Beiträge von Yvonne79

    Hallo an alle, die seitdem geantwortet haben.


    Momentan gilt meine größte Sorge meinem kleinen Sohn ( 9 Jahre): er hatte an dem Tag , an dem sein Vater starb, Religionsunterricht. Am Ende der Stunde fing er an zu weinen. Die Lehrerin fragte, was denn los sei. Darauf meinte er: ich habe so Angst, dass Mama oder Papa etwas Schlimmes zustoßen könnte! Drei Stunden später kam die Nachricht vom Tod meines Mannes! Was für ein Schock für mein Kind!!! Das hat mir die Klassenlehrerin erst vor einigen Tagen erzählt. Seitdem hat er Angst vor dem Religionsunterricht. Er gibt sich irgendwie die Schuld daran. Seitdem hat er eine Mathearbeit zurück bekommen, Note 2- , eigentlich vollkommen in Ordnung, aber als Einser-schüler ist er jetzt vollkommen irritiert. Er hat jetzt Angst, in der Schule schlecht zu werden, Mama ist ja jetzt allein, dann kommt das Jugendamt und all solche Sachen! ( Ich weiß nicht, wie er auf solche Gedanken kommt, die Lehrer bestätigen mir durchweg ein positives Verhalten meines Sohnes) .

    Weiß mir grade gar nicht mehr zu helfen.....

    Gruß Yvonne

    Jutta,mein Mann wäre im Oktober 53 geworden :13:

    Bei mir ist es neun Tage her,letzte Woche war ich natürlich krank geschrieben und auch heute habe ich meinen Chef angerufen und ihm gesagt, dass mir noch die Kraft fehlt.... fand er nicht so toll von wegen dann könnten wir bald dicht machen und eine Bekannte ist schon nach 2 Tagen nach dem Tod ihrer Tochter wieder arbeiten gegangen.... und ich solle mich schließlich nicht vergraben.

    Ich weiß selber nicht was richtig ist, noch bin ich so hilflos und orientierungslos, aber ich glaube wenn ich nächste Woche wieder arbeite ist man vllt auch "etwas" abgelenkt.... keine Ahnung :|

    Liebe Ali.

    Fühle dich ganz lieb gedrückt von mir, ich habe meinen Mann heute genau vor 4 Wochen durch den plötzlichen Herztod verloren. Lass dich bitte von deinem Chef nicht unter Druck setzen, er hat keine Ahnung, wie es dir jetzt geht! Denke bitte nur an dich und lausche genau auf die Stimme in dir, die dir sagt, was dir momentan gut tut! Ich bin zwar auch 4 Tage nach dem Tod meines Mannes wieder arbeiten gegangen, aber ich arbeite nur auf 450Euro Basis in einem Landgasthof, die Menschen dort (inklusive der Chefin) sind sozusagen meine zweite Familie. Das hat mir Halt und Normalität gegeben, auch weil alle dort meinen Mann ebenfalls gut kannten. Es gibt in dieser Situation nur einen richtigen Weg: DEINEN EIGENEN !!!!!!! Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächsten Tage und Wochen.

    Liebe Grüße

    Yvonne

    Hallo Pauli, Hallo stille Perle,


    vielen lieben Dank für eure einfühlsamen Worte und auch für euch mein tief empfundes Beileid.

    Heute war wieder ein besonders schwerer Tag: der Geburtstag unseres Sohnes! Wir haben auf die Familienfeier verzichtet und ich bin mit meinen Kindern in die Therme gefahren. Es tat so gut, den ganzen Stress und die Trauer für ein paar Stunden etwas weniger stark zu spüren. Und die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, dass mein Mann unserem Sohn beim Toben zusah.


    So langsam breitet sich in mir Dankbarkeit aus: So hart das Schicksal es auch mit uns gemeint hat, es hätte schlimmer kommen können. Wäre die Reanimation doch noch erfolgreich gewesen, wie sähe nun unser Leben aus? In welchem Zustand befände sich mein Mann jetzt? Meine Schwiegermutter hatte vor 12 Jahren einen Schlaganfall und war danach 5 Jahre hochgradig pflegebedürftig. Das war eine große Belastung für die gesamte Familie. So können wir anfangen, das Ganze zu verarbeiten. Hört sich vielleicht sehr herzlos an, aber ich glaube, ihr wisst, wie ich das meine.


    Liebe Grüße

    Yvonne

    Hallo.

    Ich habe mich die letzten Tage hier ein wenig umgeschaut und hoffe nun, hier Menschen zu finden, die das Gleiche fühlen, wie ich. Meine Geschichte beginnt am 26.8.2019. Alles war wie immer: Ich habe morgens das Frühstück für die ganze Familie gemacht, mein Mann hat die Tiere versorgt. In seiner Mittagspause haben wir noch miteinander telefoniert. Und zwei Stunden später kam der Anruf aus der Klinik, dass man meinen Mann seit einer dreiviertel Stunde wiederbeleben würde, bisher jedoch ohne Erfolg.Er sei an der Arbeit einfach zusammen gesunken. Da saß meine 15jährige Tochter mir gerade gegenüber am Küchentisch. Ich solle sofort kommen, hieß es. Ich habe zuerst noch tanken müssen und mir ist dann eingefallen, dass mein Mann an diesem Tag seinen Geldbeutel vergessen hatte, da war auch die Krankenkassenkarte drin. Ich bin also nochmal heimgefahren, um sie zu holen und als ich aus dem Auto stieg klingelte mein Handy, es war das Krankenhaus: man habe die Reanimation nun eingestellt und mein Mann sei gerade verstorben! Ich stand auf unserem Hof, das Handy am Ohr und die Welt blieb einfach stehen! Ich habe ab diesem Moment keinerlei Erinnerung mehr an diesen Tag, was mich sehr erschreckt. Ich weiß nicht mal mehr, wie ich meinen Kindern (meine Tochter ist 15, mein Sohn jetzt 9 Jahre alt, heute ist sein Geburtstag) den Tod ihres Papas beigebracht habe! Seitdem gilt meine größte Sorge den Kindern. Mache ich alles richtig? Beide sin auf eigenen Wunsch präventiv in psychologischer Behandlung. Ich versuche, den geregelten Tagesablauf beizubehalten, unsere kleine Landwirtschaft bestreite ich seitdem alleine. Ich versuche, stark zu sein, auch weil die Familie meines Mannes nicht gerade einfach ist. Und sobald ich dort Schwäche zeige, habe ich verloren! Zur Info muss ich sagen, dass mein Mann 19 Jahre älter war als ich und ich hier am Hof nie etwas zu sagen hatte.

    Liebe Grüße

    Yvonne