Danke Jutta für deine lieben Worte, habs mir immer wieder durchgelesen und ein bisschen neue Kraft daraus geschöpft. Ich finde es sehr schön, dass du nach 40 Jahren noch immer an deinen Verlobten denkst. Ich hoffe, ich schaffe es meinen Lebensweg irgendwie weiter zu gehen und die Erinnerung an meinen Freund und die schöne gemeinsame Zeit ohne Bedauern aufrecht zu erhalten.
Die letzte Woche war sehr schwierig für mich und seine Familie. Wir haben seine Wohnung ausgeräumt und seine Matratze in meine Wohnung gebracht. Es ist für mich irgendwie tröstlich in unserem Bett zu schlafen, aber auf der anderen Seite sehr schwer jeden Abend alleine ohne ihn ins Bett zu gehen. In zwei Tagen sind es 5 Wochen und ich hab mich noch immer nicht daran gewöhnt alleine einzuschlafen.
Gestern war ich mit Freunden und Bekannten grillen. Es hat im großen und ganzen auch Spaß gemacht, aber es fällt mir schwer mich auf dauer mit anderen Menschen zu unterhalten, weil mir eigentlich keine Themen einfallen und über das was mich am meisten Beschäftigt möchte ich nicht mit jedem reden. Ich bin froh, dass mich gestern keiner so direkt darauf angesprochen hat, obwohl die meisten sicher wussten was passiert ist. Es ist leichter, wenn ich das Gefühl habe normal behandelt zu werden und nicht mit Mitleid angesehen werde, aber im laufe des Abends wurden mir die ganzen Menschen einfach zu viel. Ich denke man hat mir auch angemerkt, dass ich gestern irgendwann keine Lust mehr hatte und es hat auch keine Diskussionen gegeben warum ich so früh gegangen bin.
Ich versuche wieder Normalität in mein Leben einkehren zu lassen und vor allem Dinge zu tun, die ich gerne mache und die mir Freude bereiten. Ich kann mich freuen, ich kann lachen, aber trotzdem ist da etwas das fehlt.