Vielleicht doch nur eine Trauerpause? Gibt es sowas? Am 25. August hat mein Papa Geburtstag, er wäre 59 Jahre alt geworden. Ich habe irgendwie Angst vor diesem Tag...


    Ich kann nicht mal an sein Grab, ist 150 km weg...


    Aber, ich habe mir was ausgedacht. Wir wohnen ja hier am Main. Ich werde eine weiße Rose zu ihm auf die Reise schicken. Jeder Fluß mündet irgendwann ins Meer und am Meer erstreckt sich der Horizont bis zur Unendlichkeit...




    Liebe Grüße,


    Anja

    Auch ich halte meine Gedanken und Gefühle, ja auch ungesagte Worte schriftlich fest. Es vermittelt mir ein ganz eigenes Gefühl von Nähe, Ruhe und Zuversicht.




    Liebe Grüße,




    Anja

    Eine Woche danach...


    Was wird kommen,
    was ist vorbei
    - Gibt es ein VORBEI ?


    Ist kommen und gehen
    nicht eine stetige Gegenwart
    für den ewig kurzen Moment
    unseres Daseins ?


    Niemand geht,
    nichts vergeht,
    es sei denn,
    wir werden es nicht vermögen,
    uns zu erinnern.
    --------------------------------------------------------


    LG Anja

    Die Frage " Wie geht es Dir ?" kann Oberflächlichkeit, aber auch Hilflosigkeit ausdrücken, ich mag sie auch nicht. Manchmal antworte ich da schon mit einer Gegenfrage: " Soll ich ehrlich oder höflich sein?". Das kommt sicher bei einigen Leuten beleidigend an, andere reagieren schon fast etwas verschämt, manche entschuldigen sich. Fragt jemand: " Wie fühlst Du Dich?", kommt das ganz anders rüber, klingt nicht so, als ob derjenige sich erkundigt, ob man funktioniert,
    mich nur auf ein Wesen mit Funktionen reduziert.


    Warum fallen mir eigentlich zu diesem Thema nur vorwiegend die negativen Sachen ein? Wahrscheinlich, weil sie überwiegen oder weil ich echten Trost nicht wahrnehmen kann ?




    LG Anja

    Ja, was hilft? Ich denke, das ist auch von der jeweiligen Gefühlslage, in der ich mich gerade befinde, abhängig. Vielleicht sollte man da Trost und Hilfe ein Stück weit unterscheiden. Sicher kann Trost auch Hilfe sein und Hilfe auch Trost, aber ich denke, nicht immer.


    Vieles ist gut gemeint und kommt doch nicht so an, eher kommt es oberflächlich rüber und das ist etwas, was wohl keiner von uns gebrauchen kann: Oberflächlichkeit. Wie bereits viele von Euch schon sagten, niemand, der auch nur annähernd in einer gleichen Situation war, kann uns wirklich helfen, weil er/ sie uns gar nicht wirklich verstehen kann, egal, wie gutgemeint auch immer es auch ist.


    Es gibt Tage, da bin ich tieftraurig, dann möchte ich mit dieser Trauer ganz mit mir alleine sein, mit niemandem reden. Dann gibt es Tage, an denen ich das Bedürfnis habe, über meine Trauer, meine Gefühle zu reden, verstanden zu werden, ernst genommen zu werden, über den Verstorbenen zu reden ohne mir anhören zu müssen, dass es letztlich besser für ihn war, er sich nicht quälen musste. Rein rational gesehen mag das wohl richtig sein, aber wir Menschen sind nun mal nicht nur rein rational, nein, wir haben auch Gefühle !


    Den größten Trost finde ich in meinen Erinnerungen, dennn diese kann mir nichts und niemand nehmen, die bleiben für immer.


    Trost gibt mir auch in großem Umfang dieses Forum ( auch wenn ich nicht viel schreibe, weil mir manchmal Kraft und Worte fehlen), zu wissen, man ist nicht allein.


    Trost finde ich aber auch in Gedichten, Sprüchen und auch Liedern.


    Was mir momentan Angst macht, ist, dass ich spüre, dass ich mich irgendwie verändere und ich nicht sagen kann, wie und wohin das führt.


    Als ich vor Jahren meine beiden Babys verlor, merkte ich nach einiger Zeit, dass ich härter geworden bin, nicht mit mir selbst, eher im Umgang mit anderen.


    Kam vielleicht auch daher, dass mich viele Leute "falsch" trösten wollten, ich mich dadurch unverstanden fühlte, sie unsere Kinder einfach nicht wahr sein ließen, weil noch ungeboren( "Es war ja noch kein richtiges kind", " Ihr seid ja noch jung" , "Stellt Euch vor, es wäre später passiert, wäre noch schlimmer", " Besser so als ein behindertes Kind", "Wer weiß, was Euch so erspart blieb".....).


    Denen, die mir sagen, es wird schon wieder, möchte ich am liebsten etngegnen: " Nichts wacht auf, wie es einstmals gewesen ist!"


    Was uns allen helfen würde? Den Tod nicht zu tabuisieren, Trauer zu akzeptieren, egal, in welcher Form, denn auch das ist das Leben.




    LG Anja

    Hallo Ihr Lieben,




    möchte mich mal wieder bei Euch melden. Ehrlich gesagt, geht es mir heute verdammt schlecht, dabei habe ich doch bis heute ganz gut funktioniert...


    Zumindest weiß ich, warum, glaube ich zu wissen, warum.


    Heute kam mit der Post das Gedenkbuch vom Bestattungsunternehmen, wirklich schön gemacht. Es waren auch Bilder beigelegt, auf denen mein Paps im Sarg lag. Doch war das wirklich mein Papa? Es ist kaum zu glauben, aber er ist es, nur so kenne ich ihn nicht, so... unwirklich, tot !


    Habe ich es jetzt erst begriffen? Herzrasen, Weinkrämpfe, Gefühle, die unbeschreiblich durcheinander waren, Verzweiflung, Angst ohne Ende, alles in wildem Strudel, und das während einer Autofahrt, so heftig, dass ich meinte, ich müßte 100 Meter vor dem Ziel (dem Parkplatz meiner Arbeitsstelle) anhalten und das Warnblinklicht anschalten, weil ich meinte, zusammenzubrechen, habs dann aber geschafft und auch gearbeitet und ach so gut funktioniert, wie das vom Umfeld nun mal erwartet wird. Warum tut man das, warum tat ich das? Fügt man sich damit nicht nur zusätzlich Schmerz zu? Ist es Selbstschutz? Teil der Trauer? Sich selbst beweisen, man lebt ja- trotz allem? Wo ist mein ich geblieben, dass ich kannte?


    Tausend fragen quälen mich, wahrscheinlich ist die Antwort doch die, dass die Angst vor dem Tod am Leben hält.




    Nachdenkliche Grüße, Anja

    Die Geschichte von der traurigen Traurigkeit


    Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlangkam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.
    Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
    Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüstere die Stimme stockend und so leise, daß sie kaum zu hören war.
    "Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
    "Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit mißtrauisch.
    "Natürlich kenne ich dich! Immer wieder eimal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
    "Ja, aber ...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
    "Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, daß du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
    "Ich ... ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
    Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
    Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, daß mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest." Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muß sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen." "Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet.
    Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zuläßt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, daß ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu." Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.
    Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel.
    "Weine nur, Traurigkeit", flüstere sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
    Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber wer bist eigentlich du?"
    "Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzeln, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. "Ich bin die Hoffnung."

    Hallo ihr Lieben,




    beim durchstöbern des Forums bin ich auf diesen Thread gestoßen, den ich als äußerst hilfreich und gut empfinde.


    Wir alle können uns von diesen Wellen tragen lassen, nur müssen wir darauf achten, dass keine Welle


    über unserem Kopf zusammenschlägt und uns in die Tiefe reißt.


    Wasser bedeutet Leben, das Wasser der Wellen, aber auch das Wasser der Tränen.




    Ich wünsche Euch allen, dass Euch die Wellen tragen mögen.




    Liebe Grüße,


    Anja

    Hier die Geschichte von unserem Großvater.


    Ist tatsächlich so gewesen.





    Abschied vom Großvater




    Wir sind wieder auf unserer Lieblingsinsel Kreta.


    Kurz vor unserer Abreise ist Großvater schwer erkrankt, aber niemand verwehrt uns unsere Urlaubsreise, denn Großvater ist ein zäher Bursche und hat schon tiefgreifenderen Ereignissen erfolgreich die Stirn geboten. Alle sind überzeugt, er wird auch dieses Mal die Oberhand behalten.


    Heute brechen wir früh auf, wollen wir doch Freunde treffen und mit ihnen eine Wanderung unternehmen.


    Als wir die Stadt verlassen, steht ein alter Kreter in vollem Sonntagsstaat, auf eine Mitfahrgelegenheit hoffend, an der Straße und winkt.


    Er möchte in sein Dorf in den Bergen, das zwar nicht direkt


    an unserer Route liegt, aber mit einem kleinen Umweg zu erreichen ist. Wir laden ihn ein, mit uns zu fahren.


    Stolz wie ein König thront der alte Herr auf dem Beifahrersitz, sein sonnengebräuntes, von tiefen Falten durchzogenes Gesicht erzählt aus seinem Leben. Er freut sich über jeden neuen Ausblick und grüßt mit großer Geste alle, die schon so früh unseren Weg kreuzen. Der kretische Morgen weht kühl durch das geöffnete Fenster herein, es stört unseren unverhofften Fahrgast nicht, im Gegenteil, er genießt die Fahrt durch seine Heimat in vollen Zügen.


    In seinem Bergdorf angekommen, verabschiedet sich unser


    Begleiter überschwänglich, er mag gar kein Ende finden, er


    lädt uns sogar ein, den Tag im Dorf zu verbringen. Wir aber wollen weiter, denn wir werden ja von unseren Freunden erwartet. Mit einem festen Händedruck und vielen guten Wünschen entlässt uns der alte Herr, steht winkend an der Straße, bis wir hinter der nächsten Kurve entschwunden sind. Wir fahren schweigend weiter, hängen unseren Gedanken nach, versuchen, das eben Erlebte einzuordnen. Ein paar Serpentinen weiter oben faßt meine Frau einen Gedanken in Worte, der auch mich die ganze Zeit schon bewegt: “Wie unser Großvater!“ Der alte Kreter ist unserem Großvater so frappierend ähnlich, die beiden könnten durchaus Brüder sein.


    Unsere Freunde treffen wir etwas später, wir wandern zusammen durch eine Schlucht, es ist ein kurzweiliger, interessanter Tag mit vielen neuen Eindrücken und Begegnungen, aber die erste Begegnung des Tages mit dem kretischen Großväterchen geht uns nicht mehr aus dem Sinn. Immer wieder mischt sich Erstaunen in unsere Gedanken, wie sehr er doch dem kranken Großvater zu Haus ähnlich war.


    Abends zurück im Quartier erreicht uns die Nachricht,


    dass unser Großvater am Morgen seine Augen für immer geschlossen hat.


    War es sein Abschied in den kretischen Bergen?




    Anja & Thomas

    Liebe Linda,



    ja, mein Mann unterstützt mich wo er kann. Ich wüßte nicht, wie ich alles sonst bewerkstelligen sollte.


    Gerade die Geschichte mit unseren Babys hat uns noch enger zusammengeschweißt, so tragisch es auch war.



    Liebe Grüße,


    Anja

    Hallo ihr Lieben,




    nachdem ich hier nun schon einige Zeit lese, möchte ich Euch meine Geschichte(n) erzählen. Mein Name ist Anja, ich bin 36 jahre alt und habe am 27. Mai meinen lieben Papa verloren.


    Die erste Erfahrung mit dem Tod machte ich 1986, als meine Urgroßmutter verstarb. Ich hatte ein sehr inniges verhältnis zu ihr, bis 1981 wohnten wir im gleichen Haus,ich war so oft bei ihr, konnte ihr stundenlang zuhören, wenn sie Geschichten erzählte. Als sie starb, war ich mit meiner jüngeren Schwester in den Ferien. Am Tag ihrer Beerdigung kamen wir nach Hause und ich wunderte mich, dass Papa schon da war, wo er doch um diese Zeit gewöhnlich noch arbeitete. Bis dahin wußte ich noch nichts vom Tod meiner Urgroßmutter. Als meine Eltern uns sagten, dass sie gestorben sei, brach eine Welt für mich zusammen, es war so furchtbar für mich.


    Am 25. Mai 1993 verstarb die mutter meines Vaters an Krebs. 2 tage, bevor sie daheim starb, habe ich sie zuletzt besucht. Sie sah unheimlich schlecht aus, wie sie so in ihrem Bett lag, eine Frau, die ihr Leben lang nur gearbeitet hat, immer für ihre Lieben da war...


    Mein vater saß am Todestag seiner Mutter auf dem Balkon und weinte, ich konnte ihn irgendwie nicht trösten, wie auch? So saß ich einfach neben ihm, weinte leise mit ihm. Plötzlich sah er mich an und sagte: "Werde wie deine Großmutter!" Diesen Satz habe ich nie vergessen und gerade jetzt geht er mir so oft durch den Kopf.


    Ende 1999 war ich zum ersten Mal schwanger. Wir freuten uns sehr auf dieses Kind. An heilig Abend mußte ich jedoch ins Krankenhaus( Blutungen), aber dem Baby ging es gut- bis ich es am 9. Januar doch verlor. Für mich brach eine Welt zusammen.


    Mitte Mai 2000 die 2. Schwangerschaft, auch auf dieses Kind haben wir uns gefreut, zwar irgendwie verhaltener, aber wir sagten uns auch, 2 mal " Pech" , das kann nicht sein. Anfang Juli verlor ich auch dieses Kind. Was geblieben ist, ist die Frage nach dem WARUM und die Antwort, dass das Leben doch grausam ist. Ich glaube, ich habe es bis heute nicht so richtig überwunden.


    Im September 2004 starb der vater meiner Mutter, knapp 80jährig. Wir waren zu der Zeit im Urlaub in Griechenland, dazu gibt es eine recht sonderbare Geschichte, die ich sicher auch hier einstellen werde, aber der Reihe nach, ich denke, dieser Beitrag wird chaotisch genug.


    Ja und jetzt am 27 Mai verstarb mein Papa. Fragt nicht, wie ich mich fühle, ich weiß es selbst nicht, kann es ist so verdammt schwer, es in Worte zu fassen.


    1995 wurde bei ihm Prostatakrebs festgestellt, den man mehr oder weniger in den Griff bekam. Durch die Behandlungen ging viel seiner Lebensqualität verloren, aber nicht sein Mut und sein Wille, weiter zu leben. Durch die erforderliche Bestrahlung war seine blase so geschädigt, dass sie entfernt werden mußte, er bekam ein Stoma. Aber das ist noch nicht alles, er trug auch einen leberschaden davon. Erste Anzeichen machten sich 2005 bemerkbar. Ab etwa 2007 war er öfter im Krankenhaus als daheim, war phasenweise sehr verwirrt, was durch seine schlechte Leberfunktion bedingt war. Ende des Jahres stand fest, dass nur eine Lebertransplantation ihn noch retten konnte. Diese erfolgte dann endlich am 10. Januar 2009. Zunächst verlief auch alles gut, was waren wir froh, keine Anzeichen einer Abstoßung. Nach einigen Wochen klagte er über Rückenschmerzen. Das begann so im März, wir dachten, es käme vom vielen Liegen im Krankenhaus. Als er stationär zu einer Untersuchung in der Transplantationsklinik war, wurde dann festgestellt, dass die Rückenschmerzen nicht vom liegen kamen. Krebs an der Wirbelsäule, im Becken, an den Rippen- und an der Leber. Nein, das konnte und durfte nicht wahr sein! (dazu muß ich sagen, damit ein transplantiertes organ nicht abgestoßen wird, wird das Immunsystem heruntergefahren, so hat der krebs leider leichtes Spiel).


    Von ihm selbst habe ich es nicht erfahren, sondern von meiner Mutter. das war am 13. März, zu diesem zeitpunkt lag er noch in der Transplantationsklinik, kam dann ein paar Tage später nach Hause. Am 28. Mai sollte er noch eine Chemo bekommen.


    An Himmelfahrt kam er wieder ins krankenhaus, weil die Schmerzen so stark waren. Davon erfahren habe ich erst- zufällig!- am Samstag, also 2 Tage später, als ich daheim anrief(wir wohnen 150 km von meinen Eltern entfernt) und es mir meine Mutter sagte, sie hatte es niemandem erzählt !!!


    Am 26. Mai konnte ich meinen vater endlich besuchen.


    Als ich ihn da so in seinem Bett liegen sah, sah ich seine Mutter noch einmal, so sehr glichen sich die Bilder, es tat so weh, ihn da liegen zu sehen.


    Mein Paps hat nie gejammert, nie geklagt. Er schlief, ich hielt seine Hand, wohl eine halbe Ewigkeit, strich ihm sanft über den Kopf, mir Mühe gebend, die Tränen zu unterdrücken. irgendwann kam er kurz zu sich, sah mich an und fragte, wo ich jetzt herkäme. Er hat sich gefreut, das spürte ich.


    Ich saß noch eine weile bei ihm, hielt seine Hand, sagen konnte ich nicht viel. Irgendwann mußte ich auch gehen, sagte es ihm, da meinte er ganz resolut" nein!" und so blieb ich noch eine Weile. Ihm kamen dann die tränen, als ich mich verabschieden mußte, die er mühsam versuchte, zu unterdrücken.


    Ich habe hin gedrückt, ihm einen Kuß auf die Wange gegeben und ihm gesagt, dass ich ihn lieb habe und das alles gut wird.


    Für meinen Paps ist tatsächlich am nächstenTag alles gut geworden, keine Schmerzen mehr und keine Qual, kurz vor Mittag ist er gestorben.


    Als ich es erfuhr, brach eine Welt für mich zusammen, auch wenn es absehbar war, so konnte es doch einfach nicht wahr sein, doch nicht jetzt schon.


    Mein paps war ein ganz stiller Mensch, hat nie gejmmert, nie geklagt, war immer für uns da, gerecht und fair.


    Am Tag nach seinem Tod ging ich mit meiner Schwester zu meiner Mutter. Meine Mutter war schon immer psychisch ziemlich labil, aber was jetzt kam...


    Sie hatte wohl schon Tage vor dem Tod meines Vaters begonnen, seine sachen aus dem Kleiderschrank auszuräumen. Wir dachten, uns trifft der Schlag.


    Nach einigen Diskussionen bleib uns nichts weiter, sie in die Nervenklinik einzuweisen, da sie u.a. auch mit Selbstmord drohte.


    In der Klinik ist sie noch heute. Inzwischen hat man festgestellt, dass sie manisch- depressiv ist. Es ist der blanke Horror im Moment für mich.


    Einerseits mache ich mir Gedanken, wie es mit ihr weitergehen soll, andererseits mache ich mir Vorwürfe, nicht richtig um meinen Vater trauern zu können, weil ich den Kopf dazu nicht frei habe, andererseits funktioniere ich in der Firma fast wieder ganz"normal".


    Nebenbei fahre ich fast jeden Sonntag in die Klinik um Mutter zu besuchen und ihre Wäsche zu holen und zu waschen ( samstags muß ich grundsätzlich arbeiten) und neue Wäsche bringen.


    Ich denke so oft an meinen Paps, vermisse ihn, nie mehr wird er mit mir reden, nie mehr werde ich ihm begegnen, nur in meinen Gedanken.


    Und dort so oft und doch zu wenig.




    Nun habe ich Euch rechtschaffen zugetextet um Euch einen klitzekleinen Einblick zu geben.


    Es tut unheimlich gut hier zu lesen, Trost zu erfahren und zu erfahren, man ist nicht allein.


    Danke dafür !




    Liebe Grüße,


    Anja

    Hallo ihr Lieben,


    sicher ist es etwas "ungehörig", dass ich mich noch nicht vorgestellt habe, aber mir fehlt momentan noch etwas die Kraft dazu, ist alles noch recht frisch...


    Trotzdem möchte ich hier Sprüche einstellen, in der Hoffnung, dem einen oder anderen etwas Kraft zu geben.


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    Sich im Schmerz fallen lassen,


    in Tränen ertrinken,


    sich dankbar erinnern


    und aus all dem


    Hoffnung schöpfen,


    damit dieses verlorene Leben


    nicht umsonst


    gewesen ist.


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    Nicht mit dem Tod eines geliebten Menschen muß man fertig werden,


    sondern mit dem Leben ohne ihn.


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    Ihr, die mich so geliebt habt,


    seht nicht auf das Leben,


    welches ich beendet habe,


    sondern auf das,


    welches ich beginne.




    -Aurelius Augustinus-


    Ein Lied, das Kraft und Hoffnung gibt- mich jedoch auch viele Tränen kostet- " An deiner Seite" von "Unheilig".


    Ich bin froh, diese Seite gefunden zu haben und hoffe, Euch irgendwann auch etwas von dem Mut und der Kraft zurückgeben kann.




    Liebe Grüße,


    Anja