hallo ihr lieben,
ich bin seid gestern abend wieder hier.
und irgendwie weiß ich einfach nicht, wo ich anfangen soll.
wir sind am mittwoch abend hoch gefahren und um ca 2 uhr dort angekommen. ich war ganz entspannt und auch nicht wirklich den tränen nahe, es ging mir nicht schlecht. bei meiner schwiegermutter waren schon sehr viel leute, also übernachteten wir bei meinen schwager und seiner frau.
donnerstag morgen, ich ging mit meinem mann noch eine runde laufen um einen klaren kopf zu bekommen. um 13 uhr waren wir dann im trauerhaus. sehr viele verwandten meiner schwiemu waren da, das tat gut, denn so war ich auch nur eine stille teilnehmerin und nicht wie die letzten 2 male im mittelpunkt. ich war jedoch sehr gereizt....
14 uhr, die beerdigung. wir gingen zum friedhof, noch war alles im grünen bereich. mein mann trug dann noch blumen zum grab, wo adolf reinkommen soll und ich war nur 2 minuten alleine und es war vorbei. tränen schossen mir in die augen, ich konnte es nicht kontrollieren. das ärgerte mich dann noch mehr.
da es nur eine kleine auferstehungskapelle war, war die beerdigung recht kurz und die kapelle dementsprechend klein. die halbe familie war schon drin, als wir reinkamen, da war nur noch ein platz frei bzw. zwei plätze neben meiner schwiemu - ganz vorne! mein mann setzte dich natürlich neben seine mutter und ich saß am gang... direkt neben dem sarg.
mein kopf drohte zu zerreißen, die kapelle wurde immer kleiner und kleiner - panik!!!!! ich muss raus, sofort, ich halte es nicht aus, geht einfach nicht. am liebsten hätte ich losgeschluchzt, aber das wäre wohl dann doch zu übertrieben gewesen. ich weinte, weinte und weinte und musste so an euch denken, ich wusste, ich bin nicht alleine, ihr denkt an mich, ihr versteht mich. ich weinte nicht, weil adolf nicht mehr da ist, nicht weil meine eltern nicht mehr da sind - ich weinte, weil mir das alles zuviel war, ich konnte einfach nicht mehr.
mein kopf tat so weh, dass mir so schlecht wurde, aber ich riss mich zusammen, für meinen mann, für meine schwiegermutter. es war schnell vorbei und ich hab mich dann auch wieder gefangen, für kurze zeit. ich war die zweite person hinter meiner schwiegermutter, die aus der kapelle ging und da waren sie wieder, die blicke der anderen, die einen durch den körper bohrten, ich hatte einfach keine kraft mehr. als ich dann vor der kapelle war, viel ich meine schwiemu um den hals und schluchzte und heulte, was das zeug hielt, das tat sehr gut.
ich muss zugeben, es war leider viel schlimmer, wie ich es mir vorgestellt habe, es war einfach hart. ich musste mich noch nie im leben so zusammenreißen, dass ich nicht zusammenbreche, das kannte ich noch nicht.
der tag verlief dann recht ruhig, wir gingen zum kaffee und kuchen und abends war dann noch die kirche, die ich aber gut hinter mich brachte.
es gäbe da noch so viel zu erzählen, aber ich kann momentan nicht mehr weiter, es waren so viele ereignisse, dass ich das mal sitzen lassen muss.
aber es geht mir wieder gut, ich bin zu hause.
am samstag muss mein mann nochmal hoch, weil da die urnenbeisetzung ist, auch eine lange geschichte...
vielen dank an alle, die an mich gedacht haben, es war ein harter weg. ich danke euch wirklich von ganzen herzen!
eure petra