An Indian summer und papabaer!
Schönen Dank für Eure Ratschläge. Im Spital wurde die Vactherapie gemacht und mit Honig wurde ich auch behandelt. Es wird einige Zeit dauern, bis sich die Wunde und die transplantierte Haut verbinden.
Danke für alle guten Wünsche. Ich habe mich wiederholt, habe ich jetzt gesehen, tut mir leid.
Es geht ja hier nicht um meine Gesundheit, sondern um meine verlorene zweite Hälfte.
Die Frage mit dem Allein-Reisen beschäftigt mich auch, obwohl es im Moment ohnehin nicht möglich ist.
Im ersten Jahr wäre mir so ein Gedanke gar nicht in den Sinn gekommen. Ich glaube, ich war in einem Schockzustand.
Wenn mich eine Freundin aus Deutschland nicht jeden Tag mehrere Male angerufen hätte, hätte ich mich wahrscheinlich umgebracht.
Ich erinnere mich, dass ich das Begräbnis allein ohne jede Hilfe organisiert habe. Den Text der Todesanzeigen, diese verschicken, die Musik auswählen (sehr unkonventionell), den Sarg aussuchen, den Termin bestimmen, ein "Totenmahl" in unserem Haus und Garten organisieren. Die Trauerrede habe ich selbst gehalten, weil ich keinen Pfarrer, der meinen nicht kannte und auch nicht Deutsch konnte, reden hören wollte.
Das Totenmahl zu Hause sollte eine letzte Party für meinen Mann werden. Wir haben alle unsere Feste zu Hause gefeiert. Ich denke, es waren zwischen 80 und 100 Menschen da. Außer der engsten Familie, kam keiner wieder.
Ja, dann kamen die Verlassensschaftsstreitigkeiten mit meinen Kindern. In der Zeit bekam ich das erste Mal graue Haare, innerhalb von einigen Tagen. Aber das ist ein Thema für sich.
An den Rest des Jahres kann ich mich nicht derinnern. Ich weiß nur, dass ich glaubte nie wieder Freude empfinden zu können oder sich auf etwas freuen zu können.
Ich bin ein begeisterte "Reiserin", alles selbst organsiert und immer mit etwas "Abenteurlichen" verbunden. Nur die letzten zwei oder der Jahre machten wir nur kurze Urlaube in Österreich, mehr konnten wir nicht mehr. Bei diesen Urlauben in Österreich sind wir auf so vielen Bänken gesessen und haben in die Gegen geschaut und gerastet. Ich erinnere mich an jede Bank und oft habe ich versucht, mir vorzustellen dort allein zu sitzen, das ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Eine Reise zu machen, dorthin wohin wir waren, oder eine, die wir gern gemacht hätten. Es ist für mich unvorstellbar, unter den derzeitigen Umständen so wie so.
Aber nach 12 Jahren, bis auf wenige Ausnahmen, immer nur zu Hause, werde ich einmal weg müssen, oder ich werde verrückt.
Ich haben in den letzten Wochen vorwiegend geschlafen, aber nicht tief und fest, so mehr an der Oberfläche, oft in zwei Schichten, die eine war dem Schlaf ähnlich, darüber trugen sich viele meiner Gedanken und Gefühle zu.
Diese zweite Schicht hat mich verändert. Ich konnte z.B. viele meiner Zweifel, Schuldgefühle und was da noch so gibt, vielleicht ist "loslassen" ein zutreffendes Wort, abgeben.
Da das noch eine sehr neue Sache ist, kann ich nicht mehr darüber schreiben.
Ich habe sehr viel geweint in den zwei Jahren, jetzt habe ich keine Tränen mehr.
Jetzt muss ich wieder rasten
Viele Liebe Grüße und danke für die vielen guten Wünsche.
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