Beiträge von Petrella

    Ihr Lieben,

    ich wünsche euch allen ein leichteres Jahr mit kleinen und vielleicht auch großen Schritten nach vorne.

    Einen, wie ich finde, großen Schritt haben wir gestern bewältigt,

    auch wenn er bei allen sehr tränenreich und grausam war.

    Trotzdem haben wir es geschafft!

    Mein Versuch, den Jahreswechsel schlafend zu verbringen, ist trotz einer Flasche Wein und vier Bechern Schlaftee kläglich gescheitert.

    Es scheint, als hätten sich unzählige Pyrotechnikmeister in meiner Nachbarschaft niedergelassen und einen Wettbewerb veranstaltet.

    Aber das Herunterzählen bis zum Jahresanfang und das Frieren beim Zuschauen des Feuerwerks sind mir erspart geblieben.

    Dafür die unzähligen schönen Erinnerungen an die letzten Jahre.....eben beim Frieren draußen in den Arm genommen zu werden.....

    Ich muss heute wieder zurück nach Hause fahren.

    Eigentlich würde ich gerne hier bleiben.

    Es war im Nachhinein eine für mich richtige Entscheidung, hierher zu kommen.

    Es tut weh, aber ich spüre hier unsere Liebe füreinander ganz stark.

    Ich kann das Meer sehen, das seine Asche aufgenommen hat.

    Hier ist er ganz bei mir!

    Fühlt euch gedrückt

    Petra

    Liebe Gabi,

    ich schließe mich Micks Meinung an.

    Sie ist es nicht wert, sich nochmal mit ihr auseinanderzusetzen.

    Sie würde ihre Meinung nicht ändern und dich wahrscheinlich erneut verletzen.

    Hier wird inzwischen recht viel geknallt.

    Ich bin im Verdrängungsmodus und hoffe, dass ich bald schlafen kann.

    Ich wünsche dir und uns allen hier, dass wir es heute irgendwie überstehen.

    Es umarmt dein Mäuschen und dich

    Petra

    Liebe Luise, liebe Wagi,

    es ist einfach unvorstellbar und schmerzhaft, den Jahreswechsel ohne unsere Liebsten verbringen zu müssen. Für uns war es immer der emotionalste Tag des Jahres.

    Aber auch das werden wir irgendwie schaffen.

    Liebe Grüße

    Petra

    Liebe Gabi,

    es ist schön, wie deine Eltern zu dir stehen und auch ihre Konsequenzen ziehen.

    Ob du deine Verwandte nochmal ansprechen solltest,

    musst du dir wirklich gut überlegen.

    Bist du dann wirklich gefestigt genug?

    Bringt es dich dann weiter oder zieht es dich runter?

    Einzelne Feuerwerkskörper sind hier gestern schon gezündet worden.

    Heute auch einige wenige.

    Wie gesagt, Cara ist zum Glück ganz entspannt.

    Sie kommt hier allerdings mit dem Auftauchen von Hasen, Möwen und heute morgen einem Reh in Nachbarsgarten voll auf ihre Kosten.

    Wir beide waren heute Mittag schon am Strand und werden gleich nochmal dorthin aufbrechen.

    Das gibt mir etwas Ruhe.

    Heute Abend werde ich normal schlafen gehen und hoffe, dass es klappt, den Jahreswechsel einfach zu verschlafen.

    Du bekommst noch Besuch.

    Das ist schön für dich.

    Das tröstet dich vielleicht ein wenig.

    Nein, das Verhältnis zu den Kindern beschränkt sich aufs Wesentliche.

    Leider sind noch einige wenige Dinge zu klären.

    Aber wie ich geschrieben habe...wenn es weh tut, zieht man seine Konsequenzen und zieht sich zurück.

    So, jetzt werde ich losgehen. Wir werden nachher bestimmt noch etwas voneinander hören.

    Liebe Grüße Petra

    Guten Morgen, liebe Gabi,

    das kann ich verstehen, dass dich das Telefonat belastet.

    Vielleicht wird es etwas besser, wenn du heute mit deinen Eltern alles besprichst.

    Ich kann mich noch gut an meine Gefühle bei dem Streit mit dem Sohn erinnern,

    als er mir sagte, eine Tochter würde in der Rangfolge eindeutig über einer Lebensgefährtin stehen.

    Ich hätte nicht auf einer Stufe mit den beiden gestanden und somit nichts zu melden.

    Das kränkt, das trifft, trotz des Wissens, dass es auf keinen Fall so war.

    Wahrscheinlich war da auch einfach Neid im Spiel.

    Ich habe anfangs danach ein paar Tage geweint.

    Daraus entstand Wut.

    Wenn ich darüber nachdenke, ärgert es mich noch immer.

    Dann zieht man seine Konsequenzen.

    Das heißt Rückzug von allem, was einen kränkt und verletzt.

    Ich werde heute hierbleiben.

    Es sei denn, es packt mich noch, doch zurückfahren zu wollen.

    Ich werde für heute Abend etwas zu essen einkaufen und dann hoffentlich den Jahreswechsel verschlafen.

    Gut, dass Cara vollkommen entspannt bei der Knallerei ist.

    Ich wünsche dir angenehme Stunden bei deinen Eltern.

    Fährst du abends wieder zurück?

    Liebe Grüße

    Petra

    Liebe Medina,

    so wie deine Tochter sagte, es kommt mir auch so vor,

    als ob mein Liebster hier gleich um die Ecke käme.

    Ich hatte heute zwei Dinge, wo ich jedesmal dachte:

    "Da musst du ihn kurz fragen."

    Verrückt!

    Inzwischen hat sich meine Stimmung von gestern " Ich will sofort wieder nach Hause"

    zu " Ich möchte gar nicht weg" geändert.

    Ich war heute an dem Ort, wo das Bestattungsschiff abgelegt hat.

    Auch das Schiff habe ich gesehen.

    Das Tischchen, auf dem die Urne stand.

    Das war sehr bewegend.

    Ich habe auf einer Bank gesessen und aufs Meer gestarrt.

    Immer mit der Hoffnung, dass ein Zeichen kommt, irgendetwas passiert.

    Außer, dass mich Passanten wegen meiner Tränen dumm angeschaut haben, geschah nichts.

    Ich war bei Sonnenschein danach noch lange mit Cara am Strand.

    Sie liebt es so, mit anderen Hunden zu toben.

    Ich weiß also tatsächlich nicht, ob ich bis zum Neujahrstag bleibe oder morgen fahre.

    Ich entscheide das spontan.

    Wer weiß, wie ich morgen denke.

    Die Idee mit der Schatztruhe finde ich sehr schön.

    Ist sie groß?

    Was wirst du hineinlegen außer Fotos und sein Shirt?

    Mein Liebster hat für solche Truhen und Kisten geschwärmt.

    Bislang habe ich nur den Teil der mich berührenden Trauerkarten zusammengebunden und in eine Kiste gelegt.

    Da sollen später noch andere Dinge dazukommen, die mir wichtig sind.

    Ja, sie haben uns zurückgelassen.

    Ob wir sie wiedertreffen?

    Irgendwann?

    Liebe Grüße

    Petra

    Liebe Gabi,

    ich hoffe, dass es deinem Cousin heute besser geht.

    Es ist schon merkwürdig, dass man manchmal eine Vorahnung hat und genau weiß, dass es nichts Gutes bedeutet.

    Ich hatte drei Tage vor dem Tod starke Zahnschmerzen ( Weisheitszahn kommt). Die waren schlagartig am Todestag vorbei und kamen nicht wieder. Zufall?

    Liebe Gabi, was machst du mit eurer Ferienwohnung? Hast du das schon entschieden?

    Bist du häufiger dort?

    Ich wünsche dir heute einen Tag mit guten Nachrichten aus dem Krankenhaus.

    LG Petra

    Guten Morgen,

    ich schaue mir auch Fotos und Videos von meinem Liebsten an.

    Das ist doch ganz natürlich, wenn man einen Menschen so vermisst und hat nichts mit Selbstbestrafung zu tun.

    Wenn euch danach ist, schaut die Fotos an.

    Jeder hat seinen eigenen Trauerweg und nichts ist falsch.

    Liebe Grüße

    Petra

    Guten Morgen, ihr Lieben,

    ich bin gestern früh ins Bett geflohen, um nicht denken zu müssen.

    Die Nacht war unruhig.

    Cara steckte unter dem Bett fest.

    Ich musste in der Nacht das Bett anheben, damit sie wieder herauskommt.

    Weiß schon, warum sie zu Hause nachts nicht ins Schlafzimmer kommt.

    Danke für eure aufmunternden Worte.

    Ich habe den Weg hierher geschafft, aber jetzt sitzt hier keine starke Frau, sondern ein klägliches Elend.

    Kein Wohlfühlen!

    Morgens habe ich uns immer Kaffee gekocht und meinen Liebsten damit geweckt.

    Er nannte mich dann immer liebevoll " mein kleiner Quälgeist".

    Wir haben im Bett gesessen, Kaffee getrunken ( die zweite Tasse hat er geholt)

    und Pläne für den Umbau des Häuschens gemacht.

    Das war immer so gemütlich.

    Wir hätten Stunden so sitzen können.

    Heute sitze ich im Wohnzimmer und schaue in den Garten.

    Kaffee schmeckt nicht.

    Der Hals ist wie zugeschnürt.

    Alles ist noch dunkel.

    Sehnsucht nach ihm!

    Es war eine blöde Idee von mir!

    Ich werde am Silvestermorgen wieder zurück fahren.

    Liebe Grüße

    Petra

    Ich bin nach langer Autofahrt mit vielen Staus hier oben angekommen.

    Je näher ich meinem Ziel kam, umso unruhiger wurde ich.

    Am ersten Fischwagen vorbeigefahren.....dort haben wir auf dem Rückweg immer Fisch für daheim gekauft.

    Am zweiten Fischwagen vorbeigefahren....dort haben wir uns auf dem Hinweg Fischbrötchen gekauft.

    Mein Liebster hat den Verkäufer " Rumpelstilzchen" genannt, weil er eine gewisse Ähnlichkeit aufweist.

    Das war früher immer wie heimkommen.

    Heute nur schnell vorbeifahren und nicht denken.

    Cara und ich sind dann gleich zum Strand gegangen.

    Trotz Regen und Wind hat sie dort mit den anderen Hunden wild getobt.

    Da mag ich gerne zuschauen.

    Jetzt in unserem Häuschen bekomme ich langsam Beklemmungen und würde gerne sofort wieder nach Hause fahren.

    Die Einsamkeit wird mir hier in der ganzen Tragweite bewusst.

    Der ganze Abend liegt vor mir.

    Allein.

    Danke, liebe Luise.

    Es wird reichlich Tränen geben.

    Immerhin war es unser Projekt, unser Baby, unser Lebenstraum....

    Ich merke, dass ich es nicht besonders eilig habe, dort hinzukommen.

    Sonst waren wir immer schon um 7 Uhr unterwegs.

    Vier Stunden Fahrt liegen vor mir.

    Ich wünsche dir heute einen nicht so tränenreichen Tag, liebe Luise.

    Liebe Grüße Petra