Beiträge von fides

    Der Zufall, nein eigentlich glaube ich nicht an den Zufall - das Schicksal muss mich hier her geführt haben.


    Meine Mum, der wichtigste Mensch in meinem Leben starb vor 13 Jahren im Alter von 41 Jahren. Ganz plötzlich - ohne Vorwahnrung. Ich war damals gerade volljährig und kam für ein paar Tage vom Studium nach Hause, einen Tag später passierte es. Hat sie gewartet? Habe ich es gefühlt? Ich war damals gerade volljährig und habe mich entschlossen, für meinen jüngeren Bruder zu sorgen.


    Da gab es aber noch unseren älteren Bruder - dieser ist vor 4 Wochen, im Alter von 33 Jahren gestorben. Ganz plötzlich - ohne Vorwarnung. Heute bin ich 13 Jahre Erwachsen - aber nicht unmittelbar mit der Situation gewachsen.


    Es fühlt sich alles an wie ein Dejavue, ein böser Schatten gefolgt von einem Hauch Negativität die sich einschleichen möchte, aber keinen Eingang findet.


    Ich funktioniere, aber gerade das ist es, was ich nicht möchte. Es war auch hier ein zweites Mal meine Aufgabe mich um alles zu kümmern. Und mit jedem Tag den ich mehr damit konfrontiert werde, desto mehr fühlt es sich an, innerlich zerissen zu werden. Manchmal werde ich das dumpfe Gefühl nicht los, das mit dem Tod meiner Mum und auch meines Bruder, ein Teil von mir mitgerissen wurde. Es ist eine Herausforderung dem Gefühl entgegen zu wirken - nicht unmöglich aber mal eine größere und mal eine kleinere Hürde.
    Beide sind alleine gegangen. für beide musste ich die Entscheidung treffen, hoffen und warten - oder befreien und gehen lassen.
    Ich bin nicht mein Gefühl und auch nicht mein Gedanke. Aber ein mensch mit Gefühlen und Gedanken die meinen Verstand manipulieren.


    Nachdem ich meinen Bruder im Grab meiner Mutter beisetzen lassen habe - habe ich gemerkt wie lange ich eigentlich schon vor der Wahrheit weg laufe und gewillt bin es auch weiterhin zu tun. Obwohl es letztlich doch nichts bringt.
    Nun ist alles über mir zusammen gestürzt und ich weiß für mich keinen Weg mehr als innerlich zu schreien und gegen Wände zu schlagen.
    Und die Angst, mein jüngerer Bruder könnte mir vorzeitig verloren gehen - wächst und gedeit wie eine Blume aus einem Samenkorn.