Beiträge von Vilja

    Danke, liebe Astrid. Ich versuche es jeden Tag. Manchmal gelingt es, manchmal nicht so.


    Heute denke ich immer an den bevorstehenden ersten Todestag. Dass sie vor einem Jahr ihre letzten Lebenstage hatte. Die letzten Tage auf dieser Erde. Ob sie es gespürt hat dass es bald soweit ist?

    Ich bin überrascht dass mich der Todestag so sehr trifft, mehr als Weihnachten oder Geburtstag. Bis vor 1 Jahr war der Tag ein x-beliebiges datum. Es macht mich sehr traurig. Nun ist es bald 1 Jahr her...

    Es macht mich auch sehr traurig dass kaum jemand mehr über sie spricht. Schon lange nicht mehr. Niemals fragt mich jemand wie es MIR damit geht. In der Herkunftsfamilie wird geschwiegen. Ihr Grab wird überladen mit Kerzen und Blumen. Aber keiner spricht von ihr. So war es schon nach ein paar Monaten.


    Ich werde mir jetzt eine Dusche genehmigen und mich dann schlafen legen. Heute ist kein guter Tag.


    Es grüßt euch eine heute traurige Vilja.

    Liebe xena27,

    habe deine Erlebnisse gelesen und möchte dir mein Mitgefühl da lassen. Es ist alles noch so "frisch" bei dir und bist vielleicht noch manchmal in einer Schockphase.

    Vielleicht tut dir das ausgehen auch gut. Ich wünsche dir möglichst viele gute Momente und viel Kraft!

    Vilja

    Hallo Astrid,


    danke für deine Worte.

    Dein "Bild" klingt sehr schön. Es ist eine schöne Vorstellung, erleichternd und gleichzeitig sehr traurig.

    Der Tod meiner Mutter hat so vieles ausgelöst, die Trauer um sie, aber auch viele andere Gefühle.

    Ich ertappe mich in letzter Zeit dabei, neidisch zu sein. Neidisch auf andere, die ihre Mutter noch bei sich haben. Neidisch auf die, welche eine so tolle Beziehung zu ihrer Mutter/ihren Eltern haben. Und die Traurigkeit darüber dass es nie so werden wird. Der Weg führt ganz tief in mein Inneres.

    Dadurch erkenne ich aber für mich recht gut, was wirklich wichtig ist im Leben. Was ich mir für meine Kinder, meine Familie und mich wünsche. Es ist nicht Geld und Besitz (wie in meiner Herkunftsfamilie) sondern Zeit, Beziehung, Aufmerksamkeit, ehrliches Interesse. Die Zeit nutzen so lange man kann. Carpe diem. Das klingt jetzt vielleicht wie eine abgedroschene Phrase. Aber ich spüre das derzeit so.

    Ich habe gehofft, nach 1 Jahr wird es besser. Aber manchmal habe ich immer noch Phasen, da denke ich verwirrter als je zuvor. Ihr merkt es vielleicht! ;)


    Ich wünsche einen angenehmen Tag!

    Vilja

    Hallo an alle die das lesen,


    heute bin ich wieder einmal hier nach langer Zeit. Ich habe immer wieder kurz reingeschaut, aber ich konnte irgendwie nicht schreiben. Ich habe die letzten Wochen vieles abgeblockt, habe versucht zu verdrängen. Weihnachten und Neujahr waren sehr schön aber auch traurig. Immer wieder kam es mir in den Sinn, was wäre wenn...Die Frage warum?


    Der Todestag meiner Mutter jährt sich zum 1.Mal. Ich kann es kaum glauben. Einerseits habe ich das letzte Jahr sehr intensiv gelebt, jeder Tag mit starken Gefühlen, positive wie negative. Auch ging das Jahr so schnell vorüber. Ein Jahr das meine Mutter nicht mehr erlebt hat. Alles was passiert ist könnte sie nicht mehr erleben.

    Das letzte Jahr es ist als wäre es zugehangen mit einen dunklen Schleier. Wäre ich künstlerisch begabt, ich würde dieses Bild malen. Ein Kind, das eine Mutter vermisst, welche sie nie hatte. Darüber dunkle Wolken und ein Schleier.

    Und dann die Erwachsene die zufrieden ist mit ihrem Leben und versucht, es besser zu machen als die eigene Mutter.

    Das ist es, was die letzte Zeit ausmacht, ein hin- und her, zwischen traurig und glücklich sein. Oft anstrengend.


    Ich werde wieder etwas reinlesen bei euch allen. Bin gespannt wie es euch geht. Ich hoffe gut so weit...


    Ros, was hattest du hier gepostet und wieder gelöscht am 1.Januar?


    Alles Liebe euch allen, habt einen schönen Tag!

    Danke für deine Worte liebe Ros.


    Der Kälte Friedhof beschäftigt mich auch. Ich kann gut nachvollziehen wie sehr dich die Strickjacke beruhigt. Es ist schön verrückt, was man sich da zusammenreimt, auch wenn der Kopf weiß, es ist Unsinn. Und es ist auch bewegend, wie ehrlich, logisch und sachlich (deine) Kinder über den Tod nachdenken.


    Ich würde gerne wissen, ob mein Traum etwas bedeutet und was. Ich träume selten von meiner Mutter, aber wenn, bin ich immer aufgewühlt. Warum kam sie nicht durch die Türe sondern durch das Fenster im 1.Stock? Warum war sie im Traum tot und gleichzeitig lebendig? Ich weiss auch nicht, warum mich diese Träume so aufwühlen, aber ich denke dann immer ganz viel nach. Gibt es ein Leben nach dem Tod oder ist dann alles aus? Ist meine Mutter noch irgendwo oder sehe ich sie niemals wieder? Meine Mutter lächelte kurz bevor sie starb! Warum? Was war da dass sie lächeln musste? Der Arzt sagte, das wäre das Gehirn, das während des Sterbens Hormone ausschüttet, um Schmerzen auszuschalten und das Sterben zu erleichtern. Ist es wirklich das oder ist da noch mehr?

    Fragen über Fragen, die wir erst beantworten können, wenn wir selber das Zeitliche segnen.


    Heute geht es wieder besser. Und ich habe wieder die Gewissheit, Weihnachten gut zu verbringen, trotz allem. Das wünsche ich auch dir, liebe Ros.

    Alles Liebe,

    Vilja

    Heute möchte ich wieder einmal hier schreiben.

    Ich habe ein paar sehr traurige Tage hinter mir.

    Ich habe geträumt, meine Mutter stand nachts vor dem Fenster und klopfte. Sie rief, lass mich rein! Ich öffnete das Fenster und liess sie rein. Ich war erfreut über ihren Besuch und gleichzeitig wusste ich dass sie tot war. Sie wollte sehen, was ich für Weihnachten besorgt habe und ich zeigte es ihr... Das war der Traum, eine kurze Sequenz und dennoch war ich den ganzen Tag sehr aufgewühlt.

    Einmal schickte mir mein Vater ein Foto von ihren Grab, er hätte es weihnachtlich geschmückt. Als ich die Sterne und Lichter und den vielen Schnee auf und um ihrem Grab sah, musste ich plötzlich so sehr weinen. Weil sie Weihnachten nicht da ist und in diesem eisigen, dunklen gefrorenen Grab weilt. Ich weiss ja, dass sie nicht wirklich "dort" ist, dennoch lässt mich der Gedanke nicht los. Ich habe sehr viel geweint an diesem Tag, wie schon lange nicht mehr. Danach ging's mir wieder etwas besser. Der Alltag lenkt ab.

    Ich freue mich auf Weihnachten it meiner Familie und gleichzeitig bin ich auch traurig. Vielleicht hätte das ein schönes Weihnachtsfest mit ihr werden können, würde sie noch leben.


    Auf mich wartet jetzt ein arbeitsreichen Tag, euch allen die das hier lesen, wünsche ich einen guten Tag!

    Vilja

    Liebe Nordlys,


    das ist zwar der Beitrag von Regentropfen, aber deine Zeilen haben mich sehr bewegt, drum möchte ich dir hier kurz antworten. Ich möchte dir sagen dass MICH deine Zeilen interessieren!!!

    Es stimmt mich sehr traurig wenn ich deine Zeilen lese.

    Du schreibst: "Ich bin für alle zuständig. Meine Aufgabe ist es, allen irgendwie einen schönen Abend zu bereiten, was für mich selbst schön und gut wäre, das spielt keine Rolle mehr seitdem meine Mutter krank ist. Das ist zum Teil okay und ich weiß, es ist eben so und geht nicht anders, auf der anderen Seite mache ich das jetzt seit vier Jahren und frage mich, wann kann ich denn mal wieder Luft holen."


    Ich verstehe es einerseits weil ich auch lange Zeit diese "Rolle" in der Familie hatte und teilweise noch habe. Ich habe sie mir aber selber auferlegt. Als Kind auferlegt bekommen habe ich sie als Erwachsene fortgeführt. Und es ging mir nicht gut damit.


    Es ist schön, dass du für deine Familie und vor allem deine kranke Mutter da bist.

    Aber auch dein Leben zieht weiter. Bitte achte auch auf dich. Du bist für niemanden mehr da wenn du selber krank wirst. In erster Linie musst du auch dir treu sein.


    Ich kenne es auch, dass ich enttäuscht war, da ich meine Mutter so egozentrisch wahrgenommen habe. Als sei sie neidisch auf alle die gesund sind. Das war sie wohl auch, in Kübler-Ross habe ich darüber gelesen. Einerseits war ich enttäuscht und traurig und fühlte mich schuldig. Ich dachte: " ist die Erkrankung meiner Mutter nicht so schwerwiegend, dass man ihr alles verzeihen muss?"


    Ich wünsche dir alles Liebe und viel Kraft, vor allem für dich, dass du kleine Momente findest um Kraft zu tanken!


    Vilja

    Ach Ute, das tut mir leid dass du dich mit sowas rumschlagen musst, so eine Frechheit von diesen Kollegen aber auch!


    Versuch es dir nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen, vielleicht war es nur ein "Missverständnis", manchmal werden Infos ja etwas gefärbt weitererzählt.

    Man ist definitiv dünnhäutiger, umso wichtiger dass du jetzt gut auf dich achtest.

    Habe auch die Erfahrung gemacht, dass viele mit Sterben und Tod nicht umgehen können und sich teilweise wirklich daneben benehmen. Irgendwann werden auch sie leider selber diese Erfahrungen machen müssen, dass ein näher Angehöriger stirbt, vielleicht denken Sie dann über ihr Verhalten nach.

    Aber wie auch immer, versuch dich zu schützen, zu distanzieren, nicht darauf eingehen, sonder gut auf dich und deine Energie zu achten!

    Alles Liebe

    Hallo Regentropfen,


    Weihnachten ist schwer für trauernde Angehörige. Je enger die Beziehung desto schwerer wahrscheinlich.

    Was hast du denn geplant, wie möchtest du es gestalten? Ich meine jetzt in Bezug auf deine Kinder?

    Ich finde es trotz der Schwere auch eine Ablenkung. Und ich freue mich mit. Mit meinen Kindern. Die Unbeschwertheit tut auch mir gut.

    In nichtmal 3 Wochen ist diese Zeit vorbei, dann wird es für dich bestimmt ein klein wenig leichter. Vielleicht hilft dir dieser Gedanke etwas.

    Fühl dich gedrückt,

    Vilja

    Liebe Ute,


    willkommen. Es ist so schön, wie du von deiner Mama schreibst, so herzlich. Und gleichzeitig spürt man in deinen Zeilen deinen Schmerz. Mein herzliches Beileid zu deinem großen Verlust. Es ist alles sehr viel im Moment, und alles gerade erst passiert, es braucht viel Zeit das zu realisieren, auch den ganzen Stress, die Angst und den Druck aus der Zeit wo deine Mama so krank war, ist bestimmt noch da.


    Für mich war und ist das "funktionieren" auch oft eine große Hilfe in Zeiten, wo ich einfach nicht ganz tief eintauchen könnte in die Trauer. Abgelenkt sein durch Kinder, die versorgt werden müssen, Arbeit, die erledigt werden muss. Wenn das alles erledigt war, war auch wieder Platz zum weinen.


    Darf ich fragen, wie alt deine Mama war? Und gibt es Geschwister oder nähere Verwandte, mit denen du dich austauschen kannst?


    Ich wünsche dir, dass du auch Zeit findest für dich und deine Trauer, und du neben deinen Kindern und deinem Papa auch dich gut umsorgt.


    Alles Liebe

    Mein Mitgefühl zu deinem Verlust!

    Wie sieht denn dein Alltag aus? Hast du Menschen um dich, die dir guttun, mit denen du sprechen kannst?

    Ich wünsche dir, dass du heute trotz der großen Trauer und Schwere ein paar Momente findest zum durchschnaufen, durchatmen, etwas Energie tanken!


    Alles Liebe von mir.?

    Hallo Jule,


    es ist noch nicht lange her, dass dein Vater gestorben ist. Es dauert lange bis man das realisiert, wahrscheinlich Monate.


    Meine Mutter ist vor 10 Monaten gestorben, manchmal halte ich kurz inne und frage mich, ob das wirklich alles so passiert ist. Mein Kopf weiß dass sie tot ist aber emotional dauert das bis es ankommt. Die ersten Wochen habe ich das kaum realisiert, jetzt schwankt es manchmal.

    Auch wenn man weiss, dass jemand krank ist und sterben wird, man kann sich auf die Zeit danach nicht wirklich vorbereiten. Für mich ist es schwierig, diese "Unendlichkeit" zu begreifen. Dass man jemanden "nie wieder" sieht. Ausser man ist gläubig (was ich nicht bin) - dann gibt es ja irgendwann ein Wiedersehen.


    Ich denke, du hast getan was du konntest. Gerade in einem kleineren Ort spricht es sich meist schnell rum, wenn jemand verstorben ist. Die Bekannte deines Vaters hätte ja auch nachfragen können, wann die Beerdigung ist!


    Alles Liebe!

    Hallo Rori,


    ich melde mich jetzt als Tochter die auch ein eher gespaltenes Verhältnis zu ihren Eltern hatte und hat.


    Ich finde es sehr berührend was du schreibst. Dein Papa kann stolz sein, eine solche Tochter zu haben!


    Vielleicht hat dein Vater bereits seinen Frieden geschlossen mit deinem Opa. Vielleicht kommt die Trauer später, vielleicht auch gar nicht. Vielleicht war die Distanz zwischen den beiden so groß, dass nicht soviel Trauer aufkommt, wie du es erwartest. Man kann für andere nicht wissen oder entscheiden, wie sie unserer Meinung nach trauern sollten. Jeder ist da anders, und dein Vater ist erwachsen. ?


    Ich denke, du machst bereits alles, was du tun kannst. Du bietest an, da zu sein, zuzuhören. Ob dein Vater das derzeit annehmen kann und möchte, entscheidet er ganz alleine!


    Dein Vater hat eine tolle Tochter!


    Alles Liebe, Vilja

    Mein herzliches Beileid zu deinem Verlust!


    Sei nicht zu streng mit dir! Du warst in einem Ausnahmezustand und hast das alles alleine machen müssen! Woher hättest du wissen sollen, welche Kontakte dein Vater hatte, wenn du nicht regelmäßig vor Ort bist!?

    Du hast alles nach bestem Wissen und Gewissen gemacht, so gut es ging in dieser sehr sehr schweren Situation. Nieman kann dir da Vorwürfe machen!


    Alles Liebe!

    Bald ist wieder ein Monat vorbei.

    Die Traurigkeit und die Gefühle zu meiner Mutter schwanken sehr oft, das ist einerseits gut und andererseits auch anstrengend und kostet viel Energie.


    Im Moment bin ich wieder etwas friedlicher gestimmt und mit mir mehr Im Reinen. Immer wieder Phasen des Nachdenkens, mal weine ich eine Runde, dann geht's wieder besser.

    Es tut mir gut mich auf meine kleine Familie, Freunde und Arbeit zu konzentrieren.

    Ich habe das Haus weihnachtlich dekoriert. Ein paar Deko-gegenstände stammen von meiner Mutter, sie erinnern an sie. Sie hatte Weihnachten sehr gerne.


    Letztes Wochenende war ich an ihrem Grab und habe ihr eine weihnachtliche Kerze gebracht, das Grab etwas gepflegt.


    Da ich weiter weg wohne, habe ich ein kleines Plätzchen zu Hause eingerichtet, eine kleine Ecke, wo ein Bild meiner Mutter steht und eine Kerze. Manchmal spreche ich kurz mit ihr über das was mich beschäftigt seit ihrem Tod.


    Ich wünsche euch allen einen angenehmen Tag,


    Vilja

    Bald ist es 9 Monate her, dass meine Mutter tot ist. Es fühlt sich schon viel viel länger an.

    Es tut gut hier zu schreiben. Ich schaffe es meist nur hier zu schreiben, und das hilft sehr, auch zu wissen, hier sind Menschen die einen verstehen und nicht werten.

    Ich lese auch oft in den anderen Posts, schaffe es aber irgendwie nicht, etwas hilfreiches oder sinnvolles zu schreiben.


    Seit einigen Tagen beschäftigt mich meine Herkunftsfamilie wieder mehr, ja oft belastet es mich und drückt meine Stimmung. Ich war vor Jahren schon deshalb in Therapie, aber seit dem Tod meiner Mutter holt es mich wieder ein. Vieles wird jetzt so klar, fällt wie Schuppen von den Augen. In den Augen meiner Eltern war ich immer diejenige, die für alles zuständig und verantwortlich war. Bin ich zu einem ungünstigen Zeitpunkt für meine Eltern geboren, so sollte ich doch wenigstens mich nützlich machen. Ich musste immer viel zu Hause arbeiten, das "Lieblingskind" war jemand anders.

    Auch heute ist es noch so, vor allem als meine Mutter noch lebte, es war nicht wichtig wie es mir ging oder was in meinem Leben vor sich ging. Es gab deutliche Unterschiede zwischen mir und dem bevorzugten Kind ( aus Gründen der Anonymität nenne ich es so). Selbst der bevorstehende Tod konnte an der Einstellung meiner Mutter nichts verändern und es passierten viele Dinge, die mich sehr verletzten. Aus Respekt vor ihrer Krankheit sagte ich nichts, auch nicht nach ihrem Tod zu meinem Vater, er war ja der trauernde Witwer, wie er sich nannte, und er sagte, er habe den schmerzlichsten Verlust zu erleiden, und statt mich um mich und meine Trauer zu kümmern, versuchte ich ihn zu stützen und zu trösten. Er erwartete das auch. Und es "brave" Tochter, die immer noch um Anerkennung suchte, tat ich es.

    Dann erfuhr ich über eine gute Freundin, wie schlecht er bei anderen über mich sprach, ich hätte mich zu wenig gekümmert usw. Dieses Verhalten kenne ich nur zu gut, seit Kindertagen, das sich darstellen als ein "Opfer", über andere schlechtes reden auch wenn es nicht stimmte.


    Es ist ganz schwer für mich, das alles zu sehen und wissen, es wird sich niemals ändern. Meine Mutter ging mit dieser Einstellung auf den Tod zu. Warum nur hab ich mich immer von Ihnen einspannen lassen, ausnutzen, warum hab ich mich nie gewehrt. Irgendwie verstehe ich es und dann auch wieder nicht.


    Vielleicht sind diese Worte hart hier in diesem Forum. Ich hoffe kein Trauernder nimmt es mir übel. Aber es tut gut es hier zu schreiben. Es ist soviel Ungerechtes passiert und Am liebsten würde ich das Fenster öffnen und es laut hinausschreien!!! Und ich bin wütend auf meine Mutter. Sie hat sich aus dem Staub gemacht ohne das alles zu klären, kein einziges Wort der Entschuldigung oder Versöhnung von ihrer Seite. Das macht mich sehr traurig. Und so wütend dass ich seit langem nicht an ihrem Grab war.

    Ich hoffe, ich kann irgendwann meinen Frieden finden!

    Danke fürs lesen,

    Gruß

    Vilja

    Liebe Astrid,

    danke für deine Worte.


    Ich habe vor, die Zeit bewusst zu leben. Zeit verbringen mit meinem Mann und unseren Kindern. Kekse backen. Gitarre spiele. Märkte besuchen. Freunde einladen und Einladungen von Freunden annehmen. ?


    Meine Herkunftsfamilie spielt hier keine Rolle, ich möchte auch möglichst wenig Kontakt.


    Ich stelle es mir schön Vor, wenngleich ich weiß, es werden wieder traurige Zeiten dazwischen kommen. Manchmal habe ich Tage, da denke ich wieder viel nach. Warum alles so gekommen ist wie es war. Wenn alles im Leben irgendeinen Sinn hat, was war dann der Sinn von dem was ich die letzten Jahre erlebt habe? Warum starb meine Mutter noch in ihrem besten Alter? Ich weiß dass niemand das beantworten kann.

    Manchmal bin ich dann sehr traurig, ich weine eine Runde und dann geht's wieder besser...


    LG Vilja

    Danke für deine Worte Sunbabe.

    Ich kann es gut nachvollziehen was du meinst. Ein näher Mensch ist gestorben und die eigene Sterblichkeit wird einem bewusst, so sehe ich das. Irgendwann wird es auch Weihnachten, Urlaube und Feste ohne mich geben, weil ich dann tot bin.



    Seit dem Tod meiner Mutter "rumort" es sehr in meiner Herkunftsfamilie. Mein Vater ist von seiner Persönlichkeit immer schon sehr dynamisch gewesen, er stößt andere vor den Kopf, manipuliert. Macht andere schlecht, verdreht Tatsachen. So war er schon immer und jetzt ist es noch schlimmer. Mein Onkel hat erst geheiratet und niemand aus "seiner" Familie eingeladen, das sollte einem zu denken geben. Meine Tante rührt ordentlich mit in der "dynamischen Küche", irgendwie schimpft jeder über den anderen, eine Familie von ca.50 Personen.

    Mein Vater denkt nur an sich, nie interessiert ihn ernsthaft wie es anderen geht. Das hat sicher auch mit seinem Verlust zu tun, aber eigentlich war er schon immer so.

    Es scheint, dass der Tod meiner Mutter nun Probleme offensichtlich macht, die immer schon da waren. Jetzt wo sie tot ist, kümmert sich jeder wieder mehr um sich und zieht sich zurück.

    Ich bin sehr froh, dass ich weiter weg wohne. Ich habe hier meine Familie, meine Freunde und meinen Job. Denke ich an meine Herkunftsfamilie, so fällt mir die Assoziation zu einer Schlangengrube ein.

    Gruselig irgendwie. So viele unterschiedliche Emotionen die mich begleiten. Trauer und Freude, Wut und Enttäuschung, das Gefühl ich bin jetzt "frei". Ich brauche niemandem mehr etwas zu beweisen. Ich lebe mein Leben. So fühlt es sich derzeit an.


    Und wisst ihr was? Ich freue mich heuer auf Advent und Weihnachten. Ich möchte diese Zeit bewusst erleben mit meinem Mann und den Kinder, miteinander Zeit verbringen, Freunde treffen. Keine Verpflichtungen, keine Pflichtbesuche.


    Alles Liebe,

    Vilja