Vorstellungs-Gespräche.
Liebe Tereschkowa,
diese Gespräche waren anstrengend, durch mich verursacht.
Ware ALLE um 15.00 Uhr da. Nicht nur die Zugeh-Frauen, sondern auch in Begleitung.
Besser ausgedrückt: 6 Zugeh-Frauen, 5 Kinder, 1 Ehemann, 1 Vater und 1 Freund von einer dieser Damen.
Mein Fernseher lief und mein Stuhl stand richtig positioniert für "BARES FÜR RARES."
Plötzlich standen noch 2 Frauen im Raum, die Detektei "BERTHA & ELISABETH."
Und dann begann das CHAOS !!!
Bertha:"Was ist denn hier los ?"
Ich: "Habe eine Putz-Stelle zu vergeben."
Elisabeth:" Ich setze schon mal Kaffee auf."
Ich: "Muss doch nicht sein, trinke doch keinen Kaffee mehr um diese Zeit."
Elisabeth: "Nicht für Dich, wo bleibt denn deine Erziehung ?"
Prinz hatte während dieses Auflaufes fluchtartig seinen geschützten Bereich, Hundekorb, aufgesucht.
Bertha wollte das teure Fürstenberg-Service aufbauen. Das liess ich nicht zu. Also musste Sie aus der Küche die
unterschiedlichsten Tassen zusammen-suchen. Davon gleich wieder 3 Stück, gehören Rosi, wegpacken. Die Damen
unterhielten sich während-dessen über alte Putz-Stellen. Ich war damit beschäftigt die Lautstärke am Fernseher zu erhöhen.
Brachte NICHTS !!! Plötzlich stand Bertha vor mir und reichte mir ein Paar Socken. Mein Frage-Blick wurde sofort im Keim erstickt.
Muss dazu sagen, ich habe ein Paar Lieblings-Socken. Noch von Rosi gewerkelt. Das Paar hat zwar im Bereich der "Großen Onkel" Löcher,
aber immer frisch gewaschen und ausserdem, wen hat das zu interessieren. Dann stellte Elisabeth einen Stuhl vor den Fernseher, damit war
die Sendung verborgen. Selbst beim seitlichen herauslehnen aus meinem Fernseh-Sessel keine Chance.
Irgendwie war ich froh, dass die Detektei die Gespräche übernahmen. Sehr professionell !! So konnte ich weiter beobachten und mir ein Bild
verschaffen. Die Kinder spielten im Wohnzimmer Fussball. Die Männer schauten gelangweilt auf die alten Bilder. Plötzlich die Frage einer Dame:
"Müssen die kitschigen Glaskugeln denn auch immer entstaubt werden ?" Bei meiner Antwort liess ich den Staub, der mich zur Zeit nicht stört, links
liegen. Es war das Wort "kitschig". Sie sprach die wertvollste Sammlung von Rosi an. 98 Paper-Weights. Die ältesten Stücke davon aus dem Jahre
1846. Selbst die Detektei duckte sich. Aber ich blieb so etwas von gelassen und antwortete: "Ja, die immer als ERSTES und bitte nicht mit ihren
Gel-Nägeln zerkratzen, falls ich mich für SIE entscheiden sollte." Dann wies ich SIE darauf-hin, dass ihr Sohn nun schon 10 Minuten mit dem Fussball
in den Hundekorb schiessen würde. Ihre Antwort: "Keine Angst, mein Sohn beisst keine Hunde." Antwort hatte ich nicht verstanden, aber ich kenne
Prinz und antwortete:"Keine Angst, mein Hund beisst keine Kinder, aber er hat auch nur Nerven." Sie lachte so dämlich, dass ich Prinz, der schon eine
gewisse Zeit genervt zu mir schielte, zurief: "Schnapp ihn DIR." Wie toll. Die Leute dachten wohl ich meinte mit diesem Befehl den Jungen. Nein, nicht doch,
es gab ein lautes Zischen und der Ball war platt und Prinz wieder glücklich, ich auch.
Dann stand so ein Bengel vor mir und fragte nach Kekse. Ich bin ja nun kein Unmensch und holte die Butterkekse, MHD 08.2018., für ihn. Schüttete sie
aber vorher in eine Schüssel. Ich weiss was sich gehört. Wollte noch ein paar Weinbrand-Bohnen hinzugeben, aber ich konnte mich doch davon
abhalten. Man gut, die Kinder haben, obwohl nichts alkoholisches getrunken, die Hälfte der Kekse, in Form von Krümel, überall in den unteren Räumen verteilt.
Prinz natürlich in seinem Element und probierte sich als Staubsauger. Musste ihn zurechtweisen. Die Damen waren ja in guten Händen bei der Detektei.
Also schnappte ich mir meinen Staubsauger, der einen tollen Sound hat, und saugte hinter der Kinder-Meute hinterher, ab und zu musste ich dann mal
eine Dame auffordern, dass SIE sich bitte mit dem Stuhl zur Seite bewegt. Was auch leicht genervt ausgeführt wurde. Es gab auch einen ruhigen Moment im
Zimmer, als die Detektei mit der Völker-Masse einen Rundgang durch das Haus machte. Fernseh-Sendung war leider vorbei.
Dann die Verabschiedung. Ich sagte, dass ich mich melden würde. Atmete tief durch, als ich die Tür von innen schliessen konnte. Detektei hatte sich ja ein
Bild von den Damen gemacht. Ich hatte anscheinend sowieso jeglichen Überblick verloren. Wir gingen also zu DRITT in Rosis Zimmer, um zu besprechen.
Nur kam es zu keiner Besprechung. In der Küche stand eine fremde Frau. Packte gerade das Geschirr in den Geschirrspül-Automaten. Rosis Tisch war
schon sauber gewischt. Ich fragte nur:" Warum sind Sie denn noch hier, habe doch ALLE verabschiedet." Ihre Antwort: "Ich dachte mir, packe ich mal
schnell mit zu, damit SIE keine Arbeit haben. Gehört sich doch wohl so."
Liebe Tereschkowa, ich habe jetzt eine Margarete, 54 Jahre alt, Witwe seit 2 Jahren, Mutter von 2 erwachsenen Söhnen, nur eine kleine Rente und sehr
adrett. Keine lackierten Fingernägel. Aber leider kein DRACHE, Rosi wird es verzeihen.
Abschluss-Satz der Detektei: " Die hatten wir sowieso schon für dieses Haus vorgesehen. Die ist ausgeglichen und kommt mit einem Muffel klar."
Liebe Grüße,
Uwe & Prinz.